Klarnamen: Facebook siegt im Streit
Erinnert ihr euch noch an die Aufregung im Klarnamenstreit mit Facebook? Generell besteht Facebook darauf, dass wir unsere Klarnamen verwenden, wenn wir das Social Network nutzen wollen. Das passiert in vielen Fällen nicht, muss den Verantwortlichen bei Facebook aber auch nicht immer auffallen.
Sobald jedoch festgestellt wird, dass hier nicht der echte Name verwendet wird, macht Facebook eine solche Seite unter Umständen aber auch gerne mal dicht. In Schleswig-Holstein hatte das ULD (Unabhängiges Landeszentrum für Datenschutz) Facebook per Verfügung dazu verpflichtet, anstelle von vollen Namen (und Geschlecht, Geburtstdatum, E-Mail-Adresse) auch die Anmeldung per Pseudonym zuzulassen.
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Was sagt nun das offizielle Gerichtsurteil? Das schleswig-holsteinische Datenschutzzentrum habe seine Anordnung zu Unrecht auf das deutsche Datenschutzrecht gestützt. Kurzum: das deutsche Recht findet nach der Europäischen Datenschutzrichtlinie und dem Bundesdatenschutzgesetz keine Anwendung, wenn die Erhebung der Daten durch eine Niederlassung in einem anderen Mitgliedsstaat der Europäischen Union erfolge.
Und wo erhebt Facebook seine Daten? Richtig, in der Oase Irland. Ob damit das letzte Wort gefallen ist? Noch können die Datenschützer Beschwerde beim Oberverwaltungsgericht einlegen. (via)
Ist doch Facebooks gutes Recht zu verlangen, wenn jemand ihren Dienst verwendet, muss er auch seinen Klarnamen angeben. Gibt durchaus legitime Gründe (Missbrauch, Stalking), vor allem wenn auch Bezahlmöglichkeiten für enthaltene Dienste geboten werden. Ich kann ja auch keinen Vertrag mit einem Unternehmen unter meinem Pseudonym eingehen (wenn dieser nicht im Ausweis als Künsltername enthalten ist) oder mich im Einwohnermeldeamt unter einem Nickname führen lassen. Wäre dort ja auch ein aus Datenschutz-Sicht begehrenswertes Anliegen, vor allem da alle Möglichen Gauner-Organisationen auf den Datenbestand zugreifen können. Bei Facebook kann ich wenigstens noch entscheiden, ob ich angemeldet werden möchte und was ich für Dritte freigebe.
alles klar albert,
dann geb uns doch mal deine daten, email, adress und natürlich vor und zunamen. ich möchte dir einpaar mails schicken und auch mal gucken wo und wie du wohnst.
natürlich nur der neugierde halber, also mach dir keine sorgen, wir stalken dich auch ganz bestimmt nicht!
Hier fehlt ein Gefällt Mir Button! @clarkkent
@Albert
Das ist natürlich richtig. Allerdings ist die Nutzung des Dienstes unter Pseudonym eine andere Baustelle. Natürlich hat der Vertragspartner jedes recht, die korrekten Daten zu erfahren, das bestreitet auch Weichert nicht. Bloss muss es in Deutschland auch möglich sein, den Dienst an sich pseudonym zu nutzen, sprich: Klar darf Facebook den Realnamen kennen, aber er muss nicht bei jeder Aktion jedem anderem mitgeteilt werden.
Jens, danke, wenigstens blickt einer durch….
Dominik, der fehlt allerdings
@clarkkent:
Wie kommt man eigentlich auf die Idee, dass wenn man seinen Klarnamen freiwillig bei Plattform x verwendet, gleichzeitig auch all seine privaten Daten *öffentlich* woanders posten müsste?
Ich finde die Entscheidung gut, Pseudonyme machen bei einem Dienst wie Facebook einfach wenig bis keinen Sinn.
Ist THOMAS MÜLLER nicht eigentlich auch ein unerlaubtes Pseudonym? Ist ja nicht eindeutig, ich finde, bei Facebook müßte immer eine Kopie des Personalausweises öffentlich eingestellt werden, um Eindeutigkeit zu haben. Dafür sollte der Perso persönlich bei Facebook abgegeben werden müssen, damit keine Fakes hochgeladen werden 🙂 (Sicherheitshinweis: Vorsicht Ironie!)
Facebook will doch nur deshalb die Klarnamen haben, weil dann die gesammelten Daten mehr Wert sind, sich besser verkaufen lassen. Seid dich nicht so naiv…..
