Anime 2018: 5 Tipps bei Amazon Prime Video und Netflix

Ich hatte bereits Mitte 2017 einmal in diesem Artikel zehn Anime-Serien gezückt, die ich bei Amazon Prime Video bzw. Netflix empfehle. Jene Empfehlungen gelten bis heute ungebrochen. Neueinsteigern kann ich weiterhin Serien wie „Samurai Champloo“, „Cowboy Bebop“ oder auch das herrlich absurde aber zugleich überraschend emotionale „Assassination Classroom“ ans Herz legen. Es war aber einmal an der Zeit nochmal die beiden beliebtesten Streaming-Anbieter auf Neuzugänge hin zu checken.

Ich habe dabei übrigens eine Serie wie „Castlevania“ genau so ausgespart wie zwei meiner Lieblingsserien, „Avatar: Herr der Elemente“ und „Die Legende von Korra“. Denn diese drei Formate haben sich in ihrem Look zwar stark an Anime orientiert, es handelt sich aber um westliche Produktionen und keine „echten“ Anime im traditionellen Sinn. Doch kommen wir einfach direkt zu den fünf neuen Tipps, die ich Anime-Fans und solchen, die es werden wollen, bei Amazon Prime Video und Netflix anbieten möchte.

5. Blood-C und Blood-C: The Last Dark (Amazon Prime Video)

Der Horror-Anime „Blood-C“ fängt fast schon belanglos an: Ein Schulmädchen trällert viele banale Lieder beim Herumspazieren in einem beschaulichen japanischen Dorf. Doch nachts muss die Schülerin Saya grausamen Dämonen Einhalt gebieten. Dabei greift diese Serie unter anderem auch indirekt den Cthulhu-Mythos von H. P. Lovecraft auf.

Ihr findet bei Amazon nicht nur die Serie „Blood-C“, sondern auch den empfehlenswerten Abschlussfilm „Blood-C: The Last Dark“. Wer auf blutige Action und Horror steht, sollte bei dieser Serie meiner Meinung nach auf jeden Fall mal einen Blick riskieren.

4. Gurren Lagann (Netflix)

Gainax animiert diese Serie, welche eher für die Freunde von Mechs und Science-Fiction ein gefundenes Fressen ist. Die Serie ist in einer dystopischen Zukunft angesiedelt, in welcher die Menschen unter einer drakonischen Herrschaft in unterirdische Dörfer verbannt wurden. Auf der Suche nach Sicherheit vor behäbigen Erdbeben graben sich die Siedler dabei immer tiefer in die Erde ein. Doch ein paar junge Bewohner rebellieren und versuchen mit der Hilfe eines Mechs an die Oberfläche vorzudringen.

„Gurren Lagann“ hört sich auf den ersten Blick eher düster an, ist aber gewürzt mit jeder Menge Humor und flottem Wortwitz. Wer auf das Mecha-Genre steht und einen actionreichen Anime mit leicht überdrehter Inszenierung zu schätzen weiß, der ist hier jedenfalls gut aufgehoben.

3. Noragami (Netflix)

Hiyori Iki erleidet einen Unfall, nach dem ihre Seele nun temporär ihren Körper verlassen kann. Das junge Mädchen entdeckt, dass es zwei parallele Dimensionen gibt. In einer leben die Menschen und Tiere, in einer anderen existieren Menschen und Dämonen. Dabei hat Hiyori Glück, denn für nur 5 Yen erfüllt ihr der ambitionierte Gott Yato den Wunsch ihren Körper wiederherzustellen. Doch damit fangen die Probleme nun erst an.

Der Gott Yato hat bisher keine Jünger, die ihn anbeten. Das muss sich natürlich ändern! Und damit beginnt eine seltsame Freundschaft. „Noragami“ macht dabei jede Menge Laune, denn die verspielten Animationen, die leicht absurde Prämisse der Serie und die überdrehte-naive Art von Yato gewährleisten den hohen Unterhaltungswert. Schade ist lediglich, dass bei Netflix bisher nur die erste Staffel des Anime zur Verfügung steht. Auf Runde 2 muss man bisher vergeblich warten.

2. Ninja Scroll (Amazon Prime Video)

„Ninja Scroll“ ist bereits ein Klassiker. Der 1993 erschienene Film spielt im Japan der Edo-Zeit und ist für Fans von krawalligen Actionfilmen einen Blick wert. Allerdings regieren hier nicht nur reine Action, sondern neben den erstklassig animierten Samurai-Kämpfen gibt es auch emotionale Momente. „Ninja Scroll“ gilt als einer der ersten Anime, der auch außerhalb Japans Aufmerksamkeit erregte und z. B. von den Wachowski-Geschwistern als Einfluss auf die Filme der „Matrix“-Trilogie genannt wurde.

Dabei sind die Duelle in diesem Film herrlich überzogen, aber so spannungsgeladen geschnitten, dass das Zuschauen wirklich ohne Atempause Spaß bringt. Die Charaktere sind ein wenig flach und die Handlung führt die Protagonisten im Wesentlichen von einem bombastischen Kampf zum nächsten. Allerdings stört dies nie, denn wenn die Action so fulminant inszeniert ist, dann kann man „Ninja Scroll“ locker als das nehmen, was der Film ist: ein rasantes Animations-Feuerwerk für einen gepflegten Männerabend.

