Firefox verärgert US-Nutzer durch Werbeeinblendungen auf der NTP

In den USA verärgert ein Firefox-Feature gerade die Nutzer. Der Snippet Service soll Content auf die Neuer-Tab-Seite (NTP) des Firefox bringen. Dort bekommen die Nutzer aber wohl Werbung von Booking.com zu sehen.

Klicken Nutzer die Info an, so gelangen sie auf eine spezielle Seite von Booking.com, die sich auch als Partnerseite zu erkennen gibt – mit der deutschen Version konnte ich das Verhalten mal reproduzieren:

Snippets wurden früher verwendet, um Firefox-Anwendern Hinweise und Tipps zu geben, momentan ist das wohl eher nicht der Fall und man versucht sich an weiteren Monetarisierungsmöglichkeiten. Abstellen kann man das Ganze auch, zu finden in Einstellungen > Home und dann ganz unten Snippets (abhaken):

Eine entsprechende Diskussion über dieses „Feature“ findet gerade bei Reddit statt. Die Inhalte werden von Mozillas Server ausgeliefert, sind nicht personalisiert oder ähnliches.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

30 Kommentare

  1. Bernd Lohmann says:

    Ach Mozilla… Warum demontiert ihr euch jedes Mal selbst.

  2. e Selber schuld, wer diesen Schnüfelbrowser noch verwendet.

    • was verwenden Sie. Internet Explorer 11, denn Chrome können Sie ja nicht meinen. Der ist ja Nr.1 in Sachen Nutzer ausspähen

      • Der Großteil von Chrome steht auch als OSS zur Verfügung. Nennt sich Chromium.
        Ansonsten bleiben dir auch z.B. noch Konqueror, Falkon, …

    • FriedeFreudeEierkuchen says:

      Schnüffelbrowser? Was verwendest du dagegen?

  3. Stört mich nicht, solange es mich nicht trackt und abschaltbar ist. Irgendwie müssen die ja auch ihr Geld verdienen.

  4. Ja stimmt schon, einfach so Werbung einzublenden ist nicht richtig – Punkt.
    Aber wenn einfach mal mehr Leute für nen freien und guten Browser was spenden würden – und ja Firefox ist inzwischen die einzig frei entwickelte Browserengine, Google steht hinter Chrome, Microsoft nutzt nun auch Chrome, Apple hat Webkit was in etwa der Chrome-Engine „entspricht“. Bleibt Firefox als letzter unabhängiger und freier Browser-Engine Hersteller.
    Das sollte schon mal ne Spende wert sein 🙂 – Ansonsten sucht man bei Mozilla halt zusätzliche Einnahmequellen, die dann immer irgendwelche Kompromisse enthalten 🙁

    • So weit ich informiert bin basiert das alles auf Chromium und nicht auf Chrome. Außerdem ist Chromium Open Source. Damit ist es ja auch eine frei entwickelte Browserengine. Allerdings muss man schon dazu sagen, dass Google zum Großteil daran entwickelt.

    • Vivaldi nicht vergessen.

  5. Irgendwie müssen die sich ja finanzieren und wenn keiner spendet, dann passiert halt so was.

    Vollkommen legitim und ich kann den Wirbel nicht verstehen. Vor allem verstehe ich die Dumpfbacken im Reddit nicht. Rumheulen können die jedenfalls gut.

  6. Mozilla hat ihr Klientel fleissig vergrault, und nun spendet keiner. Das ist dann halt die Konsequenz. In Gutsherrenart hat man neue Designs und Abschaffung von Features gegen den Protest der Fanbase durchgedrückt. Das Klientel, das man durchs Kopieren anderer Browser gewinnen wollte, blieb bei den „Originalen“.

    Und was ist Mozillas Reaktion? Ihr Klientel noch effektiver vergraulen.

    Schade, aber Mozilla.org ist die beste Werbung, die Chrome je hatte.

    • Spenden fließen nicht in die Entwicklung von Firefox [1, ff.]. Diese gehen an die Mozilla Foundation, während die Mozilla Corporation an Firefox entwickelt. Letztere finanziert sich hauptsächlich durch den bekannten Deal mit Google und nicht durch Spenden (wären eh viel zu wenig).

      Man versucht halt die Einkunftmöglichkeiten breiter aufzustellen, um nicht von Google abhängig zu sein. Auch das wurde in der Community oft gewünscht. Viele andere Möglichkeiten als Werbung oder für das Produkt bezahlen gibt’s da nicht mehr, leider.

