Acer Chromebook 516 GE – Das Gaming-Gerät im Test

Nachdem Google im Oktober des letzten Jahres das Thema Chromebooks für Cloud-Gaming zu pushen begonnen hatte, hat es eine Weile gedauert, bis die ersten Geräte auf den deutschen Markt rutschten. Eines der Referenz-Geräte, die damals von Google genannt wurden, ist ein Laptop von Acer mit dem »wohlklingenden Namen« Chromebook 516 GE. Ich habe mittlerweile ein wenig Zeit mit dem Notebook verbringen können und möchte gerne ein paar Worte darüber verlieren.

Zuerst einmal fremdeln die Themen „Gaming“ und „Chromebook“ immer noch ein wenig in einem Satz. Doch Chromebooks können mittlerweile wesentlich mehr als noch zum Start damals, denn mittlerweile kann man Linux nutzen, Android-Games können installiert werden, etc. Natürlich kam mit dem Thema Cloud-Gaming die Spielerei auf den Laptops erst richtig in Schwung.

Google hat es aber leider nicht geschafft, mit Stadia einen Service zu bauen, den man langfristig im Markt platzieren konnte oder wollte. Das Ding ist tot und es bleiben Xbox Cloud Gaming, Nvidia GeForce Now, Shadow oder Amazon Luna übrig. Die beiden erstgenannten habe ich auf dem Acer-Chromebook hauptsächlich zum Spielen genutzt.

Das Gerät als solches macht einen gefälligen Eindruck und kommt in einem gesetzten Grau daher. Der »Deckel« imitiert den Look von gebürstetem Aluminium, das kann man gut finden oder eben nicht. Der 16″-Laptop bietet genügend Platz für die Tastatur und lässt noch Raum für zwei große Lautsprecher-Grills links und rechts. In der Mitte sitzt das Trackpad. Die Anti-Ghosting-Tastatur besitzt abgesetzte WASD- und Pfeil-Tasten für den Gamer von heute.

Links befinden sich der USB-C-Anschluss zum Laden, ein vollwertiger 2,5 GBit/s Ethernet-Port und der Kopfhöreranschluss. Rechts findet man einen weiteren USB-C-Port, einen HDMI-Anschluss und einen USB-A-Port. Das war es dann auch schon mit den Anschlüssen. Gefunkt wird mit dem Gerät auf Wunsch im neuesten Wi-Fi-6E-Netzwerk und auch Bluetooth 5.2 wird unterstützt.  Das Display ist ein 16 Zoll (ca. 41 cm) großes Panel mit einer Bildwiederholrate von 120 Hz und einer Auflösung von 2.560 x 1.600 Pixeln. Es unterstützt außerdem 100 Prozent des sRGB-Farbraums.

Die Einrichtung von Chrome OS ist easy. Es genügt den Google-Account zu hinterlegen und man ist im Prinzip schon einsatzbereit. Xbox Cloud Gaming und Nvidia GeForce Now waren direkt vorinstalliert, sodass auch hier nur die Accounts zu hinterlegen sind und man kann innerhalb von 5 Minuten gewissermaßen mit dem Zocken starten. Keine andauernde Installation von Spielen, es geht direkt los.

Beim ersten Tippen fiel mir schon auf, dass die Tastatur wirklich ausgezeichnet ist. Das Tippgefühl ist bei diesem Gerät wirklich sehr angenehm. Die Tasten sind leise, haben einen weichen Anschlag, ohne dabei aber zu lasch zu wirken. Der Gegendruck ist passabel und bietet auch beim Spielen ein gutes Feedback. Die Hintergrundbeleuchtung ist bei diesem Gerät übrigens bunt und kann über die Chrome-OS-Einstellungen angepasst werden.

