Sicherheitskamera: Ring Spotlight Cam Akku Testbericht
Ich hatte hier vor einiger Zeit schon die Ring Video Doorbell unter die Lupe genommen. Das Unternehmen, welches seine Lösungen auch in Deutschland anbietet, hat allerdings ein größeres Portfolio, sodass ich mir mal in Ruhe die Ring Spotlight Cam mit Akku anschauen konnte – besser gesagt, sie mich. Da ich mir in der letzten Zeit immer wieder mal Kameras angeschaut habe, kam auch die Ring Spotlight Cam mit Akku in die Test-Auswahl.
Einen großen Punkt bei diesem Test kann ich mir sparen, nämlich die Information darüber, wie die Kamera Inhalte aufzeichnet. Ring setzt bei der Spotlight Cam wie auch bei der Doorbell ausschließlich auf die eigene Cloud. Hat man ein Gerät, dann kann man den Basis-Tarif für 3 Euro im Monat buchen, für unbegrenzte Kameras an einem Standort verlangt Ring eine Gebühr von 10 Euro im Monat. Wer nicht bucht, bekommt also nicht die langen Aufzeichnungen, sondern nur Benachrichtigungen und keinen langen Videoverlauf.
[color-box color=„blue“ rounded=“1″]Alle Ring Geräte funktionieren ohne zusätzliche Kosten oder Abonnements. Darüber hinaus bieten wir optionale Ring Video Recording Abonnements an, bei welchen monatliche oder jährliche Abo-Gebühren anfallen. Auch ohne Ring Video Recording werden Sie Benachrichtigungen erhalten, wenn Besucher Ihre Türklingel benutzen oder den Bewegungssensor Ihres Geräts auslösen. Sie werden ebenso Live-Video-Ansicht sowie Zweiwege-Audio nutzen können, um Ihre Besucher in Echtzeit sehen, hören und mit ihnen sprechen zu können. Wenn Sie allerdings Ring Video Recording nicht nutzen und Sie eine Benachrichtigung oder ein Live-Ereignis verpassen, haben Sie nicht die Möglichkeit, dieses Video später anzusehen. Ring Video Recording speichert alle Ihre Aufnahmen für bis zu 60 Tage in Ihrem Ring Konto, und mit Ring Video Recording können Sie diese Videos ansehen, herunterladen und auf lokalen Speichermedien sichern sowie über soziale Medien teilen, per SMS und Mail verschicken.
[/color-box]Das sind immer Dinge, die man sich gut überlegen muss. Viele Hersteller setzen mittlerweile auf Cloud-Angebote, beispielsweise Netgear, Amazon, Logitech, Nest und auch Yi. Yi, zu Xiaomi gehörend, bietet allerdings noch die optionale Speicherung auf einer microSD-Karte an, je nach Hersteller unterscheiden sich die Cloud-Preise und auch die Funktionen – manche Logitech- und Nest-Funktionen sind beispielsweise nur für Menschen mit Abo nutzbar.
Technische Daten Ring Spotlight Cam mit Akku
Produktname | Ring Spotlight Cam Akku |
Videoauflösung | 1080p Video |
Audio | Zweiwege-Audio |
Objektiv | 140° Sichtfeld |
Sonstiges | wetterbeständig (ohne Angabe der Zertifizierung), wechselbarer 6.040 mAh Akku |
Funktionen | Gegensprechfunktion, Nachtsicht, Bewegungssensoren, Fernsteuerbare 110-Dezibel-Sirene |
Verbindung | 2,4 GHz (802.11 b/g/n) WLAN |
Apps: | Windows, macOS, Android, iOS |
Material | Kunststoff |
Abmessungen | 12,6 cm x 6,91 cm x 7,59 cm |
Speicher | nur Cloud |
Lieferumfang Ring Spotlight Cam mit Akku
Ring liefert alles mit, damit ihr sofort loslegen könnt. Im Lieferumfang befindet sich die Kamera, der Akku, eine Wandhalterung, Schrauben, Dübel, ein entsprechender Bohraufsatz und ein Schraubendreher sowie das microUSB-kabel, um den 6.040 mAh starken Akku wiederaufzuladen.