      [1] https://www.reddit.com/r/firefox/comments/a98gmi/donations_to_mozilla_foundation_are_not_used_for/

    • Bernd Lohmann says:

      Bei einem Browser, dessen Fanbase aus technikaffinen Usern besteht, muss man schon Eier aus Stahl haben, um Features wie RSS zu entfernen. Stattdessen Werbung reincoden. Kannste Dir nicht ausdenken.

      • Ich ärgere mich immer wieder, dass ich den Screenshot weggeschmissen habe von meiner Extension-Liste an meinem letzten Tag mit Firefox: 14 Extensions, davon 12 nicht mehr lauffähig durch den Rausschmiss von XUL, praktisch alle nicht ersetzbar, weil die neue API so tiefe Eingriffe in den Browser vorsätzlich nicht mehr ermöglichen soll.

        Es wird auch diesmal wieder jemand verteidigen, was für eine grandiose Idee das war — aber die Nutzer haben ja bereits mit den Füßen abgestimmt.

        • Jemand: Ja mich! XUL-Addons waren ein Sicherheits- und Privatsphärealbtraum. Einige tiefgreifende Änderungen werden mit WebExtensions nie mehr möglich sein, manche neue APIs werden sicher noch dazukommen, die mehr Komplexität als Chrome-Erweiterungen erlauben, aber viele Anwendungsfälle können jetzt schon abgedeckt werden.

          • Für mich ist der Browser das neue Betriebssystem. Browser lösen mit ihren Oberflächen für Office, Mail, Spiele so langsam alle lokalen Applikationen ab. Ich habe beruflich bedingt mit zahlreichen OSen zu tun, und ehrlich gesagt unterscheiden die sich inzwischen nur noch in der Farbgebung des Fensters. Man nutzt ja gar nicht mehr Mac oder Win, man nutzt YouTube, OfficeOne, GMail im „Betriebssystem Browser“.

            Ich will nicht, dass mein Rechner nach dem „Modell Apple“ funktioniert: „Wir verbieten, sandboxen, separiereren alles voneinander, und weil nix mehr geht, gehen dann eben auch Exploits nicht mehr.“ Hurra, sicher — und abhängig.

            Ich erwarte von meinem OS volle root-Rechte. Ich erwarte Konfigurierbarkeit, ich erwarte Austauschbarkeit von Komponenten und völlige Entscheidungsfreiheit. Deswegen verwende ich ein gerootetes Handy mit offenem Bootloader, einen Mac mit deaktiviertem SIP und einen eigenen Server statt GMail&Co.

            Es ist doch eine komplette Lachnummer, dass eine Malware sich über Exploits Admin-Rechte auf meinem Gerät holen kann, und ich selber habe nicht die Rechte, das wieder rauszuschmeissen, weil $VENDOR mein Gerät „sicher“ gemacht hat.

            Und es muss nicht mal Malware sein: Ich habe hier ein nicht rootbares Android Tablet, das angeblich komplett „voll“ ist, was durch die eingespielten Daten aber vollkommen unerklärlich ist, und kein Tool hat ausreichend Rechte, dass man mal gucken könnte, wo hier eine 8GB.tmp-Datei rumliegt, die gelöscht werden könnte. Das kann doch alles nicht mehr sein. Eigentlich müsste ich dieses komplett funktionstüchtige 200-Euro-Gerät wegwerfen, weil es selbst nach einem Komplettreset „voll“ ist. Auf meinem gerooteten Handy wäre es eine Sache von Minuten, das zu fixen oder fixen zu lassen.

            Ich kann auf meinen Rechner alles aufspielen. Auf meine Handy auch. Ich erwarte das auch von meinem Browser. Und ich erwarte, dass Menschen sich Sachkompetenz für die Nutzung aneignen müssen, so wie das für einen PKW ja auch selbstverständlich ist.

            Wenn XUL buggy war, hätte man XUL ersetzen müssen. Ich wehre mich aber dagegen, als „Sicherheitsalptraum“ zu bezeichnen, was eine Kernfunktion eines Computers sein soll: Dass man sich selber Software installieren kann, die tut, was man will. Das ist die Grundfunktion eines jeden Rechners.

