Netflix verschärft seine Regionssperren: Getflix ausgesperrt

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Netflix baut seine Sperren für VPN-Dienste und deren Nutzer massiv aus. Begonnen hatte das Procedere bereits Anfang Januar und geht nun in die nächste Runde. Aktuell hat es beispielsweise den Anbieter Getflix erwischt. Getflix bietet sowohl Smart-DNS-Techniken an als auch VPN-Service. Wie der Dienst via Facebook vermeldet hat, funktionieren die eigenen Techniken zur Umgehung von Regionssperren aktuell jedoch bestenfalls teilweise. Jedenfalls wurden einige User von Netflix markiert und haben nun aus anderen Ländern keinen Zugriff mehr auf beispielsweise das US-Angebot. Teilweise ist es zwar über Getflix noch möglich ausländische Netflix-Angebote zu erreichen, dann aber wohl nur über den Webbrowser.

Laut Getflix arbeite man derzeit auf Hochdruck an einer Lösung um das Problem zu umgehen. Bei Reddit hat sich unabhängig davon bereits eine kleine Diskussion zu Netflix neuen Techniken zur Regionssperrung entwickelt. So scheint Netflix einen neuen Geo-Check am Endpunkt der Videoauslieferung durchzuführen. Werden die erwarteten Voraussetzungen nicht erfüllt, kommt es zum Ergebnis „X-Netflix-Geo-Check: failed“. Somit wird es abermals schwerer Netflix Sperren zu umgehen.

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Bei GitHub bestätigt sich diese Annahme. Auch dort diskutiert man bereits über den Geo-Check. Durch diesen zusätzlichen Mechanismus scheint das Videoangebot ausländischer Netflix-Angebote zunächst abrufbar zu sein, sobald man einen Stream starten möchte, versagt jener allerdings den Dienst.

Wie man sieht, meint Netflix es mittlerweile ernst mit den VPN- / Regionssperren. Wer sich über den Streaming-Anbieter ärgert, sollte jedoch bedenken, dass Netflix hier sicherlich weniger aus eigenem Antrieb, sondern auf Druck der Film- und Serienvertriebe handelt. Jene lizenzieren die jeweiligen Inhalte oftmals nur für bestimmte Regionen und erhalten auch eine entsprechende Vergütung. Dadurch läuft beispielsweise „House of Cards“ in der vierten Staffel zwar in den USA exklusiv bei Netflix, in Deutschland aber zunächst im Pay-TV bei Sky. Netflix muss somit eine Balance aus den Interessen der kommerziellen Partner und Kunden finden. Aktuell sind die VPN-Nutzer in diesem Bezug die Leidtragenden.

Legitim dürften diejenigen verärgert sein, die eventuell viel im Ausland auf Geschäftsreisen sind und dann beispielsweise gern das deutsche Angebot nutzen wollen würden. Dies dürfte immer schwieriger werden. Auch wer VPN-Angebote allgemein der Anonymität und Sicherheit wegen nützt und nicht um Regionssperren zu umgehen, übt vermutlich berechtigte Kritik an Netflix – so verständlich das Vorgehen des Anbieters aus anderem Blickwinkel ist.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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27 Kommentare

  1. Ich nutze VPN um die (meiner Überzeugung nach) widerrechtliche Vorratsdatenspeicherung zu umgehen. Dazu habe ich den VPN Tunnel direkt im Router abgelegt und lasse alle meine Geräte über diesen Router laufen. Gibt jetzt also zwei Möglichkeiten für mich:

    1. VPN wieder deaktivieren und in Zukunft von der VDS erfassen lassen. Oder….

    2. Tschüss Netflix – Hallo Kinox 😀

    Und jetzt rate mal wie die Entscheidung lautet?!^^

  2. Tja, wird es wirklich bei mir eines Tages nicht mehr gehen, wird sofort gekündigt.

  3. Phuu.. Bin mit house of Cards vorhin fertig geworden zum Glück!

    Proxmate funktioniert noch 🙂

  4. Man mag von der kostenlosen VPN Browser-Extension „Hola!“ halten was man will: aber tatsächlich scheint sie derzeit das einzige funkionierende Tool zu sein, um reibungslos Netflix USA in Deutschland sehen zu können.

