Xgimi MoGo 4: Kompakter Beamer mit Akku ausprobiert

Xgimi hat mit dem MoGo 4 eine neue Version des kompakten Beamer-Modells vorgestellt. Im Vergleich zum Vorgänger gibt es jetzt die Unterscheidung zwischen dem MoGo 4 und dem MoGo 4 Laser mit anderer Projektionstechnologie. Im Vergleich zum Vorgänger ist jetzt ein Akku direkt integriert – man muss nicht mehr auf eine externe Powerbank zurückgreifen. Zudem kommt der MoGo 4 mit einem überarbeiteten Standfuß mit stufenlosen Einstellungsmöglichkeiten.

Ich hatte seinerzeit den MoGo 2 Pro unter die Lupe genommen und war da doch neugierig, was sich seit diesem Modell so getan hat – zumal auch rein optischer Natur die Unterschiede unverkennbar sind. Ausprobiert habe ich den „normalen“ MoGo 4. Zuvor kurz zu den technischen Randdaten. Der MoGo 4 projiziert ein bis zu 120 Zoll großes Bild mit Full HD und 450 ISO-Lumen Helligkeit. Ausgestattet ist er mit der ISA-Technologie für automatische Keystone-Korrektur und einem Autofokus. Der kompakte Beamer hat in etwa die Abmessungen eines größeren Kaffee-Bechers (207,6 x 96,5 x 96,5 mm) und bringt 1,3 Kilogramm auf die Waage. Verbaut ist ein 71 Wh starker Akku. Jener soll im Eco-Modus für 2,5 Stunden Wiedergabe sorgen. In Sachen Anschlüssen ist HDMI mit ARC-Unterstützung sowie USB-C zum Laden verfügbar. Hier kann man auf Wunsch und zur Verlängerung der Akkulaufzeit auch dennoch eine eigene Powerbank mit 65 Watt anschließen. Außerdem sei jetzt eine 360-Grad-Rotation mit dem Standfuß möglich. Xgimi setzt auf Google TV und bietet damit eine lizenzierte Netflix-Lösung.

Beim Auspacken offenbart sich ein hochwertig verarbeitetes Stück Technik. Dass der MoGo 4 schwerer geworden ist, das merkt man ihm nicht an. Eher fällt ins Auge, dass er ein gutes Stück höher wurde – aber er kommt ja jetzt mit eingebautem Ständer und eingebautem Akku. Hat auch den praktischen Vorteil, dass die Linse im Inneren geschützt ist. Klappt man den Beamer erstmals auf, dann schaltet er sich auch gleich automatisch an. Der Standfuß lässt sich in sämtliche Winkel stufenlos einstellen und sitzt in der eingestellten Position bombenfest. Das Design vom Vorgänger war eher klassisch, hier ist man durch die orangefarbenen Akzente eher auch modern unterwegs – bekanntlich ist so etwas Geschmackssache, aber da wird bei einem portablen Beamer sicherlich auch nicht das Hauptaugenmerk drauf liegen. Das neue Design ist zudem eher getreu dem Motto „Design follows Function“ unterwegs, was hier durchaus die richtige Entscheidung ist.

Die Ersteinrichtung geht schnell vonstatten. QR-Code scannen, und flott ist Google TV eingerichtet. Ihr habt allerdings auch die Wahl, den Beamer komplett ohne Betriebssystem und damit nur mit externen Zuspielern zu nutzen. Die Performance unter Google TV ist okay und man hat so Zugriff auf eine bewährte Auswahl an Streaming-Apps. Einzig natives Airplay 2, um auch mit iOS-Geräten mal flott etwas spiegeln zu können, beispielsweise um Fotos zu zeigen (Google Fotos mit Cast kommt nun eben hier zum Einsatz.) wäre nett gewesen. Ich konnte im Rahmen meiner Nutzung nur kleinere Ruckler oder Gedenksekunden bei der Bedienung von Google TV feststellen. Etwas mehr Leistung (es gibt lediglich 4x 1,15 GHz) sowie RAM (2 GB sind verbaut) unter der Haube wären da sicherlich willkommen – würde eben nicht schaden, wie man so schön sagt. Neben einem aktuellen Betriebssystem ist es prima, dass die Netflix-App jetzt ab Werk und ohne Workaround funktionstüchtig ist.

Externe Zuspieler können per HDMI angeschlossen werden. Zudem wird USB unterstützt. Wünschenswert und zeitgemäß wäre es auch gewesen, direkt über USB-C nicht nur die Stromzufuhr, sondern auch eingehendes Bild übertragen zu können. Mit einem Notebook wäre hier so eine längere Akkulaufzeit und weniger Kabellage gegeben.

Da es sich um einen tragbaren Beamer handelt, ist es prima, dass man automatische Einstellungen für die Trapezkorrektur und den Autofokus vornimmt. Wird die Position des Beamers verändert (auch beim Einschalten), so führt dieser eine automatische Keystone-Korrektur durch und stellt per Autofokus scharf. Das laufende Programm wird nicht unterbrochen. Lediglich eine Toast-Benachrichtigung setzt euch über die durchgeführte Korrektur in Kenntnis. Funktioniert prima und das Bild ist auf „magische“ Weise perfekt ausgerichtet. Gerade für so einen portablen Beamer eine Funktion, die ich nicht missen will. Im Vorgänger-Vergleich geht das jetzt noch flotter und gerade die Trapezkorrektur ist auch zuverlässiger – auch bei einem sehr spitzen Winkel. Logisch, entsprechend anderweitig ausgestrahlte Flächen bleiben durch die Beleuchtung sichtbar.

