Lilium: Flugtaxi-Pionier meldet Insolvenz an

Der deutsche Flugtaxi-Entwickler Lilium hat Insolvenz für seine beiden operativen Töchter beantragt. Grund dafür sind fehlende finanzielle Mittel, um den laufenden Betrieb aufrechtzuerhalten. Das Unternehmen hatte zuvor vergeblich auf Staatshilfe gehofft. Im April 2017 stellte Lilium seinen gleichnamigen Senkrechtsstarter als neues Flugtaxi vor. Trotz erfolgreicher Testflüge und rund 700 Vorbestellungen konnte das Unternehmen die hohen Kosten für das anstehende Zulassungsverfahren und den Produktionsaufbau nicht stemmen. Ein Antrag auf eine Kreditbürgschaft des Bundes in Höhe von 50 Millionen Euro wurde von der Regierung abgelehnt. Auch eine Bürgschaft des Freistaats Bayern in gleicher Höhe kam nicht zustande. Ob das Amtsgericht dem Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung stattgibt, ist noch offen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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63 Kommentare

  1. Spannend: Frank Thelen spendet vor der Wahl 2021 eine halbe Million Euro an die FDP, um rot-rot-grün zu verhindern.

    Frank Thelen steigt mit seiner Firma Freigeist Capital groß bei Lilium ein.

    Die FDP macht groß Werbung für Staatshilfen von Lilium und wirft SPD und größtenteils den Grünen jetzt die Blockade der Hilfen vor.

    So klappt das also mit dieser freien Marktwirtschaft.

    • es gab keine Hilfen, case closed

    • In deinem Verschwörungsmärchen fehlt die Unterstützung der CSU für Staatshilfen.

      Wenn Frank Thelen irgendwo investiert, sollte sofort aussteigen und Abstand nehmen.

    • Zum Glück wurden keine Steuergelder in der Firma versenkt – wäre auch das letzte gewesen.
      Die Kindergärten und Schulen verrotten, aber es wird ein Luxusprodukt für die eletäre Oberschicht gefördert.

      • So sehe ich das auch. Wenn die Herschafften mit so einem Ding fliegen wollen, sollen sie es selbst unterstützen. Steuergelder für so ein Unfug ganz bestimmt nicht. Allerdings könnte man auch auf die Weltweiten Radwege verzichten!

  2. Na hat Frank Thelen auf das falsche Pferd gesetzt?

  3. Mich erinnert die ganze Geschichte zu sehr an Sonos Motors. Kleines Startup das glaubt eine ganze Branche umkrempeln zu können und am Ende merkt, dass es doch nicht so einfach ist.

    Verlasst das sinkende Schiff

    • Eher wurde das falsche Land für die Gründung und den Betrieb gewählt!
      Man macht keine Firma im Bereich Automobil, Flugtechnik etc. in Europa oder gar in Deutschland auf und erhofft sich davon eine Erfolg…

  4. Ein Glück. Zeigt aber gut wie korrupt unser Kanzler ist.

  5. Ein Mitbewerber weniger, der dem Stellantis Konzern, der in das kalifornische E-Flugtaxi-Startup Archer Aviation investiert, im Weg steht.

    Aber da sind noch die Chinesen …
    https://www.ehang.com/

    • Wettbewerber in einem schwachsinnigen Wettbewerb brauchen wir nicht mit Steuergeldern fördern.

      • @fred
        Wir reden nochmal drüber, wenn die chinesischen Flugtaxis über unseren Köpfen, Staus auf unsanierten Autobahnen und verspäteten ICE-Zügen herumschwirren und mit höchster Zuverlässigkeit Menschen und Material von A nach B transportieren. Dann werden viele sagen, „Hätte man damals doch besser Lilium die Staatsbürgschaft gewährt.“

  6. Tut mir sehr leid, vor allem für die Belegschaft. Lilium hat(te) da durchaus ein spannendes Produkt in der Mache, welches aber auch so, oder so ähnlich ebenfalls von anderen Unternehmen entwickelt wird. Ich spare mir mal das Blame-Game mit dem Staat. Ich finde es sehr schade, dass sich nicht mehr Risikokapitalgeber in Deutschland und Europa finden lassen, die auch experimentelle Ideen und Produkte finanzieren wollen. Ohne eine solche Risikobereitschaft braucht man sich auch bei den Themen KI und Fusionstechnik gar nicht groß anstrengen, denn die Durchbrüche werden woanders erzielt.