….und was heißt Freiwilligkeit bei einem Markt beherrschenden Unternehmen…
Ist schon faszinierend, wie viele bei Facebook mitspielen, aber sich nicht an die Regeln halten wollen. Realnamenpflicht wäre super, am liebsten sogar mit Ausweisverifikation. Die ganzen Ol Li, Anni Ka und wie sie alle heißen, gehen langsam ganz schön auf den Sack. Wer mitmachen will, kann das auch unter seinem vollen Namen tun, das ist nun mal nicht Twitter.
Gähhn, da sind sie wieder die Pseudodatenschützer. Die reflexartig beim Wort Facebook/Google/blablub sofort den „allesbösedatensammler-Modus“ einschalten und mit noch so hanebüchenen Argumenten um die Ecke kommen wenn es jemand wagt anderer Meinung zu sein oder die gängige Praxis verteidigt.
Übrigens, ja ich bin bei FB angemeldet, ja auch mit Klarnamen und nein ich werde EUCH nicht die Ergebnisse meiner letzten Urinprobe zukommen lassen. Denn ICH entscheide wer/was meine Daten in welcher Form und Umfang bekommt.
Wenn ein Unternehmen wie FB eine Soziale Platform zur Verfügung stellt, stellt sie auch die Regeln dafür auf. Ob Ihr diese Plattform nutzt könnt Ihr ja entscheiden. Aber zu sagen „Hey, Deine Platform gefällt mir die nutz ich jetzt mal. Aber Deine Regeln zum Nutzen dieser Plattform interessieren mich gar nicht, ich mach meine eigenen Regeln und verklag dich wenns Dir nicht passt“ geht nicht. Sorry. Nein!
Wenn ich z.B. eine Sporthalle betreibe stelle ich Regeln auf. Die besagen z.B. keine Strassenschuhe denn die zerstören den Belag. Da kannst Du auch nicht einfach ankommen sagen „Hey super Halle, nutz ich aber mit Strassenschuhen“. Doch kannst Du natürlich, aber wenn ichs mitbekomme schmeiss ich Dich raus. Mein Haus, meine Regeln.
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Freund von FB und seiner Datensammelpolitik. Likebuttons auf Webseiten die Daten übertragen bevor man sie betätigt. Trackingcookies usw. Alles Dinge die ich verurteile und gegen die man was machen sollte. Aber zu verlangen das Facebook auf seiner Platform keine eigenen Nutzungsbedingungen aufstellen darf die Klarnamen vorschreiben ist lächerlich.
Ich meine, bitte, der Gesetzgeber schafft es ein Meldegesetzt zu basteln bei dem anstatt eines OPT-in ein OPT-out Verfahren zur Datenweitergabe an Adresshändlern usw. zur Anwendung kommt und dieses OPT-out auch noch ausgehebelt wird und praktisch nutzlos ist. DAS ist eine Sache gegen die zu Recht sturm gelaufen wurde, Denn dort kann ich, anders als bei FB, nicht frei entscheiden ob meine Daten gespeichert werden.
Übrigens, geht es um KlarNAMEN. Adresse? Who cares? Beim EWMA geht es um wesentlich mehr Daten.
Also, wenn Ihr ein Problem damit habt Eure Klarnamen zu nutzen meldet Euch einfach nicht an. Seit wann gehört es zu den Grundrechten/pflichten Facebook nützen zu müssen?!
Würde ich FB vermissen? Ja, ein wenig. Könnte ich ohne leben? Ja sehr gut. Wenn das bei Euch nicht der Fall ist habt Ihr größere Probleme als die Klarnamenproblematik.
Mit Ausweisverifikation…alles klar. Einem privaten Unternehmen wie Facebook, das bekanntlich hochsensible Dienste anbietet und daher ein übergeordnetes Interesse an der Richtigkeit der ihm überlassenen Daten hat, sollte natürlich die komplette Bandbreite erkennungsdienstlicher Maßnahmen eingeräumt werden. Idealerweise werden zukünftig auch Speichelproben und einen Satz Fingerabdrücke verlangt, damit auch der letzte Zweifel ausgeräumt werden kann.
Ist schon faszinierend, wie die Gehirnwäsche der Lobbyisten Früchte trägt und alle bereitwillig ihre Privatsphäre (am liebsten sogar mit Ausweisverifikation) offen legen…..
Es ist wie mit dem Frosch und dem Kochtopf…..wirft man ihn ins heiße Wasser springt er raus. Setzt man ihm hingegen ins kalte Wasser und erwärmt es, bleibt er sitzen, bis es zu spät ist.
