Google Chrome OS: Partnerschaft mit VMWare bringt Windows-Apps auf Chromebooks
Das ist mal eine interessante Ankündigung seitens Google. Die haben heute eine Partnerschaft mit dem Virtualisierungsspezialisten VMWare bekanntgegeben. Zwar erlauben Cloud-Applikationen Flexibilität und Skalierbarkeit, dennoch gibt es Menschen, die eher zur klassischen Desktop-App greifen. Google will diese Lücke zwischen Cloud und klassischer App mit Desktop as a Service (DaaS) stopfen.
So wird man über ein Chromebook auf einen traditionellen Desktop zugreifen können, der sich in der Cloud befindet – so könnte man zum Beispiel seine Banking-Applikation unter Windows in der Cloud ausführen – vom Chromebook aus, VMware HorizonDaaS auf der Gegenseite vorausgesetzt. Das Ganze ist hier allerdings erst einmal nicht für den Endanwender gedacht, sondern für Firmen, die diese VMServices in ihrer Infrastruktur nutzen und anbieten.
„Google Chromebooks can save businesses about $5,000 per computer when compared to traditional PCs,“ said Amit Singh, President of Google Enterprise. „Chromebooks are designed for the way people use computers today and are a secure, easy and cost-effective solution to help organizations embrace a new way of doing business. Through our partnership with VMware, businesses can now capitalize on these advantages with access to legacy applications, data and desktops they need to keep employees productive.„
Hier will man besonders die Firmen abfischen, deren Mitarbeiter vielleicht noch auf Rechner oder Notebooks mit Windows XP setzen. Diese (die Rechner, nicht die Mitarbeiter) könnten gegen die günstigen Chrome OS-Rechner ausgetauscht werden und mit Desktop as a Service auf die benötigten Windows-Apps zugreifen und zu Windows in einigen Firmen unter Umständen obsolete machen. Mehr Infos dazu bei VMWare und Google.
Dann werden aber dann wahrscheinlich eher Zotac Mini-PCs mit einem überdimensionalen Bildschirm an VmWare Horizon View Server gehängt.
Und auf Notebooks wird man dann eher direkt ein Windows laufen lassen.
Und eine Arbeitsumgebung wird sicher keine 5000 Dollars kosten.
Meiner Meinung nach also totaler Quatsch, was Google sich da ausgedacht hat. Hört sich stark nach einem verzweifelten Versuch an, in der Business-Welt Fuß zu fassen.
Die Bezeichnung Windows-apps für klassische desktop-programme finde ich schrecklich. Und auch fachlich falsch.
Mag ja sein, dass du das schrecklich findest, aber fachlich falsch? Erläutere mal.
App kurz für Application Software, deutsch Anwender- bzw. Anwendungsprogramm. Dabei ist es egal ob das jetzt auf einem klassischen Desktop ist, auf dem mobilen Endgerät oder im Web….
@Rico: Warum soll der Wert $5000 so unwahrscheinlich sein? Ein Windows-Laptop in einer typischen Firmenumgebung kostet ja nicht nur die Hardware und Software die darauf läuft. Hinzu kommen monatliche Pflegekosten (ob nun proaktiv oder reaktiv), die sich über 3 Jahre gerechnet schnell auf über 1000€ aufsummieren. Deswegen ist vor allem bei großen Firmen auch das Leasing so beliebt. Ein Teil der Pflegekosten bleibt natürlich erhalten, da ja der Windows-Desktop nur in die Cloud verschoben wird – somit ist das sicher schön gerechnet, aber nicht unrealistisch.
schöne entwicklung 🙂 ich denk mal in ein zwei maximal drei jahren wird sich das für jeden (mit einer vernünftigen internetverbindung :D) eignen 🙂
@John
App steht kurz für Application, das ist richtig.
Apple bietet OS X Programme auch im App Store an, aber der Begriff hat sich durch die primäre Verwendung im Zusammenhang mit den „OS-Hersteller App Stores“ und den damit einhergehenden Beschränkungen verselbständigt und ist für mich massiv negativ besetzt.
Für Telefone und Tablets als tendenziell geschlossenere Systeme, mag das vielleicht noch angehen (meine Telefone sind trotzdem gerootet, haben andere ROMs und nicht nur Google App Store Programme), aber im Desktopbereich ist das völlig unangebracht.
Ich kaufe z.B. gar keine Mac Software im Apple „App Store“ um diese Bevormundung der Entwickler -und auch wenn es hier nicht darum ging, die allgemeinen Zentralisierung- nicht auch noch zu unterstützen.
Ein schöne Zusammenfassung findet es hier:
Volle Software, keine App! – http://www.bresink.com/osx/FullSoftware-de.html