Deutschlandticket bedroht angeblich Bahnverbindungen

Das Deutschlandticket wird von vielen als Segen empfunden. So bietet das Abo die Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr in ganz Deutschland zu verwenden – zum sehr fairen Preis. Doch der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sieht das Ticket eher als wirtschaftliche Belastung und warnt laut dem Handelsblatt vor drastischen Folgen. So sinken die Umsätze und steigende Energie und Personalkosten sorgen für Krisenstimmung.

Etwa verweist der VDV darauf, dass man durch das Deutschlandticket kaum Neukunden gewonnen habe, sondern vielmehr Bestandskunden mit niedrigeren Preisen erfreut habe. Demnach seien 90 % der Nutzer des Deutschlandtickets schon vor der Einführung Kunden der Verkehrsverbünde gewesen. Nur 10 % seien wirklich Neukunden. Am Ende nehme man also weniger ein, müsse aber aktuell Bus- und Bahnflotten auf Elektro- und Wasserstoffantriebe umrüsten. Die Rechnung gehe einfach nicht auf.

Schleswig-Holstein hat deswegen schon für 2025 Konsequenzen angekündigt. Der aktuelle Umfang des ÖPNV könnte nicht aufrechterhalten werden. Der VDV erklärt dazu, dass man immer weniger andere Tickets verkaufe: Schon jetzt stünde das Deutschlandticket für 50 bis 55 % aller verkauften Fahrscheine. Letzten Endes erhöhe sich die Abhängigkeit von öffentlichen Mitteln. Langfristig fehle es an Planungssicherheit, da es immer wieder Debatten zwischen Bund und Ländern gebe. Ein Problem sind zudem fehlende Mobilitätsdaten

Verteilung der Erlöse ist schwierig

Für Probleme sorgt wohl auch die Verteilung der Einnahmen. Aktuell profitieren die Anbieter, welche eine benutzerfreundliche App bzw. einen starken Vertrieb haben. Ab 2025 soll es dann so laufen, dass die Einnahmen je nach Postleitzahl des Kunden an den passenden Verkehrsverbund gehen. Auch das ist aber nicht so ganz astrein. Kauft etwa ein Unternehmen für alle Mitarbeiter Deutschlandtickets von einem Standort aus, obwohl die Angestellten deutschlandweit über mehrere Zweigstellen verteilt arbeiten, wird es schon kompliziert. Ab 2026 will man daher die Einnahmen nachfrageorientiert verteilen. Da fehlen aber noch Details zu den Plänen.

Eigentlich bräuchte man detaillierte Mobilitätsdaten. Da seien die Deutschen allerdings skeptisch und auch würde die notwendige Umstellung zur Erfassung erneut viel Geld kosten. Denkbar wären Check-ins in allen Bussen, Bahnen und Co. oder Counter an Bahnsteigen wie z. B. in London oder Amsterdam. Der Bundesverkehrsminister strebt ebenfalls nach mehr Mobilitätsdaten, denn er behauptet einige Züge seien zu gering ausgelastet, da könnte man sparen.

Einige Wissenschaftler fordern auch, stärker Prioritäten zu setzen. Für Berufspendler dürfe es keine Einschnitte geben, die Vergnügungsfahrten am Wochenende müssten aber ganz hinten auf der Liste stehen. Daher könnte es z. B. sinnvoll sein, das Deutschlandticket auf stark belasteten Regionalexpress-Routen an Wochenenden auszusetzen. Als Alternative könnte man Reservierungsmöglichkeiten einrichten, die dann nur Gästen mit anderen Tickets offen stehen. Im Ergebnis würde aber wohl wieder alles komplizierter und bürokratischer – typisch deutsch irgendwie.

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82 Kommentare

  1. Man könnte auch einfach mal den Wasserkopf der sich Verkehrsverbund nennt verschlanken. Allein in NRW gibt es 12(!) Verkehrsverbünde. Was da alleine an Personalkosten für Leute rausgeht für Stellen die man konsolidieren könnte.

    Aber das wird ja nie passieren, da müssten die Obigen ja an ihren eigenen Stühlen sägen.

    • BeziehungsweiseRevolution says:

      ja, könnte man…wird dann aber eine zentralistische Planwirtschaft. könnte man übrigens bei den Autobauern auch machen. vw, bmw, mercedes, Tesla…alle konsolidieren und nur noch ein Management und drei Modelle…kleinwagen, Familienmodell, bus bzw. Transporter…ich sehe da starkes sparpotential. bei den Einsparungen könnte man auch die preise für Neuwagen extrem reduzieren.

      worum es mir mit dem etwas übertriebenem Beispiel geht: warum wird eine solche Konsolidierung immer nur dort gefordert, wo die Privatisierung nicht als teil des Marktes gesehen wird? entweder wollen wir den oder nicht….

