Apps von Supermärkten erfreuen sich in Deutschland wachsender Beliebtheit
Die Apps von Supermärkten bzw. Lebensmittelhändlern werden immer beliebter in Deutschland. Zumindest kommt der Branchenverband Bitkom im Rahmen einer Umfrage zu diesem Ergebnis. Überraschend ist das wohl nicht, auch wenn ich nicht unbedingt von „Beliebtheit“ sprechen würde. Man kann die Verwendung solcher Apps ja immer weniger umgehen, will man noch in den Genuss von Angeboten kommen.
So werben immer mehr Ketten wie Kaufland, Penny oder Rewe mit exklusiven App-Coupons und Angeboten, in deren Genuss ihr nur kommt, wenn ihr die jeweilige App verwendet. Somit gibt es im Grunde ein Zwei-Klassen-System unter den Kunden. Wer die App oder die Kundenkarte nutzt, kommt in den Genuss der besten Angebote, alle anderen zahlen mehr. Dabei wollen die jeweiligen Unternehmen natürlich vor allem eure Kundendaten sammeln und auswerten, denn sie sind für die Anbieter Gold wert.
Insofern wundert es mich nicht, dass 72 % der Bitkom-Befragten antworten, dass sie mindestens eine App von Lebensmittelhändlern wie zum Beispiel Rewe, Edeka, Netto, Lidl oder Kaufland auf dem Smartphone installiert haben. Das ist allerdings eine beeindruckende Entwicklung, denn im Vorjahr waren es „nur“ 58 % der Befragten. Legt die Ergebnisse aber nicht zu sehr auf die Goldwaage. Sie stammen nicht aus einer wissenschaftlichen Studie, sondern aus einer losen Meinungsumfrage. Daher lassen sie sich nicht ernsthaft verallgemeinern und geben mehr einen kleinen Fingerzeig.
Anzahl der pro User installierten Supermarkt-Apps wächst
Im Schnitt finden sich laut Bitkom bei den Nutzern etwa vier Supermarkt-Apps auf dem Smartphone. Im Vorjahr waren es drei. Wenn ich auf mein Gerät schaue, kommt das gut hin – dort sind die Apps von Kaufland, Lidl und Rewe zu finden – plus allerdings noch dm und Rossmann. 16 % der Befragten haben im Übrigen sogar sechs Supermarkt-Apps oder mehr installiert. Wie sieht es da bei euch aus?
Warum werden die Apps installiert bzw. verwendet? 81 % der Befragten geben Rabatte / Coupons als Grund an. Weitere 66 % nennen jeweils den Abruf der digitalen Angebotsprospekte bzw. Zugriff auf digitale Kundenkarten oder Treueprogramme als Grund. 60 % der Befragten nutzen auch digitale Kassenbons. 45 % nehmen zudem an Gewinnspielen über die Apps teil. Und 34 % nutzen sie zur Abfrage von Marktinfos, etwa zu den Öffnungszeiten.
Einkaufslisten haben 28 Prozent der Befragten schon in Apps der Lebensmittelhändler erstellt, 20 % Kochrezepte abgerufen. Online-Shops mit Lieferung nach Hause haben 19 % via App genutzt. Die integrierte Bezahlfunktion haben 18 % in den Apps von Lebensmittelhändlern schon genutzt, Erinnerungen oder Benachrichtigungen für Angebote 14 %. 13 % haben in den Apps die Möglichkeit zu Vorbestellungen beziehungsweise Lieferungen in Filiale vor Ort genutzt, ebenfalls 13 % haben Produktbewertungen oder Rezensionen in der App genutzt. Vom Kundensupport haben 7 % via App Gebrauch gemacht.
Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf gelangt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir eine kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Ob die Apps „beliebt“ sind oder einfach nur das kleinere Übel um auf halbwegs normale Preise zu kommen, was natürlich Absicht und einkalkuliert ist von den dämlichen supermärkten!?
Weil es könnte ja zumindest auch einfach alles rabattiert sein ohne dass man die dumme App öffnen muss und jeden Gutschein einzeln anklicken muss, und man einfach den QR-Code aus der Google Wallet vorzeigt, aber wie können die Apps dann Standort und Co stalken wenn die Erlaubnis nur bei Benutzung der App ist!? 😉
Wer diese App wirklich als gut ansieht, und nicht nur als das kleinere Übel beim heutigen Einkaufen, der merkt anscheinend die Einschläge nicht mehr!
Denn wer will schon das halbe discountersortiment in seiner App-Liste haben, man hat ja nicht nur einen Supermarkt wo man einkauft!
Und das Kunden WLAN bei rossmann ist auch auf aus stalken ausgelegt, sichere VPN Verbindung zur heimischen Fritzbox fehlanzeige, wurde von mir schon gemeldet aber bis jetzt nichts geändert.
Habe zwar original Telekom 5G, aber der ganze Krempel muss ja trotzdem von jemanden getestet werden, das macht dann wohl ich wenn sich der Rest der Leute nicht für so etwas interessiert!
Ist in Hotels häufig auch so.
Eine Lösung ist es, wenn der VPN-Server auf TCP/443 lauscht, da die in der Regel frei sind. Ich gehe aber davon aus, dass die Fritzbox das nicht kann und somit ein anderer Computer in deinem Netzwerk laufen müsste.