Was auch viel Spaß macht: die Anzeige. Die Auflösung ist mit den bereits erwähnten 2.560 x 1.600 Bildpunkten wirklich gut und das 16:10 Seitenverhältnis bietet euch in der Vertikale mehr Platz. 120 Hz mag nun nicht das Maximum an Bildwiederholrate sein, aber es ist meiner Meinung nach ein ausreichender Wert und im Bereich des Cloud-Gamings bekommt ihr ohnehin nicht viel mehr angeboten. Das Panel ist scharf, bietet eine wirklich gute Helligkeit mit einer ansprechenden Farbdarstellung und auch die Blickwinkelstabilität kann sich sehen lassen.

Acer gibt an, dass sich ein System mit 4 Lautsprechern im Gerät versteckt. Das liest sich besser als es in der Realität ist. Die vier Lautsprecher klingen meiner Meinung nach zu „dünn“. Es fehlt an Volumen und man hat permanent das Gefühl, es würde ein Blatt Papier obendrauf liegen. Es ist kein schlechter Klang, aber es ist eben verbesserungswürdig.

In puncto Leistung macht das Gerät wiederum eine gute Figur. Acer verbaut hier einen potenten Intel Core i5 der 12. Generation mit einer Intel Iris Xe Grafikeinheit und 8 GB LPDDR4X-RAM. Als Speicher stehen euch 256 GB zur Verfügung, was für ein Chromebook ausreichend ist. Mit dieser Ausstattung reagierte das Gerät zu jedem Zeitpunkt flüssig und es machte Spaß, damit zu arbeiten und zu spielen. Klar ist: Ihr werdet damit natürlich kein Grafikweltmeister. Hier geht nicht viel mehr als ein wenig seichte Foto- und Videobearbeitung, wenn es lokal auf dem Gerät sein soll.

Auch anspruchsvolle Android-Games laufen zwar, aber auch da gibt es Luft nach oben. Für diesen Einsatz sind die Geräte aber auch nicht wirklich gemacht. Ihr sollt damit Workloads laufen lassen, die eben nicht auf diesem Gerät, sondern in der Cloud stattfinden. Gerade GeForce Now bereitete mir auf dem schönen Display eine Menge Freude, da auch die hohn Bildwiederholraten erreicht werden. Xbox Cloud Gaming ist für mich aufgrund der Auflösung und auch der groben Artefakte, die teilweise auftreten, kein echter Konkurrent zu GeForce Now. Auch wenn dem Nvidia-Konkurrenten noch viele große Titel fehlen.

Neben dem bis hierhin sehr guten Eindruck bin ich aber auch über einen Wermutstropfen gestolpert, und das ist die Akkulaufzeit. Acer gibt 10 Stunden an, doch da bin ich nicht mal annähernd herangekommen. Der gute Prozessor scheint in Kombination mit dem Display und den anderen Komponenten ein wenig zu hungrig zu sein und ich bin mit gemischter Nutzung und mittlerer Helligkeit nie über sieben Stunden hinausgekommen.

Was bleibt am Ende für ein Eindruck übrig? Acer liefert hier meiner Meinung nach ein einwandfreies Gerät mit Potenzial nach oben im Bereich Audio und Akkulaufzeit. Gerade letzteres hängt logischerweise stark vom Nutzungsverhalten (Helligkeit, Lautstärke etc.) ab, aber so ein Gerät kauft man sich in der Regel ja für das Cloud-Gaming und nicht, um dann damit auch nur zu surfen. Da gibt es genügend günstigere Alternativen.

Wer mit den kleinen Abstrichen leben kann (bei Audio wird vielleicht ohnehin ein Headset genutzt) bekommt hier ein gutes Chromebook für das Game-Streaming, für das ihr wiederum auch monatlich Geld in die Hand nehmen müsst. Entscheidet ihr euch am Ende dafür, werden knapp 800 Euro fällig.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei Twitter, Instagram, XING und Linkedin, oder via Mail

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Ein Kommentar

  1. könnte man wohl gut finden…bis auf den Preis…hab schon den 713 Spin..ist schneller als alles hier und superpraktisch als ChromeBook – sogar Samsungs GalaxyBook 2 muss passen vom Start. da bleibt mir nun nur noch ein Testen mit der Konkurrenz mit Apple MacBook Air M2…weil ich lange Akkukraft suche !!!

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