    Dennoch schade um Lilium. Tolle Idee, falsches Land.

    • blahblubber says:

      das ist doch quatsch. 100 millionen sind doch im grunde gar nichts für ein start up, in dem man potential sieht und wenn man mal vergleich, was für kohl ein andere start ups gepumpt wird. wenn die die nicht zusammen kriegen, dann gibt es wohl nicht genug investoren, die daran glauben. egal, in welchem land man angesiedelt ist.

    • sugarfthorse says:

      Naja, KI und Fusionstechnologie würde ich jetzt mal anders einordnen… Das sich keine Investoren für Lilium fanden liegt vielleicht einfach daran, dass das Konzept nicht überzeugt. Das hat mit „Deutschland und Europa“ erstmal nichts zu tun, denn auch internationale Investoren hätten hier jederzeit einspringen können.

    • Das hat nichts mit dem Land zu tun, sahen einfach mit der Tatsache, dass keine Investoren an das Unternehmen mehr glauben. Und das wird seine Gründe haben. 100 Millionen € sind in den Dimensionen. Absolut nichts wenn die Idee wirklich gut und durchdacht ist -was sie offensichtlich nicht ist.

      • Was macht Sie so sicher, dass es nichts mit Fachkräftemangel™, hohen Energie- und Arbeitskosten sowie überbordender Bürokratie (bis hin zum Lieferkettengesetz) zu tun hat?
        Alls diese Faktoren sind z.B. in den USA deutlich vorteilhafter.

    • Wo zur Hölle sind Flugtaxen eine gute Idee? Der Blödsinn kann vorne und hinten nicht funktionieren.
      Vielleicht als Helikopterersatz für die oberen 0,1% aber als Massenlösung? Never.

  7. Offensichtlich haben Venture capital Geber nicht ausreichend an die Firma geglaubt, sonst hätten weitere Finanzierungsrunden zustandekommen können. Leute wie Frank T sind da keine Hilfe, die in homöopathischen Dosen investieren, um nicht zuviel Geld kaputt zu machen aber im guten Fall den vorsichtigen Anteil zu versilbern.
    Jedenfalls wichtig, dass der Staat nicht einsprang, das ist eine Sache der Privatwirtschaft.

    • Definitiv, Staatshilfen haben da nichts verloren. Wir verbrennen wirklich schon genug Geld, ich erinnere nur an Karstadt und Co.

    • Deinen letzten Satz unterschreibe ich!
      Der Staat ist immer ein schlechter Investor und sollte keine Firmen unterstützen, deren Geschäftsmodell einfach nicht läuft. Dieses „gebt uns Staatshilfen oder wir gehen Pleite“ kann so nicht weitergehen.

      In der Coronakrise habe ich ja noch eingesehen, das man z.B. Lufthansa gerettet hat, das lag ja nicht am Geschäftsmodell an sich. Aber in normalen Zeiten müssen sich Firmen selbst über Wasser halten, da kann der Staat nicht ständig eingreifen. Und ja….. ich würde auch VW im Extremfall vor die Wand laufen lassen, denn wenn eine Firma, die Millardengewinne gemacht hat, durch Missmanagement, verfehlte Produktpolitik und falsche Einschätzung von Trends zu Grunde geht, dann kann nicht immer der Staat eingreifen.

      • >> Der Staat ist immer ein schlechter Investor und sollte keine Firmen unterstützen, deren Geschäftsmodell einfach nicht läuft.

        Manche scheinen den Unterschied zwischen einem direkten staatlichen Investment und einer Bürgschaft nicht zu verstehen. Lilium wäre mit der Staatsbürgschaft der Weiterbetrieb und die Beschaffung weiterer Gelder inkl. der Suche nach Investoren ermöglicht worden.

        >>Aber in normalen Zeiten müssen sich Firmen selbst über Wasser halten, da kann der Staat nicht ständig eingreifen.