Oder man probiert es mit einem Proxy über einen 1-Euro-VPS, der das dann zu dir nach Hause leitet, falls du dem Anbieter (z. B. netcup) nicht traust. Der Strompreis ist beim VPS vermutlich günstiger. Dafür muss der Server aber gewartet werden (& es müssen natürlich genügend Kenntnisse zum Absichern des Servers verfügbar sein, weil du ja haftest).
Alternativ kann man halt auch das FB Wireguard außen vor lassen und einen VPN aufsetzen mit entsprechenden Ports
Natürlich nutze ich das nicht da ich Telekom 5g habe und das tausendmal performanter ist als das was mir ein Supermarkt zur Verfügung stellen kann, trotzdem muss doch sowas mal von jemandem genau durchgetestet werden! 😉
Einige Filialen sind aber so in Betonbunker eingebaut, sodass auch ,das beste Netz‘ nicht weiterhilft.
Es macht dir den Alltag leichter mit deinem Handy und ggf Portemonnaie beim Sachen einpacken an der Kasse rum zu hampeln, anstatt das einfach die Angebote ganz normal angeboten werden, und man ganz normal bezahlt ohne irgendwas extra zu scannen, das ist krass!
Dann ist ja gut das du das nicht ertragen musst wenn sie das alles macht.
Männer machen sowas ja nie.
„Richtige Männer“ haben die 30 sek schon vorher verloren, weil sie zunächst mind. fünf Minuten orientierungslos durch die Gänge geirrt sind, um „zielgerichtet“ den Einkauf in einem ihnen weitgehend unbekannten Supermarkt zu finden, um dann augenrollend wartend an der Kasse zu drängeln (die richtige Männer nehmen müssen, weil die Selbstzahlerkasse kein Bargeld nimmt). Wenn es jetzt doch nur sowas wie eine App gäbe, mit der du den Einkauf gleich scannen und bezahlen könntest, ohne eine Kasse nutzen zu müssen, aber die gibt es ja nicht für richtige Männer…
Ich seh schon, ich habe noch einen langen Weg vor mir zum „richtigen Mann“-Sein
Solange Du zu Hause putzt und Wäsche wäscht, während die Frau einkauft, passt es ja.
Ansonsten glaube ich, dass Deine Wahrnehmung ein wenig durch Dein Weltbild verzerrt ist. Ich nehme an der Kasse auch langsame und ungeschickte Männer wahr, mag aber sein, dass die Frauen überwiegen, wenn sie es sind, die primär von ihren Männern zum Einkaufen geschickt werden.
Mal davon abgesehen, machen diese ganzen Zusatzaktionen das Zahlen tatsächlich langsamer, was eigentlich nicht im Interesse der Supermarktketten sein dürfte.
Furchtbare Entwicklung, fange ich gar nicht erst an.
„So werben immer mehr Ketten wie Kaufland […] mit exklusiven App-Coupons und Angeboten, in deren Genuss ihr nur kommt, wenn ihr die jeweilige App verwendet. Somit gibt es im Grunde ein Zwei-Klassen-System unter den Kunden. Wer die App nutzt, kommt in den Genuss der besten Angebote, alle anderen zahlen mehr.“
Da ist Kaufland genau das falsche Beispiel, weil es bei denen die physische Kaufland Card gibt und in allen Kaufland Filialen Terminals stehen, auf denen man ohne App die Coupons aktivieren kann.
Und die Kaufland Card ist vollständig anonym? Ich glaube nicht. Das ist auch nur analoge Datensammelei – zumindest an deinem Ende ist es analog.
Habe ich auch nie behauptet.
Mir gings da eher ums generelle Prinzip, denn auch mit der Kundenkarte wird ja das Zweiklassen-System aufgebaut.
Es wird aber sehr stark ausgebaut und durch den Zwang zum Datenabfluss noch verstärkt. Früher war es immerhin „nur“ Payback und Deutschland-Card, die von jedem sammeln wollten, jetzt will es jeder Supermarkt, inklusive zumindest dm, von Rossmann habe ich davon noch nichts gehört.
Das ist deine Meinung, ich habe in die eher noch weniger Vertrauen. Ich sehe das eher so, dass sie die Daten lieber selbst sammeln und verkaufen wollen, um keine dritten an ihren Profiten beteiligen zu müssen.
Häh? Die App kann uneingeschränkt jeder nutzen der will und das entscheidet jeder selbst, das hat doch mit Zwei-Klassen nix zu tun!
Die anderen zahlen außerdem nicht mehr, sondern die App-Nutzer zahlen weniger. Verdreh mal nicht die Tatsachen, nur um dich künstlich aufzuregen!
Ist schon eine Schande, dass man für eine freiwillig gebotene Ersparnis der Anbieter auch noch selbst tätig werden muss, wo soll das nur hinführen. In der Zeit, in der man solche Kommentare schreibt, hast du dich 3 Mal angemeldet und alle Coupons aktiviert. Jetzt nur noch im Laden das Handy vor den Scanner halten und du sitzt in der 1. Klasse. 😉
Wenn man einigermaßen preissensitiv ist, bleibt einem ja nichts anderes übrig. Gute Angebote gibt es kaum noch „regulär“, sondern nur noch über die App.