            Computer werden mehr und mehr zu einer Art „Einkaufswagen“, den wir selbst bezahlen, und mit denen wir uns dann aber nur auf Amazon, Gmail und PlayStore bewegen dürfen, und bei allem anderen kommt eine OH-MEIN-GOTT-UNSICHER-Warnmeldung.

            • Na zum Glück dürfen Leute wie du nicht entscheiden, wie unsere Software aussieht.

              Ich will nicht, dass mein Rechner nach dem „Modell Apple“ funktioniert: „Wir verbieten, sandboxen, separiereren alles voneinander, und weil nix mehr geht, gehen dann eben auch Exploits nicht mehr.“ Hurra, sicher — und abhängig.

              Genau dieses Modell ist der Grund, warum Android und iOS im Vergleich zu Windows, insbesondere älteren Versionen, ziemlich sicher sind.

              Es ist doch eine komplette Lachnummer, dass eine Malware sich über Exploits Admin-Rechte auf meinem Gerät holen kann, und ich selber habe nicht die Rechte, das wieder rauszuschmeissen, weil $VENDOR mein Gerät „sicher“ gemacht hat.

              Die meisten Exploits sind bzw. waren aber eben, dass die Admin-Rechte zu einfach verfügbar waren. Ist natürlich immer ein Abwägen zwischen Freiheit und Sicherheit, aber es ist wohl klar, dass es in Zeiten von immer vernetzten Geräten nicht wie zu Zeiten von Windows 98 weitergehen kann.

              • > Na zum Glück dürfen Leute wie du nicht entscheiden,
                > wie unsere Software aussieht.

                Wie Du siehst, eben doch. Sowohl Firefox wie auch Apple laufen die Nutzer aus den Sicherheitskäfigen weg. Da wiederholt sich auch einfach mal Geschichte: Vor 20 Jahren liefen die Kunden aus den sorgfältig gehegten Disneyländern „AOL“ und „CompuServ“ rüber in Gummistiefelpornoland „Internet“, heutzutage schrumpft die Userbase der „betreuten Systeme“.

                > Genau dieses Modell ist der Grund, warum Android und iOS im
                > Vergleich zu Windows, insbesondere älteren Versionen, ziemlich
                > sicher sind.

                Man muss doch irgendwann mal sehen, was das für Quatschargumente sind. Man nbimmt dem Nutzer immer mehr und mehr weg, und am Ende des Tages kann nix mehr schiefgehen, weil eben nix mehr geht. Ja, wozu habe ich das System denn gekauft, wenn nicht um es zu nutzen?
                Den Nutzern das Lenkrad wegnehmen, weil an 99% aller Unfälle ein Lenkmanöver beteiligt war, macht das System nicht sicherer, sondern schafft es ab.

                > Ist natürlich immer ein Abwägen zwischen Freiheit und Sicherheit, aber es
                > ist wohl klar, dass es in Zeiten von immer vernetzten Geräten nicht wie zu
                > Zeiten von Windows 98 weitergehen kann.

                Ich kann auf einem Mac oder einem Linux-System im Großen und Ganzen das gleiche machen wie auf einem Windows 98 System. Trotzdem sind diese System deutlich sicher. Der Grund dafür ist: Schlechte Konzepte („Man muss ein Excel-Sheet im Internet-Explorer darstellen können!“, „Wir lassen den Browser alle möglichen Scriptsprachen laden!“, „Browser Teil des Betriebssystems“) und schlechte Umsetzung („Hauptsache Marktanteile, der Nutzer kann für seine Sicherheit… öhm… ja einen Virenscanner kaufen“).

                Nachdem Microsoft für diese Strategie herbe einstecken musste, auch finanziell und strategisch, hat sich vieles geändert. Ich mag Microsoft trotzdem nicht, ich arbeite trotzdem nicht mit Windows, trotzdem muss man zugeben, dass Windows nicht mehr das Scheunentor ist wie früher, oftmals sogar Vorbild in Sachen Security. Und trotzdem kann ich da ganz normal Sachen installieren und das System auch „frei“ Nutzen.

                Früher hiess es immer: Komplett sicher ist ein System erst, wenn man es mit dem Hammer zerkloppt und im Garten vergräbt. Wenn ich sehe, welche Klimmzüge ich auf dem Mac machen muss, damit Gatekeeper mich nicht zertifizierte OpenSource-Software installieren lässt, dann sind wir davon nicht mehr weit entfernt. Wir haben neulich mit 3 Senior-Software-Entwicklern versucht, VirtualBox auf einem Mac zu installieren. Das ist doch lächerlich. Ein Computer, ein Handy ist keine Playstation. Ich muss damit arbeiten.