        Leider leben wir alle nicht in „normalen Zeiten“, wie die auch immer aussehen sollen. Missmanagement, verfehlte Produktpolitik und falsche Einschätzung von Trends sind bedauerlicherweise an der Tagesordnung. Trotzdem investiert der Staat auch in solche Unternehmen, weil sich dahinter eine nicht unerhebliche Wirtschaftskraft verbirgt. Der Aufwand und der entstehende Schaden für den Staat, der ja kein utopisches Gebilde ist, sondern aus seinen Bürgern besteht, wäre schon durch den Verlust an Arbeitsplätzen und aufzuwendende Sozialleistungen weitaus höher als das geleistete Investment.

  8. Ich war anfangs auch begeistert von Lulium und glaubte daran, dass hier etwas entsteht. Allerdings darf man nicht vergessen, dass die Versprechen nie eingehalten werden konnten. Bis heute konnte dem Konzept keine mögliche Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden. Dazu gibt es, wie immer, amerikanische Konkurrenten die weiter und besser finanziert sind. Spricht alles aber mal wieder nicht für den Ingenieursstandort Deutschland.

    • genau so ist es.
      Und das gute ist, dass die Politik dieses Mal nicht einfach blind reingebuttert hat, sondern sich angeschaut wurde das tatsächlich erreicht wurde und und ob der Rest noch realistisch ist mit der benötigten Spritze die gefragt wurde. mMn wollte Lillium als Trojanisches Pferd den Staat mitnehmen und so Geld rauspressen um mit den großen amerikanischen VCs mithalten zu können, ganz mit dem Argument – hey wir haben nicht die MIttel wie ein Airbus und die anderen, helft uns doch wir sind eine Zukunftsindustrie und Hype , Money pls….. * treuer Hundeblick*

      so leid es mir für das Produkt tut, es war ein gutes Marketing und Engineerng (vielleicht), aber sie haben mit den MItteln nix auf die Straße oder Luft gebracht.

  9. Ich nehm das Flugtaxi für den Frosch. Drohne für 79,99

  10. Flugtaxi … da hat jemand zuviel „Perry Rhodan“ gelesen – ja, habe ich auch in der Jugend noch als Druck und lasse mir heute ab und zu die Hörbuchproduktionen vorlesen.
    Aber ich bin ein Mensch der zwichen SF und Realität unterscheiden kann.
    Selbst autonom im öffentlichen Verkehrsraum fahrende Autos wird es so schnell nicht geben – und zwar vor allem aus juristischen Gründen (Haftung) und dem m. E. wesentlichstem Faktor: es wird keine ausreichende Zahl von Menschen geben, die sich in absehbarer Zeit einem solchen Gefährt anvertrauen weerden.
    Das dürfte für Flugtaxis um so mehr gelten:
    Nicht alles was technisch machbar wäre, wird auch von den Menschen so umfangreich angenommen, daß es sich als Geschäft auszahlen kann.
    Das haben viele Startups nicht im Blick: und daher und nicht wegen irgendwelcher Verschwörungstheorien oder fehlender Finanzspritzen oder der angeblich schlechten deutschen Regierung scheitern solche Projekte.
    Ohne Menschen, die etwas auch haben oder nutzen wollen ist jede entwicklung und Produktion sinnlos.
    Also zuerst prüfen ob überhaupt Menschen da sind die ein Gut haben oder nutzen wollen. Und dann entwickeln.
    Die Gelder die Lilium schon „verbraten“ hat wären im konventionellen ÖPNV besser angelegt gewesen.

    • Hallo Andreas, „Wer etwas will, sucht Wege, wer etwas nicht will, sucht Gründe.“
      Bitte nicht immer von dir auf andere schließen, wenn es um die Nutzung fortschrittlicher Elemente geht. Auch das Angebot kann die Nachfrage ankurbeln. Ohne Angebot wird es unendlich schwer, die Nachfrage anzukurbeln.

      >> Also zuerst prüfen ob überhaupt Menschen da sind die ein Gut haben oder nutzen wollen. Und dann entwickeln.