Gab’s letztens noch einen Bericht bei Markt zu, da waren die regulären Angebot beim Mitbewerbern idR. günstiger als über App-Rabatt …
Auch dort wird aktuell etwas vorbereitet, in meiner Aldi Filiale sind an den Kassen bereits Terminals angebaut um eben Kundenkarte zu scannen, wie bereits Lidl, Kaufland, DM usw. bereits haben
Nicht im Ernst ne, das war der einzige Laden wo man tatsächlich nicht mit all diesen Scheiß belästigt wird! 🙁
Norma ist auch noch frei davon, jedenfalls meine Filiale.
Ganz ehrlich: für kein Geld der Welt würde ich mir so eine App installieren! Meine Daten sind mehr Wert als ein bisschen Rabatt.
Und es nervt unglaublich jedes mal bei rewe & co nach der App gefragt zu werden. Erst der Payback Mist und jetzt das hier.
Immerhin finden SB-Kassen wieder vermehrt Verbreitung. Da ist es einfacher solche Fragen zu skippen.
Kannst du mir erklären, welcher Nachteil mir entsteht, wenn Rewe weiß, welchen Joghurt ich kaufe?
Du bist nicht Kunde, du bist das Produkt. Und natürlich werden deine Daten nur zu deinem Nachteil verwendet. Dass es im Jahre 2025 noch Menschen gibt, die das nicht begreifen…
Dann nenn mal ein reales Beispiel, wie meine Einkaufsdaten zu meinem Nachteil verwendet werden. Nicht nur so theoretisch, nein in meinem echten Leben. Konnte mir bisher noch niemand sagen und du ja anscheinend auch nicht.
Ach so. Du meinst, wenn der Supermarkt merkt, dass jemand immer ein bestimmtes Joghurt kauft, listet er es gezielt aus oder verknappt den Vorrat, um ihn/sie zu zwingen, ein anderes zu kaufen?
Selten so einen Blödsinn gelesen. Letztlich funktioniert das Konzept eher so: Edeka lässt sich von den Herstellern das Triggern von Kaufimpulsen der eigenen Produkte durch Rabattgutscheine und Aktionen teuer bezahlen. Der Kunde kann sich dann durchaus selbst entscheiden, ob er solche Rabatte nutzt oder eben nicht. Die Daten zum Kaufverhalten nutzt der Handelskonzern lediglich, um auszuwerten, welche Produkte besonders beliebt sind, um die Verkaufsfläche entsprechend zu optimieren und schlecht laufende Produkte aus dem Sortiment zu werfen.
Aber natürlich ist es einfacher, das zu ignorieren und einfach zu behaupten, der Kunde werde durch die Apps benachteiligt.
Ach so. Du meinst, wenn der Supermarkt merkt, dass jemand immer ein bestimmtes Joghurt kauft, listet er es gezielt aus oder verknappt den Vorrat, um ihn/sie zu zwingen, ein anderes zu kaufen?
Selten so einen Blödsinn gelesen. Letztlich funktioniert das Konzept eher so: Edeka lässt sich von den Herstellern das Triggern von Kaufimpulsen der eigenen Produkte durch Rabattgutscheine und Aktionen teuer bezahlen. Der Kunde kann sich dann durchaus selbst entscheiden, ob er solche Rabatte nutzt oder eben nicht. Die Daten zum Kaufverhalten nutzt der Handelskonzern lediglich, um auszuwerten, welche Produkte besonders beliebt sind, um die Verkaufsfläche entsprechend zu optimieren und schlecht laufende Produkte aus dem Sortiment zu werfen.
Aber natürlich ist es einfacher, das zu ignorieren und einfach zu behaupten, der Kunde werde durch die Apps benachteiligt.
Hae? Der Supermarkt nimmt dann also alle Produkte aus dem Sortiment, die gerne gekauft werden und behält nur solche, auf denen sie sitzen bleiben?
Aha!
Genau daran scheitert es im Rahmen dieser Diskussionen immer wieder. Es wird erstmal in den Raum geworfen, dass das Nachteile für den Kunden bringt. Ich will das ja nicht ausschließen, vielleicht hat es wirklich Nachteile, aber wenn man mal gefragt, was das konkret sein soll, kommt eben auch nix …
Du hast es doch gerade schon selbst geschrieben. 🙂 Aber dann nochmal von vorne, es ist doch eigentlich gar nicht so schwer.
Nehmen wir mal an, ich bin jetzt Rewe und erhalte alle Nutzungsdaten von Dir aus der App. Um es einfacher zu machen, nehmen wir jetzt für’s Beispiel nur zwei Sachen. Einmal welchen Joghurt du im letzten halben Jahr gekauft hast, und wie Du Dich durch den Laden bewegt hast.
Zum Joghurt: je besser ich weiss, welchen Joghurt Du gerne kaufst, umso besser kann ich verhindern, dass Du ein Angebot für diesen Joghurt bekommst. Sprich, selbst wenn alle anderen für den Joghurt einen Rabatt erhalten, weil sie ihn sonst nie kaufen, Du wirst vermutlich davon nicht profitieren.
Bewegung im Laden: Anhand der Bewegungsmuster, also wie verplant rennt einer von vorne nach hinten, und wieder zurück, kannst du sehr viel lesen. Wo wird verweilt, werden Angebotszonen und Aufsteller beachtet usw. Das sind wichtige Daten, wenn es zukünftig darum geht, Dich durch den Laden, und damit an Produkten vorbeizuleiten, die Du bevorzugst.
