ALDI beendet Self-Scanning per Smartphone in den Niederlanden
Kürzlich war ich noch in den Niederlanden, für mich fast schon eine Heimat meines Herzens, nicht nur wegen der entspannten Menschen, den am Sonntag geöffneten Geschäften oder dem Tempolimit. Der Lebensmittel-Discounter ALDI Nord stellt da nun jedenfalls sein Pilotprojekt zum Selbst-Scannen von Produkten per Smartphone-App ein. Die Funktion wird ab dem 23. Februar 2025 nicht mehr zur Verfügung stehen. Kunden haben noch bis zum 26. Februar die Möglichkeit, ihre digitalen Kassenbelege aus der App herunterzuladen.
Die Entscheidung basiert auf umfangreichen Tests des Unternehmens. Diese zeigten, dass die Mehrheit der niederländischen ALDI-Kunden den klassischen Bezahlvorgang an der Kasse bevorzugt. Das mobile Scannen per Smartphone wurde deutlich weniger genutzt als erwartet. ALDI Nord, zu dem auch die niederländische Landesgesellschaft gehört, testet laut eigener Aussagen kontinuierlich verschiedene technische Lösungen, um den Einkaufsprozess für Kunden zu optimieren. Das Selbst-Scannen per App war eines dieser Testprojekte im Rahmen der Digitalisierungsstrategie des Unternehmens.
Nach der Auswertung der Nutzungsdaten richtet ALDI den Fokus nun auf alternative Self-Checkout-Systeme. Diese ermöglichen es Kunden, ihre Einkäufe selbstständig an speziellen Kassen zu bezahlen. Diese Lösung kommt dem Kundenverhalten näher, da die Produkte weiterhin an einem festen Kassenbereich gescannt und bezahlt werden.
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Das Scannen per Smartphone oder extra Scanner bietet meiner Meinung nach auch keinen echten Vorteil gegenüber dem normalen Bezahlvorgang. Kassensysteme am Ausgang an denen man schnell einzelende Produkte scannen und bezahlen kann haben da schon mehr Vorteile.
Aber gibt’s auf diesem Gebiet nicht schon genug Erfahrungen damit man solche Tests nicht mehr machen muss. Diese Systeme gibt es ja nicht erst seit gestern.
Der Vorteil für den Kunden ist, dass er die Ware an der Kasse nicht aus dem Einkaufswagen nehmen muss. Kann er in der App gleich bezahlen, entfällt zudem das Warten auf eine freie SB-Kasse.
Ich nutze das bei Rewe sehr gerne. Produkte direkt in die Tasche und nicht nochmal raus an der Kasse. Das fühlt sich deutlich entspannter an.
Den Handscanner mag ich aber lieber als mein Handy. Der liegt besser in der Hand und das Display geht auch nicht dauernd aus.
Meine Meinung ist natürlich subjektiv, aber ich hätte vermutet, dass es wirklich am Smartphone liegt. Bei wenigen Artikeln sind die Self-Checkout Kassen wiederum angenehmer.
Bei Albert Heijn gibt es weiterhin Handscanner und App. Scheint also nur ALDI spezifisch zu sein.
Weiterer Vorteil des Vorabscannens: Sonderangebote wie “kauf eins, krieg eins umsonst” werden sofort angezeigt und man ärgert sich nicht an der Kasse.
Hallo Tho, wenn etwas für Selbstbedienungskassen spricht dann nur, wenn man nicht Waren zwischen einkaufswagen und dem Bezahlterminal umräumen muß. Sonst kann man ja gleich an die Kasse mit dem Mitarbeiter gehen.
Letzendlich ist es eh am bequemsten sich die Waren ins Haus liefern zu lassen – einige Märkte wie Rewe bieten das ja an. Und die Mindestumsätze von derzeit 60,00 euro sind bei den heutigen Supermarktpreisen leider schnell erreicht, selbst für einen Single-Haushalt.
Und selbst wenn eine Liefergebühr von 4,50 Euro erhoben wird – was ist das schon ? fährt man selber braucht man auch Sprit und die eigene Zeit und Arbeit mit dem rumbbuckeln der Waren kann man sich ja auch mal mit dem Mindestlohn virtuell in Rechnung stellen – dann wird schnell klar, das hauslieferung die eigentliche Zukunft und Modernität des Einkaufens ist und nicht die SB-Kasse im supermarkt.
Es gibt allerdings recht große Unterschiede zwischen den OnlineShop-Preisen und den Preisen vor Ort. So gibt es meist auch die Angebote aus der Werbung gar nicht im Online-Shop.