      Wenn alle so verfahren würden, dann gäbe es keinen Fortschritt. Dieser vorgeschlagene Weg würde jegliche Entwicklung in nahezu allen Bereichen zunichtemachen. Die Erkenntnis des Bedarfs kann auch durch Benutzung von Objekten, Geräten oder Dienstleistungen entstehen, für die man selbst vorrangig keinen Bedarf gesehen hat. Es sei denn, man verweigert sich und hält, koste es was es wolle, am „uralten Eisen“ fest.

  11. wenn man bedenkt das die gerade mal 2 Min fliegen konnten ist es schon verwunderlich wie viele Leute darauf reingefallen sind….

    • Die erste Fahrt von Berta Benz, mit dem von ihrem Mann entwickelten Motorwagen, dauerte mehr als 12 Stunden und sie legte von Mannheim nach Pforzheim eine Strecke von etwa 100 km auf zumeist unbefestigten Wegen zurück. Heute würde kaum noch jemand solche Strapazen auf sich nehmen. Aber Berta Benz hat damit einen wichtigen Schritt zur Weiterentwicklung, hin zu modernen Kraftfahrzeugen gemacht. Kaum jemand wundert sich, wie viele Leute darauf „reingefallen“ sind.

      Die Flugzeit von 2 Minuten war für Lilium nur der Anfang, der Entwicklung eines für viele Menschen unvorstellbaren Verkehrskonzepts. Eine Insolvenz in Eigenverwaltung muss nicht das Ende bedeuten. Vielleicht kann sich Lilium durch diesen Schritt wieder berappeln?

  12. Ich bin sehr froh, nicht nur darüber, dass dieses Projekt „technikverliebter Männer“ keine Staatshilfen bekommen hat, sondern auch darüber, dass der Laden Pleite ist. Es ist ein Produkt, das unsere Zeit wirklich nicht braucht. Wir haben ganz andere Probleme, die Lösungen brauchen und Bereich Verkehr brauchen wir derartige Projekte schon mal gar nicht. Für mich fällt das in eine ähnliche Kategorie wie Hyperloop und Magnetschwebebahn.

    • Hallo Marc, beim Thema „und Magnetschwebebahn.“ möchte ich dagegenhalten, daß das bereits funktioniert – es gibt Strecken in china die Teil des täglichen Massentransports sind.
      Sicher kann man das Rad-Schiene-System noch weiter optimieren aber gerade in Sachen geringerer Verschleiß der Fahrzeuge (keine Radreifen, Drehgestelle usw.) ist die Magnetschwebetechnik der klassischen „Eisenbahn“ überlegen, gleiches gilt für die Lärmemissionen.
      Wie sich das ganze energetisch darstellt weiß ich nicht – aber sowohl für magnetschwebetechnik wie auch herkömmliche schienengebundene Fahrzeuge gilt daß vor allem der Luftwiderstand bei steigenden Geschwindigkeiten den höchsten Anteil am Aufwachsen des Energiebedarfs hat.
      Schade daß diese für bestimmte Streckenverläufe sinnvolle Technik hier nicht umgesetzt wurde.
      Wäre z. B. eine gute Alternative zu Kurz- und Mittelstreckenflügen.

      • Hallo Andreas, zum wiederholten mal kommt deine opportunistische Sichtweise zu Tage. Hast du dir mal Gedanken zum Flächenverbrauch solcher Magnetschwebebahnstrecken gemacht? Wegen der auftretenden magnetischen Kräfte und der hohen Geschwindigkeit sind große Sicherheitsabstände notwendig. Da wären mir selbst eine Vielzahl von Flugtaxis, zum Überwinden der Kurz- und Mittelstrecke wesentlich sympathischer. Mal ganz abgesehen von der möglichen Individualisierung gegenüber Massentransportmitteln. Das Flugtaxi landet auf einer geeigneten Fläche in der Nähe meiner Wohnung. Dann befördert es mich direkt zu meinem Bestimmungsort, wo es wieder auf einer geeigneten Fläche in der Nähe landet. Die zurückzulegende Strecke erfordert keinerlei weiteren Flächenverbrauch. Der Energiebedarf von Flugtaxis kann aus erneuerbaren Energien gedeckt werden. Ein derartiges Verkehrskonzept hätte fast ausschließlich Vorteile gegenüber den bisher bekannten Verkehrskonzepten. Insbesondere dem ÖPNV. Mir fehlt für die ablehnende Haltung, die manche hier zeigen, vollkommen das Verständnis.

