Kaufinformationen wie E-Mail-Adresse und Namen aus iTunes-Songs entfernen
So Freunde der Sonne. Mein letzter Beitrag, bevor es Richtung Dortmund geht. Ein Beitrag ist noch in der Pipeline für heute Nachmittag. In diesem Beitrag geht es um eines meiner Lieblings-Frickelthemen der letzten Wochen, um iTunes Match. iTunes Match habe ich hier schon lang und breit erklärt (und wie man seine Songs legal auf 256 KBit/s bekommt). Das ist für mich, Stand heute, die beste Lösung, zumindest wenn man mit iTunes unterwegs ist. Ich kaufe meine Lieder und habe sie auf allen Geräten, Cloud sei Dank.
Auch meine anderen knapp 10.000 Lieder lagern auf den Servern von Apple, hören überall da möglich, wo ich WLAN & Co habe, alternativ muss ich die Playlist offline verfügbar machen. Leider eine Apple-Lösung, aber man benutzt bekanntlich das, was einem zum aktuellen Technologie-Zeitpunkt am besten gefällt, das kann im nächsten Jahr schon ganz anders aussehen. Nun aber wacker zum Thema.
Kauft man Musik, dann hat man sie lokal. Wow! Doch du hast nicht nur den Song auf deiner Platte, du hast den Song auf deiner Platte, der deinen Namen und deine E-Mail-Adresse enthält – schließlich bist du der Käufer. Nun kommt Kollege XY zu dir und fragt: „Hier, haste das neue Album von XYZ schon?“. Kollege wie du mal bist, gibst du das Album weiter, Recht auf Privatkopie und Co denkst du dir.
Nun hat der Kollege das Album inklusive deines Namen und deiner E-Mail-Adresse & Co. Den Rest kannst du dir vielleicht selber ausrechnen, wenn es ganz blöd kommt. Früher war Musik tauschen ja easy. Man hatte einen Käufer und der verteilte seine Datei weiter. Wer schlau ist, macht das nicht, aus den eben beschriebenen Gründen. Natürlich könnten eure Musik-Dateien auch einem Hack zum Opfer fallen und mit euren Daten im Netz landen.
Nein, ich weiss nicht, ob es irgendeine Firma interessiert, ob euer Name in irgendeiner Datei steht – aber wer ein wenig paranoid ist, der sollte den iTunes ID Cleaner nehmen, den der Frank für euch entwickelt hat, nachdem in den Kommentaren zu iTunes Match diese Fragen aufkamen. Ich habe das Ganze mal getestet und es funktioniert. Alle relevanten Daten werden automatisiert entfernt. Eben einen Song gekauft, mit einem Hex-Editor geöffnet, meinen Namen gesucht & gefunden – danach den iTunes ID Cleaner benutzt und ein legales Musikstück erhalten, welches nicht meine Mail-Adresse und den Namen enthält.
Das Tool arbeitet automatisiert unter Windows. Einfach in den obersten Ordner mit eurer Musik werfen und ausführen, das Tool erledigt den Rest. Ein Re-Import in iTunes ist nicht nötig. Entfernt werden Name, E-Mail & Kaufdatum, der Tag „gekaufte AAC-Datei“. Viel Spaß, bei Fragen ruhig fragen, Frank liest hier mit.
Wäre mir zu unsicher, der Name könnte ja nicht nur als Ascii-String in der Datei enthalten sein, sondern auch beliebig kodiert werden. Dafür gibt es ja viele Verfahren (Fingerprint).
Glaubst du der Kollege mag dich nicht mehr, wenn du einfach sagst: Ja, hab ich. Bei Youtube kannst du das Lied anhören. Wie du doch so oft sagst: „Kostet nur nen Zehner“.
So Leute die einen nur anpumpen/ausnutzen wollen sollen sich denken was sie wollen.
Kann mir das mal jemand genau erklären? Was genau muss ich machen, wenn ich die Datei im Hex-Editor geöffnet habe?
Einfach bei Amazon als echte MP3 kaufen – Ende
das tool entfernt insgesamt über 20 verschiedene ID parameter aus den songs. wann, wo, in welchem store, zu welcher zeit, mit welchem account, mit welchem referrer, die IDs um artist und album zu identifizieren usw. werden vernichtet. der name liegt übrigens nicht nur als klartext string vor, sondern ist auch in einem mit speziellen mitteln les und schreibbaren bereich der .m4a datei hinterlegt. löscht man diesen teil, dann verschwindet der klartext string.
benutz man den ID cleaner braucht man gar nix im hex editor öffnen. das hat carsten nur zur demonstration gemacht. könnte man genausogut in itunes unter den dateieigenschaften betrachten.
@Fi: Nun darf man aber Privatkopien von (nicht gegen Kopieren geschützter) Musik machen. Je nach Ansicht bis zu 7 oder 9 Stück, die man Familie und Freunden geben darf…
@Programm: Funktioniert das auch schon mit Käuferdaten anderer Anbieter, etwa auch bei MP3 von Amazon?
Nochmal mein Vorschlag: Lasst uns von identischen „gereinigten“ AAC die MD5-Checksumme vergleichen, um weiteres Fingerprinting auszuschließen…
Alles schön und gut, aber wer ist dieser Claude, dem du da dankst?
Es ist leider für viele Leute noch selbstverständlich, dass man die Musiksammlung tauscht. Ich gebe ab und zu mal ne CD in die Verwandtschaft. Das sollte ja wohl noch erlaubt sein, soweit ich weiß. Selten mal mp3.
Von anderen will ich gar nichts mehr haben. Wenn ich da schon die Dateinamen sehe, graust es mir.