1. Banana Fish (Amazon Prime Video)

„Banana Fish“ ist ein noch ganz frischer Anime aus dem Juli 2018. Hier wird reichlich Eye Candy bei den sehr modernen Animationen geboten. Aber die 24 Episoden haben auch inhaltlich einiges zu bieten. Die Handlung dreht sich um Ash Lynx. Der 17-jährige ist der Anführer einer Straßengang in New York. Er stößt auf ein Mysterium hinter einem Serum namens „Banana Fish“, das nicht nur auf seine Familie bereits Auswirkungen hatte, sondern noch viel mehr Schaden anrichten könnte.

„Banana Fish“ ist in der Manga-Vorlage in den 1980er-Jahren angesiedelt. Der Anime hievt die Handlung mit allerlei militärischen und politischen Verflechtungen allerdings in die Gegenwart. Dabei bleibt es bis zum Ende mit allen Intrigen und Twists sehr spannend, um das Schicksal von Ash und das „Banana Fish“-Rätsel. Wer also einen eher ernsthaften Anime sucht, der auch als Live-Action-Drama funktionieren könnte, sollte sich diese Serie einmal ansehen.

Bonusrunde: Saber Rider and the Star Sherriffs (Amazon Prime Video)

Zum Schluss habe ich als Bonus noch eine Serie als Tipp, welche wohl viele von euch ebenfalls in ihrer Kindheit verfolgt haben: „Saber Rider and the Star Sherriffs“ ist speziell in Deutschland geradezu legendär geworden. Das hat zur Folge, dass die Serie oft gar nicht mehr als Anime in dem Sinne wahrgenommen wird. Vor allem die spritzige deutsche Synchronisation mit einem jungen Christian Tramitz als einem der Hauptcharaktere (Colt) wertet die actiongeladene Science-Fiction Serie gehörig auf.

Dabei ist auch die Geschichte der Serie sehr spannend, denn „Saber Rider and the Star Sherriffs“ ist eigentlich eine amerikanische Abwandlung der japanischen Originalserie „Jushi Bisumaruku“. Dabei veränderte man teilweise ganze Handlungsbögen und gestaltete auch die Beziehungen der Charaktere untereinander neu. Diese Serie ist eine der wenigen, die ich sehr gerne mit deutscher Synchronisation schaue. Was hier an rotzigem Wortwitz aufgeboten wird, sucht teilweise seinesgleichen. Kann man sich größtenteils also auch als Erwachsener als leichte Unterhaltung noch wunderbar ansehen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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6 Kommentare

  1. Bei mir ist es zwar schon etwas länger her, seit ich das letzte Mal ein Anime gesehen habe, aber aktuell würden mich nur wenige Serien dazu bringen, mal wieder reinzuschauen. Violet Evergarden ist z.B. einer davon. Was ich bisher davon mitbekommen habe und gesehen habe, handelt es sich um ein sehr schön gezeichnetes und gefühlvolles Werk.

    Aktionmäßig wäre wohl irgendwann mal Fate Stay Night UBW bei mir angesagt. Mal sehen, wann ich mich wieder dazu bewegen kann, was zu gucken.

    Von den von dir aufgezählten Serien kann ich Narogami auf jedenfall empfehlen. Sehr witzige Story, die zum Ende hin ernster wird. Gurren Lagann stand bei mir lange auf der Liste. Serie habe ich sogar, hab sie nur nie angefangen. Blood-C ist so ein Fall, wo ich eher enttäuscht war. Hier sollte man keine Story erwarten. Alles ist sehr trocken und nur auf „Morksen“ abgestimmt. Ist aber halt Geschmackssache. Mir gefielen eher Serien wie Steins:Gate, Clannad After Story oder eben die Fate-Reihe.

    Aber schön zu sehen, dass das Thema von den Anbietern immer mehr aufgegriffen wird. Vielleicht wird es irgendwann ernster genommen und man liebgewinnt die Storys, die damit möglich sind, die in Live-Aktion-Movies und Serien absolut bescheuert rüberkommen würden.

    • Violet Evergarden ist ein extrem schönes Anime. Du musst ihm aber ein paar Episoden geben, bis es sich so richtig entfaltet.

      Was ich noch sehr empfehlen kann ist „Made in Abyss“, das allerdings in Kürze mit einer zweiten Staffel weiter geht. Eines der besten Animes aller Zeiten für mich, sofern man das nach 13 Episoden schon sagen darf.

      Noch so ein paar Tipps wären: Fullmetal Alchemist, Death Note, Usagi Drop, Hunter X Hunter, Cowboy Beebop, Ghost in the Shell: Standalone Complex 1+2, Planetes, Samurai Champloo und die gesamte Monogatari-Reihe.

      Die würden mir mal spontan einfallen.

  2. Entertain Hans says:

    Agent AIKa ist wohl die einzige und beste anime Serie die man sich ansehen kann

  3. Blood-C wollte ich bei Amazon Video schauen, nur leider fehlt die Folge 11 bei Amazon Video. Ich habe mich vor Monaten schon einmal bei Amazon Video beschwert und denen mitgeteilt, dass die 11 Folge fehlt aber bis heute fehlt die 11 Folge immer noch! Unvollständige Serien schaue ich mir aber auch nicht an.

    • Interessanterweise ist die Serie bei Watchbox vollständig mit allen zwölf Folgen vertreten. Zwar mit Werbung hier und da, aber immerhin. Aber wieder einmal so ein Fail von Amazon.

  4. Saber Rider ist immer noch eine meiner Lieblingsserien. Habe ich als Kind geliebt und kann es auch heute immer wieder schauen.
    Hab vor kurzem sogar die Ultimate Edition I’m Blitzangebot…ein Traum.

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