        • Hallo Mr. T., was an meinen Argumenten nun opprortunistisch sein soll, verstehe ich nicht.
          Flächenverbrauch – wo bitte ? Die Strecken sind aufgeständert. Also man kann sogar drunter durchlaufen.
          Sie zerschneiden also keine Siedlungsgebiete wie autobahnen oder herkömmliche Bahntrassen auf Bodenniveau.
          Da die magnetfelder gerichtet sind, um mit möglichst wenig Energieaufwand die Wagen in der Schwebe zu halten ist mir nicht bekannt daß da besondere Sicherheitsabstände erforderlich wären. Zunindest nicht weiter weg als zu den Fahrgästen im Zug – und die sind allemal dichter dran .
          Magnetische Feldstärken nehmen mit dem Quadrat der Entfernung ab. Das gehört wohl in die Argumentationskiste derer die meinen von 5G werden Vögel beim Flug beeinträchtigt.
          Immerhin fährt in Shanghai eine Magnetschwebebahn über eine 30 km lange Sttrecke mit personenbeförderung. bislang scheinen die magnetfelder niemandem geschadet zu haben.

          • Hallo Andreas, Demokratisierung ist ein sehr gutes Stichwort. Wie wäre es denn, wenn man den individuellen Personenverkehr demokratisiert und die Menschen nicht zur Nutzung von Massentransportmitteln zwingen würde? Flugtaxis könnten einen nicht zu vernachlässigenden Anteil zu dieser Demokratisierung beitragen. Also dann, „Mehr Demokratie wagen!“

            • Hallo Mr. T., „Wie wäre es denn, wenn man den individuellen Personenverkehr demokratisiert “
              haben wir seit den sog. Wirtschaftswunderjahren und resultierte z. B. im Umbau der Städte zu sog. „autogerechten Städten“, z. B. in Hamburg oder Westberlin in Tateinheit mit der Zerstörung funktionierender und bewährter Tramsysteme.
              Auf dem Land ist MIV sicher die beste und oft einzige Möglichkeit einer guten Mobilität.
              Die Städte ersticken inzwischen am MIV. Den einfach in die dritte Dimension auszuweiten durch Flugautos ist nicht gerade sehr phantasievoll .
              Und Demokratisierung bedeutet doch diskrimminierungsfreier Zugang für alle.
              wie sollen das die Flugtaxis bei den zu erwartenden Fahrpreisen leisten?
              Die summen die man hier in die Entwicklung gesteckt hat wären z. B. in Produktion moderner bus- und Tramfahrzeuge, die niederflurig gleich barrierefrei für alle nutzbar sind, demokratischer eingesetzt gewesen.
              Warum – na guck dir mal ne Bevölkerugspyramide an … genau.

              • Hallo Andreas, du willst doch nicht ernsthaft über die Fahrpreise von Flugtaxis diskutieren – oder? Die Fahrpreise im öffentlichen Personenverkehr mit Bus und Bahn sind doch nur deshalb auf einem Niveau, wo sich fast jeder das Ticket leisten kann, weil stark subventioniert wird. Würden diejenigen, die einen barrierefreien Ausbau des ÖPNV fordern, das auch finanzieren müssen, dann wären solche Forderungen ganz schnell vom Tisch. Zigtausende Euros werden für den barrierefreien Umbau von Haltestellen ausgegeben, an denn am Schluß niemand auf den Bus wartet. „Also zuerst prüfen ob überhaupt Menschen da sind die ein Gut haben oder nutzen wollen. Und dann entwickeln.“, habe ich hier im Blog in einem Kommentar eines Menschen gelesen, den ich für halbwegs intelligent halte. 😉

