Withings BeamO: Vitalmonitor ab sofort für 249,95 Euro verfügbar

Bereits im vergangenen Frühjahr hat Withings mit dem BeamO ein weiteres Gesundheitsprodukt vorgestellt. Jenes vereint Thermometer, EKG, Oximeter und Stethoskop in einem Gerät und erfasst zentrale Vitalwerte wie Herzfrequenz, Sauerstoffsättigung, Körpertemperatur und Atemgeräusche. Der kompakte Vitalmonitor erfasst damit Messwerte, die oft nur im Rahmen von persönlicher ärztlicher Untersuchung erhoben wurden, was eine Gesundheitsmessung „in weniger als einer Minute“ auch zur Fernbetreuung ermöglicht.

Die Daten lassen sich bei Bedarf im Rahmen einer Online-Sprechstunde mit einem Arzt teilen. Der Markt für Telemedizin wird sicherlich in den kommenden Jahren weiter wachsen. Mittels Health-Link-Funktion lässt sich automatisch ein kliniktauglicher PDF-Report mit den Withings-Gesundheitsdaten generieren, um diesen mit dem Fachpersonal zu teilen. Der BeamO wird täglich via WLAN mit der Withings-App synchronisiert. Via App können weitere Gesundheitsdaten und Symptome täglich erfasst werden.