Scannen mit einer App auf dem Smartphone halte ich auch für Käse – genau wie die SB-Kassen, sobald man mehr als drei Teile hat. Entweder muss man das Smartphone die ganze Zeit in der Hand halten oder man muss es für jedes Produkt aus der Tasche nehmen und entsperren oder man scannt am Schluss alles in seinem Einkaufswagen – alle drei Möglichkeiten sind (mindestens) genauso lästig wie das komplette Ausräumen des Einkaufswagen an der Kasse (egal ob SB-Kasse oder richtige Kasse).
Ein extra Scanner und eine passende Halterung am Einkaufswagen ist da was ganz anderes. Wenn man etwas in den Einkaufswagen legt, hält man es vor den Scanner – man hat das Produkt in dem Moment ja sowieso in der Hand – und an der Kasse liest man nur noch den Scanner aus und bezahlt. Prima Sache…
Unser kleiner Supermarkt hier hatte das Problem dass die Leute immer an den Kassen Schlange durch den Laden standen. Zwei Kassen abgebaut und SB Kassen hin. Die sind bis auf junge Energy Drink Käufer immer leer und die Leute stehen noch länger an den jetzt nur noch zwei richtigen Kassen.
Schade eigentlich, ich liebe dieses Scan&Go-Konzept beim Schweden… Hätte ich mir auch gut im Supermarkt vorstellen können.
Aber wenn dass selbst bei unseren niederländischen Freunden goutiert wird, habe ich für ’schland wenig Hoffnung.
Die Niederländer habe ich im direkten Vergleich immer deutlich innovationsoffener wahrgenommen
Jumbo hat es mit Handscannern seit vielen Jahren und man sieht auch einen großen Anteil der Kunden damit durch den Laden, während an den ein oder zwei „echten“ Kassen (mit Mensch), die es noch gibt eigentlich nur die Deutschen stehen. Vielleicht eher ein Aldi-Problem oder die Leute hatten einfach keine Lust auf die App.
Sehe ich differenzierter. Meiner Meinung nach hat das Scannen via Smartphone oder extra Scanner einen riesigen Vorteil gegenüber dem normalen Bezahlvorgang. Grade wenn man sowieso zu zweit einkaufen geht, kann einer direkt alles scannen und man muss am Ende gar nicht mehr anstehen. Direkt am Ausgang scannen ist nur bei einem Kleinsteinkauf (eine Hand voll Artikel) sinnvoll und schnell. Sonst räumen die Leute da ewig ihren Wagen aus und wieder ein.
Ich finde Rewe hat das tatsächlich super gelöst. Es gibt Scanner für den Laden und eine App. Am Ende kommt da einfach ein QR Code raus, den man an der Kasse am Ausgang scannen kann und dann werden direkt alle waren eingebucht. Damit sind dann alle Parteien abgedeckt.
Liebe es auch in den Niederlanden bei Jumbo mit den Handscanner und den SB Kassen einzukaufen…
Gerne immer mal wieder für nen Kurzurlaub rüber.
Aldi stellt in den Niederlanden eh immer mehr auf „Scan & Go“ Kassen um (so heißen die hier zumindest). Man wird automatisch überwacht und in der Selbstbedienungskasse werden automatisch alle Produkte in den Warenkorb gepackt. Einmal kontrollieren ob alles stimmt und bezahlen. Fast schon unheimlich 😀
Einmal alles kontrollieren ob es passt? Möchte ich bei vollem Einkaufswagen ehrlich gesagt nicht machen müssen. Mag funktionieren, wenn man allein einkauft und nicht zu viel. Ansonsten wird es schwierig.
Da finde ich das Scannen am Einkaufswagen wesentlich besser.
Ich nutze das Scannen auch bei Rewe. Dabei bevorzuge ich auch die Scanner der App, da das Smartphone natürlich permanent wieder dunkel wird und keine vernünftige Halterung am Wagen hat.
Noch ein wenig besser finde ich in einigen Edeka hauptsächlich in Norddeutschland das Konzept des „EasyShopper“. Der Scanner ist in einem Arm fest integriert und das Display ist viel größer als bei den Rewe Scannern.
Unser Marktkauf hat die SB Kassen und den Smart Shopper jedoch wieder zum großen Hindernis modifiziert.
Jeder gescannte Artikel wird gewogen, sowohl an der SB Kasse als auch im Smart Shopper. Wenn mal was nicht passt, muss ein MA ran.