                • Hallo Mr. T., „Würden diejenigen, die einen barrierefreien Ausbau des ÖPNV fordern, das auch finanzieren müssen, dann wären solche Forderungen ganz schnell vom Tisch. „. Ernsthaft?
                  Insgesamt haben Menschen mit Beeinträchtigungen etwa 260 Euro weniger Einkommen im Monat als Menschen ohne Beeinträchtigungen.
                  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1261278/umfrage/nettoaequivalenzeinkommen-von-menschen-mit-beeintraechtigungen/

                  sind zwar Zahlen von 2017, aber da dürfte sich nicht viel geändert haben. Und dann sollen die für ihren anspruch auf teilhabe auch noch selber zahlen?
                  Und von wegen an den haltestellen wartet keiner: hast Du da auch echte Daten oder sind das nur Deine eigenen punktuellen Wahrnehmungen?
                  Übrigens: barrierefreier Zugang nützt allen, nicht nur Menschen mit Beeinträchtigungen – Kinderwagen, Rolltaschen und -koffer.
                  Den fahrstuhl am Bahnhof nutzen auch Leute mit Fahrrad.

                  • >> Insgesamt haben Menschen mit Beeinträchtigungen etwa 260 Euro weniger Einkommen im Monat als Menschen ohne Beeinträchtigungen.

                    So ist das eben, wenn man in einer Leistungsgesellschaft lebt. Weniger Leistung, weniger Einkommen. Ohne sozialstaatliches Engagement wäre das Einkommen von Menschen mit Beeinträchtigungen noch viel geringer. Anstatt zu jammern, sollte man sich bei denen bedanken, die dafür aufkommen. Manche Menschen mit Beeinträchtigungen und ihre Interessensverbände verspielen durch überzogene Forderungen viel Sympathie.

                    >> Und von wegen an den haltestellen wartet keiner: hast Du da auch echte Daten oder sind das nur Deine eigenen punktuellen Wahrnehmungen?

                    Selbstverständlich sind es meine punktuellen Wahrnehmungen. Der barrierefreie Haltestellenumbau erfolgt plan- und sinnlos. Der tatsächliche Nutzen für Menschen ohne Beeinträchtigung hält sich in Grenzen. Was nützt der erhöhte Bordstein, wenn der Busfahrer nicht in der Lage ist den richtig anzufahren, weil die Haltestelle falsch konzipiert ist? Orientierungsstreifen für Sehbehinderte stellen für mich eher Stolperfallen dar. Ganz abgesehen von so manch hirnrissiger Installation. Da führen solche Streifen schon mal ins Nirwana oder vor die nächste Wand.

                    Ein Fahrstuhl sollte zur Grundausstattung eines jeden mehrgleisigen Bahnhofs gehören. Sowas fällt bei mir nicht unter den Sammelbegriff „Barrierefrei“.

                    • Hallo mr. T., „So ist das eben, wenn man in einer Leistungsgesellschaft lebt. Weniger Leistung, weniger Einkommen. “
                      Durch diesen Satz hast du dich als mitfühlendes Wesen völllig diskreditiert.
                      Zumindest wenn man annimmt, daß zu einem mitfühlenden Wesen ein soziales Gewissen, emphatie, und Respekt und Anerkennung auch für die, die aus welchen Gründen auch immer nicht in das Raster einer „leistungsgesellschaft“ passen, gehören.
                      Da steht also ein mr. T., und meint man dürfe nach „Leistungsfähigkeit“ selektieren, wieviel Teilhabe am gesellschaftlichen Leben einem Menschen zusteht?
                      Mal ganz abgesehen davon, daß die pauschale Gleichsetzung von „mit einer Beeinträchtigung leben“ ist gleich „weniger leistungsfähig“ nicht stimmt – selbst wenn es generell so wäre:
                      mit einer beeinträchtigung leben ist nicht selbstgewählt sondern Schicksal.
                      Menschen deshalb von chancengleichheit, dazu gehört eben auch eine mit anderen menschen vergleichbare finanzielle Ausstattung, auszuschließen entspricht nicht den selbstgewählten sozialen Maßstäben die unserer Gesellschaft zugrunde liegen.
                      Deine und meine ansichten über eine mitfühlende und gerechte Gesellschaft scheinen sich grundsätzlich zu unterscheiden.
                      Ich hoffe daß Menschen die denken wie du nie in Positionen kommen in denen sie über das Wohl und Wehe unserer Gesellschaft entscheiden können.