Kann so eine Signatur bei mp3 auch vorhanden sein? Theoretisch doch schon. Gibt/gab es das auch in der Praxis?
könnte bei mp3 theoretisch auch sein. hab allerdings von amazon noch keine musik gekauft. wenn jemand ein file zur untersuchung zur verfügung stellen möchte…
Das Wasserzeichen gibt es auch bei Amazon. Sehr ausführliche Erklärung und Vergleich von Anbietern:
http://irights.info/?q=content/klicksafe-cds-digitale-musik-mp3-nutzungsrechte
@ Blondie
MUHAHAHAHA! Thumbs up!
Gibt es auch eine Alternative, die unter OS X läuft?
Beitrag gevaft….
An Frank… – Ich kann dir ne Amazon-mp3 schicken, natürlich nur, wenn du die Privatsphäre akzeptierst und keine Screens von der mp3 mit meinen Daten machst… Kontakt über Twitter, oder lass dir vom @caschy meine Mail-Adresse geben… Vorausgesetzt ist natürlich auch, dass du die Daten dann nur dafür verwendest und aus den mp3s keinen eigenen Nutzen ziehst (d.h. dass du sie bei dir behältst ohne, dass sie für das Projekt gebraucht werden…)
Muss der „Cleaning-Suchlauf“ immer manuell gestartet werden, oder läuft das Programm komplett im Hintergrund und löscht automatisch die Metadaten bei neu hinzugekommenen Songs raus?
Und die gekauften iTunes-Songs werden ja nicht mit in die 25000er Begrenzung für iTunes Match eingerechnet. Soweit ich hier gelesen habe, erkennt iTunes das Lied dann nicht mehr als gekauft an, und „verrechnet“ den Upload dann aber mit den 25000 Songs. – Gibt es irgendeine Möglichkeit anhand der Metadaten zu erkennen, ob es ein iTunes-Kauf ist, oder ob es ein „gematchter Song“ ist?
Und ein wenig weiter in die Grauzone gedacht… Ist es nicht auch möglich mp3s in m4a zu konvertieren und diese dann mit den Metadaten auszustatten, sodass iTunes quasi denkt, es sei gekauft? (Und folglich die 25000er Sperre umgeht.) – Wobei vernünftigerweise werden die Käufe ja eigentlich mit der Kaufliste, die Apple ja sowieso hat verglichen…
Hallo Caschy, hallo Frank,
erstmal danke für den Tip überhaupt. Gibt’s auch ne Mac-Version davon ?
@christian
Vielen Dank, sehr interessant. Das war mir irgendwie noch überhaupt nicht klar. Vielleicht sollte ich doch wieder überteuerte CDs kaufen. Dann gibt es wenigstens kein vertun.
eine mac version kann ich mangels mac und mangels diverser binaries die nur für windows vorlegen nicht erstellen. aber mitterls http://winebottler.kronenberg.org/ kann man eine standalone mac version schaffen. wenn jemand der einen mac hat das machen will und die mac version dem carsten schickt damit er sie allen zur verfügung stellen kann, dann „hier“ schreien und ich lasse demjenigen eine anleitung zukommen…
das Tool läuft nicht im Hintergrund. Man muss also bei neuen files einfach die exe in den Ordner im Explorer werfen, anklicken und 1 sekunde warten.
Wie ist das eigentlich, wenn man die nicht kopiergeschützten m4a-Dateien oder mp3 von Amazon auf CD brennt (alternativ in wav oder flac konvertiert) und dann neu als mp3, aac, ogg rippt? Das Wasserzeichen müsste doch verschwunden sein. Ist das legal? Decken das die Nutzungsbedingungen ab?
Muss ich als Nutzer eigentlich nachweisen können, woher meine Dateien stammen?
@Keule
Erfahrungen mit SITMark vom Fraunhofer Institut. Das Wasserzeichen wird einmal oder mehrmals je nach Wunsch des Anbieters in die Datei eingebettet, es ist keine „Frequenz“ die man filtern könnte sondern das Einbetten erfolgt im gesamten Frequenzspektrum. Der Anbieter kann festlegen wie robust die Einbettung erfolgt, also wieviel vom Original erhalten bleiben muß, damit das Wasserzeichen erkennbar bleibt.
Wir haben in eine Audiodatei das Wasserzeichen (TransaktionsID, den Rest hat man sowieso gespeichert) eingebettet, die Audio Datei auf 32 kbit/s runtergerechnet, über Lautsprecher abgespielt und mit einem Mikrophon wieder aufgenommen, das Wasserzeichen ließ sich immer noch auslesen.
Es ist übrigens so, daß man nie weiß, ob das Wasserzeichen noch drin ist, bevor man die Dekodierung mit dem korrekten Schlüssel vorgenommen hat. Selbst wenn zwei Anbieter das gleiche Verfahren verwenden, nutzen sie unterschiedliche Schlüssel und können das Wasserzeichen des anderen weder erkennen noch auslesen.
Wegen eines NDAs kann ich nicht genauer beschreiben wie das alles passiert bzw. wie man das so schnell macht, daß man die Datei sofort an den User ausliefern kann, deshalb für mehr Details hier nachlesen:
http://watermarking.sit.fraunhofer.de/de/beispiele/audio.html oder auch http://www.sit.fraunhofer.de/de/kompetenzfelder/projekte/audio-wasserzeichen.html
@derfrank
Ich hätte einen Mac und könnte es versuchen zu konvertieren. Kann dir allerdings nicht versprechen, dass ich es hinbekomme. Könntest du mir mal die Anleitung geben?
vermutlich sind die Kaufdaten ja auch bei einer Amazon-mp3 die man kostenlos bekommt. Dann braucht keiner hier was rumschicken…