Kurz gesagt, es hat schon Auswirkungen auf Dich, und auf Deine Einkäufe. Wenn ich, als Rewe, Dich gut kenne, kann ich das, was ich Dir als Angebot gebe, sehr viel besser einschätzen und für mich nutzen. Und eben auch lassen. Wenn ich weiss, das Du „Deinen“ Joghurt ohnehin immer kaufst, dann kann ich ihn für Dich auch teurer machen…
“ je besser ich weiss, welchen Joghurt Du gerne kaufst, umso besser kann ich verhindern, dass Du ein Angebot für diesen Joghurt bekommst. Sprich, selbst wenn alle anderen für den Joghurt einen Rabatt erhalten, weil sie ihn sonst nie kaufen, Du wirst vermutlich davon nicht profitieren..“
LOL. Also mit Angeboten in den Markt locken damit du zukündtig keine Angebnote mehr bekommen kannst? Oha, hauptsache der Aluhut sitzt grade.
Merz hat ja schon super intelligent vorgeschlagen, lass die Mehrheit der Bevölkerung dazu nötigen, ihre Daten aus der digitalen Patientenakte zur Verfügung zu stellen gegen einen Rabatt auf die sehr hohen Krankenkassenbeiträge. Jetzt lass die Krankenkassen mal erlauben, die Daten deiner Einkäufe auszuwerten, dort etwa sehen, dass du durch dein Einkaufs- und damit Ernährungsverhalten ein erhöhtes Risiko auf Erkrankungen wie Arterienverkalkung, Diabetes, Fettleibigkeit oder sonstiges hast und daran angepasst dann einfach deinen Krankenkassenbeitrag oder zumindest den Eigenanteil bei bestimmten Leistungen entpsrechend erhöhen.
Und nur weil das mWn aktuell nicht legal ist, garantiert dir niemand, dass das für immer so bleibt. Und wenn deine Daten einmal gesammelt wurden, bleiben sie erhalten, bis sie genutzt werden können. Natürlich hast du rein prinzipiell ein Anrecht darauf, unter bestimmten Umständen Daten über dich löschen zu lassen, aber dafür musst du wissen, wer deine Daten alles hat.
Na wenn du davon ausgehst, dass in Zukunft dies oder das legal würde, dann kannst du auch theoretisch annehmen, dass Einkäufe nur noch mit Personalausweis möglich sind und der Staat auch ohne eine App alles darüber erfährt. Da braucht es keine App.
Es geht aber nicht um den Staat, sondern um profitorientierte Privatunternehmen. Und es geht darum, was wahrscheinlich ist, nicht was allgemein theoretisch möglich wäre.
Perscheid A 1629 „Das meistverkaufte T-Shirt“
https://www.facebook.com/groups/466658621030461/posts/1321285452234436/
Vor allem sollte man immer im Hinterkopf behalten: profitorientierte Unternehmen sind keine gemeinnützigen Vereine. Wenn sie dir etwas anbieten, dann nur weil sie sich davon mehr Einnahmen versprechen als die Angebote sie kosten.
Mir ist von keiner dieser Apps bekannt, dass man sie nutzen kann, ohne sich identifizierbar zu machen. Daher ist garantiert, dass jeder Einkauf, bei dem die App benutzt wird, mit dem Account verknüpft wird. Und natürlich werden die Daten meistbietend verkauft. Man kann also davon ausgehen, dass die Apps nicht DSGVO-konform sein können. Dem Sammeln von Daten muss man informiert und freiwillig zustimmen, damit Konformität gegeben sein kann. Wenn der Einkauf ohne die App wesentlich teurer ausfällt kann aber beim besten Willen nicht von freiwilliger Zustimmung die Rede sein.
Viel schlimmer finde ich, dass der Bezahlvorgang an der Kasse bei vielen mittlerweile länger dauert, als bei den Barzahlern, die glauben sie hätten es passend.
Sollte dem so sein würden die Supermarktketten schon vor der Pleite stehen. Ein verstoß gegen die DSGVO ist kein Kavaliersdelikt. Also ein Verkauf der Daten kann nicht erfolgen. Die meisten großen Konzerne betreiben auch Stiftungen. Die Schwarz Gruppe investiert in Bildung! Und auch nicht wenig. Zur freiwilligen Zustimmung, du kannst in Deutschland ja auswählen wo Du einkaufen gehst, also musst Du ja nicht die Rabattaktion annehmen.
Nur weil sie noch niemand vor Gericht gezerrt hat, bedeutet nicht dass ihr Handeln legal ist. Der deutsche Datenschutz wird bekanntermaßen möglichst klein gehalten für maximalen Profit. Daraus zu schlussfolgern, dass ein Verkauf der Daten nicht erfolgen könne, ist naiv.
Und nein, die Auswahl wird dir eben genommen. Finde erst Mal einen Laden, der da nicht mitmacht. Und wie gesagt, wenn du die Rabattaktionen nicht mitnimmst, wird dein Einkauf teurer. Oder glaubst du ernsthaft, die Produkte werden rabattiert, ohne sie für alle anderen teurer zu machen? Wie gesagt, ein profitorientiertes Unternehmen ist kein wohltätiger Verein. Und wenn du dir deinen Einkauf ohne die Rabatte nicht leisten kannst, kann von Freiwilligkeit keine Rede sein.
„Der deutsche Datenschutz wird bekanntermaßen möglichst klein gehalten für maximalen Profit“
Und diese Behauptung kannst Du durch irgendwas belegen?
