Vodafone Telematik App: Ab Juli gibt es für umsichtige Autofahrer Rabatt bei der Württembergischen
Die Auswertung von persönlichen Daten für Versicherer ist nicht unumstritten. Krankenkassen können beispielsweise einen Rabatt für besonders aktive Nutzer gewähren. Oder Kfz-Versicherer einen Rabatt für besonders vorbildliche Fahrweise. Dafür hat Vodafone nämlich eine App erstellt, die das Smartphone zur Telematik-Box im Auto macht. Die Württembergische Versicherung wird die Vodafone Telematik-App als erster Versicherer auf dem deutschen Markt ab Anfang Juli einsetzen.
Die App macht sich GPS, Gyroskop und Lagesensor zunutze, um die Fahrten zu analysieren. Ermittelt wird dabei ein Score, der dann auch für den entsprechenden Rabatt bei der Versicherung sorgt. Am Ende jeder Fahrt wird der Score angezeigt und man erhält Tipps, wie man diesen verbessern kann.
Ausgewertet werden die Daten via Machine Learning über einen zentralen Server. Wichtig dabei: Die Versicherer erhalten keine Informationen zu den Einzelfahrten und auch keinen Zugriff auf die gesammelten Daten, sondern einen aggregierten Scoring-Report. Die App erfasst auch, ob man selbst fährt oder gefahren wird oder gar mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs ist.
Das ist auch ein bisschen wichtig, denn die Nutzung des Smartphones während der Fahrt fließt ebenfalls in den Score ein. Das soll gleichzeitig für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Wie drückt es Vodafone so schön aus: „Dies sorgt für mehr Sicherheit im Straßenverkehr, da die Autofahrer ihr gutes Scoring nicht durch eine gefährliche Nutzung ihres Handys am Steuer verschlechtern wollen.“
Die App aktiviert sich automatisch ab einer Geschwindigkeit von 15 km/h, misst dann Geschwindigkeit, Beschleunigung, Brems- und Kurvenverhalten für die Auswertung. Eine Art Highscore gibt es auch noch. Man kann seinen Score mit anderen Fahrern vergleichen und auch Auszeichnungen für umsichtiges Fahren erhalten. In diesem Fall also mal besser nix mit Giga-Speed.
Verfügbar ist die Vodafone Telematik App für Android ab Version 4.4 (alle Sensoren im Smartphone vorausgesetzt) sowie für iOS ab Version 8.0. Dass sich solche Rabatte an Fahranfänger richten, zeigt auch die britische Road Safety Foundation. Laut ihr ist das Unfallrisiko bei Fahranfängern mit Telematik um 40 Prozent geringer als bei solchen, die keine Telematik an Bord haben.
Käme für Euch eine solche Prämie gegen Daten infrage? Ich finde das schon sehr fragwürdig, auch im Hinblick darauf, wie Versicherungen eigentlich funktionieren. Allerdings möchte ich nicht abstreiten, dass solche Maßnahmen tatsächlich für mehr Sicherheit sorgen könnten. Allerdings wird ein notorischer Verkehrsrowdy wohl auch kaum auf einen solchen Versicherungstarif setzen.
Es schadet nicht, wenn Verkehrsteilnehmer durch eine elektronische „Nanny“ gelegentlich daran erinnert werden, daß sie sich im Verkehr nicht regelkonform verhalten. Wer das nicht mag, braucht die App ja nicht nutzen. Auch ein finanzieller Anreiz (in Form von Versicherungsrabatten) wäre nicht schlecht. Letztlich ist es die individuelle Entscheidung jedes Verkehrsteilnehmers. Und man kann das Smartphone immer noch abschalten, wenn man mal so richtig heizen möchte.
Bei „alten Hasen“ kann ja nicht viel Sparpotenzial sein. Wer eh schon auf 30% fährt und 30,- zahlt, kann ja kaum viel Rabatt bekommen. Und für 5,- installier ich solchen Schrott sicher nicht.
Wie die Erkennung laufen soll, dass man nur Beifahrer ist, frag ich mich.
Sonst könnte man das auf einem alten Handy installieren, das Ding der Omi ins Handschuhfach packen und den Highscore einsacken;)
gibt’s das dann bald auch für Raucher von der Krankenkasse? Am besten mit Rauchmelder ;-). Das Gerät kann dann die Zigaretten pro Tag zählen und einen Score bilden. Dieser wird dann beim Krankenkassenbeitrag berücksichtigt.
