Wetter beim Skirennen: Niederschlag mit Chance auf Drohnen
Multikopter, allgemein auch Drohnen genannt sind zwar keine neue Erfindung, sie werden aber immer populärer, was logischerweise mit ihrer gestiegenen Verfügbarkeit und sinkenden Preisen in Verbindung gebracht werden kann. Auf der einen Seite gibt es die Menschen, die diese Fluggeräte als Hobby in die Luft gehen lassen, auf der anderen Seite gibt es kommerzielle Interessen, gerade im Bereich Auslieferungen. Das ruft natürlich auch Behörden auf den Plan, die eine Regulierung dieser Drohnen anstreben. Wie wichtig das eigentlich ist, zeigt nun ein Vorfall während eines Ski-Slaloms, bei dem der mehrfache Weltmeister Marcel Hirscher fast von so einem Flugobjekt erwischt worden wäre.
Glück hat er wohl eine ganze Portion gehabt, denn wie man im Video sehen kann, schlug ein nicht gerade kleiner Multikopter unmittelbar hinter Hirscher auf den Boden. Mit welcher Wucht das geschah, kann man anhand der Bilder erahnen, das Fluggerät zerfällt in seine Einzelteile. Da möchte man nicht unbedingt der Landeplatz sein. Wie es zu dem Vorfall kam, ist nicht bekannt. Aber der Vorfall zeigt auch, dass ein „Drohnen-Führerschein“ oder die Registrierung der Multikopter gar nicht so verkehrt scheint.
Tja, nur hatte der Pilot in diesem Fall sehr wohl solch einen „Führerschein“, wie die FIS im Anschluss berichtete. Somit taugt dieses Vorkommnis nicht gerade für die hier erwähnte „Pro-Führerschein“-Argumentation.
@Mart:
Mit der gleichen Argumentationsweise könnte man den Autoführerschein abschaffen. Du wirst nie alles ausklammern können, aber Probleme reduzieren. Wenn klar geregelt ist was der FS beinhalten muß, vermeidet man schon einiges. Zumal man so nämlich einkassieren kann bevor etwas passiert.
@Mart
vielleicht sagen sie das auch nur zum selbstschutz….
Fakt ist, die Aktion ist eine wahnsinnige frechheit, zum glück ist nichts passiert.
Erstens das. Und zweitens fällt so’n Ding ja nicht absichtlich vom Himmel. Das sieht mir doch stark nach technischem Versagen aus. Vielleicht ein sog. Fly-Away mit anschließendem Absturz. Oder Batterie alle (OK, das wäre Blödheit).
Egal. In so einem Fall würde ich als verantwortungsvoller Multicopterpilot auch eher einen Absturz über der praktisch leeren Piste provozieren als das Ding unkontrolliert irgendwo – beispielsweise in die Zuschauermenge – krachen zu lassen. Das ist ja vergleichbar mit Flugzeugabstürzen auf Flugshows. Da gilt es auch, möglichst wenige Menschen zu treffen.
Ich finde, statt hier zu allgemein rumzuwettern sollte doch erstmal geklärt werden, warum das Ding überhaupt runtergekommen ist. …
„Drohenführerschein“ hin oder her.
Fakt ist dass Drohen nichts über Menschmassen und Sportveranstaltungen verloren haben. Dies wird jetzt angegangen und damit hoffentlich wieder mehr Sicherheit hergestellt.
„dass ein „Drohnen-Führerschein“ oder die Registrierung der Multikopter gar nicht so verkehrt scheint.“
Warum „oder“? Allerdings sollten sie rechtlich keine Sonderstellung anderen Modellbau-Fluggeärten gegenüber haben.
Mal mal ganz davon abgesehen: So ein Multicopter ist in Deutschland nichts anderes als ein Modell-Hubschrauber, und der darf nicht über Menschenmassen fliegen, und der darf eine ganz Menge anderer Dinge nicht. Außerdem, und das scheinen mir die wenigsten zu wissen, darf man sie gar nicht fliegen, wenn man keine Haftpflicht-Versicherung dafür abgeschlossen hat, die allermeißeten privaten Haftpflichtversicherungen decken Schäden, die durch eine solches Spielzeug entstehen, nicht ab.
Auf Modell-Flugplätzen, wenn man einem Club angehört, ist man oft übrigens versichert, und dort kann man relativ gefahrlos damit auch rumfliegen.