Verarbeitung Ring Spotlight Cam mit Akku
Die Kamera ist aus schwarzem Kunststoff, lediglich der Sensor und die beiden Spotlight sind aus milchig transparenten Kunststoff. Die Unterseite ist durch einen Button-Mechanismus zu öffnen. Hier kommt der Akku in das entsprechende Fach. Da passen zwei für längere Laufzeit rein, Ring gibt aber nur den einen mit. Statt auf klassische Wechselbatterien hat Ring einen eigenen Akku. Das Konstrukt ist gut verarbeitet und wirkt robust.
Einrichtung Ring Spotlight Cam mit Akku
Die Kamera ist für den hängenden Einsatz konzipiert, es wäre albern, diese irgendwo aufstellen zu wollen. Sie wird mittels der mitgelieferten Schrauben und Halterung an einer Hauswand oder ähnlichem installiert. Die Kamera ist am Kugelgelenk an der Halterung anschraubbar, sodass man sie schnell abnehmen kann.
Dies muss man allerdings nicht machen, um den Akku zu entnehmen, der liegt hinter einer Klappe, die sich direkt öffnen lässt. Sinnvoll ist es sicher, die Kamera nicht in direkter Griffhöhe anzubringen. Die Kamera ist recht flott eingebunden, alles kann man über die mobile App einrichten. Konto anlegen, mit der Kamera verbinden, WLAN übergeben, fertig.
Software der Ring Spotlight Cam mit Akku
Die Software der Kamera ist recht logisch aufgebaut. Da es sich um eine Akku-betriebene Kamera handelt, ist es nicht empfohlen, diese dauerhaft auf das Smartphone streamen zu lassen.
In der App kann der Nutzer justieren, in welchem Bereich die Kamera Bewegungen wahrnehmen soll. Des Weiteren kann ausgewählt werden, in welcher Zeit Bewegungen registriert werden sollen, auch ein temporäres oder dauerhaftes Deaktivieren des Erkennungsmechanismus ist möglich.
Die Meldungen erfolgen laut meiner Tests sehr gut, je nachdem, was man dort an Reichweite und Empfindlichkeit eingestellt hat. Eine Verbindung wird im WLAN schneller aufgebaut als im Mobilfunknetz, wenn man sich verbinden will. Die Lautsprecher sind ausreichend laut.
Ring Spotlight Cam mit Akku im Einsatz:
Negativpunkt: Obwohl die Kamera voll aufgeladen war, zeigte die Desktop-App den falschen Status an, nämlich dass der Akku fast leer wäre. Die Mobil-App zeigte den richtigen Status an. Vielleicht ein kleines Manko: Zum Zeitpunkt meines Tests ist die App noch nicht für das iPhone X angepasst.
Während man am Tage alles gut erkennen kann, sieht es in der Dunkelheit etwas anders aus. Bei Kameras mit Nachtsichtfunktion sollte man auf jeden Fall vermeiden, Gegenstände oder Hindernisse in der unmittelbaren Umgebung zu haben, diese werden in der Nacht sehr hell dargestellt und können eventuell das Bild verschlechtern. Als schlechtes Beispiel habe ich hier einmal den Baum links im Bild.
Aber auch ohne diesen Baum muss ich festhalten, dass die Sichtweite in der Dunkelheit eher mau ist, man also kaum erkennen könnte, wie ein Gesicht aussieht, welches ein paar Meter weiter entfernt ist. Und nein, das obige Bild entstand nicht während Nebel.
Des Weiteren – und auch das ist ein wichtiger Punkt – sollte man sich gut überlegen, wo man die Kamera platziert. Sie ist für den Außeneinsatz gedacht, was nicht bedeutet, dass sie zwingend ein gutes Bild abgibt, wenn die Wetterbedingungen schwierig sind.
Regentropfen vor der Linse? Dann kann man das Ergebnis fast vergessen, man sollte die Kamera lieber dort anbringen, wo sie vor Witterung geschützt ist.
Zum Akku kann ich recht wenig sagen, da es ja immer darauf ankommt, was die Kamera aufzeichnet, was sich vor der Linse bewegt. Im günstigsten Falle passiert gar nichts, wie in meinem Garten. Ein paar Meldungen und ein paar Mal reinschauen in den letzten fünf Tagen sorgte dafür, dass ich nur sieben Prozent Akku verlor.
Eine Art Fazit zur Ring Spotlight Cam mit Akku?