Gehirnwäsche, Lobbyisten, „… bis es zu spät ist…
Ist klar. Nimm doch mal bitte die Paranoia-Brille ab, mach den PC aus und geh eine Runde frische Luft schnappen. Danach geht es dir sicher besser :).
@Stefan: Sehr schöner Post, danke dafür!
@ Stefan:
Schon klar, dass der Betreiber erst einmal das Recht hat, die Konditionen vorzugeben. Aber egal, ob nun Internetplattform oder Sporthalle: Diese Regeln sind so zu gestalten, dass sie sich im Einklang mit geltenden Rechtsnormen befinden. Und darum geht es in diesem Fall. Wenn das zuständige Gericht nun der Ansicht ist, dass deutsche Datenschutzgesetze mangels Datenzentrum auf Bundesgebiet nicht zur Anwendung kommen, Facebook aber gleichwohl und nicht zufällig auf dem Deutschen Markt aktiv ist, dann beweist es lediglich, dass wir europaweite Datenschutzstandards benötigen.
SpiresAwake, das ist keine Para, das ist Realität aber dafür bist Du zu verblendet.
Heute Klarnamen, morgen der Rest….. schau doch mal über den Tellerrand hinaus und versteife Dich jetzt nicht auf FB.
Du weißt gar nicht, was Du „unseren“ Kindern damit antust, welche in der „totalen Kontrolle“ leben müssen und das wird passieren, Du wirst eines Tages daran denken.
Ich muss mich korrigieren, es ist nicht faszinierend, es ist beängstigend.
Also ehrlich, es interessiert mich nicht die Bohne was FB und Co so alles wissen wollen!
Ich nutze solche Dienste zwar eh‘ so gut wie garnicht, aber selbst wenn: Meine Daten lege ich nur dort offen, wo sie notwendig sind, z.B. im Versandhandel (meinetwegen auch in der Sporthalle).
Um mit irgendwelchen Leuten im Internet zu verkehren, ist dies aber definitiv nicht notwendig! Das ich dabei nicht den Regeln der diversen Webseitenbetreiber entspreche, juckt mich nicht die Bohne 😉
@clarkkent (glaub mir, das ist Einbildung!)
Ich weiss nicht was ich witziger finde, Dein paranoides Geschwafel oder die ausgelutschte, wie unwahre, Geschichte mit dem Frosch. Urban Legends sind ne Lustige Sache man sollte sie nur nicht zur Untermauerung seiner eigenen seltsamen Ansichten verwenden ohne sie vorher verifiziert zu haben. Nachweis: http://www.zeit.de/2002/45/200245_stimmts_gekochte.xml
@Christoph
Ich bin ja einer Meinung mit Dir was geltende / zukünftige Datenschutzstandards betrifft. Da wären z.B. die Fluggastdatenübermittlung in die USA, da wäre die Weitergabe meiner Adresse durch staatliche Institutionen, da wäre die sichere aufbewahrung meiner Daten bei Unternehmen denen ich meine Daten, aus verschiedenen Gründen, freiwillig übermittle und vieles andere.
Aber warum zum Teufel übermittelst Du einem Unternehmen freiwillig Deine Daten, denen Du nicht vertraust, bzw nicht zutraust verantwortungsvoll mit Deinen Daten umzugehen?
Ich meine wir sprechen da von Deinem Namen und deiner (zweit)emailadresse. Weder von Adressen, Kontodaten, Einkaufsverhalten (nur weil ich was „like“ heisst das nicht das ich es kaufe).
Du übermittelst Deine Daten, im Zweifelsfall mehr als Name und email, an Versandhändler, onlinespiele, Payback, Kreditkartenunternehmen, Mobilfunkbetreiber, usw, usw. Sicher nicht jeder an alle, aber die meisten an viele der genannten. Mit diesen Daten ist bei den vielen ein Nutzungs/Kaufprofil ein Klacks, mit der Vernetzung der Daten quasi ein gläserner Mensch möglich (Schufa / infoscore). Da regt Ihr Euch über Klarnamen bei einem Dienst auf den Ihr ohne Probleme meiden könnt?
Nur mal so nebenbei. Ich hab letztens irgendwie gelesen wieviel inzwischen „sofortüberweisung.de“ nutzen bei einem Händler. Ich hoffe ihr ändert danach alles jedesmal euer Zugangskennwort, denn abgesehen davon das der Dienstleister im Moment des Einloggens Eure komplette Kontobewegung der letzten X Tage einsehen kann, wer hindert ihn daran das auch weiterhin in regelmässigen Abständen zu tun? Seine Aussage „neee, das würden wir nieeee machen“?