Dass sich die deutschen Datenschutzbeauftragten seit unzähligen Jahren über zu geringe Befugnisse beschweren ist dir neu und googlen kannst du auch nicht? Ich meine das hat man ja erst zu Corona gesehen, auf der einen Seite musste zur Online Abhaltung sämtlicher Treffen natürlich auf Werkzeuge gesetzt werden, die besonders stark auf Datenschutz scheißen und die Bundesregierung wollte die Coronawarnapp auf die datenschutzfeindlichste Weise möglich umsetzen, bis die Kritik aus wirklich allen Richtungen zu massiv war. Hätten Datenschützer hinreichende Befugnisse, hätten sie in der Lage sein müssen, dies im Vorhinein zu untersagen.
Warum sollte es meine Pflicht sein, Kosten und Zeit zu investieren, Unternehmen dazu zu zwingen, geltendes Recht einzuhalten? Leben wir etwa nicht in einem Rechtsstaat, dessen Pflicht soetwas mit abdeckt?
Nein, die Juristen von Unternehmen wissen, wie weit sie gehen können, sodass das Unternehmen unterm Strich mehr profitiert als sie Verluste machen würden durch Strafzahlungen. Und Strafzahlungen sind selten bis nie so hoch, dass sie diese Profite mindestens vollständig auffressen, wenn nicht übertreffen. Oder was glaubst du warum sich gerade die ganz großen US-Konzerne nicht im geringsten für europäisches Recht interessieren? Weil sie wissen, dass es sich lohnt Gesetze zu ignorieren.
Du scheinst aber eine äußerst selektive Wahrnehmung zu haben.
Warum sollten die Apps nicht DSGVO-Konform sein, die untersagt weder, dass du nur angemeldet eine App nutzen kannst noch dass die die Daten nutzen können, du musst es nur transparent machen und darfst nicht über das Ziel hinaus schießen. Da du jederzeit ohne die App einkaufen kannst, gibt es auch keinen Zwang. (Nein, ein Rabatt ist kein Zwang) Da der Preis nicht wesentlich teuerer ist, sondern im normalen Rabatt-Bereich liegt 2-5% und auch nicht dauerhaft auf jedes Produkt gewährt wird, unterliegst du da vermutlich einer Fehleinschätzung.
Die Rewe App etwa fragt dich auch, ob du personalisierte Gutscheine und Werbung haben willst, kannst du ablehnen, ohne die Funktion zu beeinflussen. Falls du aber einen konkreten Hinweis hast, dass die gegen die DSGVO verstoßen, dann melde es bitte beim Datenschutzbeauftragten oder geh zur Verbraucherzentrale, so kannst du helfen.
Die DSGVO verbietet sehr wohl, dass du zu einer Zustimmung zur Datensammelei gezwungen wirst. Daraus lässt sich ableiten, dass du auch die Rabatte ohne jegliche identifizierung nutzen können musst, da alles andere Diskriminierung ist. Und ja, natürlich sind die Rabatte ein ausreichender Zwang. Es ist nichts neues, dass das Einkommen im Durchschnitt nicht so schnell wächst wie Preise durch Inflation. Wenn du also die Apps nutzen musst, um dir deinen Einkauf leisten zu können, ist das per Definition ein Zwang, wenn du dafür eine App benutzen musst, in der du dich eindeutig – teilweise etwa mit Telefonnummer, die per Gesetz nicht ohne Vorlage des Persos erhalten werden kann – identifizieren musst und somit jeder Einkauf mit deinem Account verknüpft werden kann.
Und dass die Daten verkauft werden, ist nur logischer Schluss, egal ob sich der Supermarkt das Recht in den AGB herausnimmt oder nicht. Eine App zu entwickeln, aktuell zu halten und die Infrastruktur dahinter zu sichern kostet Geld, und das nicht wenig. Warum sollte ein einziges Unternehmen eine App zur Verfügung stellen, die ihnen durch das anbieten von Rabatten noch zusätzlich Geld kostet, wenn sie das Geld nicht wieder reinholen? So gut dürfte es keiner einzigen Kette gehen. Daher ist offensichtlich, dass sie die Daten verkaufen müssen.
PS: ja was glaubst du eigentlich, wo die personenbezogene Werbung aus der Rewe App kommt? Glaubst du die fällt vom Himmel? Und nur weil du der bersonenbezogenen Werbung nicht zustimmst, heißt das nicht, dass deine Daten nicht dennoch verarbeitet und verkauft werden.
PPS: in der EU gilt das Vorsorgeprinzip, nicht das Nachsorgeprinzip. Die Anbieter der Apps sind daher in der Beweispflicht, dass ihre Apps den gesetzlichen Vorgaben entsprechen. Dies tun sie nicht, daher stehen sie bereits unter Beobachtung: https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/apps-und-software/supermarktapps-das-sollten-sie-ueber-rabatte-und-risiken-wissen-33057
Lies mal deinen Link bis zum Ende – da steht ebenfalls drin, was ich versuche, dir zu erklären: die Anbieter sind frei, ihre Rabatte zu gestalten und dürfen sie auch an Bedingungen knüpfen. Die DSGVO gilt dort natürlich, aber sie ist kein Wettbewerbsrecht o.ä. Du leitest etwas aus der DSGVO ab, was dort nie drin stand und auch nicht deren Ziel ist. Du hast keinen Anspruch auf einen Rabatt, du kannst aber auf das Angebot über die App eingehen.