  5. FueserSack says:

    Netflix nervt. Mal abgesehen von den Sperren, neuerdings verschwinden ganze Staffeln einiger Serien. Zum Beispiel kann man Dr Who nur noch ab der 5ten Staffel gucken. Die SAW Filme sind scheinbar auch verschwunden, wie auch andere.Ob die unter Speichermangel leiden? 🙂 Hinzu kommt noch das IPv6 Problem, wenn man Netflix über Unitymedia „empfängt“. Und nun auch noch Netflix Produktionen die exklusiv auf Sky laufen?!? Zeit sich von diesem Laden zu trennen. Überhaupt sind duese ganzen VOD Angebote eher suboptimal. Will man all seine Lieblingsserien sehen, braucht man Netflix, Amazon und noch Sky dazu. Dieser Lizenzirsinn ist absolut kundenunfreundlich. Das Musik Streaming ist da schon weiter. Aber Gier frisst halt Hirn.

  6. Regionssperren? Und das bei soviel Globalisierung. Irgendwie nicht ganz zeitgemäß diese Denkweise. Diese scheibchenweise Verteilung von Filmen weltweit dient nur dem Geld scheffeln. Fragt sich nur immer wieder ob da jeder veröffentlichte Sch**** auch das viele Geld wert ist was da von XY eingenommen wird? Dann sperrt mal schön aus. Sperren, bestrafen, verbieten usw. Was für eine lebenswerte Welt. Netflix? Was ist das? Sind die wichtig?
    (Musste mal meinen Unmut vor mich her brummeln. Einfach überlesen wenn es nicht zusagt.)

  7. Und auch hier rafft keine Sau, dass Netflix nur die Sperren seiner Contentlieferanten durchsetzt. Netflix würde gerne global lizenzieren, – mal am Rande bemerkt: Die machen damit Geld. Mehr Content = Mehr Kunden = Mehr Abos – darf aber stellenweise nicht und muss aussperren und alle zeigen mit dem Finger auf Netflix. Kommt ihr euch dabei nicht selber blöde vor?!

  8. Schon mal darüber nachgedacht das es nicht nur an Netflix liegt ?
    Hollywood gibt vor das einige Inhalte nur in bestimmten Ländern gesehen werden darf …… Aber ihr wisst sicher besser wie man so einen Dienst aufzieht

  9. Hhmmmm, ich tu mich schwer das zu verstehen, Beispiel: Ich (Deutscher Staatsbürger) kaufe einen deutschen Golf aber der Golf hat in keine Zulassung in den Niederlanden, sobald ich Niederländischen Boden befahre geht das Auto aus?

  10. Du kaufst bei Netflix nunmal (bei Sky nun.mal auch ) das Recht deutsche Inhalte zu schauen …..Punkt . was gibt es da nicht zu verstehen ?

  11. @Sven & Sebastian: Ernsthafte Frage: Kann man also z.B. House of Cards, Orange Is the New Black, Fuller House, Marco Polo etc. auch mit VPN bei Netflix gucken? Das sind ja Netflix-Eigenproduktionen, bei denen also Netflix die Lizenzbedingungen vorschreiben kann.
    Wenn Netflix die aber auch geoblockt, dulden sie die lokalen Lizenzen nicht nur notgedrungen aus Geschäftsgründen, sondern mischen voll mit und haben sich diesen Schuh auch anzuziehen.

  12. Steht eigentlich in den Vertragsbedingungen von Netflix,das man Zugriff auf alle Netflix Inhalte weltweit hat?

  13. Viele scheinen gar nicht zu verstehen, warum die das machen.

    Am Ende beschweren sich die nächsten, dass sie keine Sky UK Sender empfangen können, obwohl sie nur ein Sky Deutschland Abo haben.

  14. Diese Vergleiche mit Sky etc. hinken doch alle irgendwie. Auch die Frage, ob man „das Recht, deutsche Inhalte zu sehen“ gekauft hat, ist nicht wirklich zu beantworten. Das „Problem“ ist doch vielmehr, dass man je nach *Aufenthaltsort* immer andere Inhalte zu sehen bekommt, egal wo man das Abo abgeschlossen hat. Wenn ich in Deutschland ein Netflix-Abo kaufe, kann ich bei einem Auslandsaufenthalt eben *nicht* deutsche Inhalte sehen … dafür braucht’s dann ja auch wieder einen VPN oder ähnliches. Es geht nicht immer nur darum, US-Netflix zu sehen.