Aber zurück zum Kernpunkt, wie sollte ein verbesserter (europäischer) Datenschutz einfluss auf die AGB von Facebook nehmen?
@Stefan,
auch wenn es nicht stimmt, Du hast diesbezüglich recht, ging es aber dennoch nur um die Analogie um die Sache, ergo um die Sichtweise, dass es „klein“ und „harmlos“ anfängt und der Bürger sind daran gewöhnt.
Nenne es paranoides Geschwafel, ich sage, dass man Dir, durch die Medien leider schon eine Gewirnwäsche verpasst hat.
Ich weiss nicht was ich witziger finde, die Naivität meiner Kinder oder Deine?
Selbstverständlich wollen alle nur Dein Bestes, FB kommt da an erster Stelle!
@clark
Anscheinend hast Du meinen Text nicht ganz gelesen. Mir ist schon klar in welch einer Gesellschaft ich Lebe und worauf wir uns, mehr oder weniger langsam, aber auf jeden Fall um so stetiger zubewegen.
Nichts desto trotz ergibt es keinen Sinn gleich an jeder Ecke den Untergang der freien (wie frei sie auch immer sein mag) Gesellschaft heraufzubeschwören. Es geht hier um Klarnamen bei Facebook und dem vermeintlichen Recht dies zu umgehen. Wenn Du dann hier mit der Lobbyistenkeule schwingst, andere beschuldigst die eigene Umgebung nicht zu erkennen und diese Thesen mit einer Urban Legend untermauerst darfst Du Dich nicht wundern wenn ich Dich nicht direkt für voll nehme.
Wenn die Gesellschaft an jeder Ecke mit „alles Gefährlich“ konfrontiert wird, verliert sie zwangsläufig die Fähigkeit echte Probleme von unwichtigen zu unterscheiden. Du kannst ja gern dafür Plädieren dass Menschen sich mal besser mit Ihren Daten und der eigenen Art damit umzugehen beschäftigen sollten. Da gebe ich Dir vollkommen recht.
Deine (vermutlichen) Ansichten zum Thema Datenschutz teile ich wahrscheinlich weitestgehend auch. Aber beides zu vermischen und bei einer Sachlage deren Lösung es ist den Dienst, der sicher nicht lebenswichtig ist, einfach zu meiden wenn einem die Art wie er lt.Betreiber genutzt werden muss nicht gefällt, ist sicher keine gute Idee.
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Selbstverständlich wollen alle nur Dein Bestes, FB kommt da an erster Stelle!
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nö, hättest Du meine Ausführungen gelesen wüsstest Du das ich FB an anderer Front für mehr als nur eine Praxis kritisiere.
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Nenne es paranoides Geschwafel, ich sage, dass man Dir, durch die Medien leider schon eine Gewirnwäsche verpasst hat.
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Da Du meinen Medienkonsum ja genau zu kennen scheinst wird das wohl stimmen.
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Ich weiss nicht was ich witziger finde, die Naivität meiner Kinder oder Deine?
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Hmm, kommt drauf an. Wenn Deine Kinder unter 18 sind meine vermeintliche. Wenn sie älter sind definitiv die Deiner Kinder da Du es ja trotz Deines Durchblicks offensichtlich nicht geschafft hast sie so zu erziehen dass sie „den Durchblick“ haben 🙂
Sorry ich hätte mir den letzten Absatz erspart, wenn Du Dir den vorletzten geklemmt hättest.
Es geht hier nicht um deinen Namen auf Facebook oder Paranoia, es geht darum, dass u.a. genau hier Spielregeln und Normen für künftige Generationen gelegt werden. Wenn fast jeder dritte in Deutschland eine FB-Account hat, ist das ein Faktor, der jeden sozialen Prozess beeinflusst (und auch den Gesetzgeber). Facebook hat keine Interesse daran, den Schutz des Einzelnen hoch aufzuhängen, für die sind die Nutzer nur Ware. Und die Nutzer, die sagen, dass sei nicht wichtig, verkennen, dass dies nicht immer der Fall sein kann/wird. Nur wird es wesentlich schwerer, alles, was sorglos aufgegeben wird, eines Tages wieder zurückzuholen.
Aber ist ja OK, wir haben ja alle nichts zu verbergen, und Facebook haben wir ja alle locker im Griff. Und die Datenbestände werden auch nie mit anderen verknüpft… und überhaupt, ich bin ja eh nur so ein deutscher Meckerkopp, der alles negativ sieht. Und von Asteroiden werden wir auch nie getroffen… äh… Moment
…und wieder ein Grund mehr, den Laden zu meiden.