Vanderplanki: Archivsoftware für die Aufbewahrung von Dateien (Windows, macOS und Linux)

Die ursprünglichen Entwickler von MailStore Home, einem Werkzeug, welches wir in der Vergangenheit oft empfahlen, melden sich mit neuer Software namens Vanderplanki zurück (im Jahr 2014 wurde MailStore von Carbonite Inc., übernommen. Seit Dezember 2019 gehört man zum Geschäftsbereich Cybersecurity des kanadischen Software-Herstellers OpenText).

Vanderplanki ist eine kostenlose Software für Windows, macOS und Linux, mit der man ein sicheres und autarkes Langzeitarchiv für seine wichtigen Dateien erschaffen kann. Redundant auf mehreren eigenen Speichern gleichzeitig (Festplatten, Netzlaufwerken/NAS, Cloud-Speichern und optischen Medien). Verschlüsselt (Ende-zu-Ende/Zero Knowledge), mit unbegrenzter Versionshistorie und einigem mehr.

Archiv erstellen

Ich habe mir die neue Software mal angeschaut und bin mir sicher, dass sich der Blick lohnen kann, wenn man gerne Software unter die Lupe nimmt. Ich habe natürlich erst einmal geschaut, warum man die Software kostenlos anbietet. Das kostenlose Vanderplanki ist ein Marketing-Instrument, kommuniziert man transparent.

Cloud-Speicher

Anwender, die Vanderplanki privat nutzen, haben vielleicht einen professionellen IT-Hintergrund und führen die Lösung mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit auch im Unternehmen ein oder empfehlen diese weiter. Darüber hinaus wolle man in der nächsten Zeit Versionen von Vanderplanki veröffentlichen, die sich speziell an Unternehmen richten. Darunter der Vanderplanki Server (Docker-Image), über den mehrere Mitarbeiter mit unterschiedlichen Berechtigungen das Archiv verwalten oder zugreifen können. Diese Versionen werden nicht kostenfrei sein.

Operationen

Beim Ausprobieren ist mir dann auch aufgefallen, dass die kostenlose Version lediglich ein Archiv unterstützt. Ihr könnt aber Ordner aus allen möglichen Quellen in ein Archiv schieben. Für Dateien, mit denen man im Alltag aktiv arbeitet, ist ein Archiv wie von Vanderplanki eher nicht gedacht, so die Entwickler. Andere Dateien, oft der deutlich größere Teil, benötigt man hingegen nur selten. Beispiele sind abgeschlossene Projekte, Fotosammlungen oder persönliche Dokumente wie Steuererklärungen und ärztliche Befunde. Für diese Dateien ist Vanderplanki eine Lösung.

Wie eingangs erwähnt: Das von euch erstellte Archiv muss nicht zwingend nur an einem Ziel gespeichert sein, mehrere Orte sind möglich. Die Software zeigt an, wie viele Versionen eines Ordners vorhanden sind und Anwender können im Notfall die Daten wiederherstellen. Das klappt dann ebenfalls mit der Software oder dem Vanderplanki Reader. Zu den Cloud-Speichern sei gesagt: In Vanderplanki selbst ist nichts wie Dropbox oder Google Drive mit drin, allerdings kann man die Anbieter anzapfen, die man sich in rclone eingerichtet hat.

Vielleicht habt ihr ja mal Lust und Laune, euch das selbst anzuschauen. Sowohl das Archivieren als auch das Zurückspielen aus Archiven klappte bei mir 1a. Gibt es etwas zu bedenken? Ja. Um die Software zu benutzen, benötigte ich einen Lizenzschlüssel. Diesen kostenlosen Schlüssel erhielt ich nach Angabe meiner Mail-Adresse. Und: Schaut man auf diese Seite, so soll man sich bis zu 3 Archive kostenlos freischalten lassen können. Eine Dokumentation zu Vanderplanki findet man hier.

Transparenz: In diesem Artikel sind Partnerlinks enthalten. Durch einen Klick darauf ge­lan­gt ihr direkt zum Anbieter. Solltet ihr euch dort für einen Kauf entscheiden, erhalten wir ei­ne kleine Provision. Für euch ändert sich am Preis nichts. Partnerlinks haben keinerlei Einfluss auf unsere Berichterstattung.

