Marshall präsentiert „London“-Smartphone für Musikliebhaber

Es vergeht kaum ein Smartphone-Launch heutzutage, ohne dass diverse Leaks vorab im Internet auftauchen. Während es für viele Menschen ein Spielverderber ist und den Reiz um einiges wegnimmt, so ist es für uns als Techblogger ein willkommenes Geschenk. Doch hier und da gibt es tatsächlich noch Geräte, die überraschen. Und das nicht mal im Sinne der Funktionen, sondern einfach aus dem Grund, dass keiner das Gerät hat kommen sehen.

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So spielt seit heute ein neuer Spieler auf dem Smartphone-Markt mit – einer, von dem man alles andere als ein Smartphone erwarten würde: Marshall. Marshall ist im Bereich Musik-Equipment eine nicht mehr wegzudenkende Größe und ist allein durch den ikonischen Schriftzug so ziemlich jedem bekannt. Tja und was macht man als Hersteller von Gitarren-Amps und Co., um das Geschäftsfeld zu erweitern? Ein Smartphone mit Fokus auf Musik auf den Markt bringen, völlig klar.

Marshall präsentierte heute also offiziell das „London“-Smartphone, das mit Android 5.0.2 Lollipop als Betriebssystem daherkommt. Die Inneren Werte sind nicht unbedingt mehr das, was wir alle als zeitgemäß bezeichnen würden, doch das will Marshall offensichtlich auch nicht.

Jedenfalls besitzt das Marshall London ein 4,7 Zoll großes Gorilla Glass 3 Display mit einer Auflösung von 720p HD. Das 145 Gramm schwere Gerät verfügt zudem über einen Snapdragon 410 Prozessor mit 2 GB RAM. Der austauschbare Akku hält dabei 2.500 mAh inne. Zum Thema Konnektivität bietet das London Smartphone WLAN (a/b/g/n) im 2,4 GHz- und 5 GHz-Bereich, Bluetooth 4.1 sowie 4G LTE. Eine 8 Megapixel-Kamera befindet sich zudem auf der Rückseite, sowie eine 2 Megapixel-Kamera vorne. Ab Werk wird das Marshall London mit 16 GB Speicher ausgeliefert, der sich per Micro SD-Karte erweitern lässt.

Doch wie erwähnt will Marshall mit dem London-Smartphone nicht unbedingt auf dem technischen Datenblatt überzeugen, sondern eher durch andere Vorzüge wie beispielsweise dem Design. Die Front wird durch das ikonische Marshall-Logo am unteren Display-Rand verziert und die Seiten sowie die komplette Rückseite bestehen aus dem ebenfalls für Marshall Plastik in Lederoptik.

Soundcard_800

Einzigartig sind jedoch eher die Lautstärke-Wippe, die als goldenes Scrollrad in Erscheinung tritt und der vergoldete „M“-Knopf auf der Oberseite. Klickt man diesen, gelangt man direkt in seine favorisierte Musik-App. Ebenfalls ungewöhnlich ist, dass Marshall dem London zwei 3,5 mm Kopfhöreranschlüsse auf der Oberseite spendiert. Hier können sich also jederzeit Freunde in die Musiksession einklinken.

Scroll-Wheel_800

Um dem Markennamen alle Ehre zu machen, speist Marshall niemanden mit rückseitigen 0-8-15-Lautsprechern ab, sondern positioniert diese auf der Frontseite oben und unten. Marshall selbst spricht bei den beiden front-facing Lautsprechern von den lautesten der Welt. Hier bleibt natürlich erstmal der Praxistest offen, aber ich bin mir sicher, bei Marshall weiß man wovon man spricht.

M-Button_800

Passend zur Hardware hat Marshall natürlich auch einen eigenen Software-Equalizer eingebaut, der ebenfalls über den M-Knopf auf der Oberseite schnell erreicht werden kann. Das Marshall London ist „all about the music“ und hat zusätzlich noch einen Wolfson WM8281 Audio Hub verbaut. Diese separate Soundkarte soll die Soundqualität von MP3s drastisch verbessern und logischerweise auch in der Lage sein verlustfreie FLAC-Formate abzuspielen.

Two-Speakers_800

Marshall hat sogar an die Soundqualität via Bluetooth gedacht, die ja oftmals zu wünschen übrig lässt. Daher setzt man auf Bluetooth APTX, welches High Quality Stereo Audio liefern soll. Leider sind die beim London beigelegten Kopfhörer nicht Bluetooth-fähig, dafür sind es die hauseigenen, kabelgebundenen „Mode“ In-Ear-Kopfhörer.

Marshall legt beim London zusätzlich noch ein paar Software-Features für Musiker drauf. Da das London über Dual-Mikrofone verfügt, soll man in Stereo-Qualität Musik aufnehmen können. Dazu liefert Marshall ab Ende 2015 eine eigene DJ-App zur Aufnahme. Ab Werk befindet sich auch die Loopstack-App auf dem Smartphone, welche das London in ein 4-Kanal-Aufnahmegerät verwandelt.

