Oculus lockert seine DRM-Maßnahmen
Offensichtlich hat man bei Oculus begriffen, dass umstrittene Kopierschutzmaßnahmen für die Käufer und Spieler meist eher Ärger und Probleme bedeuten und man sich andere Wege suchen muss, um sich auf dem Markt weiterhin behaupten zu können. Anders kann ich mir nicht erklären, dass der Entwickler der VR-Brille „Rift“ nun zurückrudert und große Teile seiner DRM-Maßnahmen wieder lockert. Konnten Käufer von HTCs Vive erst noch Rift-exklusive Titel zocken, so sorgte der folgende Kopierschutz dafür, dass das zwar nicht mehr ging, sich aber dafür an andere Stelle Lücken für Softwarepiraten öffneten.
Die Spielerschaft stöhnte bereits auf, als sie erfuhr, dass die erste Kopierschutzmaßnahme für VR-Produkte eingeführt wurde. Das Problem an der Sache war, dass es sehr flott eine Gruppierung gab, die mit „Revive“ eine Bypass-Möglichkeit gefunden und veröffentlicht haben, die leider aber auch andere Hintertürchen geöffnet hat. So konnten nach dem letzten Revive-Patch nun auch Raubkopien auf den Geräten verwendet werden, was so sicher zumindest vom Entwickler nie geplant oder gewollt war.
Wie jetzt mitgeteilt wird, lockert Oculus seine Richtlinien nun in der Form, dass zumindest der Geräte-Check aus der Software fliegt, der zuletzt überprüft hat, ob das angeschlossene Gerät wirklich eine Rift ist. Andere Brillen wurden kategorisch blockiert. Allerdings musste man nun einsehen, dass die entstandene Sicherheitslücke und auch die von den rigorosen Maßnahmen des Unternehmens abgeschreckte Community nicht zielführend sein können, wenn man sich weiterhin gegen HTC Vive und Co. durchsetzen möchte. Zumal Rift auch immer noch ohne Handcontroller auskommen muss, während die Vive genau damit ihre Spieler von den enormen Möglichkeiten der Steuerung in der VR überzeugt.
Ein kleiner Schritt für Rift, ein großer für die Zocker.
Ich glaube es trotzdem noch nicht so ganz. Freiwillig auf DRM-Maßnahmen verzichten? Bei sowas? Hoffentlich fangen die nicht alle plötzlich an, ihre Spiele zu verschenken. Dann zweifel ich an deren – Oder meiner? – geistiger Gesundheit.
was bei dieser diskussion gern vergessen wird: oculus hat spieleentwickler massiv finanziell unterstützt, damit diese für vr entwickeln. der markt ist ja immerhin noch relativ klein. warum sollte oculus nicht davon profitieren dürfen? valve und htc haben dergleiches nicht gemacht, obwohl gerade valve mehr als genug asche auf der hohen kante haben dürfte.
natürlich ist exklusivität schade, vor allem bei displays (der vergleich mit monitoren verschiedener hersteller ist schon nicht ganz unpassend). aber ich persönlich finde es aus oculus‘ sicht absolut nachvollziehbar, die getätigten investitionen in millionenhöhe auch etwas schützen zu wollen.