Google Wallet: Bald kann man den Reisepass hinterlegen (nur USA)

Im Google Wallet könnt ihr Eintritts- und Fahrkarten sowie natürlich z. B. Kredit- und Debitkarten zum Bezahlen hinterlegen. In den USA lassen sich teilweise auch schon andere Dokumente im digitalen Wallet hinterlegen. Bald soll dort nun im Rahmen einer Beta eine weitere Option hinzustoßen: nämlich das Hinterlegen des Reisepasses im Google Wallet.

In den Vereinigten Staaten soll es dann auch an Flughäfen an einigen Checkpoints möglich werden, den digital hinterlegten Reisepass zu nutzen. Allerdings wird das nur bei Inlandsflügen funktionieren. Damit der Reisepass hinterlegt werden kann, müssen US-Anwender den Sicherheitschip auf der Rückseite ihres Reisepasses scannen und auch ein Selfie-Video zur Verifizierung ihrer Identität hochladen. Innerhalb weniger Minuten soll der Reisepass dann im Wallet hinterlegt sein.

In Zukunft will Google die digitalen IDs für weitere Zwecke nutzbar machen – z. B. auch für Account-Wiederherstellungen, Identitätsprüfungen oder auch beim Mieten von Fahrzeugen. Da das Ganze sich aber noch in einem frühen Stadium befindet, kann der digitale Reisepass im Google Wallet nicht das physische Dokument ersetzen. Letzteres muss weiter mitgeführt werden. Die Reisepässe werden natürlich verschlüsselt gespeichert und können nur nach Eingabe einer PIN, über einen Passcode oder Fingerabdruckscan aufgerufen werden.

Das Google Wallet erhält auch weitere, neue Funktionen. Beispielsweise soll es bald möglich sein, in den USA Echtzeitinformationen zu Zugverbindungen im Google Wallet zu sehen. Dann wird etwa sichtbar, wenn ein Zug ausfällt oder sich verspätet. Auch sollen Benachrichtigungen bei Änderungen eingehen, also wenn z. B. bei einem Flug euer Boardingpass betroffen ist und sich euer Sitzplatz verschiebt.

In einigen US-Bundesstaaten kann man auch schon seinen Führerschein im Google Wallet hinterlegen. In Deutschland hatte der ehemalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer da ja Pläne für ein dediziertes ID-Wallet, das aber krachend aufgrund mangelhafter Sicherheit scheiterte.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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21 Kommentare

  1. Gab es nicht auch Pläne der EU, das wir bald den Führerschein, Ausweis etc. im Handy speichern können?

  2. Reisepass, Personalausweis und Führerschein in der Wallet. Das wäre ein Traum. Mal sehen in welchem Jahrzehnt wir da soweit sind.

    • Ich würde mich auf Reisen nicht allein auf ein Smartphone verlassen. Und gerade bei einem Reisepass ist es wichtig, dass der von allen Staaten anerkannt wird. Ansonsten natürlich gern.

      • Hast du Recht, ich auch nicht. In vielen Ländern ist man aber verpflichtet sein Reisepass immer mitzuführen, und da wäre es Klasse wenn man das Original im Hotelzimmer lassen kann und das Smartphone erstmal ausreicht.

      • der andere Markus says:

        Auf Reisen gebe ich Dir recht – da würde ich auch immer das „Büchlein“ mitnehmen. Aber daheim würde es mir SEHR helfen, wenn ich den „Widerspruch“ digital-only 49-EUR-Ticket plus analog-only Personalausweis endlich mal auflösen könnte. Einige Fahrkartenkontrolleur:innen akzeptieren den Ausweis-Scan in der App „Folio Wallet“, aber leider nicht alle.

  3. Mir hat ein polnischer Kollege vor 3 Jahren mal gezeigt, was er in seiner offiziellen Ausweis-App alles drin hatte. Das war noch während Corona und da war schon der Impfstatus drin, alle Ausweise, der Führerschein und Co. Der hatte alles digital dabei. Vielleicht nicht jedermanns Sache aber ich fand es beeindruckend, wie weit voraus manche Länder sind.

    In den USA ist das Problem nur, dass Google Wallet kaum einer benutzt, da dort 95% der Leute iPhones haben.

    • Es sind „nur“ um die 56% iPhone Nutzer in den USA, Android stellt fast den gesamten Rest (also knapp 44%) dar . Ich war bei meinem USA Urlaub letzten Monat überrascht, wie gut mein Samsung SmartTag2 mitverfolgt werden konnte (hatte auch noch einen Airtag zur Sicherheit mit im Gepäck). Gefühlt ist Apple in den USA immer absolut dominant, aber in Zahlen schaut es dann doch nicht so einseitig aus.

  4. Schön, dass es da Fortschritte gibt, aber gerade Reisepass und Zugfahren sind in den USA eher Minderheitenprobleme.

    Hierzulande gibt’s gar keinen Fortschritt. Ich glaube auch das liegt vor allem an den Verkehrsministern, oft aus der Union, Autofetischisten und total unfähig. Der direkte Zusammenhang wird offensichtlich, sobald man mal beginnt darüber nachzudenken.

    • Nach meinem Empfinden liegt das auch an der grundsätzlichen Denkweise, etwas nur zuzulassen, wenn es zu 100% sicher ist. Das Problem ist aber, dass man 100-prozentige Sicherheit niemals erreichen kann – auch und gerade nicht digital. Und wenn hier in Deutschland oder auch in Europa jemand mit so einer Idee ankommt, muss nur aus einer Ecke irgendjemand „Datenschutz“ schreien, und schon ist das Projekt auf nicht absehbare Zeit wieder auf Eis gelegt.

      • Nein, dies Sicherheit stand selten am erster Stelle, daher zerpflückt der CCC auch jedes mal die amtlichen Apps die alles andere als 100% sicher waren. Die einzige App die man als sicher durchgehen lassen kann ist die Corona App. Dank Open Source ist die wirklich sicher geworden.

        Das grosse Problem ist das es zu wenig qualifiziertes Personal in den Behörden gibt die sich mit IT oder dessen Prozesse auskennen.

  5. in vielen Ländern ist ein Reisepass überhaupt nicht nötig und reicht der Personalausweis…

  6. Die Einreise in die USA erleichtern für EU Bürger. Das fänd ich eine tolle lNachricht.
    Meist brauchen die US Bürger gar keinen Reisepass. Zum Beispiel gab und gibt
    es einen 60 Meilen Radius nach Mexiko wenn man dort einreisen möchte.
    Als Deutscher würde ich da blöd angeschaut. Das war zu Obama Zeiten.

  7. Neuerdings verlangt Wallet immer nach Fingerabdruck beim Bezahlen – aber erst NACHDEM man es an das Lesegerät gehalten hat. Die Kassierer gleich immer schon genervt: „Hat nicht funktioniert“. Da nehme ich in Zukunft lieber wieder die Karte und gebe die PIN ein. Ist auch nicht schlechter.

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