Für die ist das primär Kundenbindung und Analyse des Einkaufsverhaltens ihrer Kunden – warum sollten sie diese Infos weitergeben, wenn sie damit eher die Konkurrenz stärken? Ich wäre daher mit Aussagen der „Zwangslogik“ des Datenverkaufs oder dem pauschalen „Verstoßen alle gegen Datenschutz“ lieber etwas vorsichtiger, mit „ich habe keinen Beleg aber es ist logisch, dass es so sein muss“ würdest du ein Gericht nicht beeindrucken.
Hättest du den Artikel tatsächlich zuende gelesen, hättest du gesehen, was ich versuche dir klar zu machen: Grundlegend haben die Supermärkte in begrenztem Umfang Freiheiten, aber würde man nicht davon ausgehen, dass diese überschritten werden, müsste man sie nicht beobachten.
Außerdem ist es nur eine Unterstellung von dir, dass ich Wettbewerbsrecht aus der DSGVO ableite. Was ich aber tatsächlich ableite ist die Verpflichtung dazu, dass eine Zustimmung zum Sammeln der Daten eben freiwillig ohne jeglichen Zwang erfolgen muss. Dies ist auf keinen Fall gegeben,
>warum sollten sie diese Infos weitergeben, wenn sie damit eher die Konkurrenz stärken?
Profit.
>Wenn die Inflationsrate schneller steigt als das Gehalt wieso steigen dann die Reallöhne?
Das ist zwar ein hart erkämpftes Ergebnis, aber es ist eben nicht bei allen angekommen. Und beide deiner Fragen lassen sich vortrefflig mit dieser Statistik beantworten: https://de.statista.com/themen/120/armut-in-deutschland/#topicOverview
Wärhend es einen allgemein positiven Trend gibt, steigt die Altersarmut weiterhin an.
Alles süß, wenn man unflexibel, nicht nach Angeboten, dafür aber im immer gleichen Supermarkt einkauft, von dem man ganz stolz die App installiert hat, um sich dann über irgendwelche Boni zu freuen, die eben mit guten Angeboten nix zu tun haben…
Wer flexibel einkauft, Angebote sucht und einige Geschäfte in der Nähe hat, der wird auf dem Handy inzwischen nen eigenen Ordner mit den ganzen Apps haben, Lidl, Edeka, Netto, Kaufland, Payback usw. usw. Das ist einfach nur ätzend. *g*
Noch so ein „Trent“ aus Amerika, den keiner braucht
Der gute alte Trent.
Und dabei hat der noch die Filmmusik für „The Social Network“ geschrieben, bekanntermaßen ein Film über Facebook, die größte Datenkrake der Welt! Jetzt ergibt das alles einen Sinn! Unheimlich!!!einself!11
Ja – ich habe auch einige Apps um frühzeitig Angebote zu sehen. Beim Einkauf selber nutze ich keine, die penetranteste ist m.M. Rewe…. und die macht Rabatte, die schon extrem sind. Coca-Cola Kasten 9,99 statt 15,99 . Da es oft aber nur 20 oder 30 Cent sind und es nur wenige Produkte betrifft von denen ich noch weniger brauche, rechnet es sich nicht, ich kann locker verzichten!
Du bringst ein Beispiel mit einem 6 Euro günstigeren Getränkekasten und schiebst im nächsten Satz hinterher, dass sich so etwas für dich als Kunden „nicht rechnet“. Geile Logik!
Verallgemeinern kannst du.
Für jeden Alltagskram ne drecks App und am besten noch mit Accountzwang. Nicht mit mir! Spätestens seitdem mir die HP App mit einem Update das Scannen verweigert aus der App heraus, wenn ich keinen Account bei denen habe, ist das alles ein rotes Tuch für mich!
Meine Daten sind zu wertvoll nutze sowelche Apps nicht
und man hat sowieso nicht ständig sein Telefon dabei !
Das was früher ein Prospekt-Angebot ist, ist heute ein App-Preis.
Wer sich die App nicht installiert zahlt drauf, und das nicht wenig.
Aus Datenschutz-Grunden mir ehrlicherweise wumpe. Jetzt hat der Supermarkt halt meine Fake-Daten mit ner Wegwerf-Mail und ne App auf meinem Zweithandy, und weiß dass dieses Fake-Profil gerne Pasta isst!
Viel Spaß REWE und co. mit den Daten – dass dies das notwendigen App- und Marketing-Invest refinanziert, erzählen euch auch nur irgendwelche Consultants 😉
„Das was früher ein Prospekt-Angebot ist, ist heute ein App-Preis.“
Das ist doch Schmarrn! Angebote für JEDERMANN gibt es heute noch genauso wie früher, ganz ohne App. Mag sein das das eine oder andere Angebot in die App „ausgelagert“ wurde, es mag aber ebenso sein, das diese Angebote hinzugefügt wurden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das es viele exklusive App-Angebote so (zumindest bei Rewe) vorher schlicht NICHT gab. Und ich kann von mir behaupten, über die Produkte die ich dort regelmäßig kaufe einen SEHR GUTEN Überblick zu haben!
Sollen sie doch ruhig sehen, was ich einkaufe. Dass genau ich das bin, wissen sie nicht, denn bei der Registrierung musste ich keine persönlichen Daten angeben.
Komisch, dass sich hier teils so angestellt, aber ohne mit der Wimper zu zucken, mit der Karte oder dem Handy bezahlt wird.