  13. Die ursprüngliche Idee war, die Dinger fliegen autonom. Das „hätte“ wirtschaftlich funktionieren „können“. Aber mit Pilot, der Platz & Gewicht & Geld braucht, war das ganze Konzept zum scheitern verurteilt. Das Konzept funktioniert einfach nicht, da können die Chinesen/Amis noch so viel entwickeln. In 20 Jahren wenn es denn autonom geht und mit neuer Batterie Technologie ganz andere Dinge möglich sind, kann man das wieder aufgreifen. Meine Meinung, Ist wie E-Autos um die Jahrhundertwende (damit meine ich 1900…..) das hat nur schlappe 110 Jahre gedauert bis die wieder auf den Plan kamen. Mit den „Flugtaxis“ geht das schneller……..

  14. Jens mander says:

    Angeblich 700 Vorbestellungen für ein 4,5-Millionen-Flugtaxi und es finden sich keine weiteren privaten Investoren und selbst in der Politik setzen sich nur diejenigen dafür ein, denen das Projekt ausschließlich aus politischen Gründen wichtig ist.
    => Die Sache ist tot

    • In der „Höhle der Löwen“ wären sie durchgefallen.
      „Noch zuviel unklar und zuviel zu machen“

    • der andere Markus says:

      Danke – ich dachte schon, ich wäre der einzige, der über diese Stelle gestolpert ist. Um mal einen nicht ganz fairen Vergleich zu machen: Von der Boeing 747 wurden in den rund 55 Produktionsjahren knapp 1600 Stück gefertigt. Da sind 700 ein mehr als solides Start“kapital“ – oder aber diese 700 waren nichts anderes als Absichtserklärungen oder Kaufoptionen mit Fußnotentexten die selbst Mobilfunk-Firmen die Tränen in die Augen treiben würde?

      Für Porsche galt mal die Devise: „Luxus und Stütze passen nicht zusammen“ – daran sollten sich alle Unternehmen orientieren, deren Zielgruppe die „oberen Zehntausend“ sind. Und bevor Flugtaxi-Lobbyist „Mr. T“ rummosert: Ich weiß, was eine Bürgschaft ist. Wird die Bürgschaft aber fällig, dann ichs die Staatskohle weg, die man besser in Infrastruktumaßnahmen steckt, die tatsächlich einer Allgemienheit zugute kommen.

      • >> Für Porsche galt mal die Devise: „Luxus und Stütze passen nicht zusammen“ – daran sollten sich alle Unternehmen orientieren, deren Zielgruppe die „oberen Zehntausend“ sind.

        Genau darin liegt der Denkfehler. Anders als Automobile aus dem Hause Porsche können Flugtaxis ein Transportmittel für nahezu alle Bevölkerungsschichten werden. Anstatt „Staatskohle“ in unsinnige Infrastrukturmaßnahmen zu stecken, wäre sie in der Bürgschaft besser aufgehoben gewesen. Wenn man allerdings von vornherein ausschließlich mit dem Scheitern rechnet, dann wäre die Kohle weg. Bei Infrastrukturmaßnahmen, die nicht greifen, wäre es aber genauso. Nichts davon würde der Allgemeinheit zugutekommen, wenn aufs falsche Pferd gesetzt wird. Wer legt fest, welches das richtige Pferd ist? Wie viele tote Pferde werden mit „Staatskohle“ weiter geritten?

  15. Wie lange hätten denn die 50+50 Mio denn gereicht wenn so schnell die Insolvenz kommt? Alleine die Personalkosten bei wohl mehr als 1000 Mitarbeitern fressen das ja in weniger als Zwei Jahren weg.

  16. wenn die 1,5 Mrd. verpulvert haben, hätte Lilium auch die 100mio. Staatskohle nicht gerettet. Dank an die Ampel, dass sie nicht in ein totes Pferd investiert haben. Wäre das Pferd nicht tot, hätten die längst das Geld von privaten Investoren eingesammelt.

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