Gibts bestimmt auch bald für Alkis.. ;-)))
Um sowas zu nutzen muss man schon leicht grenzdebil oder unglaublich naiv sein. Aber die entsprechenden Nutzer lernen es wohl auch nur auf die harte Tour wenn sie schneller als ihnen lieb ist die Nachteile der rundum Überwachung merken. Und das für lächerlich geringe Rabatte.
Aber wir leben in einem freien Land, und es sind alle erwachsen, sie müssen wissen was sie tun, und dann mit den Konsequenzen leben.
Ich hatte mal einen Renault als Mietwagen, der hatte einen Eco-Modus und ein entsprechendes Menü, in dem man die Umweltbewertung sehen konnte, ausgehend von Verbrauch, Fahrverhalten usw.
So etwas würde mir mehr zusagen im Auto als eine App, die mein eh unauffälliges Fahrverhalten überwacht gegen magere Rabatte, noch dazu weil mein Auto immer noch auf meine Eltern versichert ist, um die maximale Schadensfreiheitsklasse zu erreichen, da ich auch nie Unfälle oder Schäden am Auto hatte bisher.
„Anreiz (in Form von Versicherungsrabatten) wäre nicht schlecht. Letztlich ist es die individuelle Entscheidung jedes Verkehrsteilnehmers. Und man kann das Smartphone immer noch abschalten, wenn man mal so richtig heizen möchte.“
Nein, nein und nochmals nein. Alle deine Annahmen sind falsch. Rabatte auf individueller Basis sind schlecht, da sie das Solidaritätsprinzip der Versicherungrn untergraben, wenn sich solche Apps durchsetzen wird es keine individuelle Entscheidung des einzelnen mehr geben sie einzusetzen und eine Abschaltung des Smartphones wird automatisch zu negativer Bewertung führen. In welcher Häschen-Welt lebst du eigentlich?
Also eine Fehlfunktion im Handy und es dauert nicht lange bis dir die Versicherung schreibt das Dein Fahrstil aufgrund der Fehlinformationen zu gefährlich ist nicht zum Tarif passt und du 50% mehr Zahlen darfst oder gar nicht mehr Versichert wirst, dass hat zur folge das dich andere Versicherer auch nicht mehr nehmen und du im Anschluss kein Auto fahren mehr darfst.
Sorry aber die Handys sind weder dafür konzipiert noch qualifiziert, wer Kalibriert die Sensoren denn?
Fragen über fragen die mit Sicherheit mal wieder nur abgewunken werden, denn schließlich macht der Kunde es ja mit.
*Kopfschüttel‘
Wie soll das Ding zwischen Auto (Fahrer oder Passagier), Bus, Taxi, etc. unterscheiden können?
Wahrscheinlich per Knopf, mit der man schnöde das aktuelle Transportmittel auswählt.
Damit kann man dann aber auch gut schummeln, wenn man es mal wieder eilig hat oder doch während der Fahrt die WhatsApp-Nachrichten lesen will.
Ich würde das ja gerne mal austesten ohne die Daten der Versicherung zur Verfügung zu stellen… Denn mein Bauchgefühl sagt mir, dass hier nur wieder zügige fahren schlecht bewertet wird, obwohl das oft eben sicherer ist, als den Verkehr blockieren, einfach raus ziehen obwohl einer kommt, Trödeln, nicht blinken, nah auffahren usw… All das kann das Smartphone ohne externe Sensoren nicht erfassen… 240km/h kann bei guter Autobahn, passendem Wetter und wenig Verkehr absolut sicher sein, während es Verkehrsverhaltnisse mit starkem Regen und Verkehr gibt, wo schon 100 zu schnell sind… Wie soll das Smartphone das mitbekommen? Vor Ort Wetterdaten sind zu ungenau, verkehrskammeras zu selten…
Verbrecher, das Versicherungs- Risiko auf alle abwälzen zur eigenen Bereicherung. Warum heißt es wohl Versicherung. Und nebenbei die Totalüberwachung weiter treiben. Das ganze für lächerliche Prämien und das aufeinander hetzen von Menschen. @ Eddie, 240 km/h ist Wahnsinn, egal wann. Wenn Menschen wie du sich tot fahren ist das eine Sache, aber sie reißen immer Unschuldige mit und damit sind sie Verbrecher, die man leider nicht mehr zur Verantwortung ziehen kann!
Manche Rauchmelder sind wirklich perfekt für Raucher. Bei jeder Ziggi gehen die an. 😉
Zu den Nichtrauchenden gefällt mir das natürlich 😉
Allerdings schalten Raucher dann ihre Rauchmelder einfach für immer ab.
