Vodafone: Gesamt-Serviceumsatz wächst dank Unitymedia-Übernahme auf 10,7 Mrd. Euro
Vodafone spricht über seine Geschäftszahlen des letzten Jahres: Dank der Unitymedia-Übernahme sei der Gesamt-Serviceumsatz um 17 % gestiegen, auf 10,7 Milliarden Euro. Man habe ca. 381.000 Kabel-Neukunden und 542.000 neue Mobilfunk-Vertragskunden begrüßt. Damit hält man nun 10,8 Millionen Kunden im Festnetzbereich und 7,9 Mio. Kabel-Abonnenten. Was die Mobilfunk-Vertragskunden betrifft, so steht man bei 18,7 Mio.
Laut Vodafone sei das vergangene Geschäftsjahr eines der erfolgreichsten der Unternehmensgeschichte gewesen. Zugleich habe man sich durch die Ersteigerung der 5G-Frequenzen für die Zukunft abgesichert. Bis zum Ende des Jahres will Vodafone über 10 Mio. Menschen mit 5G versorgen. Mit 4G LTE erreiche man mittlerweile 98 % der Menschen in Deutschland. Trotz der Corona-Krise sieht sich das Unternehmen weiter auf Wachstumskurs.
Den bereinigten Service-Gesamtumsatz konnte Vodafone um 1,7 % steigern, wenn man mit 2019 vergleicht. Die ganze Geschichte ist das aber nicht, denn was Vodafone weniger hervorhebt, ist, dass der bereinigte Umsatz im Bereich Mobilfunk z. B. lediglich um 0,7 % gestiegen ist. So ist der Umsatz in erster Linie beim Kabel gestiegen – um unbereinigte 4 %, was natürlich auch auf die Unitymedia-Übernahme zurückzuführen ist.
Getrieben werde das Wachstum, das gibt auch Vodafone zu, von der steigenden Beliebtheit der Kabel-Glasfaseranschlüsse: Vodafone verbuchte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Plus an 381.000 Kabel-Kunden, gestützt auch durch 110.000 DSL-Wechsler. Kein Wunder, denn oft muss man auf Kabel ausweichen, will man schnelles Internet – etwa ist das auch an meinem Wohnort der Fall. Laut Vodafone entscheiden sich bereits 60 % der Neukunden für einen Anschluss mit 400 Mbit oder mehr. Durchschnittlich 8 GByte wandern da täglich durch den Kabel-Glasfaseranschluss eines Vodafone-Kunden.
Beim Mobilfunkausbau gibt Vodafone an, dass die eigenen Techniker alle 1,5 Stunden ein Mobilfunk-Bauprojekt abschließen. Hört sich schön an, wir wissen aber natürlich auch, das es da immer noch in Deutschland einige Baustellen gibt: Etwa die LTE-Verfügbarkeit auf Bahnstrecken oder in ländlichen Gebieten. Da klingt es immer toll, wenn man 98 % der Menschen versorgt, aber eben doch viele kleinere Orte unter den Tisch fallen.
„Kabel-Glasfaser“… Warum genau verwendet ihr dieses Marketingwort immernoch? Es gibt kein „Kabel-Glasfaser“. Das Netz von Vodafone besteht aus Coaxialkabeln, die an Kopfstationen auf Glasfaser umgesetzt werden. Auch VDSL ist kein „Kupfer-Glasfaser“. Da werden Kupferdoppeladern an Outdoor-DSLAMs auf Glasfaser umgesetzt werden. Trotzdem sprecht ihr da eben nicht von „Kupfer-Glasfaser“ – warum?
Das ist nicht ganz korrekt. Im Neubau (Einfamilienhaus im Neubaugebiet) legt UM/Vodafone die Glasfaser seit ein paar Jahren bis in den Keller und verwendet Koaxialkabel zur Verteilung im Haus.
Jo, dann ist die Kopfstation im Haus. Ändert nichts daran, dass es kein Glasfaseranschluss ist, sondern ein Coaxialkabelanschluss mit sehr geringer Kabellänge. Die physikalischen Einschränkungen sind die gleichen, nur mit geringerer Auswirkung durch die kurze Kabellänge.
Nein, die Kopfstation bleibt wo sie ist.