Diese Schlussfolgerung ist aber wirklich grenzenlos naiv. Du kannst sowohl in Apples App Store als auch im Google Playstore einsehen, welche Daten die Apps von dir abrufen, ohne dass du sie explizit eingeben musst. Bei Google wird da etwa eine nicht näher spezifizierte Geräte-ID genannt, bei Apple wird es noch schwammiger formuliert. Wenn du also jemals in irgendeiner anderen App deine persönlichen Daten angegeben hast, die diese ID ebenfalls verwendet, ist es für Datensammler, die die Daten aus vielen Quellen zusammenführen ein Kinderspiel, dich zu identifizieren.
So hat nen Kumpel auch argumentiert mit der einer der ersten Discounter-App.
Sehe es aber etwas anders. Selbst wenn der Händler jetzt nicht weiß, das du André heißt sondern Hans-Peter Mustermann oder Person-Nr.322/6. sie kann trotzdem ein Profil von dir anlegen, es mit den auf dieses Profil gesammelten Daten füttern und in einiger Zeit weiß der Händler das Person 322/6 gerne Pasta mit Ketchup und Bockwürstchen kauft, statt wie sonst die Wochentage früh abends am Freitag schon mittags ne Packung Lümmeltüten mit Tetra-Pack-Rotwein in einem Ladengeschäft zwei Städte weiter mit einer Kreditkarte zahlt, die parallel der Person Lolita zugeordnet ist. Deswegen wird auch immer Samstags ein Rabatt auf Blumen ausgewiesen, die sonst mal zusammen mit den Damenbinden Montags gekauft werden. Der Händler will ja helfen, das schlechte Gewissen gegenüber der Ehefrau wegen der Freitags-Lolita zu entlasten.
Ist alles übertrieben? Bestimmt! Ist es ausgeschlossen das oben genanntes passieren könnte? Bestimmt nicht.
Nachdem aus dem nahem Lidl die ganzen sympathischen Kassiererinnen, die einen vom sehen wiedererkannt haben (und bei mir nie ein zweites Mal nach dem Lidl-Plus-rotz gefragt haben – danke dafür)versetzt wurden und die neuen Robotermäßig bei jedem Lidl-Plus? – Nein – Lidl-plus-Flyer mir auf den Senkel gingen, gehe ich zum Aldi. Da werde ich damit (noch)nicht belästigt.
Ich verwende die Edeka App wegen Rabatten, Payback (früher Deutschlandcard) Punkten und bezahlen per App. Wird alles beim bezahlen per App verrechnet. Sie dürfen gerne meine Daten auswerten. Es lohnt sich jedenfalls da mit der Zeit einiges zusammen kommt. Ist aber die einzige App die ich auf dem Smartphone habe da ich meistens bei Edeka was am nächsten ist einkaufe.
auch hier wieder… wenn es keiner nutzen würde, würde es wieder verschwinden. Und normale Rabatte ohne App-Zwang würden bestehen bleiben.
leider gibt es nur noch NPCs
Glücklicher Nichtnutzer dieser apps. Ich möchte in Ruhe einkaufen und nicht jedem „Rabatt“ hinterherrennen.
Bleibt dir ja freigestellt. Genau wie viele Deutache eben den Aufwand scheuen, mal zwei Minuten zu investieren, um günstige Alternativen zum aktuellen Stromanbieter zu recherchieren. Die bleiben dann eben ihr Leben lang im Bestandskundentarif ihres lokalen Versorgers und zahlen jedes Jahr einen dreistelligen Eurobetrag drauf.
Ist ja letztlich gerecht: Wer faul ist, zahlt mehr als die, die sich die Mühe machen, Ersparnisse auszuloten.
Da ist der Datenschutz nicht so wichtig, aber wehe, der Visa-Mann kann auch nur theoretisch sehen, dass man einen Liter Milch gekauft hat.
Nein, der Visa-Mann sieht nur, dass du für 1,49€ bei Rewe eingekauft hast.
Komisch, bei hat das ganze „rumgeappe“ eher einen negativen Effekt für die jeweiligen Märkte.
Selbst wenn man das Thema Datensammellei mal außen vor läßt. Ich habe überhaupt und gar keinen Bock erstmal überlegen zu müssen wo ich jetzt was mit welche Appe kaufen müßte um vielleich ein paar Cent zu sparen. Das hat tatsächlich dazu geführt, dass ich in den Supermärkten, die gerade aktiv ihre Apps bewerben, gar nicht mehr einkaufe.
Darf und kann man natürlich so handhaben.
Aber man sollte sich schon die Frage stellen was kostet es auf die Apps zu verzichten.
Klassische Wochenangebote gehen halt stark zurück und werden in Apps verlagert.Und wenn man Angebote kauft spart man durchaus etwas mehr wie ein paar Cent. Der Kasten Sinaloc (12 * 1l) kostet regulär 12,49€ letztens im Angebot für 7,99€ gekauft.
Wenn der Iglo Rahmspinat mittlerweile 3,29€ Normalpreis hat und der Angebotspreis bei den meisten Läden 1,79- 1,99€ ist und man dann sieht man zahlt bei der REWE app zwar den Normalpreis bekommt aber 1,60€ Guthaben, so dass man Real 1,69€ zahlt, da spart man doch etwas.
Über das Jahr Gerechnet wird das schon eine dreistellige Summe.
Ich glaube auch, dass dieser Titel wirklich ein gutes Beispiel für einen Euphemismus ist.
