myLese: Lesezirkel führen Zeitschriften-App ein

Wir alle kennen das Papierwerk, welches bei Ärzten oder Frisören rumliegt. Bunte Zeitschriften aus Papier, vom Goldenen Blatt über Sport Bild und irgendwas mit Autos ist alles dabei. Dafür zahlen die Ärzte, Frisöre und Lesezirkel-Mitglieder natürlich. Das Ganze soll nun aber in eine moderne Ära überführt werden, denn nach einem Softlaunch Anfang des Jahres will man nun mit der App myLese durchstarten, welcher mehrere Zirkel angeschlossenen sind.

Das digitale Leseangebot richtet sich laut Pressemitteilung zunächst an die Zielgruppe der klassischen Geschäftskunden des Lesezirkel, wie beispielsweise Cafés, Hotels, Friseure und Ärzte. Mittels GPS-Tracking werden für vordefinierte Wartezonen dieser Kunden ausgewählte Zeitschriftensortimente freigeschaltet und dort für die Nutzer verfügbar gestellt.

Die Geschäftskunden können sowohl die Zusammenstellung der einzelnen Zeitschriften bestimmen als auch Werbeflächen der App für eigene Zwecke in Anspruch zu nehmen. In einer zweiten Vermarktungsphase richtet sich das Angebot auch an Privatkunden. Hier scheint man dann ein Flatrate-Modell einzuschlagen, sodass Interessierte in den Blättern lesen können und dafür monatlich Summe X bezahlen.

Je nach Aktualität der Titel, die entweder druckfrisch nach ihrem Erscheinen oder in den Folgewochen bezogen werden können, variiert der Bezugspreis. Das Zeitschriftenangebot des Lesezirkel umfasst aktuell 320 verschiedene Titel.

Aus meiner Sicht ein interessanter Schritt der Industrie, die sich immer dagegen wehrte, mit genauen Zahlen aufzuwarten. So rechnen Totholz-Medien gerne rein, wie viel theoretische Leser sie haben, nur weil so ein Ding beim Arzt rumliegt. Will heißen: Ein Medium verkauft, aber theoretisch 100 Leser gehabt, mit denen man dann bei den Werbetreibenden rechnet – selbst wenn keiner das Blatt gelesen hat.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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7 Kommentare

  1. das Nachfolgeprodukt von https://play.google.com/store/apps/details?id=com.lesezirkel.hettling ?

    Mitbewerber gibt es einige wie https://sharemagazines.de/ http://www.bluebulletin.de/ http://mediaspot-app.de/ (www.tabcircle.de page aktuell nicht erreichbar)

    ähnlich aber eher Kundenendprodukt ist ja die Flatrate von http://www.readly.com &Co.

  2. stiflers.mom says:

    hm, irgendwie sehe ich die zielgruppe hier nicht. die jüngeren & älteren, wie caschy & ich, greifen doch sicherlich direkt zum eigenen gerät um die wartezeit zu überbrücken, omas & opas bevorzugen sicherlich weiterhin das gute, alte „goldene blatt“ in papierform

  3. @stiflers.mom
    Die Frage ist ja, ob Papier überhaupt noch ausgelegt wird.
    Die Zustellung/Austausch ist halt ein Kostenblock, der mit immer weniger Abonnenten für den Lesezirkel, Lesemappe &Co. teuer wird und dementsprechend auch für die Kunden (Ärzte).
    Hinzu kommt, dass viele Ärzte sich keinen Lesezirkel leisten, sondern die privaten Zeitungen für mehrere Monate auslegen.
    Oder wenn doch ausgelegt wird, wählen manche die 3-4 Wochen alte Ausgaben, da diese entsprechend billiger sind und lt. Ärzten den Patienten dies egal ist, die blättern ja nur durch.

    Eine Alternative kann hier tatsächlich dein digitales Abo/Flatrate sein, da die Arzt-Gattin usw. dies dann auch nutzen kann und die Praxen könnten Tablets auslegen.
    Würde ein „gewerblicher Kunde“ 5 Geräte einmalig anschaffen und die Flat ausnutzen, wären das Abokosten von ca. 50 ct. (!) pro Woche pro Endgerät.

  4. Es schüttelt mich, wenn ich den Namen lese. Wer denkt sich so eine Katastrophe aus? Ein Brainstorming mit mehr als einer Person hätte vielleicht geholfen.

  5. Dilemma. Zeitschriften sind tot, aber im Umfeld von Wartebereichen spricht einfach immer noch sehr viel für die Papierform. Kann jeder nutzen, kein Gerät ist Voraussetzung. Wenn eine Zeitschrift „kaputt“ geht, ist das nicht tragisch, wenn sie einer mitnimmt, auch nicht.

    Egal wie leicht der Einstieg per App in das Angebot ist, noch einfacher ist es, sich eine Zeitschrift vom Tisch zu grabbeln und zu blättern.

    Wer sein eigenes Gerät dabei hat, wird ohnehin dazu greifen wollen und eigene Inhalte konsumieren. Und ob eine Arztpraxis mal eben ein halbes Dutzend Tablets auslegt, die gekauft und gewartet werden müssen? Ich weiß nicht.

  6. Habe die App in den letzten Tagen probiert und mir wird immer nur die gesamte Auswahl angezeigt und dann nur die ersten 5 Seiten als Vorschau. Deswegen nein danke. So oft bin ich nicht beim Arzt. Nice try, weil ein paar schöne Zeitschriften zum durchblättern dabei sind, aber wenn das gar nicht erst geht, dann eben nicht.

  7. Der Name ist ja mal richtig grenzdebil. Respekt, das muss man auch erstmal schaffen!

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