Über das Glasfaserkabel kommt das gleiche DOCSIS und TV-Signal, wie auch über das Antennenkabel. Nur halt auf Glasfaser moduliert.
Außerdem gibt es das nicht in jedem Neubau. Ich wohne ebenfalls in einem Neubaugebiet und hier kommt das Coaxialkabel noch ganz klassisch aus der Erde ins Haus…
Ganz einfach, Vodafone spricht von Kabel-Glasfaser also kenne auch weniger Technikaffine Leute den „Marketingbegriff“. Die Telekom spricht dagegen nahezu nur von VDSL also nutzt man dort nur bzw. hauptsächlich den Begriff.
Dennoch gebe ich dir Recht, der Begriff taugt nicht zu viel mehr als Marketing
Vodafone hat da alles richtig gemacht – sie suggerieren, dass ihre Anschlüsse auf Glasfaser basieren, obwohl sie das nur in dem Umfang tun, wie bei VDSL-Anschlüssen auch. Fürs Marketing top – auch wenn es eben nicht die ganze Wahrheit ist.
Schade finde ich aber halt, dass Techblogs wie dieser hier, die es besser wissen (müssten), dennoch einfach dieses Marketing freiwillig mit übernehmen, statt das korrekt Vokabular zu benutzen und damit Aufklärung zu leisten.
Vom Prinzip her ist es doch sogar korrekt 😉
Vodafone nennt das Merkmal ihres Produktes nunmal so
Nein, es ist nicht korrekt. Für die Bezeichnung des Anschlusses dient das letzte Kabelstück. In diesem Fall „Kabel“ oder eben Coaxialkabel bzw. die verwendete Anschlusstechnologie, also DOCSIS3.1 oder eben VDSL-Vectoring.
Oder sagst du zu deinem Stromanschluss auch, dass er 380kV hat, weil er ja irgendwo mal über ne Hochspannungsleitung geflossen ist?
Das war auch das erste was mir auffiel. Marketing funktioniert. Selbst hier.
Doch, auch die Telekom-Vertriebler an der Haustüre werben vollmundig mit ihrem „Glasfaser“-Anschluss, obwohl auch nur FTTC liegt.
Da tun sich alle nichts, außer das es bei der Telekom vielleicht weniger offensiv in den Werbeheftchen steht.
Aber im Shop, an der Hotline oder eben die Vertriebler verwenden auch sehr häufig das Wort Glasfaser für ihre FTTC Anschlüsse.
Naja wenn Vodafone in Pressemitteilungen! behauptet, dass die Haushalte nur noch vereinzelt! mit Coaxialkabel angeschlossen seien oder dass die Glasfaser schon bis vor die Häuser gelegt sei, dann ist das nicht nur eine weite Auslegung im Rahmen vom Marketing sondern schon echt dicht dran an der Falschaussage…
Seit der Übernahme ist aber auch die Anzahl der Störungsmeldungen auf 10,7 Mrd gestiegen.
Allein ich könnte jedes Wochenende 2-4 Störungen pro Tag melden.
Ich war bisher interessiert an den Gigabit-Anschlüssen, würdest du also nicht empfehlen zu wechseln? Störungen und Ausfälle kann ich nicht gebrauchen und müssen eine absolute Ausnahme bleiben.
Ich hatte in den letzten 4 Jahren Telekom nur 2 Störungen, beide nachts und einmal war nur die Telefonie betroffen.
Aktuell ist es ganz schlimm (ob das was mit Corona zu tun hat..). Das Internet ist gerne mal öfters am Tag für ne halbe Minute weg, natürlich immer dann wenn man was gucken will. Kann aber nicht 100%ig ausschließen ob es nicht vielleicht am Router liegt, der ist schon einige Jahre alt.
Kann ich nur bestätigen, vor Corona war das UM/VF Netz schon suboptimal mit langsamen Geschwindigkeiten zu Stoßzeiten, aber seit Mitte März ist es eine Katastrophe! Werktags zum Teil eine halbe Stunde gar kein Internet, oder so schlechte Uploadraten dass Audio Calls nicht mehr funktionieren (Heidelberg, 50MB)
Das liegt an Vodafone. Bei mir ist auch ständig das Internet weg. Fast täglich mal ne halbe Stunde. Im Homeoffice.