Generell hasse ich diese deutsche „Vollkasko-Mentalität“. Alles muss immer geregelt werden, den gesunden Menschenverstand soll niemand mehr anschalten, und geltendes Recht wird durch ein paar Paragraphen mehr oder weniger nicht sinnvoller. Und hält sich einer an eine Regel nicht, wird eine weitere Regel eingeführt. Bestes Beispiel, der Straßenverkehr. In einer 70er Kurve auf der Landstraße fährt sich nen Depp mit Tempo 100 tot. Statt nun einfach zu sagen: „Glück gehabt, der Baum steht noch, der Raser ist tot, er hat niemand anderen verletzt.“ stellt man nun dort ein 50er Schild auf. Was nutzt das? Eine Schikane könnte etwas bringen, ein Blitzer, Bodenwellen, eine Leitplanke, aber wo ein Idiot 100 statt der erlaubten 70 fährt, wird er demnächst nicht 70 statt der erlaubten 50 fahren.
Also, Die Gesetze, die wir haben, reichen vollkommen aus. Aufklärung wäre sinnvoll, ja, wie gesagt, in Deutschland weiß kaum einer, dass er eine Versicherung für die Dinger braucht, und wo er damit fliegen darf, und wo nicht, wissen auch die wenigsten, aber der Rest: was bringt es: ein Führerschein macht aus einem Idioten einen Idioten mit Führerschein, und eine Kennzeichnungspflicht macht aus einem Tenoristen einen Tenoristen, der gegen die Kennzeichnungspflichtig seiner „Drohne“ verstößt. So rettet man Deutschland.
Ein missglückter Beta-Test von Amazon?! 😉
@Fraggle:
Argumentationstechniken scheinen nicht deine Stärke zu sein.
Ich habe nicht gesagt, dass ich gegen den Drohnen-Führerschein bin, ganz im Gegenteil, mir erscheint das auch sinnvoll. Also verdreh mir bitte nicht die Worte im Mund.
Nur ist es nunmal Tatsache, dass dieses Vorkommnis hier nicht also Pro-Argument gelten kann, weil das Unglück einem Führerschein-Inhaber passiert ist. Einfache Logik, sonst nichts.
@saujung: Du beklagst einerseits die „Vollkasko-Mentalität“, andererseits betonst du die Versicherungspflicht. Scheint mir widersprüchlich.
Der von dir beschworene „gesunde Menschenverstand“ ist ein Mythos. Fehler entstehen durch Nicht-Wissen, Gleichgültigkeit, Überforderung oder manchmal einfach durch einen blöden Zufall. Ich habe wenig Menschen erlebt, die in allen Situationen abgewogen und nüchtern, einfach mit Hirn handeln. In einer idealen Welt bräuchte man die meisten Gesetze nicht. Da die Menschen aber nicht so viel Verantwortungsgefühl und Hirn verwenden, kommen einfach die Reglementierungen ins Spiel.
In der kurzen Zeit die es Drohnen frei verfügbar auf dem Markt gibt, haben schon unzählige Besitzer gezeigt, dass sie nicht damit umgehen können. Man kann sich das auf YouTube ansehen oder Nachrichten lesen. Deshalb eben immer strengere Gesetze. Schade, aber scheinbar unausweichlich.
Mittlerweile ist ja bekannt, dass es a) in Italien war, wo Kameradrohen bei Skirennen erlaubt sind (nicht so in Deutschland und Österreich) und b) der Kameramann zwar nicht über die Piste fliegen durfte, es aber trotzdem getan hat.
@saujung
Warum nicht regeln wo der Einsatz erlaubt ist und wo nicht? Bis jetzt ist der Einsatz auf Modellflugplätzen geregelt. Nach einem Flug über Menschenmengen zahlt man Strafe, danach überlegt man ob man es ein zweites mal macht.
Dein Beispiel passt da nicht ganz. Bei 70 denken sich manche, „ok 20 schneller könnte ich noch“, unter Umständen wickelt es die Karre um den Baum und das war es, kein zweiter Versuch. Wenn das häufiger passiert muss man eben auf fünfzig runter gehen. Menschen „funktionieren“ so.
@Felix
Da bin ich genau deiner Meinung.
@FriedeFreudeEierkuchen
Ich meine damit, dass der Bürger entmündigt wird, und sich keine Gedanken mehr machen soll, statt das Gegenteil zu fordern und zu fördern. Mit der Haftpflicht-Versicherung hat das nichts zu tun, es kommt nur in beiden „Versicherung“ vor.
In Deutschland herrscht für ein paar Dinge Versicherungspflicht, z.B. für ein Auto. Das hat den Grund, dass irgendjemand mal davon ausgegangen ist, dass man mit einem Auto derbe Schäden anrichten kann, die man selbst nicht begleichen kann, und damit ein unschuldiger nicht auf seinem Schaden sitzen bliebt, muss man es halt versichern. Ich finde das gut,weil es unbeteiligte vor finanziellen Folgen schützt.