Korrekt wäre eher: Immer mehr Kunden haben sich der Nötigung der Supermarktketten ergeben.
Zum Glück macht Aldi Nord den ganzen Quatsch nicht mit und das honoriere ich durch regelmäßige Einkäufe.
Wer wissen will, wie es wird, kann sich gerne im Ausland umschauen. In manchen Ländern gibt es eigentlich nur noch Clubpreise, die irgendwie bezahlbar sind. Da kann man dann für jede ln Laden eigene Accounts haben oder halt den 1.5fachen Preis zahlen.
Nötigung, gehts noch ne Nummer größer? Vielleicht steht das nächste mal an der Kasse jemand mit ner Knarre wenn du die App nicht hast und drückt dann ab?
Und Stamm und Großkundenrabatte gab es schon immer auch ohne eine App.
Selbstverständlich ist genau das nötigung. Die Preise steigen Dank Inflation, die Einkommen steigen aber im Durchschnitt nicht verhältnismäßig. Immer mehr Menschen können sich also immer weniger leisten, sind deswegen auf die Angebote angewiesen und wenn daher dazu genötigt, auf Datenschutz zu verzichten. Voraussetzung für Nötigung ist eben nicht eine bewaffnete Bedrohung.
Warum sollte das mein Job sein? Wofür hat jedes Bundesland eine Verbraucherschutzzentrale?
Sie müssen nicht mehr darauf hingewiesen werden, sie beobachten die Lage bereits. Außerdem arbeiten dort Menschen, wenn die nicht mitbekommen, dass immer mehr Supermärkte auf Apps drängen und man sich daher die Apps dringend anschauen sollte, machen sie etwas grundsätzlich falsch.
Dir ist schon klar, dass Überschritten, wie die von diesem Blogpost ein wenig reißerisch sein dürfen, um Aufmerksamkeit zu bekommen und daher nicht alle Tatbestandsmerkmale wie in einer juristischen Klausur abgepüft werden müssen? Insbesondere wenn sie als Kontrapunkt zu der schon ziemlich euphemistischen Überschrift gedacht sind.
Ich empfinde diese eine App pro Geschäft, mit massiver Erinnerung und Nachfrage bei jedem Einkauf und die inzwischen relevanten Nachteile bzw ( um in Deiner Welt zu bleiben) das nichtgewähren von teilweise erheblichen Rabatten, wenn man seine Daten nicht zur Verfügung stellt, schon als äußerst aufdringlich. Da es auch noch über persönliche Ansprache geht, ist das schon die intensivste mögliche Werbung, da ich sie nur durch das nicht Betreten des Geschäfts verhindern kann. Klar steht mir das frei, aber hier im Ort gibt es genau einen Aldi Nord noch ohne Kundenapp und einen Supermarkt mit App und sehr aufdringlicher Werbung. Da kann ich den nicht sinnvoll 100% vermeiden.
Aldi Nord hat ihr erstes eigenes Loyalty Programm schon in Belgien ausgerollt, die werden schon bald in Deutschland nachziehen 😉
Offenbar muss man es sich mittlerweile leisten können, seine persönlichen Daten für sich zu behalten. Auch Friedrich Merz möchte ja gerne die Bürgerinnen und Bürger durch finanzielle Anreize dazu bewegen, ihre Gesundheitsdaten freiwillig mit „der Forschung“, also zum Training vom kommerziellen KI-Systemen, zu teilen.
Wo ist denn das Problem? Wenn Daten anonymisiert oder pseudonymisiert zur Verfügung gestellt werden und der nicht autorisierte Zugriff verhindert wird, ist es doch gut und richtig, die Datenlieferanten zu entlohnen.
Ich bin zugegeben kein Freund von Fritze, aber Kalle Lauterbach wollte die Daten der Industrie für ihre Forschung quasi umsonst anbieten. So, da wären wir dann wieder bei den Supermarkt-Apps. Daten gegen Rabatt ist die einfache Formel, mit der man die Nutzung dieser Apps akzeptiert. Datenschutz mag wichtig sein, es wird aber zur Bremse für die Wirtschaft, wenn die Verhältnismäßigkeit nicht gewahrt bleibt. Ob und wo Heinz Pimpelhuber auch Klein-Glockenrohrlebach seinen Liter Frischmilch kauft kann von Interesse sein. Weniger interessant ist Heinz Pimpelhuber selbst und auch den Chinesen werden dessn Daten herzlich wenig interessieren. Trotzdem sollten einmal erhobene Daten möglichst gut geschützt werden. Womit wir dann beim Thema Datensicherheit angekommen wären, das oft mit Datenschutz verwechselt wird. Warum gibt es eigentlich nur eine Datenschutzverordnung und keine Datensicherheitsverordnung?
> Wenn Daten anonymisiert oder pseudonymisiert zur Verfügung gestellt werden […]
Mehr Naivität ging nicht? Es sollte doch wirklich keine Neuigkeit sein, dass die meisten – wenn nicht alle – Maßnahmen zur Anonymisierung bzw. Pseudonymisierung nur begrenzt funktionieren. Wenn du genügend Daten zur Verfügung hast, lässt sich sehr viel machen. Deswegen ist der Hauptgrundsatz der DSGVO nicht Anonymisierung, sondern Datenvermeidung. Es soll nur gesammelt werden, was wirklich notwendig ist. Nur so kannst du es erschweren, identifizierbar zu werden.