Ich würde bei DSL bleiben, wenn die Bandbreite ausreicht und es bei einem selbst einfach funktioniert und dies einem wichtig ist.
Bandbreite ist nicht alles.
Aso bei mir funktioniert alles tip top. Habe seit ein paar Wochen den Gigabit Anschluss und arbeite im Home-Office. War auch vorher schon Unity Media Kunde. Persönlich habe ich das Gefühl, daß sich der Service seit der Übernahme verbessert hat … ist aber nur ein Gefühl.
So sehe ich das auch. Seit der Übernahme sind ständig Störungen. Letzten Sonntag sogar über ca. 6 Stunden. Einfach nur krank.
Grundsätzlich ist zwar DSL ein wenig stabiler, aber auch mein Anschluss dort (der aktuell noch parallel zum neuen Vodafone Cable läuft) hat so seine Macken.
Entweder fällt mal für Zeit X die Vectoring-Engine im DSLAM aus, oder es gibt PPPoE Fehler und dadurch keine Einwahl, oder seit Corona ist die Bandbreite statt vorher 103Mbit nur noch ~60Mbit in Stoßzeiten.
Also wie gesagt, ja DSL ist zwar auch nach meiner Meinung etwas stabiler als Koax, aber wenn ich jetzt mal sage, bei beiden Anschlüssen kämen je 70% der Geschwindigkeit an, dann sind es 700Mbit beim Koax und nur 70Mbit beim VDSL.
Muss jeder selbst entscheiden und ist auch regional sehr verschieden.
Das die Linecard ausfällt ist aber eher selten.
Pppoe-Fehler sind meines Wissens doch eher Provider-abhängig.
Interessant ist, dass Vodafone-DSL auch einen bescheidenen Ruf hat.
Hast du zufällig Vodafone-DSL?
Normal ist ein Reduzierung der Bandbreiten bei DSL zu Stoßzeiten absolut nicht. Dann ist da eher was im Backbone verkehrt.
Es hört sich auf jeden Fall nicht nach einem DSL-Sync-Problem zu sein, oder?
Ich war vorher bei VF. Seit dem Umstieg auf UM/VF vor ca. 2 Monaten habe ich täglich, mehrmals für mehrere Minuten bis 1 Stunde Ausfälle. Während der Zeit bei VF habe ich in fast 10 Jahren vielleicht 2-3 längere Störungen gehabt. Ich hoffe wirklich, dass sich das bald ändert.
Habe bei UM ebenfalls ständig Probleme seit der Übernahme.. Bloss weg von Kabel..
Seit der Übernahme ist mein eh schlechtes Unitymedia Internet teilweise so schlecht das ich Zuhause mein Wlan am Handy aus schalte um überhaupt was machen zu können. Von 400 MBit kommen aber von je her nur 100 MBit bei mir an.
Bin immer wieder erstaunt, wie viel Leute Probleme mit UM/Vodafone und dem Kabelnetz haben. Ich kann nur für mich und meine Stadt/Region (Herne/Ruhrgebiet) sprechen. Ich habe bei UM/Vodafone eine 400er-Leitung. Down/Up-Performance ist konstant und Störungen habe ich jedes Jahr maximal 1-2 Mal. Kann es sein, dass das wirklich alles sehr Regions-abhängig ist und welcher User an welchem Verteiler dranhängt? Ich höre die Kritik immer wieder, und bin völlig überrascht.
Bei mir läufts auch nahezu durchgehend einwandfrei. Meine Eltern haben sogar weniger Störungen als vorher mit der Telekom.
Seitdem Vodafone Unitymedia übernommen hat, sind beide Provider Spitzenreiter bei https://xn--allestrungen-9ib.de/
Kein anderer Provider hat so viele Problem wie die beiden. Die Telekom, die mehr Kunden als Vodafone und Unitymedia hat, hat weniger als jeder einzelne von den beiden.
Es ist eine Katastrophe, dass die Bundesnetzagentur erlaubt hat, die beiden zu fusionieren.
Die Telekom ist aber auch gut dabei, nicht wahr? 😉
https://xn--allestrungen-9ib.de/stoerung/deutsche-telekom/
Naja, bei Vodafone sind fast 3 mal so viele Störungsmeldungen vorhanden und das obwohl Vodafone im Festnetz deutlich weniger Kunden hat als die Telekom…
Könnte aber auch sein, das die Telekom-Kunden weniger Technikaffin sind und die Seite eher nicht kennen, oder sich direkt an Telekom-hilft wenden 🙂
Man weiß es nicht.
