Amazon Alexa soll „menschlicher“ werden und neue Funktionen erhalten

Als Thema hatten wir hier im Blog ja schon, dass Amazon Alexa die Stimmen von Verstorbenen nachahmen könnte, was bei euch in den Kommentaren aber eher kritisch aufgenommen wurde. Der leitende Wissenschaftler für die Weiterentwicklung von Amazon Alexa, Rohit Prasad, stellte aber noch weitere Entwicklungen in Aussicht.

Bei einer Demonstration zeigte er etwa, wie Alexa „menschlicher“ werden könnte. So verlaufen Gespräche zwischen Menschen üblicherweise nicht linear und vorhersehbar. Vielmehr führt ein Thema zum nächsten und es entstehen ungeahnte Wendungen. Etwa redet man über die Natur, geht dann zum Thema Wandern über und landet dann möglicherweise bei Diskussionen über Fitness und Gesundheit. Alexa gebe bisher aber auf Fragen ziemlich klare, in sich abgeschlossene Antworten. Ein weiterführender Dialog komme daher nicht zustande. Das will Amazon optimieren.

Laut Prasad sei dies aber noch ein weiter Weg, denn Alexa müsse dafür quasi auf vielen Themengebieten eine Expertin sein, um sich daran zu beteiligen. Auch „Empathie“ sei hier ein Faktor. Die digitale Assistentin müsse versteckte Hinweise des Sprechers erkennen, um passender darauf einzugehen. Werde etwa erkannt, dass der Fragende resigniert sei, wenn er sich nach einem Sportergebnis erkundigt, könnte die Mitteilung des Ergebnisses mit einer ruhigen, einfühlsamen Stimme erfolgen und die Nachfrage, ob der Favorit des Fragenden verloren habe. Das ist nur ein Beispiel, würde aber das Gespräch mit Alexa bereits deutlich natürlicher machen.

Letzten Endes müsse man aber immer transparent bleiben und Alexa als künstliche Intelligenz ausweisen, selbst wenn man irgendwann den Punkt erreichen sollte, an dem die Assistentin schwer von einem Menschen zu unterscheiden wäre. Prasad gibt jedoch zu, dass man davon noch weit entfernt sei. Das Ziel der nächsten 10 bis 15 Jahr sei es, Alexas Nutzen für die Kunden noch zu erhöhen und ihr mehr Flexibilität zu verleihen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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8 Kommentare

  1. Dieser Anspruch (seitens der Unternehmen) an diese Geräte geht mir schon seit Beginn auf die Nerven. Ich will eigentlich keine (falsche) künstliche Intelligenz und genau so wenig einen (nicht wirklich) „smarten“ Assistant. Das funktioniert beides nämlich nicht annähernd so gut, wie einem das immer verkauft wird, weder bei Alexa noch dem Google Assistant (und ich bin sicher bei weiteren „Assistenten“ wie Siri, Bixby, etc. ist es nicht anders).

    Ich würde diese Dienste lieber als einfaches Audiointerface mit definiertem, gut dokumentierten Befehlssatz nutzen. Statt alle paar Wochen herauszufinden, was jetzt neu ist, und (viel nerviger) was plötzlich nicht mehr oder anders funktioniert, weil die Anfragen ja angeblich soo sprachlich natürlich formuliert werden können, wäre eine erlernbare, stabile Menge an möglichen Befehlen viel nützlicher.

    Aber ja, vermutlich gibt es auch Menschen, die sich „ganz normal“ mit diesen Geräten unterhalten möchten. Je länger dieser „weiterführender Dialog“ dann läuft, desto eher wird man seinen Spaß mit dem üblichen „Das habe ich nicht verstanden“ oder „Das kann ich leider nicht“ haben – oder natürlich meinen Favoriten: völlig falsche Antworten oder Aktionen *seufz*

    • Da habe ich gute Nachrichten:
      Die Funktion des Dialogs ist jetzt schon in den Einstellungen deaktivierbar.