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Das Marshall London soll am 21. August erhältlich sein. Der Haken? Der Preis. Aktuell kann man das Smartphone für 4.995 schwedische Kronen vorbestellen, was umgerechnet rund 537 Euro ausmacht. Für die Hardware, die das Gerät bietet, erscheint es recht teuer, aber wenn man sich das Gesamtkonzept des Smartphones anguckt, ist es ganz klar nicht für den breiten Massenmarkt konzipiert, sondern für den Musiker und Musikliebhaber. Dafür bietet Marshall beim London einiges an netten Features, sowohl Software- als auch Hardware-seitig. Wer zudem schnell vorbestellt, erhält aktuell zusätzlich noch einen Marshall On-Ear-Kopfhörer im Wert von knapp 193 Euro kostenfrei dazu.

(Quelle: The Verge)

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12 Kommentare

  1. Das sind keine Leaks, das ist Marketing und du lässt dich vor den Karren spannen 😛
    Lese ich aber trotzdem auch mal ganz gerne 🙂

  2. Verkaufen der Kopfhörer für 150 Euro macht ein nettes Handy für etwa 370 Euro? Geht doch mega klar…

  3. Normalerweise bin ich ja keiner, der auf Marketing anspringt, aber hier schlägt mein Musikerherz doch schon höher. Optik und Features… super, gefällt mir sehr gut! Der Preis… na ja, ich denke noch einmal drüber nach! 😉 Trotzdem: Mal echt eine gute Idee!

  4. Cool!
    Verwende mein Smartphone tatsächlich hauptsächlich für Musik. Wieso also nicht? Was die Specs angeht… Sind wir doch mal ehrlich. Wer braucht denn diese Ultra Hardware wie zum Beispiel in einem S6? 99% der Benutzer haben die CPU wahrscheinlich nur über 50% belastet.
    Ein Fokus auf Musik halte ich für sinnvoll und das könnte ein Feature sein, das WIRKLICH mal einen Unterschied macht!
    Im Moment biete jeder Herstellte doch nur den gleichen Brei, nur anders verpackt…
    Ich sage Daumen hoch für diese Entwicklung!
    Ob das Gerät schon bereit ist muss sich zeigen, aber auf dem Papier klingt das super.
    Vor allem das Lautstärkerad… Wie geil ist das denn bitteschön 😀

  5. Ein etwas schnellerer Chip und eine etwas bessere Kamera wäre schon ok gewesen, selbst für 100€ mehr. In der Kombination wäre es dann auch etwas Zukunftssicherer. Ich gehöre noch zu den Leuten die ihr Smartphone gern 3-4 Jahre benutzen 😉

  6. Also ich finde den Preis in Ordnung. Es wird eine Menge ungewöhnlicher Hardware verbaut, das Exterior ist speziell. Vor allen Dingen ist es aber mal wieder ein Smartphone in der subjektiv richtigen Größe 🙂 Da man keine großen Stückzahlen erwarten kann, wird das in Ordnung sein. Leider habe ich Sorge, dass das Gerät wenn überhaupt, dann nur wenige Updates bekommt, wenn es veröffentlicht wurde.

  7. Der Kopfhörer says:

    Ich bin gespannt auf einen Vergleich des Marshall mit einer Smartphone/DAC-Kombi an guten Over-Ear Kopfhörern. Wenn das „London“ nur annähernd so gut klingt wie die Kombi und dabei auch noch leistungshungrige und hochohmige KH treiben kann, kann man (ich mir) zukünftig die iPhone/ifiNano Kombi sparen. Das alles klingt zuuu gut, um wahr zu sein 🙂

  8. Leute, Leute, Grammatik, Syntax sind ja schon übel. Inhaltlich leider auch eine Katastrophe.
    „aber ich bin mir sicher, bei Marshall weiß man wovon man spricht.“
    Die haben ja bewiesen wie man keine vernünftigen Kopfhörer baut und sich lediglich auf den Markennamen beruft.

  9. @jmk: und du hast den weiten Weg auf dich genommen, um DAS anonym der Welt mitzuteilen? Glückwunsch zu dieser Leistung! Konstruktive Kritik ist ja immer gerne genommen, aber es ist immer wieder erschreckend wie solche Menschen wie du es einfach nicht auf die Kette kriegen. Aber sei es drum. Falls du von den Kopfhörern nicht so angetan bist, ist das dein Bier und eine rein subjektive Meinung. Es gibt auch Menschen, die halten Beats-Kopfhörer für großartig. Wenn du nix anständiges beizutragen hast, tu uns allen einen Gefallen und lass es einfach ganz bleiben.

  10. Was denn? Ich habe mit schlimmerer Ausstattung gerechnet. Display und CPU sind ja noch zu verschmerzen, wenn man sieht, mit welchem Fokus das Gerät entwickelt wurde. Da ist doch aktuelles WLAN, Bluetooth und LTE zu begrüßen. Meiner Ansicht nach ist das nachhaltiger angesetzt, als eine highend CPU, die in einem halben Jahr eh veraltet ist. Und 2 GB RAM sind doch für das Gerät auch ok. Auch wenn es ein Nischengerät bleiben wird, ist der Ansatz doch genau richtig!

    Wünsche allen Käufern jedenfalls viel Freude und das Marshall das versprochen halten kann.

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