Was ein Quatsch 😀
Ich arbeite in einem Rechenzentrum und bei uns hat nahezu jeder einen Anschluss direkt bei der Telekom. Ich würde uns als Technikaffin bezeichnen 😉
Dann ist es halt Quatsch.
Ich sprach auch eher von Tante Gertrud mit ihrem 16Mbit DSL Anschluss 😉
Ist mir schon klar, aber die gibt es bei Vodafone nicht? :thinking:
Aber ist der Unterschied wirklich so groß?
Ich finde von 2018 folgende Zahlen im Festnetz:
Telekom 13,4 Mio.
Vodafone 6,7 Mio.
Unitymedia 3,5 Mio.
Also VF+Unity = 10,2 Mio.
So viel Differenz ist da nicht, und 3x so viele schon gar nicht 😉
https://www.vatm.de/wp-content/uploads/2018/12/VATM_TK-Marktstudie-2018_091018_f.pdf
Ob das in zwei Jahren auch noch so rosig aussieht, wenn die ganzen mit Gibabit geköderten Leute nach ihrer Mindestvertragslaufzeit kündigen, weil Vodafone permanent (quasi täglich, mindestens wöchentlich) Störungen im Kabelnetz hat? Ich jedenfalls bleibe nicht eine Minute länger als nötig bei denen Kunde.
@Andre
“ Kein Wunder, denn oft muss man auf Kabel ausweichen, will man schnelles Internet – etwa ist das auch an meinem Wohnort der Fall.“
Naja den Statistiken über die Verfügbarkeit verschiedener Internetanschlüsse nach ist es in Deutschland (inkl. ländlichem Gebiet) wahrscheinlicher, dass es einen schnellen DSL-Anschluss gibt, als einen schnellen Kabelanschluss…
Und die DSL-Wechsler kommen hauptsächlich daher, weil Vodafone jetzt auch in Baden-Württemberg, Hessen und NRW massiv die Kunden vom Vodafone-DSL ins Kabelnetz umbucht. Dadurch spart Vodafone die 11-17€ Leitungsmiete an die Telekom, gleichzeitig steigt natürlich die Aus- bzw. Überlastung der Kabelanschlüsse…
„Laut Vodafone entscheiden sich bereits 60 % der Neukunden für einen Anschluss mit 400 Mbit oder mehr.“
Für Neukunden macht es ja auch die ersten 12 Monate preislich keinen Unterschied, ob man nun 100 MBit oder 1000 MBit bucht… Da würde jeder Neukunde das schnellste buchen. Interessant wäre aber, welche Geschwindigkeit die Leute nach den ersten 12 Monaten dann haben 😉
Das wäre doch eigentlich mal eine Nachfrage bei Vodafone wert….
Gut auf den Punkt gebracht.
Besonders die Frage nach dem Stand nach 12 Monaten wäre interessant. Das wird Vodafone aber nicht erzählen.
Mich würde auch mal interessieren wieviel Glasfaser Vodafone denn so verlegt. Dazu findet man auch rein gar nichts.
Habe seit der Umstellung auf 1Gbit dauerhaft Packetloss und habe sogar meine neue Fritzbox wieder austauschen lassen mit der Connectbox Box. Leider weiterhin das Problem. Bevor ich gewechselt bin und bei meiner 400Mbit Leitung von UM war, hatte ich nie Probleme. Danke Vodafone!
Das alles bringt herzlich wenig, wenn Vodafone nicht dringend daran arbeitet den Upload zu erhöhen bzw. zumindest mal stabil zu halten.
In diesem routrienende Wirtschaftssystem ist ein verlorener Kunde eben ein verlorener Kunde, ob er irgendwann wiederkommt: Sicher. Sollte aber ein Uternehmen endlich anfangen Kundenbedürfnisse zu stillen und den Kundenservice wirklich so ausbauen, dass man seine Ruhe hat als Kunde, werden diese Kunden nicht mehr zurück kommen.
Umso wichtiger sind 12-Monatsverträge und keine Vertragslängerungen (oder nur 3 Monate)… das muss endlich kommen