Gefällt dir der Artikel? Dann teile ihn mit deinen Freunden.

Avatar-Foto

Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

Neueste Beiträge

Mit dem Absenden eines Kommentars stimmst du unserer Datenschutzerklärung und der Speicherung von dir angegebener, personenbezogener Daten zu.

8 Kommentare

  1. Danke für den Tipp.
    Für mich persönlich sehe ich – wie möglicherweise viele – keinen Anwendungsfall. Wenn Daten nicht mehr aktiv bearbeitet werden, tun sie sich super auf 2-3 externe Festplatten und werden von Zeit zu Zeit einfach auf neue Platten kopiert. Zeitlicher Aufwand: Jedes Jahr ne Stunde.

    Aber wo wir beim Thema sind.
    Mailstore nutze ich sehr aktiv. 30 Jahre im Netz. Da sind einige GB Mails zusammengekommen. Keine Frage: nur einen sehr kleinen Teil müsste ich tatsächlich aufheben. Kann mich aber nur schwer trennen.
    Gibt es zu Mailstore gute Alternativen ?

  2. Für solche Beiträge liebe ich diesen Blog – die Software ist auf meine Merkliste gesetzt!

    Wäre es jetzt noch komplett Open Source (und nicht nur das Archiv-Format / Reader) wäre ich wunschlos glücklich.
    So mal abwarten, wie es sich entwickelt, vlt. stiege ich irgendwann von Borg um 😉

  3. Verstehe nicht ganz worin der „Reiz“ bestehen soll, seine zu archivierenden Daten ausgerechnet in ein proprietäres System zu gießen, von dem man keine Ahnung hat, ob es in x Jahren noch existiert, das propprietäre Speicher- und Verschlüsselungsformate verwendet, und ob – im besten Falle – das System dann immer noch (kostenfrei?) auf den dann existierenden OS-Systemen zum Laufen zu bringen ist. Wenn die anbietende Stefan Schultze Software GmbH den Hintern hochreißt, kann das sehr schnell zum datentechnischen Supergau, oder zumindest zum ernsthaften Problem werden. Für die langfristige Archivierung sollten bekannte und etablierte Dateiformate genutzt werden, die unter hoher Wahrscheinlichkeit auch in der Zukunft noch lesbar sind. Was Vanderplanki hier nutzt ist der Webseite nicht zu entnehmen. Seltene oder spezielle Dateiformate sind eher zu vermeiden. Grundlegende Empfehlungen gibt es auch beim BSI. Als Unternehmen ist man hier wirklich gut beraten sich die gängigen Open Source Lösungen, wie z.B. Archivematica, anzuschauen.

  4. @Slow mo

    Zitat:
    Vanderplanki selbst ist somit nicht erforderlich, um im Notfall auf die Inhalte von Vanderplanki-Archiven zuzugreifen.

    Das kleine JavaScript-Programm Vanderplanki Reader kann direkt mit Node.js ausgeführt werden kann und ermöglicht es, völlig ohne Vanderplanki auf die Inhalte von Vanderplanki-Archiven zuzugreifen.

    https://www.vanderplanki.com/de/docs/reference/reader/

    • Ja und? .. ja das Format ist beschrieben, aber letztlich trotzdem eine proprietäre Lösung … json in javascript embedded ob das Script so in 10 Jahren noch läuft? Ich würde nicht darauf wetten.
      Das sha256 bzw. aes-256-cbc verwendet wird, erfährt man auch nur bei längerem Suchen. Ganz abgesehen davon, dass diese Art der Verbindung von Daten und Programmcode in einer Datei auch ein ganz „großartige“ Idee ist. Zur Erinnerung: Es geht hier nicht um einen schnöden Notizzettel, sondern um Datenarchivierung

  5. Danke für den Tipp! Habe ich installiert und mit rclone Cloudspeicher eingerichtet. Funktioniert super und benötige ich auch!

  6. Ich nutze hierfür Cryptomator. Open Source und made in Germany.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Es werden alle Kommentare moderiert. Lies auch bitte unsere Kommentarregeln:

Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen. Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte - gerne auch mit Humor. In jedes Thema Politik einbringen ist nicht erwünscht.

Du willst nichts verpassen?

Du hast die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den Hauptfeed abonnieren.