Gefährliche Elektronik: Bundesnetzagentur stoppt Millionen mangelhafte Produkte

Die Bundesnetzagentur verzeichnete 2024 einen erwähnenswerten Trend bei der Einfuhr und dem Verkauf nicht konformer elektronischer Geräte. Die Behörde identifizierte etwa 8.000 verschiedene Gerätetypen mit teils schwerwiegenden Mängeln. Die Gesamtzahl der betroffenen Produkte belief sich auf mehr als 5,3 Millionen Stück. Der Großteil der problematischen Geräte stammte aus Drittstaaten, insbesondere aus China. Vermutlich für viele Leser keine Überraschung. Die Mängel reichten von fehlenden Konformitätsnachweisen bis hin zu technischen Defiziten, die eine potenzielle Gefahr für Verbraucher darstellen können.

Im Onlinehandel erwies sich die Situation als besonders kritisch. Die Behörde entdeckte 1.425 problematische Angebote mit einer Gesamtstückzahl von etwa 3 Millionen Geräten. Diese wurden in Zusammenarbeit mit den Verkaufsplattformen aus dem Verkehr gezogen. Eine spezielle Überprüfungskampagne von Angeboten auf Plattformen außerhalb der EU ergab, dass nahezu alle getesteten Produkte Auffälligkeiten aufwiesen.

Der stationäre Einzelhandel in Deutschland zeigte ebenfalls erhebliche Defizite. Bei der Kontrolle von 2.500 Gerätetypen mussten 28 Vertriebsverbote ausgesprochen werden. In 872 Fällen forderte die Behörde eine Behebung der festgestellten Mängel. Diese Maßnahmen betrafen insgesamt 1,9 Millionen Geräte.

Besonders problematisch erwiesen sich laut Aussagen der Bundesnetzagentur Multifunktions-Ladegeräte, die Störungen in den Frequenzbereichen von Rettungsdiensten verursachen können. Auch Geschwindigkeitsmesser für Kraftfahrzeuge fielen negativ auf, da sie durch falsche Sendefrequenzen den Flugfunk beeinträchtigen können. Die Zusammenarbeit zwischen Bundesnetzagentur und Zoll verhinderte die Einfuhr zahlreicher mangelhafter Produkte. Von 5.500 verdächtigen Warensendungen erwiesen sich 92 Prozent als nicht konform mit den gesetzlichen Anforderungen. Mehr als 406.000 Geräte erhielten keine Freigabe für den europäischen Markt.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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4 Kommentare

  1. „Bundesnetzagentur stoppt Millionen mangelhafte Produkte“
    Stoppt sie es wirklich de facto?

    „Temu und Shein liefern mehr als 135 Millionen Pakete nach Deutschland“ (https://www.ndr.de/nachrichten/info/Temu-und-Shein-liefern-ueber-135-Millionen-Pakete-nach-Deutschland,audio1788366.html)
    vs.
    „Von 5.500 verdächtigen Warensendungen …“ aus dem Artikel.

    Wer soll diese Masse kontrollieren, und was könnte dafür berechnet werden bei einem angeblichen Warenwert von z. B. 15 €?

  2. Die Katastrophe an der Stelle ist ja auch, dass ich als Konsument so überschwemmt werde von billig Produkten. Ich erkenne ja kaum noch wo Qualität drin steckt.

    Eine Industrienation muss selber produzieren können. Irgendwie haben wir das verlernt.

  3. Zum Glück habe ich hier sehr viele originalladegeräte rumfliegen, wenn diese besonders kritisch sind werde ich mir auch niemals drittanbieter Ware kaufen, mir egal ob da ein markenlogo drauf ist, sowas muss ja nun echt nicht sein, und gut mal zu wissen wo die besonders fehlerhaften Produkte zu finden sind! 🙂

  4. Gibt es eigentlich irgendwo Erhebungen, Zahlen, Statistiken zu der Anzahl der Auswirkungen fehlerhafter Produkte?

    Wie hat sich die Zahl der Wohnungsbrände entwickelt? Wie sehen die Zahlen zu Störung von den angesprochenen Sendefrequenzen aus? Wie viele Träger von Herzschrittmachern sind an nicht lizensierten Bluetooth-Sendern verstorben? Sind Allergiefälle oder Hautreizungen in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen?

    Bei dieser Unmenge an Millionen von potentiell schädlichen Produkten müsste man doch auch irgendwo die Auswirkungen messen können oder nicht?

    Ich bin ja voll für den Schutz der Bevölkerung aber wenn ich das höre, dann müsste doch eigentlich viel öfter mal ein Akku in der Tasche explodieren, oder?

    Und was ist mit den betroffenen Produkten im lokalen, stationären Handel? Das sind ja laut Artikel mit 36% zahlenmässig auch nicht zu vernachlässigen? Warum gibt es keine Produktkontrollen analog zu Lebensmittelkontrollen? Und warum weitet man das Kontrollregime nicht gleich auch auf digitale Produkte aus?

    Warum hört man fast täglich von Datenlecks deutscher sowie auch von US-stämmigen Anbietern digitaler Dienstleistungen mit millionenfach geschädigten Personen und warum werden hier keine Sicherheitsüberprüfungen oder gar Nutzungsverbote ausgesprochen?

    Nicht nur Produkte die physisch über die Grenze kommen müssen geprüft werden, auch jegliche Dienstleistungen die, die digitale Landesgrenze passieren und ein hohes Risiko für die hiesige Bevölkerung darstellen, müssen aus dem Verkehr gezogen werden.

    Eigentlich müsste alle US-Dienstleistungen gezwungen werden, ihre EU-Business an europäische Investoren zu verkaufen, analog zu TikTok. Die staatlich subventionierten und mit dem US-Militär verbundenen Digital-Konzerne müssen nun an die Kette gelegt werden alle KI-Unternehmen dürfen nur noch KIs anbieten, die in lokalen europäischen Rechenzentren betrieben werden und auch alle Gewinne hier in Europa verbleiben.

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