Der Vitalmonitor soll bis zu 8 Monate mit dem Akku durchhalten. Binnen einer Stunde soll er wieder via USB-C-Ladung voll aufgeladen sein. Es gibt ein RGB TFT-Display mit 170 x 320 Pixeln.
Der BeamO ist ab heute im Handel verfügbar. Der Verkaufsstart erfolgt bisher exklusiv über withings.com und zu einem Preis von 249,95 Euro. Mit dabei sind drei Monate Gratis-Abos für Withings+ und den Cardio Check-up. Beim Cardio Check-Up wird hier das aufgezeichnete EKG und weitere Gesundheitsdaten durch ein zertifiziertes Kardiologen-Team ausgewertet. Zudem hat Withings+ individuelle Gesundheitsprogramme und Trendanalysen sowie Warnungen mit dabei. Ab dem 15. Mai soll das Gerät für Gesundheitswerte auch im Handel erhältlich sein.
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100 € Abogebühren im Jahr, oder 9,95 € im Monat. Da kaufe ich mir doch lieber eine Apple Watch, die das ganze kostenlos macht, für einen Einmalpreis. ^^
Wäre mir neu, dass eine Apple Watch (ich habe die Ultra 2) all diese Dinge übernimmt.
Ich gehe lieber zum Arzt wenn es mir schlecht geht, als hypersensibel alle Werte ständig zu überwachen.
Deine AppleWatch kann leider nichts davon (bis auf das EKG) medizinisch zertifiziert. Das Abo beinhaltet auch eine cardiologische Auswertung. Das hier beschriebene Gerät hat eine ganz andere Zielgruppe.
Die medizinische Relevanz eines 1-Kanal-EKGs bewegt sich ungefähr auf dem Niveau von Horoskopen oder Berichten über die Wahrscheinlichkeit von weißen Weihnachten bereits im August.
Laien freuen sich über solche Features, Profis können darüber nur müde lächeln. Das einzige was du mit dem EKG einigermaßen seriös beurteilen kannnst ist Vorhofflimmern, für eine exakte Diagnostik reicht das aber trotzdem nicht aus. Nur weil das Uhren-EKG in der einen Ableitung nichts aufgezeichnet hat, heißt das nicht dass du kein Vorhofflimmern haben kannst.
Auch das digitale Stethoskop ist ein Witz. Warum sollte man täglich Lunge und Herz auskultieren? Du wirst dort in der Regel keine pathologischen Töne hören (und vor allem keine Veränderungen von heute auf morgen), bevor du davon etwas merkst und dich auch ohne dein 250€ Gadget beim Hausarzt vorgestellt hättest.
Alles in allem eher ein Tool für den moderenen Hypochonder der kerngesund bei mir in der Notaufnahme sitzt, weil die Handyapp gesagt hat er hätte eine Pneumonie und müsse ins Krankenhaus.
Fun Fact: auf der Withings-Website wird auf einem Screenshot der EKG-Funktion „Vorhofflimmern“ diagnostiziert, obwohl es sich um einen Sinusrhythmus handelt, wie er im Buche steht. Da hätte das Marketing ruhig mal Rücksprache mit dem Medical Team halten können, ob das was man da abbildet auch so Sinn ergibt.
Kollege mit Dr. im Nickname? Schade das in Ihrem Beitrag eine gute Spur Überheblichkeit mitschwingen musste. Sie und ich wissen natürlich das dieses Gerät keine Kardiologie ersetzen wird und allein ein gutes Stethoskop den Preis des hier angebotenen Gadget übertrifft. Aber ein vielleicht kleiner Blick über den Tellerrand schadet sicher nicht. Wieviel Hochdruckpatienten kennen wir mittlerweile? Allein die cardiovaskulären Risiken welche zum Apoplex führen können sind ja nicht mehr von der Hand zu weisen. Was Sie als Hypochonder sehen she ich und viele Kollegen als Menschen die ihre Risiken sehen und mit und im guten Kontakt stehen. Da Rhythmusstörungen häufig nur vorübergehend sind, die z.B. nur 2 mal im Monat auftreten, werden Sie häufig auch mit einem Langzeit-EKG nicht erfasst und so kommt wieder eines dieser geräte ins Spiel. Bei uns in der Notaufnahme hatten wir nicht nur einen Patienten dem seine Smartwatch eventuell das Leben gerettet hatte. Seien Sie mutig und blicken nach vorn und verteufeln nicht alles was nur Sie als Unsinn halten, viele Kolleginnen und Kollegen aber eben nicht. Beste Grüsse.
Ich verurteile solche Tools keineswegs, ich stelle nur die Sinnhaftigkeit vieler beworbener Features ernsthaft infrage. Natürlich kennen wir Massen an Patienten mit diversen CVRF. Aber wo genau profitieren diese denn davon, dass sie einmal täglich ein EKG (mit zweifelhafter Aussagekraft) und eine Auskultation erhalten? Das sind Patienten, die wir häufig sowieso im Rahmen der DMP regelmäßig sehen und bei denen wir so frühzeitig auf Befundverschlechterungen reagieren können.
Ganz grundlegend möchte ich auch nicht behaupten, dass eine Smartwatch mit ihren Alarmen unrecht hätte, denn schließlich haben diese ihre Zulassungsstudien bestanden – ich hatte selbst auch schon einen Patienten, der von der Apple Watch völlig korrekt ein VHF diagnostiziert bekommen hat und sich daraufhin in der NFA vorgestellt hat.
Was ich daher hauptsächlich kritisiere ist der Trend weg vom Körpergefühl, hin zu einer Welt in der mir die Technik sagt dass ich krank bin, obwohl ich keinerlei Beschwerden habe, mir diese in der Folge aber unter Umständen einrede, da ich ja auch gegoogelt habe was die App mir attestiert und irgendwie passt das ja dann doch, da ich vorgestern dreimal husten musste und heute schlecht geschlafen habe.
Das Argument mit den Rhythmusstörungen würde ich eher als Strohmannargument abtun und lieber einen Loop-Recorder implantieren 😉 Wenn ich die Arythmie im Holter-EKG nicht erfassen konnte, dann geht die Wahrscheinlichkeit diese bei einer 30 sekündigen Messung 1x täglich erfassen kann gegen null. Bei einer Smartwatch die dann ein Ad-Hoc-EKG ermöglicht ist das natürlich etwas anderes, aber das war ja nicht der Gegenstand meines obigen Rants.
Das Abo ist optional, sofern man auf die med. Services verzichten will und nur an den Werten interessiert ist. Diese kann man wie in allen Withings-Geräten als PDF exportieren und dem Hausarzt zur Interpretation zeigen. Also für ebendiese Zielgruppe eine spannende Sensorik.
Leider ein Problem wie alle Smartwatches (u.a. Apple Watch): Zitat von Withings: „Die EKG-Funktion von BeamO sollte nicht von Personen mit einem Herzschrittmacher, einem Defibrillator oder einem anderen elektrischen Implantat verwendet werden.“
Zur Erklärung: es wird ein schwacher Strom durch den Körper geleitet was eben den Schrittmacher oder Defi beeinträchtigen kann. Und so leider für eine grosse Zielgruppe nicht nutzbar.
Dennoch sicher ein tolles Gerät was in allen Messungen medizinisch zertifiziert ist.