Internet.org: Initiative bringt Internet mit Zugriff auf Facebook, Wikipedia und Co nach Sambia

Was macht eigentlich Internet.org? Das im letzten Jahr an den Start gegangene Projekt setzt sich unter anderem aus den Firmen Facebook, Ericsson, MediaTek, Nokia, Opera, Qualcomm und Samsung zusammen. Die steile Aussage: Internet überall und für alle, schließlich haben laut Aussagen der Initiatoren noch immer zwei Drittel der Menschheit keinen Zugang zum Internet.

Bildschirmfoto 2014-07-31 um 10.40.25Nun hat sich Facebooks Mark Zuckerberg zu Wort gemeldet und dieser holt gleich einmal etwas greifbares aus der Tasche – eine App. Diese App können erst einmal Menschen aus Sambia nutzen. Hier haben laut Mark Zuckerberg 15 Prozent der Menschen Zugang zum Internet.

Geht man von Bevölkerungszahlen aus dem Jahr 2012 aus, dann bedeutet dies, dass derzeit nur rund 2,1 Millionen Menschen in Sambia, dem ehemalige Nordrhodesien, Zugriff auf das Internet haben. Sofern Menschen dieser Region ein entsprechendes Smartphone oder FeaturePhone haben, zudem über den Anbieter Airtel telefonieren, dann können mittels Internet.org-App einige Internetdienste genutzt werden.

Hierzu gehört der Wetterbericht, Facebook, die Providerseite von Airtel, eine Jobseite, Wikipedia, die Women Rights-App, der Messenger von Facebook und einige andere. Wer aus dieser Begrenzung raus will, der muss zahlen – die anderen Dienste sind allerdings frei.

Was ich dazu sage? Ich schrieb es ja schon einmal:

Ich finde es klasse, hier darf man natürlich nicht unsere verwöhnte Welt betrachten, sondern einfach die Verbindungsmöglichkeiten, ja sogar vielleicht den politischen Impact, den eine solche Initiative haben kann. Es ist ja nicht nur so, dass man Zugang zum Internet hat, um Farmville zu spielen, im besten Fall hat man Zugang zu anderer Menschen Meinung und zu Wissen. Für die Entwicklung unserer Welt ein nicht ganz unwichtiger Aspekt. Ich möchte in einer Welt leben, in der alle Menschen die gleichen Chancen haben.

Doch man wird auf Schwierigkeiten stoßen, soviel wird sicher sein. Noch immer gibt es viele Gebiete auf unserem Planeten, die keinen Zugang zu Strom oder sauberem Wasser haben. Solange Medizin, Nahrung und Co wichtiger sind, wird auch das Internet nicht an Bedeutung gewinnen können.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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3 Kommentare

  1. „Solange Medizin, Nahrung und Co wichtiger sind, wird auch das Internet nicht an Bedeutung gewinnen können.“

    Vorsicht. In manchen Regionen der Welt gibt es solche Kommunikatinslücken, dass gerade das Internet Probleme rund um Medizin, Nahnung und Co löse helfen könnte.
    Zwar können viele Menschen gar nicht lesen und das Internet so bedienen wir die meisten bei uns, aber Fragen die wir einfach dem Hausarzt stellen bekommt man in den weiten Afrika bislang nicht so einfach beantwortet. Dort gibt es viel weniger Ärzte pro Einwohner, und die sind auch noch viel viel weiter zerstreuth lebend als im dichbesiedelten Deutschland.

    Schon das Mobiltelefon eröffnete in vielen unterentwickelten Regionen neue Möglichkeiten mal eine Krankenstation überhaupt anrufen zu können. Jetzt könnten Menschen sogar direkt Informationen selber suchen.

    Ähnlich bei der Nahrungsmittelherstellung. Nicht ohne Grund soll ja auch der Wetterbericht frei zugänglich sein. Aus Kenia und anderen Staaten weiß ich, dass Bauern so etwa den Marktpreis für Lebensmittel abfragen konnten, also nicht mehr nur den Preis höhrten den der Nachbar nannte und der Händler anbot. Plötzlich taten sich neue Verdienstmöglichkeiten auf und die Bauern produzierten mehr, anders und besser. Mit einfachen Smartphones schaffen das sogar Analphabeten dank Videos und Sprach-Informationen.

    Selbst in den Slums der Metropolen sieht man seit ein paar Jahren immer mehr FeaturedPhones und einfach Smartphones. (Wieder) in Kenia nutzen die Menschen das Smartphone (außerhalb von Appstores) heute schon öfters als hier bei uns zum Bezahlen von Dingen. Sie haben nicht wie der typische Mitteleuropäer ein Konto bei einer Bank, sondern nutzen M-Pesa, ein System dass es erlaubt zwischen zwei Nutzern einfache Geldgeschäfte digital abzuwickeln. Davon können Mobilfunkbetreiber hier bei uns nur schwadronieren. Dort hatte es eine explosionsartige Verbreitung im Millionenbereich, da es eben keine anderen praktikablem Mittel/Infrastruktur gab.

    Klar, die Industrie, die dieses freie Internet sponsort hat gewisse Interessen. Aber das Interesse an Gewinnen, deckt sich mit denen der Bevölkerung, auch wenn man dort eher von Wohlstandsentwicklung oder so sprechen mag. In sofern lobe ich tatsächlich dieses Industrieinitiative, denn viele Regierungen in Afrika leben noch so arg in der Vergangenheit, dass sie die gegenwärtigen Probleme vor lauter Machenschaften gar nicht auf dem Schirm haben ;-(

  2. Normalerweise ist doch das erste das aus dem Internet benötigt wird Pr0n…

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