Da stelle ich mich schon wieder lieber an die Kasse an.
Unser Edeka hat auch seit letztem Jahr die EasyShopper. Meine Frau nutzt die manchmal, ich eher nicht. Nicht weil ich das Konzept selber scannen blöd finde, sondern weil ich diese Einkaufswagen so ätzend finde. Riesig groß und sperrig, absolut unpraktisch ohne selbst mitgebrachten Korb zu nutzen, typischer Fall von Overengineering. So wie in Holland, einfach am Eingang einen Scanner mitnehmen, das fände ich viel praktischer.
Hier bei uns, führt das das Kaufland in einer seiner Filialen gerade ein. Aber eben auch per Handscanner und nicht via App. Wir haben es beim letzten Wocheneinkauf ausprobiert und waren positiv überrascht wie gut es geklappt hat.
An der SB-Kasse hat beim „Checkout“ eine Mitarbeiterin 4 – 5 Produkte stichprobenartig aus dem Wagen gegengescannt und die Sache war in einer Minuten erledigt.
Ich verstehe eher nicht, wie sich das lohnt.
Jeder zweite wird sich doch den Korb vollknallen und nur drei Artikel scannen und unbehelligt den Laden verlassen. :-/
Nein, weil ja das Gewicht der Ware erfasst wird und ein Hinweis kommt, sobald mehr im Wagen liegt als gescannt wurde. Blöd sind die Unternehmen ja auch nicht.
Früher waren im Ablagefach Waagen eingebaut, die konnten den abgelegten Artikel wenigstens grob erfassen. Die Waage scheint jedoch bei den neueren Systemen wegrationalisiert worden zu sein, zu teuer. Aber eine Kamera dafür zu benutzen, ist eher ein Witz.
Ach ja, in der heutigen Tageszeitung war im Wirtschaftsteil ein Artikel über den Warenschwund an SB Kassen. das wird wohl eher der Grund für die Abkehr der App sein, ganz besonders beim Aldi.
??
In unserem REWE in Chemnitz laufen die Kunden mit ihrer normalen Tasche/Beutel durch den Laden, scannen und gehen am Ende durch die Kasse, fertig.
Selbst der normale Einkaufswagen (hat offensichtlich nichts zum Wiegen integriert) wird an der Kasse einfach durchgelassen.
Kann Aldi demnach gut verstehen, wenn 90 % Schwund die Konsequenz ist. Selbst schuld, wer kapitalistisch Mitarbeiter in die Armut entlässt und diese einfach feuert aus Gier, darf gerne von vorne bis hinten beklaut werden.
Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht.
Wenn man nur ein oder zwei Artikel hat, dann ist für mich selber scannen ok. Aber sonst… ich bin kein Angestellter irgend eines offline-Ladens und wüsste nicht, wieso ich unbezahlt Arbeit machen sollte in einem Bereich, dessen Zuständigkeit beim Laden liegt. Da verkauft man einem schön verpackt „Bequemlichkeit“. Nur ist der einzige Gewinner der Laden selbst. Es soll aber auch Leute geben, die dem Kassenpersonal in einem SB-Restaurant Trinkgeld geben, nachdem man brav sein Tablett zur Rüclkgabe gebracht hat. Von daher… wer sich da vor den Karren spannen lässt, kann das gerne nutzen. Ich nehme dieses Konzept für mich nicht an.
Hallo Michael, Danke für Deinen Kommentar. Er spricht mir aus der Seele. Diese Verlagerung von Tätigkeiten auf endkunden ist – nicht nur beim täglichen Einkauf – ein jahrzehntelanges gesellschaftliches Problem.
Seit BTX – Du kannst jetzt Deine Bankgeschäfte selber erledigen, welch ein Freiheitsgewinn! – wird uns „do it yourself“ als „Fortschritt“ verkauft.
Nicht nur daß man jetzt die Zeit die man vielleicht beim Weg zur Bank oder Post einspart beim umständlichen Hantieren mit Bedienoberflächen in Mensch-Maschine-Schnittstellen wieder einbüßt, nein man muß auch noch all die Dinge lernen und ins Alltagswissen überführen die früher eben Bedienstete für einen erledigten – Teilzeit-Schaffner, -Postbeamter, -Reisebürofachkraft und und und – einfach, leicht und bequem leben geht und ging einst anders.
Ich verweigere mich wo immer möglich auch dem Trend in vielem mein eigener Bediensteter zu werden und das im Namen eines sogenannten Fortschritts.