App-Trends Q1/16: Streaming-Apps steigern Umsatz enorm, deutsche Android-Nutzer zahlen mehr
Die App Stores dieser Welt, allen voran der Google Play Store und Apples App Store, haben der Software-Branche einen enormen Schub gegeben. Dabei ist das Nutzungsverhalten zwischen Android- und iOS-Nutzern doch sehr unterschiedlich. Während der Google Play Store ungefähr doppelt so viele Downloads generiert wie der App Store, sieht es bei den Umsätzen genau umgekehrt aus. Apples App Store erreicht fast den doppelten Umsatz von Googles Angebot. Wobei man hier nicht außer Acht lassen darf, dass dieser Umstand auch ein bisschen hausgemacht ist. Zu sehr wurde von Anfang an auf kostenlose App-Angebote gesetzt, um die Downloadzahlen zu steigern, im Verhältnis zur Geräte-Verbreitung war die Store-Nutzung unter Android lange Zeit extrem niedrig.
Die Nutzer haben sich daran gewöhnt. Teilweise nehmen sie für die kostenlose Nutzung von Apps Werbung in Kauf, teilweise finden sie auch Wege, diese auch in Apps zu blockieren, insgesamt ist der App-Markt dennoch ein sehr lohnender. Wie lohnend er in welchen Regionen ist und welche Kategorien von Apps die erfolgreichsten sind, untersucht App-Annie in regelmäßigen Abständen. Im vierteljährlichen „App Annie Index: Market“ werden die Erkenntnisse dann zusammengefasst.
Da finden sich interessante Punkte, auch für Deutschland kann man ein paar Zahlen entdecken. Hierzulande konnte der Google Play Store in dem für Entwickler wohl interessantesten Bereich zulegen, dem Marktanteil-Zuwachs im Jahresvergleich der Google Play Store-Umsätze (Grafik oben). Auf Platz drei befinden wir uns hier, hinter den USA und Taiwan. Heißt, dass die Nutzer mehr Geld für Apps ausgeben. Dass dies nicht mit einem proportionalen Mehr an Downloads einhergehen muss, zeigt ein Blick auf den Jahresvergleich in diesem Bereich (Grafik unten). Deutschland taucht nicht auf, was bedeutet, dass die reinen Downloadzahlen nicht übermäßig angestiegen sind. Geiz scheint in Deutschland unter Android-Nutzern also nicht mehr so geil zu sein.
Ebenfalls interessant ist die Veränderung, welche Apps für Umsätze sorgen. Spiele sind hier nach wie vor die absolute Nummer 1, aber es gibt eine aufstrebende Kategorie: Streaming. Sowohl Musik- als auch Videostreaming sorgte für starke Umsatzzuwächse. Im Apple App Store wurden 1,6 mal so viele Streaming-Abos abgeschlossen wie im Vorjahresquartal, im Google Play Store beträgt der Faktor sogar 1,8. Das sind allerdings nur die Abos, die direkt über die App Stores abgeschlossen werden, der Erfolg dieser App-Kategorie dürfte insgesamt noch bedeutender ausfallen. Netflix ist dabei als Teil der für mehr Umsatz sorgenden Videostreaming-Apps Spitzenreiter, das dürfte auch mit der Expansion im ersten Quartal zusammenhängen.
Der Ausblick von App Annie prophezeit für die Zukunft starke Umsätze im Bereich eSports, in China deutete sich dies bereits im ersten Quartal an. Aber auch die Integration von Apps in andere Apps wird eine treibende Kraft für mehr Downloads sein, wie zum Beispiel die Integration von Spotify in die Starbucks-App. Sieht man ja auch an anderen Entwicklungen, wie zum Beispiel Chatbots. Hier werden APIs genutzt, um andere Dienste in einer App zu verwirklichen, statt erst den Dienst zu nutzen und dann das Ergebnis in einem Messenger zu verwenden. Das rollt ja alles erst gerade an, wird uns aber sicher eine ganze Weile begleiten.
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