  15. Deliberation says:

    Die Netflix-AGB sagen:

    „Sie dürfen die Filme und Serien über den Netflix-Dienst in erster Linie in dem Land ansehen, in welchem Sie Ihr Konto erstellt haben, und nur in geografischen Regionen, in denen der Netflix-Dienst angeboten wird und für die die jeweiligen Filme und Serien lizenziert sind. Die zum Ansehen verfügbaren Inhalte können sich je nach Region unterscheiden und werden sich außerdem von Zeit zu Zeit ändern.“

    Und klar, man hat kein Recht blabla usw., Netflix über einen ausländischen DNS oder per VPN zu schauen. Fair finde ich das Gezeter um „Du darfst aber nur aus Deutschland aus gucken“ nicht. Für international agierende Firmen gibt es ständig Erleichterungen. Seien es Freihandelszonen oder Zollfreiheit für bestimmte Waren. Da wird global da eingekauft, wo es am günstigsten ist und das funktioniert so gut, dass man Tiere zum Schlachten um die halbe Welt schippert, nur um den Profit weiter in die Höhe zu treiben. In Europa kann ich mir frei meinen Arbeitsplatz suchen und auch wohnen wo ich will. Diese Freizügigkeit gilt aber nicht, wenn ich einen Film schauen will, der nur für den Französischen Markt bestimmt ist. In Deutschland gibt es ihn dann einfach nicht.

    Und genau das verstehe ich nicht, denn hier geht es wie in so vielen Dingen nicht um den Konsumenten als geschätzten Kunden, sondern um einen Idioten den man gleich mehrfach auspressen kann. Erstens, indem man den globalen Markt nutzt, um Kosten zu sparen. Zweitens, um Kosten in den Nationalstaaten zu externalisieren. Und drittens, um dem Kunden stets die Möhre vor die Nase zu halten. Ganz im Stile „ja, bis dahin und wenn Du jetzt mehr willst, zahle“.

    Dass dann manche hier gefrustet sind und kündigen wollen, wenn Netflix so weiter macht, kann ich bestens nachvollziehen. Ich wünschte nur, sie würden ihr Wort halten. Denn nur so kapiert Netflix, wer Gehälter zahlt, in Bürogebäuden für warme Räume sorgt und letztlich dafür sorgt, dass es Netflix überhaupt gibt.

  16. wo ist das Problem? würden alle kündigen würde Hollywood sich das mal überlegen bevor sie überhaupt nichts verdienen! der Kunde ist immer noch selbst schuld weil er per VPN es trotzdem genutzt hat!

  17. André Westphal says:

    @ Deliberation Netflix lizenziert die Inhalte aber eben nur. Teilweise ist es auch so, dass ein Film je nach Land unterschiedliche Rechteinhaber hat, weil jene sich meinetwegen die Produktion durch Kofinanzierung geteilt haben. Dann lizenziert Netflix entsprechend vom einen Studio den Film für die USA – in Deutschland aber von einem anderen für Deutschland. Sowas spielt dann natürlich auch eine Rolle.

  18. Smartflix funktioniert auch noch, gucke House of Cards derzeit darüber. Mal sehen wie lange noch…

  19. Ich finde, dass die 10€ im Monat für das rein deutsche Angebot mehr als gerechtfertigt sind… Ist klar schade, aber ein Kündigungsgrund? Nee… 😉

  20. Ich finde der Inhalt sollte sich nicht nach dem Land richten in dem ich mich zur Zeit aufhalte sondern schlicht und auch rechtens danach wo ich das Abo abgeschlossen habe.
    Dann schließe ich eben zb. ein USA Abo ab, im Hinblick auf Rechteverwerter bin ich dann eben US Abonnent der in Deutschland seine Filme schaut.
    Korrekterweise habe ich dann auch selbstredend keine Deutschsprachige Versionen zur Verfügung. Wenn ich die will schließe ich halt ein vielleicht auch zusätzliches Abo fü Deutschland ab. Und für die allermeisten und vor allem otto normal wäre ein rein englisch sprachiges Angebot eh zumeist absolut nicht ausreichend. Böte aber den freaks eine einfache und legale Methode sich zu versorgen und eben auch an der Globalen Kultur teilzuhaben.
    Denn das darf man nicht vergessen der Austausch der Hype und somit auch die Werbung für weitere Verwendung (im deutschen Massenmarkt) findet eben global statt unter Fans und Enthusiasten und eben „now“ und nicht in einem halben Jahr. Und ohne die memes die youtube Parodien Analysen und co ist es eben nur halb so lustig . So manch eine heute hochgelobte Serie hätte es mit Sicherheit So nie in die kollektive Wahrnehmung geschafft und wäre in der deutschen Prärie klammheimlich versickert.

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