Raumfeld Sounddeck beschallt komplettes Heimkino
Raumfeld, der Hersteller mit dem klangvollen (sic!) Namen, hat mit dem Produkt Sounddeck eine neue All-In-One-Lösung fürs Heimkino vorgestellt. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Art Soundbar mit besonders viel Leistung. Das hat allerdings auch seinen Preis, denn wer das Raumfeld Sounddeck noch vor Weihnachten erhalten möchte, legt feurige 1.199 Euro für die limitierte „Priority Edition“ auf den Tisch. Wer bis 2016 ausharren mag, löhnt dann allerdings nur noch 999 Euro für die reguläre Version.
Laut Raumfeld bzw. dessen Mutterkonzern Teufel verspricht das Produkt Sounddeck „Spitzenklang für TV oder Musik, einfachste Bedienbarkeit und ein zeitlos elegantes Design“. Angesichts des Preises bin ich persönlich als Heimkino-Enthusiast zumindest beim Klang unsicher. Denn für mehr als 1000 Euro lässt sich locker ein komplettes Surround-Set mit Front-Standlautsprechern, Center, Rears, Sub und AVR selbst zusammenstellen – beispielsweise aus der Reihe Heco Victa, die Standard-Empfehlung für Einsteiger im HiFi-Forum. So sehe ich Raumfeld hier eher in den Bereichen Bedienbarkeit und Design vorne. Und in dem vielleicht wichtigsten Aspekt bei derartigen Produkten: der einfachen Aufstellbarkeit bzw. dem geringen Platzbedarf.
Zudem bringt das Sounddeck seine eigenen Vorzüge mit, wie die Wi-Fi-Schnittstelle mit Unterstützung für Streaming über mehrere Zimmer. Dadurch herrscht auch Zugriff auf Anbieter wie Spotify, Internetradio oder die eigene Audiosammlung auf einem Medienserver. Mit dem TV und anderen Endgeräten wird das Set unkompliziert via HDMI, Optisch Digital oder 3,5-mm-Klinke verbunden. Für den versprochenen Sound sorgen vier Frontfire-Breitband-Treiber kombiniert mit zwei seitlichen Breitband-Treibern. Zwei 130-mm-Subwoofer unterfüttern den Klang mit Bässen. Der integrierte Class-D-Verstärker steht für 280 Watt maximaler Leistung. Es kommt auch die Wellenfeld-Technik des Herstellers zum Einsatz, welche einen erweiterten Sweet-Spot für den Hörer erlaubt. Dadurch soll es bei der optimalen Sitzposition mehr Freiheiten geben.
Wer möchte, integriert das Raumfeld Sounddeck in sein bestehendes Raumfeld-Systen. Dies birgt den Vorzug, dass sich Multiroom-Funktionen verwenden lassen. Also kann die selbe Musik in unterschiedlichen Räumen parallel erschallen. Zur Steuerung dient dann die kostenlose App des Herstellers für Apple iOS und Android. Natürlich ist auch eine reguläre Fernbedienung aus Aluminium im Lieferumfang enthalten. Der Vorverkauf des Raumfeld Sounddeck hat gestern begonnen – mit garantierter Lieferung vor Weihnachten 2015. Dafür fallen besagte 1.199 Euro an. Wer mehr Geduld mitbringt und bis 2016 ausharrt, zahlt dann wie erwähnt 999 Euro.
Ich selbst bin bei dieser Produktklasse skeptisch, doch meine Skepsis zielt nunmal nicht auf das Raumfeld Sounddeck als spezifisches Modell ab, sondern auf das ganze Segment. Zumindest ich selbst würde mir für die Kohle dann eben lieber eine vollwertige Surround-Anlage mit AVR ins Wohnzimmer stellen und stattdessen dafür auf den Wi-Fi-Klimbim verzichten. Das soll aber nichts für andere, potentielle Käufer heißen, die eventuell mehr Wert auf Design und Bedienbarkeit legen. Zumal der Platzbedarf beim Sounddeck natürlich viel geringer ist und auch die optimale Aufstellung leichter von der Hand geht. Den direkten Fernsehton dürfte das Raumfeld Sounddeck so oder so um Längen schlagen.
Ich finde man muss auch das Preis-Leistungs Gefüge im Auge behalten, sicherlich gibt es in der Preiskategorie durchaus höherwertige Komponenten, jedoch ggf. nicht mit der gleichen Leistung. Ich habe mir vor kurzem für rund 229 EURO auch für das Schlafzimmer das LG CM 3430 gekauft und bin rundum zufrieden! BTW toller Bericht.
Soundcheck?
Sounddeck!
Ich sehe das wie André:
Für den Preis stelle ich mir wirklich lieber ein komplettes Surround-Set im Einsteiger-Segment ins Wohnzimmer.
Wenn man bei der Basis-Konfiguration etwas Sorgfalt walten lässt ist später (wenn die Ansprüche steigen, und idR tun sie das) dann auch ein sukzessiver Ausbau auf höherwertige Komponenten möglich.
Mit einem vernünftigen AV-Receiver und einem Heco-Vita-Set ist man da schon mal ganz gut bedient.
Für den Zweitfernseher (z.B. im Schlafzimmer) tut es dann auch eine Soundbar, aber da würde ich auf ein Modell mit besserem Pres-/Leistungsverhältnis zurückgreifen.
Denn fast 1.00 Euro (bzw. 1.000 Euro für die Standardversion) sind für eine Soundbar schon eine Ansage, für den Preis muss die schon bei Vollmond von geweihten Jungfrauen zusammen gebaut werden.
Sorry, sollte „fast 1.200 Euro“ heißen.
Sounddeck!
20 mal den Namen gelesen, 20 mal Soundcheck draus gemacht…Vielleicht war ich da noch in Wacken – fixed! Und: Daaaaaanke!
Ist die Lösung vergleichbar zum Soundprojektor Yamaha YSP 2500 – allerdings ohne separaten Sub? Also durchaus echter Surround per eingemessener Reflexionen?
Ob das Ergebnis am Ende vergleichbar ist, kann ich dir nicht versiert sagen – dafür müsste man sich das Ding wirklich mal anhören. Der Hersteller verspricht zwar „Räumlichen Klangeindruck“, aber mt dem Attribut Surround-Sound arbeiten sie wohl bewusst lieber nicht.
Wie gesagt, wenn du die Aufstellungsmöglichkeiten hast, würde ich dir eher zu einem guten Einstiegs-Set wie den Heco Victa raten. Wenn du dir da einen vernünftigen Receiver zu holst, kommst du unter 1000 Euro weg und wirst ziemlich sicher ein um Welten besseres Ergebnis haben. Denn der Klang ist dann halt das zentrale Merkmal. Bei dem Raumfeld bezahlst du auch viel für die Multi-Room- und Wi-Fi-Funktionen. Kommt halt darauf an, um was es dir letzten Endes geht. ich bin da z. B. Purist und will möglichst guten Klang für mein Geld – die Boxen müssen nicht ultramodern aussehen und irgendwelche Wi-Fi oder Drahtlos-Geschichten benötige ich auch nicht. Aber das ist bei jedem anders.