Batterien: EU-Kommission genehmigt Förderung für Forschungs- und Innovationsvorhaben

Mittlerweile gibt es glücklicherweise Alternativen zu fossilen Brennstoffen und nach derzeitigem Kenntnisstand geht man erst einmal davon aus, dass Batterien in der nächsten Zeit besonders wichtig werden. Damit man in Europa nicht komplett alles verschläft, soll nun eine öffentliche Förderung helfen.

Deshalb hat die Europäische Kommission ein von Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Italien, Polen und Schweden gemeinsam angemeldetes wichtiges Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse („IPCEI“) zur Förderung von Forschung und Innovation im Bereich Batterien nach den EU-Beihilfevorschriften genehmigt. Die sieben Staaten wollen in den kommenden Jahren rund 3,2 Milliarden Euro für dieses Vorhaben zur Verfügung stellen, welches private Investitionen von 5 Milliarden Euro nach sich ziehen soll. Bis 2031 möchte man das Vorhaben abgeschlossen haben.

Gefördert wird die Entwicklung innovativer und nachhaltiger Technologien für langlebigere Lithium-Ionen-Batterien (mit flüssigem oder festem Elektrolyt), die kürzere Ladezeiten haben als die derzeit verfügbaren Batterien und zudem sicherer und umweltfreundlicher sind.

Margrethe Vestager, Exekutiv-Vizepräsidentin für ein Europa für das digitale Zeitalter und EU-Wettbewerbskommissarin, erklärte diesbezüglich:

„Die Batteriefertigung in Europa ist für unsere Wirtschaft und Gesellschaft von strategischem Interesse. Sie bietet große Chancen im Hinblick auf saubere Mobilität und Energie, die Schaffung von Arbeitsplätzen, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit. Unsere wichtigen Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse erleichtern es Behörden und Unternehmen aus mehreren Mitgliedstaaten, gemeinsam ehrgeizige Innovationsvorhaben mit positiven Spillover-Effekten in verschiedenen Branchen und Regionen zu entwickeln. Die genehmigte Beihilfe wird die Durchführung dieses wichtigen Vorhabens ohne übermäßige Verfälschungen des Wettbewerbs gewährleisten.“

Bereits seit Ende 2017 gibt es eine „Europäische Batterie-Allianz“ und die Kommission hatte im Mai 2018 einen strategischen Aktionsplan für Batterien vorgelegt.

Die Projektteilnehmer und ihre Partner werden ihre Arbeit auf vier Bereiche konzentrieren:

(1) Rohstoffe und moderne Werkstoffe: Im Rahmen des Vorhabens sollen nachhaltige innovative Verfahren für die Gewinnung, Anreicherung, Raffination und Reinigung von Erzen entwickelt werden, um hochreine Rohstoffe zu erhalten. Im Hinblick auf moderne Werkstoffe (wie Kathoden, Anoden und Elektrolyte) wird die Verbesserung vorhandener und die Entwicklung neuer Werkstoffe für innovative Batteriezellen angestrebt.

(2) Zellen und Module: Das Vorhaben soll die Entwicklung innovativer Batteriezellen und -module ermöglichen, die die Sicherheits- und Leistungsanforderungen der Automobilindustrie und anderer Anwendungsbereiche (z. B. stationäre Energiespeicher und Elektrowerkzeuge) erfüllen.

(3) Batteriesysteme: Ferner sollen innovative Batteriesysteme einschließlich Batteriemanagementsysteme (Software und Algorithmen) sowie innovative Testmethoden entwickelt werden.

(4) Umnutzung, Recycling und Raffination: Im Rahmen des Vorhabens sollen sichere und innovative Verfahren für die Sammlung, Zerlegung, Umnutzung, Wiederverwertung und Raffination des Recyclingmaterials entwickelt werden.

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2 Kommentare

  1. „Bis 2013 möchte man das Vorhaben abgeschlossen haben.“ 😉

    Hoffentlich begreifen das endlich die EU-Skeptiker, dass wir nur gemeinsam gegen die egoistisch agierenden Großmächte bestehen können.

  2. vor ca. fast 20 jahren wurde doch die batterieforschung (mit/durch BK schröder) nach spanien abgeschoben
    so 2m große flüssig tank batterien (wie heizltanks), die im sommer solar laden, und übern winter für 4 personen halten sollten
    fand die sache interessanter als pallets, aber was wär dann aus den armen energieunternehmen geworden

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