Ich mag die Doorbell, aber die Ring Spotlight Cam mit Akku hat bei mir eher gemischte Gefühle hinterlassen. Ich habe in meinem Haus flächendeckend WLAN und die Cam ist nur wenige Meter von einem Google Wifi entfernt. Dennoch meldet sie ein schlechtes Signal, was sich natürlich auch auf die Übertragung auswirkt. An ihrem Standort liegt es nicht, dies habe ich gegengeprüft. Die Bildqualität ist gut, das Licht wirklich ausreichend hell. Wie ich weiter oben schrieb, sollte man für gutes Bild den Standort gut wählen, denn ein paar Tropfen auf der Optik machen alles unkenntlich.
Vor einem Kauf sollte man für sich schauen, ob man mit den Einschränkungen des Basis-Accounts leben kann oder ob man gewillt ist, ein monatliches Abo abzuschließen. Rein funktionell ist die Software nicht schlecht, darf aber sicherlich noch einen Feinschliff bekommen. Mit 229 Euro ist die Kamera nicht günstig, benötigt aber nicht – wie beispielsweise die Netgear Arlo mit Akku – eine zusätzliche Base. Ebenso ist eine Akkubetriebene Kamera natürlich wesentlich flexibler, da sie nur Internetzugang benötigt, aber keine separate Stromversorgung.
Die Kamera-Geschichte(n ) finde ich wirklich spannend, diese wird in Zukunft noch richtig durch die Decke gehen.
Schade finde ich dass ( fast ) alles nur noch mit Cloudlösung angeboten wird.
Ich hoffe dass es irgendwann noch Tests zu alternativ-Lösungen gibt ( ohne Cloud, dafür aber via NAS )
Bis dahin sind solche Tests sehr gut um herauszufinden was man von einer Kamera erwarten soll / darf.
🙂
Meine Anfrage zu Laufzeit und Kündigung des monatlichen habe ich von Ring keine Antwort erhalten. Vielleicht kann mir jemand etwas dazu sagen.
Eine Übertragung aus meinem Zuhause irgendwo ins Internet geht gar nicht. Und nach teuren Anschaffungskosten auch noch ein Abo…? Nichts für mich.
Ich suche derzeit eine Lösung, die in 1080p oder mehr aufzeichnet und einen kontinuierlichen Stream direkt als TS-Datei o. ä. auf meinem NAS ablegt, am besten täglich eine neue Datei, um ältere Sachen automatisiert löschen zu können.
Irgendwelche Tipps in der Richtung?
Schöner Bericht.
Ich finde es auch unmöglich, dass nahezu alle Hersteller auf Abo setzten und zusätzlich die Option seine Videos Zuhause auf dem eigenen NAS zu speichern regelrecht unterbinden. Was macht so eine Cloudcam wenn mal das Internet Zuhause ausfällt? Gibt ja genügend Möglichkeiten für Störungen der Provider.
Findet mal eine gute und bezahlbare IP-Cam die einem nicht sofort ein Abo andrehen möchte um alle Funktionen zu nutzen, dann telefonieren diese ständig nach Hause (zu > 90% China) und/oder die App für’s Smartphone ist unter aller Kanone.
Da bin ich ganz froh über meinen Himbeer-Kuchen mit DoorPi, diesen muss man slebst basteln, dafür benötige ich kein Abo und keine Schrott-App.
@Bär: Die Frage hätte ich auch gerne beantwortet, gerne auch als echte Outdoor-Variante mit Stromanschluss — wobei, es gibt diese Kameras natürlich, aber eben nicht in dem oben besprochenen kleinen Preisrahmen, sondern als CCTV-Variante mit HD-Rekorder in anständigen Überwachungssystemen. aber ein paar tausend Euro möchte ich nicht ausgeben, um den Radschuppen zu überwachen. Außerdem sollte es WLAN sein, ich will keinen Wanddurchbruch, um Ethernet zu verlegen 🙂
Bisher fand ich nur folgende, die ich ev. in Erwägung ziehen will: https://www.netatmo.com/de-DE/product/security/presence
proprietärer Akku & kostenpflichtiges Speicherplatz-Abo = KO
Privacy bei Aussenaufnahmen in der ‚Klaut‘ sehe ich weniger kritisch, ein lokales NAS oder die SD-Karte können im Zweifelsfall auch mitgenommen werden.
Wenn outdoor und kabellos ist Netgear Arlo immer noch erste Wahl, die rotstichigen Kameras (IR-Filter hängt) dürften inzwischen auch nicht mehr ausgeliefert werden.