      • Ich denke das Problem ist, dass nur mit technikaffinen Usern auf Dauer keine ausreichenden Marktanteile zu halten sind. Die wenigsten Nutzer haben Erweiterungen installiert, benutzen RSS oder ändern überhaupt irgendwas an der Oberfläche.

        • Jeder technikaffine Nutzer installiert den Browser für Freunde, Familie, Firma. Man hat diesen Multiplikatoren ins Bein geschossen, die verteilen nun fröhlich Chrome.

          • Zumindest für mich bleibt Firefox aber weiterhin das deutliche geringere Übel als Chrome, sodass ich weiterhin Firefox empfehle und installiere.

            • Kann ich gut verstehen, ich gestehe an der Stelle auch ein, emotional zu reagieren. Ich habe mich über Mozilla.org einmal zu oft geärgert, als dass ich meinen Browser nüchtern nach einer Featuretabelle wählen würde.

              Google ist eine große, böse Firma, da erwarte ich nichts. Aber Mozilla hat das gelobte Land asphaltiert, und das ärgert mich. 😉

  7. Gabi aus Bad Salzdetfurth says:

    Wenn ich das immer höre, für Firefox spenden. Non-Profit, ist klar. Mozilla hatte 2017 einen Jahresumsatz von 562 Millionen. Davon sollte man ohne Probleme einen Browser entwickeln und aktuell halten können. Leider verschwindet das Geld in Stiftungen, Millionengehältern der Manager und wird für irgendwelche lächerlichen PR-Stunts verbraten. Dieser Hochstaplerverein sollte mal schleunigst den Kopf aus dem Arsch nehmen oder die User scheißen ihnen ganz gewaltig vor den Koffer. Selbst in Ländern wo Firefox einen guten Stand hatten, wie hier in Deutschland, sinkt der Marktanteil stetig. Weltweit sind sie schon unter 10%. Die wird nichts mehr retten.

    Wenn ich von dem Geld 1500 Programmierer zu 100.000$ Jahresgehalt und 100.000$ Personalnebenkosten einstelle habe ich immer noch 260 Mio zum veruntreuen über. Und braucht man wirklich 1500 Programmierer um eine Engine zu entwickeln die halbwegs mit WebKit oder Blink mithalten kann? Nein.

  8. Als Alternative kann ich LibreFox empfehlen. Es ist Firefox ohne und Werbeeinblendung und ohne Telemetrie. Alle nötigen Änderungen im about:config wurden schon vorgenommen. https://github.com/intika/Librefox

    • Bitte nicht als Kritik an deinem guten Vorschlag verstehen, aber mir fällt dazu ein:
      Mozilla hat in der Vergangenheit etliche unpopuläre Entscheidungen getroffen, und deswegen schiessen „BessererFoxErsatz-Projekte“ wie Pilze aus dem Boden. Ich habe selbst lange TenFourFox auf einem alten Sofa-Laptop genutzt.

      Letztlich divergieren diese Projekte vom Original-Fox aber immer weiter, sodass man sich irgendwann dem OriginalFox beugen muss. Das ist halt kaum noch pflegbar, sobald der Code im Original nicht nur deaktiviert ist, sondern dann auch mal entfernt wird.

      Ich habe dann irgendwann mal hingeschmissen und nutze Chrome. Der ist auch nicht großartig besser, aber wenigstens kann ich mich dann über eine große Firma ärgern. Und muss nicht dabei zugucken, wie Designer und BWLer ein ehemals großartiges Techie-Community-Projekt immer wieder weiter fester an die Wand klatschen.

      • Wolfgang D. says:

        @Jörg „wie Designer und BWLer ein ehemals großartiges Techie-Community-Projekt immer wieder weiter fester an die Wand klatschen“

        Traurig, aber so isses. Und die meetoo’ler nicht vergessen…

        • > meetoo’ler

          Das muss „meetooX“ heissen, weil Du sonst ein transphober Antisemit bist. Oder war’s antifluider Gendertoxid? Ich hab’s vergessen, und Wikipedia funktioniert grad nicht, weil sie das Wording im Code von „Client- und Server“ umstellen auf „Thelma und Luise“. Auf jeden Fall aber Nazi!

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.