Der neue Standfuß ist hier wahrlich ein Segen, wenn es um die präzise Ausrichtung geht – die automatische Trapezkorrektur und der Autofokus (das ISA-System) tun dann ihr Übriges. Das funktioniert noch schneller und zuverlässiger, im Vergleich zum MoGo 2 Pro. Durch den Standfuß (der hat übrigens weiter ein Stativgewinde verbaut) sind auch Projektionen direkt an die Decke möglich. Praktisch fürs heimische Schlafzimmer oder das Badezimmer.

Die 450 Lumen auf dem Datenblatt sind kaum merklich heller als beim MoGo 2 Pro. Der Beamer ist nicht für den Gebrauch bei Tageslicht geschaffen, sondern vielmehr für abgedunkelte Räume und Abendstunden gedacht. Klar, das kann man nicht mit Beamern vergleichen, die für die fixe Platzierung an einem Ort gedacht sind.

Durch die entsprechende Zertifizierung werden jetzt auch Netflix-Inhalte in HDR unterstützt (HDR10)- das ist in diesem begrenzten Kontrastverhältnis sicherlich nicht ganz so wichtig, aber dennoch für sehr dunkle Szenen eine prima Sache, wenngleich mit HDR10 nicht dynamisch. Im Eco- sowie Standard-Betrieb hört man den Lüfter kaum, dafür röhren diese im High-Brightness-Betrieb direkt los – der ist eher weniger nutzbar.

Mit dem integrierten Akku schaffte es der Beamer bei mir im Eco-Betrieb auf etwas über zwei Stunden. Gerade genug, um einen durchschnittlichen Film zu schauen. Mit entsprechender Akku-Alterung könnte das natürlich knapp werden, aber mit einer Powerbank ab 65 Watt (Power Delivery), kann die Laufzeit problemlos verlängert werden. Auch entsprechende Netzteile ab 65 Watt (20V/3.25A) bzw. 100 Watt (20V/5A) mit Power-Delivery-Spezifikation werden unterstützt. Das hauseigene Netzteil besitzt leider kein abnehmbares USB-C-Kabel. Im Vergleich zum MoGo 2 Pro ist mir der abgewinkelte USB-C-Stecker für die Beamerseite positiv aufgefallen.

Der Sound geht in Ordnung. Bei der Größe darf man da aber keine Wunder erwarten. Auch der Einsatz als Bluetooth-Lautsprecher ist eher eine nischige Angelegenheit. Zumal es im Kompaktformat (beispielsweise den Sonos Roam) besser klingende Lautsprecher gibt und ich da doch den Akku auch gerne für den Einsatzzweck als Beamer schone und die Zyklen nicht mit der Musikwiedergabe belasten würde. Für eine All-in-One-Lösung aber mehr als ausreichend. Ihr könnt da aber per Bluetooth auch externe Lösungen ansprechen. Und Zuhause? Da unterstützt man gar ARC über HDMI und man könnte eine Soundbar anhängen.

Ansonsten? Den magnetischen Kreativ-Filtern kann ich, wie vermutet, nichts abgewinnen. Sie starten automatisch eine entsprechende App. Man kann auch nur mit einer Linse auf einen entsprechenden Filter in unterschiedlichen Farben zurückgreifen. Schön allerdings, dass man die Fernbedienung überarbeitet hat. Im Lieferumfang sind gar zwei Fernbedienungen mit dabei. Eine kompakte Fernbedienung, die eher etwas für den Einsatz des Farbmodus und als Musikbox ist. Die größere Fernbedienung, zwar weiter aus Kunststoff und nicht so hochwertig wie bei Xgimis Premium-Modellen, wartet jetzt mit einer Hintergrundbeleuchtung einiger Tasten auf. Um Akku zu sparen, leuchtet diese, sobald sie bewegt wird – prima Sache. Auch die App-Tasten (Netflix & Co) hätten gerne beleuchtet sein dürfen.

Klar 599 Euro sind nicht unbedingt günstig für den Beamer und wer da nicht die Portabilität benötigt, der ist da wohl mit einem größeren Modell fürs heimische Zuhause günstiger oder besser bedient. Für den Kostenpunkt bekommt man jetzt aber durchaus schon einiges mehr, als das noch vor zwei Jahren der Fall war. Für Zukunftsmodelle wünsche ich mir noch eine Schippe mehr Helligkeit (vielleicht ist die ja beim MoGo 4 Laser schon besser, den konnte ich leider nicht ausprobieren). Zudem sollte man nicht beim Chipsatz unter der Haube und dem verbauten RAM geizen – etwas flüssiger dürfte Google TV gerne laufen. Ansonsten? Willkommene Verbesserungen, vor allem durch den verbauten variablen Standfuß und die lizenzierte Netflix-App, die den Betrieb auch ohne externe Zuspieler jetzt vollständig ermöglicht.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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3 Kommentare

  1. was ist das auf dem 2ten bild unter der fb?
    thx

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