Amazon gelingt Schlag gegen Fake-Bewertungen

Ihr habt es in den letzten Monaten sicherlich mitbekommen. Amazon arbeitet am eigenen Image der Verkaufsplattform, sodass man einige Anbieter rausgeworfen hat, die gegen Amazons Richtlinien verstoßen haben, indem sie monetäre Vorteile für gute Bewertungen boten. Den Bewertungen geht’s derzeit wieder verstärkt an den Kragen.

Nach juristischen Auseinandersetzungen haben laut Amazon drei international tätige Bewertungsfirmen den Verkauf positiver Produktrezensionen und sonstiger Bewertungen auf Amazon eingestellt – Fivestar Marketing, Matronex und AppSally. Diese Unternehmen waren in den Großbritannien, Deutschland, Frankreich, Italien, den USA und Spanien aktiv.

Seit Amazon 1995 Kundenrezensionen eingeführt hat, habe man klare Richtlinien, die den Missbrauch von Rezensionen verbieten, einschließlich der Bezahlung für Rezensionen und der Aufforderung, nur positive Rezensionen abzugeben. Mehr als 10.000 Amazon-Mitarbeiter auf der ganzen Welt arbeiten laut Amazon daran, Shops vor Betrug und Missbrauch zu schützen, einschließlich der Verhinderung gefälschter Bewertungen.

Man verwende laut eigener Aussage eine Kombination aus maschineller Lerntechnologie und erfahrenen Ermittlern, um jede Bewertung zu analysieren, bevor sie angezeigt wird. Weit über 99 % der Produkte, die in den Shops angezeigt werden, enthalten nur authentische Rezensionen, behauptet Amazon. Ich persönlich tue mich ein wenig schwer mit dieser Aussage.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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16 Kommentare

  1. Cloudworks says:

    Finde ich gut. Vor Käufen schaue ich mir manchmal durchaus die Bewertungen an. Allerdings gebe ich nach dem Kauf auch Bewertungen ab. Die fallen nicht immer charmant aus. Frech, wenn es Firmen gibt, die Jubel-Bewertungen einstellen.

  2. Naja Amazon sagt halt nicht, dass die 99% nicht gekaufte Bewertung sind. Sondern dass diese authentisch geschrieben sind.

  3. Am dreistesten sind noch die Verkäufer, die einen Gutschein für eine positive Bewertung anbieten. Um dann – weil zu kompliziert – den Kaufpreis PLUS Bonus erstatten.
    Als wenn das nicht erst recht auffallen würde. Ein Gutschein wäre neutraler.
    Hatte ich bei einem Socken-Kauf.

    • das ist ganz einfach – es gibt/gab facebook gruppen oder sogar komplette plattformen auf denen du dein wunschprodukt aussuchst, bestellst, und dann nach der bewertung das geld per paypal bekommst.
      einzig dann, wenn du viele china und noname produkte mit einem account bewertest fällt das auf, aber wie will amazon bemerken, wenn ich 2-3 mal im monat unter meinen anderen 10 amazon bestellungen „gratisware“ bekommen und bewertet habe – vorausgesetzt man bewertet die normalen bestellungen auch. chancenlos, maschinelle technologie und ermittler hin oder her.

      • So gut wie keine Chance das zu erkennen anhand von deinem Profil allein. Aber Amazon kann schon anhand der Summer der Bewertungen für ein Produkt Rückschlüsse ziehen.

        Ein Beispiel: Alle Amazon-Chinaverkäufer wollen nach dem du das Produkt bestellt hast die Bestellnummer oder ein Screenshot der „Bestelldetails“ Seite. Mit der Info kann Amazon jetzt natürlich her gehen ein Produkt aussuchen was 1000 Bewertungen im Monat bekommt welche überwiegend 5 Sterne haben und schauen wie viel Prozent Bestellungen das selbe Muster haben nach dem Bestellvorgang und Daten entsprechend mit anderen Artikeln vergleichen.

