Kim Dotcom: Alle Daten der Megaupload-Server sind endgültig gelöscht
Kim Dotcom hat sich heute offiziell bei Twitter an alle ehemaligen Megaupload-Nutzer gewendet, die nach der Schließung des umstrittenen Dienstes am 19. Januar 2012 noch eine Hoffnung hatten eventuell an ihre Daten zu gelangen. Diese Hoffnung können nun alle endgültig begraben, denn ihr Hoster LeaseWeb hat alle Daten bereits am 1. Februar 2013 gelöscht.
Damit sind laut Kim „Petabytes an Bildern, Backups, persönlichen und geschäftlichen Daten unwiderruflich verloren.“ In seiner typischen Art beschuldigt er LeaseWeb, ihn über diesen Plan nicht informiert zu haben. Laut LeaseWeb kam von Kim und seinen Anwälten keinerlei Reaktion auf die geplante Löschung und so haben sie alle Daten auf den ehemaligen Megaupload-Servern endgültig entfernt. Dotcom hingegen glaubt ihnen kein Wort und betont hingegen, dass er sehr wohl regelmäßig über seine Anwälte darum gebeten hat, dass die Daten bis zur endgültigen Prozessklärung erhalten bleiben und nach Möglichkeit den Megaupload-Benutzern schnellstmöglich zur Verfügung gestellt werden, schließlich sei es ihr Eigentum.
Daraus wird nun allerdings nichts. Die Gründe für Kim Dotcoms Bedauern und gleichzeitigen Ärger über die Entscheidung von LeaseWeb dürfte allerdings nicht nur im Sinne der Benutzer zu suchen sein, denn wer hat tatsächlich noch damit gerechnet die Daten auf Megaupload nochmal wieder zu bekommen, auch wenn Kim jeden Tag dafür angeblich gekämpft hat? Vielmehr wird er sich Sorgen um den Nachfolger Mega machen, denn die potentiellen Benutzer weltweit werden sich wieder einmal die Frage stellen, wie sicher die Daten dort vor einem erneuten Verlust wohl sind.
Are you a #Megaupload user from Europe? Not only does the US Government spy on you it also DESTROYED your digital property.
— Kim Dotcom (@KimDotcom) June 19, 2013
Inzwischen hat man sich bei LeaseWeb genötigt gesehen ebenfalls Stellung zu beziehen. Darin begründen sie die Entscheidung mit Kostengründung, da sie die 630 Server bereits ein Jahr lang auf ihre eigenen Kosten weiter vorrätig gehalten haben und diese nun abschalteten, da ihre Frage nach der weiteren Bezahlung seitens Kim unbeantwortet blieb.
Ich würde mal sagen Pech gehabt.
So hart sich das auch anhört, das ist ein Paradebeispiel warum man trotz „Cloud-Backup“ selber noch „lokale“ (DVD, Br, HDD, etc.) Backups machen sollte.
Dass LeaseWeb überhaupt ein Jahr gewartet hat ohne bezahlt zu werden is schon mehr als kulant genug. Is ne ganz simple Kosten/Nutzen Rechnung.
Kann man nur hoffen, dass die Leute dran lernen und Backups machen.
Wer seine Daten nur einmalig speichert, und das bei jemanden mit einer Vorgeschichte wie Kim, hat noch viel viel viel zu lernen.
Tja, Kim Blobcom hätte von seinem ergaunerten Geld die Server bezahlen sollen. ^^
Ich lade in die Cloud nur Daten die ich mit anderen Leuten oder zwischen meinen Geräten sharen möchte. Die Cloud ist kein Backup-Medium!
Er selbst hat ja schon einmal kein Geld ergaunert und die Server zu bezahlen, wenn das Geld eingefroren ist, ist halt auch schwer – was?
Mal sehen wie’s weitergeht, die Daten sind futsch – rechtlich ist Leaseweb ja vielleicht noch angreifbar. Bleibt zu hoffen – ihre Erklärung ist ja mehr als hohn, wenn man hoch 5-stellig Server hat, machen Festplatten von 600 geblockten Servern das ganze doch nicht fett.
Tino: Warum sollten die sich Einnahmen aus über 600 Servern entgehen lassen?
Ihr Kunde zahlt die Rechnungen nicht.
Entwarnung für Kim. Die NSA hat doch sicher ein komplettes Backup seiner Daten. Dürfte Kim eh gehörig stinken, dass die NSA mehr Speicherkapazität hat als Mega/Upload 😉
@timobeil
Ganz einfach, man sucht sich seine Kunden selber aus – auch Leaseweb. Die Daten waren zum Teil sicherlich auch Beweismaterial und scheinbar war die Herausgabe an Schmitz durch die Ermittlungen geblockt.
Des weiteren hat Leaseweb sich mit ihrem Blogpost selber ins Bein geschossen.
1) Sie wurden sicherlich kontaktiert – wenn ich mich recht entsinne war LeaseWeb ja sogar der Hoster, der sich nicht traute zuzugeben, dass sie für Megaupload gehosted haben. Sagen sie sogar selber in ihrem aktuellen Blogpost „Although we didn’t mention the client name before officially, we now feel we have to respond.“
Hier wird’s sicher Beweise geben, ich bild mir sogar ein da war ein Tweet oder irgendwo eine Aussage von Schmitz – schon ein paar Monate her.
2) Nochmals, es sind keine 630 Server. Es sind wenn überhaupt zunächst mal die Platten in den Servern. Dann wurden die Daten sicherlich redundant gespeichert -> vll. (wenn überhaupt) 2/3 der Platten betroffen.
Hat einfach nen faden Beigeschmack – als Beispiel auch ein kleiner Fall aus Deutschland: Ich kenn einen Fall in dem ein geleastes Auto beschlagnahmt wurde – und nein, es wurde kein Mord damit begangen. Ging wenn überhaupt nur um Kapital – aber ist egal, war ja geleast. Die Leasingfirma hat’s trotzdem nicht weiterverkaufen dürfen – da beschlagnahmt.
Ist aber eigentlich ein schlechter Vergleich, da a) im Falle Kim Schmitz auf den Servern durchaus Beweise lagern (konnten) – das Auto war eigentlich keiner / b) deren Sitz in Niederlande ist. Kenn mich mit niederländischem Gesetz nicht aus, würde es aber eher pro Kimschmitz sehen.
doofe frage aber warum lassen die Helden 630 Server laufen wenn eh kein Zugriff drauf ist?
das ist doch reinste Stromverschwendung oder sehe ich das ganze falsch?
und wenn eine Anfrage zu einem NSA Backup kommt hätten sie halt alles wieder hochfahren müssen.
Wenn man schon ein Backup in die Cloud macht dann zum einen natürlich verschlüsselt und zum anderen darf das nie das einzige Backup sein.
@Tino Wenn Du schreibt Kim Blobcom hätte kein Geld ergaunert weisst Du anscheinend nicht viel von Ihm. Verbrecher. Mehrfach Verurteilt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Kim_Schmitz
@Aleksandar
Wikipedia in solchen Bereichen als Referenz zu nennen grenzt auch schon an … 🙂
Diese Dinge sind mir durchaus bekannt, allerdings sollte Megaupload genug abgeworfen haben, um die Server zu bezahlen und darum geht es hier. Nicht um die Vergangenheit 🙂 Und an Megaupload ist bis zum heutigem Tage nichts entschieden, ob legal oder illegal – und da das Geld (egal von on wo nun) eingefroren ist, bleibt meine obige Aussage valide.