Dyson PencilVac im Test

Ich habe schon einige Dyson-Staubsauger ausprobiert, aber der neue PencilVac hat mich direkt neugierig gemacht. Das Teil ist gewissermaßen der Nachfolger des damals schon extrem schlanken Omni-Glide.

Dyson verspricht mit dem PencilVac nicht weniger als den „dünnsten Staubsauger der Welt“ und das merkt man auch sofort. Der Griff misst gerade mal 38 mm im Durchmesser, das ganze Gerät wiegt nur 1,8 kg. Aber taugt das Ding auch?

Design, Verarbeitung und erster Eindruck

Optisch ist der PencilVac ein echter Hingucker und noch schmaler als sein Vorgänger. Extrem schlank, sehr modern und mit typischem Dyson-Flair kommt das Gerät daher. Die Verarbeitung ist wertig und besser als das, was man von den großen Geschwistern kennt. Alles wirkt stabil und durchdacht. Der Griff / Stiel dient gleichzeitig als Staubbehälter, der sich per Ejektor-Funktion einfach entleeren lässt.

Es gibt auch ein Display, was gut ablesbar ist, WENN man denn draufschauen will. In der nächsten Iteration wäre ein etwas ausklappbares Display vielleicht nicht schlecht. Das würde die Lesbarkeit noch weiter verbessern. Im Stiel selbst sind noch zwei Buttons für Ein/Aus und die Auswahl der Modi mit platziert worden. Neben dem Teil selbst gibt es im Lieferumfang auch eine magnetische Ladestation, die auch Platz für die Aufsätze bietet. Die steht auf dem Boden und muss nicht wie beim Omni-Glide oder den Geschwistern in die Wand gebohrt werden.

Handhabung und Alltag

Bevor es losgeht, möchte der Staubsauger noch mit der App verbunden werden. Die liefert aber kaum Vorteile. Man kann dort Softwareupdates machen, Bedienungsanleitungen lesen, mehr Informationen zur Wartung bekommen und sieht auch die Laufzeit des letzten Saugvorgangs. Aber zu mehr braucht man das nicht. Dyson folgt hier dem Trend, dass alles eine App haben muss. Für mich eher zusätzlicher Overhead, ohne den echten Mehrwert.

Die größte Stärke des PencilVac ist für mich aber die Ergonomie. Durch das geringe Gewicht und die schlanke Bauform liegt der Sauger super in der Hand und auch längere Einsätze sind kein Problem. Anfangs fühlt sich das schmale Profil ungewohnt an, aber nach kurzer Zeit will man das Handling nicht mehr missen. Ein kleines Manko im Handling gibt es aber. Meine Frau hält das Teil oft wie einen Besen und kommt dann oft mit dem Finger auf den Aus-Knopf. Da sollte man also darauf achten, das Teil eher wie einen normalen Sauger zu führen, oder Dyson überdenkt noch einmal die Button-Platzierung.

Die Fluffycones-Bodendüse ist genau wie beim V16 Piston das Herzstück. Vier konische Bürsten, die in verschiedene Richtungen rotieren und so einen „schwebenden“ Effekt erzeugen. Das macht den Sauger unter Möbeln, um Stuhlbeine oder an Fußleisten entlang extrem wendig. Die Bürsten reichen bis zum Rand, sodass kein Staub liegen bleibt. Die integrierten Laser zeigen hier in beide Richtungen und machen selbst feinen Staub sichtbar, ähnlich wie bei den größeren Dyson-Modellen. Die Düse hat leider genau wie beim Piston eine Macke. Die konische Form der Düse macht es nicht möglich, gerade gegen Fußleisten etc. zu fahren. Man muss immer angeschrägt anfahren, um wirklich alles zu erwischen. Das ist meiner Meinung nach nicht wirklich durchdacht und hatte ich auch schon beim V16 kritisiert.

Doch davon ab, wie ist das Reinigungsergebnis? Auf Hartböden schlägt sich der PencilVac richtig gut. Krümel, Staub und Haare werden zuverlässig aufgenommen, auch in Ecken und an Kanten. Die 0,8-Liter-Staubbox ist winzig, aber Dyson hat eine Kompaktierfunktion eingebaut. Der Schmutz wird im Behälter verdichtet, sodass man doch erstaunlich viel unterbringen kann. Das Entleeren klappt dank Ejektor sauber und ohne viel Gefummel.

Bei Haaren zeigt sich das neue Fluffycones-System von seiner besten Seite. Lange Haare wickeln sich nicht mehr um die Bürste, sondern werden zu kleinen „Haarbällen“ zusammengerollt und seitlich ausgeworfen. Im Test hat das meistens gut funktioniert. Für Haustierbesitzer mit viel Fell im Haushalt könnte das ein Knackpunkt sein.

Der PencilVac bringt es auf 55 Airwatt und bietet drei Saugstufen (Eco, Medium, Boost). Im Eco-Modus hält der Akku bis zu 30 Minuten durch, in Boost sind es etwa 10 Minuten. Im Test bin ich auch an diese Werte herangekommen. Für kleine Wohnungen oder schnelle Einsätze reicht das locker, für große Häuser oder viele Teppiche ist der PencilVac aber nicht gemacht. Die Batterie ist wechselbar.

Die Reinigung von Teppichen ist jedoch nicht die Stärke des PencilVac. Hier fehlen einfach die Kraft und die spezielle Bodendüse. Auch größere Schmutzpartikel wie Cornflakes oder viel Mehl bringen das kleine Staubfach schnell an seine Grenzen. Wer regelmäßig größere Flächen oder Teppiche saugt, sollte lieber zu einem klassischen Dyson-Modell oder Konkurrenten greifen.

Fazit

Der Dyson PencilVac macht seine Arbeit gut. Für kleine Wohnungen mit Hartböden, wenig Platz und schnelle Einsätze ist der PencilVac eine echte Hilfe. Wer aber große Flächen, viele Teppiche oder Haustiere hat, sollte lieber zu einem klassischen Modell greifen. Dazu kommt der Dyson-typische hohe Preis. Der liegt bei 499 Euro, was eine Ansage ist. Das werden nur diejenigen investieren wollen, die Dyson als Marke gut finden und auch über die nötige Reibung zwischen Daumen und Zeigefinger verfügen.

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Hauptberuflich im SAP-Geschäft tätig und treibt gerne Menschen an. Behauptet von sich den Spagat zwischen Familie, Arbeit und dem Interesse für Gadgets und Co. zu meistern. Hat ein Faible für Technik im Allgemeinen. Auch zu finden bei X (Twitter), Threads, Instagram, XING und Linkedin, per Website oder via Mail

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Ein Kommentar

  1. 500 Euro?!? Nein danke. Ich suche zwar sowas für die obere Etage, aber ein Handsauger zum Preis eines full fledged Saugroboters ist der komplette Wahnsinn.

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