        Ist ja schon lange ein Katz und Maus Spiel zwischen Rezensionsverkäufern und Amazon. Ich bin allerdings der Meinung das Amazon hier aktuell eher das Rennen gewinnt. Einfach auf Basis der Produktvielfalt und Produktarten in den „Gratisware“-Communitys

        • Produkttester says:

          Aber immer schön mit Foto bewerten

          Als tipp wennves viele Bewertungen mit Bildern gibt istcrs ein sehr guter Indikator für bezahlte Reviews.
          Natürlich nur wenn auf den Bildern keine Mängel zu sehen sind oder vergleiche gezeigt werden.

  4. so krass einfach. 10.000 Mitarbeiter. Crazy. Interessant, dass es dann trotzdem noch seiten gibt, die diese bewertungen verkaufen

    • MrBuddha says:

      Das ist garantiert nicht deren ausschließliche Tätigkeit, sondern sicherlich nur ein Nebenaspekt. Und diesen doch fehlenden Fokus merkt man angesichts der Problematik mit den Fake-Bewertungen, ganz egal, wie gut Amazon sich hier darzustellen versucht.

  5. Martin G. says:

    Meiner Meinung nach sollte Amazon viel deutlicher klarstellen, aus welchem Land der jeweilige Verkäufer (=Vertragspartner) kommt.

    Ich habe prinzipiell nichts gegen fernöstliche Händler, nur sind sich viele Käufer über die Folgen eines solchen Kaufs nicht bewusst: Geliefert wird zwar oft per Prime sehr zügig. Manchmal wird sogar die kostenlose Rücksendung binnen x Tagen angeboten. Aber gesetzliche Verbraucherrechte wie die Gewährleistung, Rückgaberecht und andere gelten in diesem Fall nicht. Und wenn z.B. der Artikel nach 2 Monaten defekt ist, bleibt oftmals nur noch die Entsorgung.

    So langsam wird Amazon von fernöstlichen Händlern überflutet, ohne dass Otto Normalkäufer dies bewusst registriert. Wenn dann als Verkäufername z.B. „JETech DE“ steht, klicken die meisten nicht auf diesen Verkäufernamen und bemerken nicht, dass ihr Vertragspartner in Shenzen, CN ansässig ist und für ihn damit viele deutsche/europäische Verbraucherschutzgesetze nicht gelten. Und selbst wenn dieser Händler freiwillig Garantie anbietet, beinhaltet diese meist nicht das Porto. Und ein Paket nach China ist teuer.

    Aber da Amazon auch an diesen Händlern ordentlich mitverdient, bezweifle ich, dass in näherer Zukunft ein solcher verbraucherfreundlicher Hinweis bei Amazon auf den Artikelseiten erscheint.

    Allerdings gibt es natürlich auch positive Beispiele: Ich habe mir nen 12er Pack Unterbüchsen bestellt und in der Lieferung war ein Zettel beigelegt, dass man bei Unzufriedenheit mit der Größe eine andere Größe kostenlos erhalten kann (ohne Rückgabe der bisherigen Lieferung), wenn man sich an die entsprechende Mailadresse wendet. Und dies war komplett OHNE Bettelei um Bewertung. Das habe ich genutzt und es hat alles reibungslos geklappt. Nun weiß ich, wo ich zukünftig meine Unterhosen kaufe. Hoffentlich bleibt dieser Anbieter Amazon noch lange erhalten. Das ist leider bei diesen Händlern auch ein Problem.

    • Konstantin says:

      Dem stimme ich voll zu. Bei vielen Zubehörartikeln im Bereich Fotografie und Audio (vor allem Kabel) ist es kaum noch möglich, die Spreu vom Weizen zu trennen.Da würde ein Hinweis auf den Versandort sehr helfen. Das einzige, was mir ab und an hilft sind die negativen Bewertungen: wenn ein Produkt aus China mehr als 1000 5* Bewertungen und dann 8 deutschsprachige, die schreiben, dass das Produkt keine 10 Tage Benutzung ausgehalten hat, dann ist es in der Regel Schrott. Man muss sich die Bewertungen allerdings auch anschauen: es gibt auch gute Produkte wo die drei negativ Bewertungen dann sowas sind wie: konnte das Canon Objektiv nicht an meiner Nikon Kamera nutzen… 😉