Es braucht wirklich mal Rauchmelder für Raucher.
Dann wird es nur noch ein kleiner Schritt dahingehend, dass alle für alle Versicherte ohne Sensor die Versicherungsprämien steigen werden. Dies muss ja die Konsequenz sein. Denn wenn für einige der Preis sinkt, muss für die Restlichen der Preis steigen. Die Versicherer verzichten ja nicht einfach aus Wohltätigkeit auf einen Teil des Geldes.
Wer sich also jetzt ganz ahnungslos in die Totalüberwachung begiebt, nur um finanziell kurzzeitig davon zu profitieren, wird sich und zwangsläufig alle anderen in die Überwachung treiben. Dann ist dort kein herauskommen mehr.
Also bitte einfach etwas über die eigen Schirmmütze hinausdenken. Ich muss ehrlich sagen, dass mich die Ahnungslosigkeit und die Kurzsichtigkeit einiger erschaudern lässt.
Wie gut das ich nicht jeden Sch…. von irgenteiner App überwachen lassen muss, so ein Blödsinn komtm nicht auf meine Smartphone, auf nicht für Rabatte bei der Versicherung. Mir geht diese Totalüberwachung total gegen den Strich.
Interessant, dass sich bei mir der erste Gedanke darum dreht, wie ich diese App besche*ssen könnte.
Wenn diese App also Beschleunigung auswertet, als Garant für einen knackigen, harschen Fahrstil, dann lege ich das Handy doch in ein 2 oder 3 Achsen Dämpfer (salopp gesprochen wird es in allen 3 Achsen nochmal abgefedert um so die Beschleunigungsspitzen zu dämpfen).
Dh ich „Bremse“ und „Beschleunige“ nicht mehr so stark, so denkt es zumindest die App.
Ganz davon ab, würde ich so etwas nie bei mir installiert wissen. Auch aus Gründen (wie die hier schon beschriebenen).
Das die meisten Autos in irgend einer Art und Weise ein „Scoring“ hat, wie „Öko“ man(n) fährt ist bei neueren Autos Gang und Gebe. Theoretisch finde ich das eine gute Idee. Denn ich glaube mit Gameification kann man bei Leuten teilweise mehr erreichen als Schilder aufzustellen die Verbote zeigen (Geschwindigkeit, Überholverbot etc.). Knüpft man nun eine Erkennung dieser Daten mit dem Einhalten und einem Score, den man dann auch schön in seine Timeline mit allen Leuten teilen kann und Leveln kann bewegt die Leute (leider) heute mehr als „einfach nur so“ die STVO einzuhalten.
/dev
Das Beste daran, wer diese App demnächst nicht benutzt, bekommt Strafzahlungen. Natürlich wird dieser Straftarif weiter Standard heißen, aber deutlich teurer werden.
@oschmie: –> Rabatte auf individueller Basis sind schlecht, da sie das Solidaritätsprinzip der Versicherungrn untergraben … <– Ja, richtig. Aber vielleicht sollte man durchaus auch hier da mal die Sinnhaftigkeit des Solidaritätsprinzips hinterfragen. Insbesondere bei der Kfz-Versicherung ist auch der Schadenfreiheitsrabatt ein individueller Rabatt. Und das Solidaritätsprinzip wird damit auch nicht außer Kraft gesetzt, denn auch bei individuellen Rabatten wird ein Schaden ja ggf. nicht nur von den Beiträgen des jeweiligen Schädigers beglichen.
@Eddie: Bei allem Respekt, aber 240 km/h auch nur im Ansatz als "absolut sicher" anzusehen, halte ich auch für eine gewagte These. Dennoch aber finde ich es nicht angebracht, bei Unfällen, die aus hohen Geschwindigkeiten resultieren, die Fahrer mit Verbrechern gleichzusetzen. Unfälle passieren nun mal, das ist das allgemeine Lebensrisiko.
@wokahle: Das gerade Versicherungen das wirtschaftliche Risiko auf die Versicherten abwälzen, ist doch nicht neu. Und das würde jeder von uns ganz genauso machen, wenn er die Möglichkeit hätte.
Und wo finde ich die App?
Bonus beim mitmachen? Das bedeutet mittelfristig einen Malus bei nicht mitmachen. Denn Versicherungen wollen auch von etwas leben. Dazu kommen bereits genannte Punkte wie Uberwachung und Solidaritätsprinzip.