  2. Ach ja – Amazons schöne Alexa-Welt…wenn doch nicht alle Produkte der Amazon-Familie darunter leiden würden, dass die Systeme nach einer gewissen Zeit immer langsamer, immer träger, immer „schwerhöriger“ werden – bis hin fast zu einer vollständigen Nutzlosigkeit. Und da ist es egal, ob man hier die Fire Tablets, die Fire TV Sticks oder die Echos in allen Varianten – und von allen hat unsere Familie reichlich – anschaut.

    Natürlich ist mir bewusst, dass Anforderungen steigen und die Rechenleistungen irgendwann nicht mehr zeitgemäß sind – aber das Tempo was die Verlangsamung angeht, ist das Einzige, was schwindelerregend ist.

    Schade – ansonsten schätze ich die Angebote sehr…

    • Amazon Alexa soll „menschlicher“ werden
      Achtung Humor!
      … nach einer gewissen Zeit immer langsamer, immer träger, immer „schwerhöriger“ werden – bis hin fast zu einer vollständigen Nutzlosigkeit…
      Ist doch völlig menschlich, muss gar nicht mehr kommen, hahaha. 😉

    • Das kann ich für xie älteren Geräte bestätigen.
      Ab FireTV Stick 4K, den Echo 4 und dem Fire Tablet 2021 haben wir das Problem nicht mehr.
      Die dürften bemerkt haben, dass die Kundenzufriedenheit mit sehr schwacher/günstiger Hardware nicht steigt.

  3. Christian says:

    Also keine Ahnung, aber ich führe keine großen Konversation mit Alexa.

    Ich stell eine Frage und will eine Antwort, mehr nicht.
    Keine Ahnung wie die drauf kommen, daß da mehr passieren muß.

    Zum Beispiel mit dem Sport Ergebnis: dann müsste Alexa sich keine Lieblings Vereine merken. Sonst könnte sie sich ja mit mir FREUEN, wenn ein Verein verloren hat.

  4. Ich mag auch lieber mit einem Menschen aus Fleisch und Blut diskutieren , mich freuen, ärgern oder gar flirten … und dennoch bin ich ein intensiver nutzer von Sprachassistenten: denn sie sind für mich eine Art „akustischer Touchscreen“ und sollen auch nicht mehr sein – ein Audio-Bedieninterface, sozusagen „AUI“ statt „GUI“. Und das ist in vielen Lebenssituationen sinnvoll und sicher: ein Auto das aufs Wort Licht anmacht, das Radio einschaltet, die Klimaanlage reguliert oder die Sitzheizung einschaltet, alles ohne daß man den Blick von der Straße und die Hände vom Steuer lösen muß. ergänzend zum Handy-halteverbot sollten eigentlich nur noch Autos auf den Markt kommen dürfen die solche , voll umfänglichen Sprachdialogsysteme an bord haben – bis hin zur ausgabe von Geschwindigkeit, Öl- und Treibstoffpegel usw. Vielleicht Sogar gar keine Bildschirme mehr im Auto, als Fallback nur noch die alten gguten analogen Instrumente und Schalter , falls die sprachassistenz mal versagt. Das kann man dann auf viele Lebensbeereiche übertragen wo die Aufmerksamkeit nicht durch Flackerdisplays abgelenkt und die Hände für wichtigere Aufgaben frei bleiben sollen. Auch ein Chirurg hat ja sein Team und läßt sich auf kurze verbale Instruktionen hin Dinge anreichen anstatt die Augen und die Hände vom Patienten zu nehmen. Und wie man früher im haus einen Butler oder eine Bedienstete hatte – zumindest in „feinen Häusern“ – der hat man auch keine SMS geschrieben oder sie per Touchscreen instruiert, sondern mit ihr gesprochen. Ist also die natürlichere Interaktion mit Assistenten – schriftlich wurde das erst als Assistenten in – noch nicht – sprachbegabten Elektronik-Geräten „untergebracht“ wurden.

  5. Mir würde es fürs erste schon reichen, das die „KI“ erkennt, dass ein Feiertag ansteht und fragt, ob der Wecker ausgestellt werden soll.

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