Fahre ich Pedelec, also die 25er E-Bikes, gibt es diese Pflicht nicht, obwohl ich damit tierischen Schaden anrichten kann. Da kann man sicher drüber streiten, ob das sinnvoll ist oder nicht.
Für Modellflugzeuge dagegen gibt es diese Pflicht, weil ich damit Schaden anrichten kann. Anders als beim Auto besteht die Kennzeichnungspflichtig noch nicht, und man braucht noch keinen „Führerschein“, ob das nun wirklich notwendig ist, lass ich mal dahingestellt. Wenn, dann sollte es aber für alle Modellfluggeräte gleichermaßen gelten, denn was ist an einem Modell-Segler oder nen Modell-Düsenjet sicherer, als an einem Multicopter? Sie sind nur deutlich komplizierter zu fliegen.
Oh nein… Bitte lasst von animierten Grafiken in Endlosschleife ab. Ganz schlecht für die „Usability“ einer Webseite. Wollte da einer ganz schnell eine Meldung raushauen, zeigen das er ein Grafikprogramm bedienen kann oder hat da einer bei der Vorlesung „Goldenen Regeln bzw. die Dos and Don’ts im modernen Webdesign“ nicht aufgepasst?
Grundsätzlich sollten die Copter gar nicht erst verkauft werden, wenn der potentielle Käufer keinen Versicherungsschutz (die gewöhnliche Haftpflicht deckt das für Gewöhnlich nicht ab!) vorweisen kann. Stattdessen steht derartiger Kram in der Spielzeugabteilung…
Umso schlimmer finde ich aber, was man manchmal bei den Medienkonzernen sieht, wie deren Piloten die Copter direkt über große Menschenmengen steuern. Dass da bisher noch nichts passiert ist, so wie der Skifahrer noch einmal Glück hatte, ist eigentlich ein Wunder!
Ich bin nicht unbedingt gegen ein Drohenführerschein, aber diesen Unfall als Argument heranzuziehen finde ich hohl.
Der Pilot hatte die Erlaubnis die Drohne dort zu steuern, hatte aber unerlaubter weise den Flugkorridor verlassen. Genausowenig wie ein Drohenführerschein das verlassen des Flugsektors verhindern kann, kann auch kein Führerschein eine Geschwindigkeitsüberschreitung mit ein Auto verhindern.
Drohnenführerschein usw. ist Blödsinn. Es gibt bereits gesetzliche Regelungen die alles abdecken.
Warum der „Pilot“ in diesem Fall sich überhaupt für einen Quadcopter entschieden hat ist mir sowieso schleierhaft, fällt ein Motor/ESC/Prop aus ist Feierabend und das Equipment hinüber.
@pedro
So schlimm ist das nicht. Das GIF eignet sich hervorragend um zu zeigen worum es geht. Gegen goldene Regeln verstösst es auch nicht. Im Gegenteil, Bewegtbilder sind Trend im aktuellen Webdesign. Siehe Startseiten von Apple, PayPal, Luis Vuitton, Diesel, Nike, Spotify, etc.
Ich denke aber das Browser dafür eine Einstellung bräuchten. Bis jetzt kann man nur in IE die Animation abschalten. In Edge noch nicht. Für Chrome gibt’s ne Erweiterung von Google direkt (Animation Policy). In Firefox gibt es eine versteckte Einstellung. Für Safari gibt es ebenfalls Erweiterungen.
@Name
Ein Octocopter.
Sieht auf den Bildern nicht danach aus, Mike.
Der Kopter hat eine ordentliche Größe, daher denke ich nicht, dass es sich um eine „Hobby-Drohne“ handelt. Abgesehen davon kann auch ein Führerschein nicht verhindern, dass sich jemand nicht an die Regeln hält.
Die Leuten fahren ja auch bei rot über die Ampel, überholen rechts oder fahren zu schnell.
Was meines Erachtens fehlt ist eine vernünftige Aufklärung, was erforderlich ist, was man darf und nicht darf. Und da ist zum einen der Verkäufer und zu anderen der Hersteller verpflichtet diese Aufklärung zu leisten.
Dji hat No Fly Zones in der App programmiert. Aufsteigen an Flughäfen zB ist nicht möglich. Nähert man sich einer NFZ, geht der Kopter runter.
Außerdem sollte man auch bedenken, dass nicht jeder Kopter die benötigte Reichweite hat und da denke ich, muss auch noch mal unterschieden werden zwischen Spielzeug-, Hobby- und professionellen Koptern.
Da bislang die Aufklärungsarbeit leider nicht erfolgt ist und viele Leute sich nicht erkundigen finde ich eine Art Führerschein oder Training nicht schlecht. Verhindern wird es trotzdem nicht, dass es manchen Leuten einfach egal ist und trotzdem machen was sie wollen.