  6. MrBuddha says:

    „Ich tue mich schwer mit dieser Aussage“ ist eine wunderschön euphemistische Formulierung angesichts dieser doch sehr dreisten, man muss es so sagen, Lüge von Amazon…

  7. Ein Tropfen auf den heißen Stein. Gerade heute wieder lag ein Angebot in meinem Briefkasten, genau zu dem Thema, das sie mir Produkte zum testen, gegen eine Provision, schicken wollen. Ich soll dazu eine 5 Sterne Bewertung schreiben und soll im Gegenzug das Produkt behalten dürfen. Ich habe das jetzt schon mehrfach bekommen. Ich habe auch schon einige Angebote per E-Mail bekommen. Ich denke Amazon kämpft hier gegen Windmühlen. Auf dauer macht Amazon sein Geschäft kaputt. Ein Kunde der auf sowas reinfällt kauft vielleicht nicht mehr bei Amazon ein. Die Zahlen bei Amazon wahren nicht gerade gut im letzten Quartal, das hat auch mit solchem Dingen zu tun. Einmal war ein Anbieter von Druckerpatronen dermaßen aufdringlich, das es schon nicht mehr normal war. Die wollten unbedingt das ich meine schlechte Bewertung lösche und haben mir einen Gutschein angeboten. Die Druckerpatrone war definitiv nicht gut und hatte fast nur 5 Sterne Bewertungen. Nach den E-Mails wusste ich warum.

  8. „Machine Learning“:

    „Du hast gestern ein Auto gekauft! Hier sind die nächsten 200 Werbebanner für Autos!“

    „Du hast gestern einen Film geguckt, wie man bei einem VW den Keilriemen wechselt. Hier, guck mal, weitere Filme über Keilriementausch bei BMW, Rasenmähern und Hüftprothesen! Ach, was soll der Geiz: Hier, guck dir den GLEICHEN Film doch nochmal an, den Du nach 20 Sekunden abgebrochen hast!“

    „Hier ist die Route von Hamburg nach Hannover: Einfach die A7 geradeaus. Alternativ: Bei Soltau ab- und sofort wieder auffahren. Oder: Bei Walsrode anhalten und dann wieder losfahren!“

    „OK Google: Ruhezustand“ – „Ich habe das hier im Web gefunden: Ruhestand mit 62! Wie sie ihre Rente optimieren!“

    Aber, klar, Machine Learning enttarnt Bewertungen, die jemand handschriftlich verfasst hat. Ungefähr so sicher, wie das Ordnungsamt den Täter ermittelt, der das Kaugummi unter die Parkbank geklebt hat.

    • Danke für den Lacher!
      Keilriementausch bei der Hüftprothese ist das beste.
      Leider stimmt es zu oft:
      „Du hast gestern eine FeWo für den Urlaub in Frankreich angesehen. – Hier 6.000 weitere Ferienwohnungen in der Schweiz, Dänemark und Grönland sowie Madagaskar…“

  9. Bin aus der Branche. Habe schon 10 Amazon Accounts und über 400 Bewertungen gegeben. Naja, zwischendurch löscht Amazon erkannte Produkte stärker. dann machen wir alle immer Pause. Oder dürfen auch mal dazwischen anstatt immer nur 5 Sterne auch 2 oder 3 vergeben. Aber ich kann euch in den letzten 4 Jahren bestätigen, dass es durchgehend gut läuft. Wir sagen, denkt daran, dass Amazon auch hier immer daran mit verdient. Es sich immer noch für den Verkäufer immens lohnt. Und das Problem die Algorithmen sind. Ein gutes Produkt ohne Bewertungen ist nichts wert. Ganz im Gegenteil, die Konkurrenz macht dich auch noch schlecht.
    Wir sind auch der Meinung, dass Amazon immer nur dann etwas tut, wenn es groß in den Medien ist. Dann scheint man kosmetisch etwas tun zu müssen. Aber wirklich hart trifft es niemanden.

    • Es müsste ein generelles Umdenken beim Lesen von Bewertungen staatfinden.
      Ich selber lese bei Produkten nur die 1 bis 2 Sterne Bewertungen, um zu schauen wo der Haken ist. Problem gelöst!

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