      (ich übrigens nicht…aber das ist ein anderes thema)…

      • Dein Vergleich hinkt stärker als ein Pirat.
        Mercedes, BMW und Co sind Konkurrenten auf einem Weltmarkt. Dieser Konkurrenzkampf hat für alle Seiten viele Vorteile.

        Die meisten Verkehrverbände (die ich kenne) sind halbstaatliche Unternehmen die sich die einzelnen Regionen aufteilen. Die stehen nicht im Wettbewerb miteinander. Dennoch entstehen enorme Verwaltungskosten.

        Man könnte es eher mit dem ÖRR vergleichen. Durch eine Zusammenlegung auf 3-4 Rundfunk-Anstalten könnte man zahlreiche Abläufe verschlanken und enorme Kosten sparen.

        • Die Verluste der Verbünde tragen die lokalen Städte und Gemeinden.
          Die haben sicher keine Lust und können es ihren Bürgern nicht erklären, dass sie die Verluste für eine Busline in einer Stadt tragen sollen, die hunderte Kilometer entfernt liegt.

          Bei den Verbünden geht es um die Planung von Linien. Diese Planung muss gemacht werden, egal wie groß die Verbünde sind. Man spart da keine Mitarbeiter ein, wenn man immer größer wird. Es steigt dann der Frust, wenn eine Linie wegfällt und man zur Antwort bekommt, das hat eben Berlin als Zentraler Verbund so entschieden.

          • Ich gehe aber trotzdem davon aus, dass hier ectrem gespart werden kann. Nahezu jeder Vebund hat seine eigene (schlechte) App. Es gibt Verbundspezifische Werbung, die kostet alleine in der Herstellung auch wieder Geld. Die ganzen „Top-Manager“ der Verkehrsverbünde…
            Ich habe viel mehr das Gefühl, dass sich daran nichts ändert, weil man eben an seinem Posten hängt.

            • Dann wünsche ich viel Spass, als Bürgermeister oder Landrat die städtischen Ziele im Verkehrsverbund NRW umzusetzen.
              Zentralisierung geht nämlich immer auch mit Verlust der Souveränität einher.

    • Es geht noch schlimmer, in manchen Ländern gibt es mehrere Auftraggeberorganisationen die den Nahverkehr im Auftrag des Landes bestellen. Allein was die sich abstimmen müssen untereinander….

    • Versucht man hier in BW seit Jahren mit Kleinsterfolgen. Als ich vor 4 Jahren hergezogen bin gab es ohne Witz für alle 6 benachbarten Landkreise jeweils einen eigenen Verkehrsverbund. Inzwischen haben sich immerhin drei zusammen getan und einen neuen gebildet.

    • Recht haben sie, die hätten gern alles beim Alten 80+€ in Berlin für nur AB Tarif.
      Kaum zu glauben, da haben die Leute in ganz Deutschland mal was davon und da wird seid dem ersten Tag dagegen gehezt als ob die Nacht kein Morgen kennt.

  2. Es ist durchaus bezeichnend, wie der VDV seine Propaganda streut – und jeder darauf aufspringt. Vor dem Deutschlandticket fuhren viele Züge oftmals leer, was sich nun oft geändert hat. Aber scheinbar hat man nicht nur beim VDV, sondern auch bei diversen EVUs keine Lust auf Fahrgäste.

    • das sagt perplexity pro dazu, gefüttert mit ein paar Datenbanken…

      „Der Artikel präsentiert eine einseitige Sicht auf das Deutschlandticket. Aktuelle wissenschaftliche Studien zeigen ein differenzierteres Bild:

      1. Die TU München belegt eine moderate Verlagerung vom Auto zum ÖPNV.
      2. Laut Fraunhofer-Institut stieg die ÖPNV-Nutzung um 5-7 Prozentpunkte.
      3. Das Ticket ist besonders bei jüngeren Menschen und Pendlern beliebt.

      Statt Schwarzmalerei wäre eine konstruktive Diskussion über notwendige Verbesserungen und Investitionen in die Infrastruktur sinnvoller. Das Deutschlandticket hat Potenzial, aber braucht Zeit und Anpassungen, um seine volle Wirkung zu entfalten.“

      • GooglePayFan says:

        Und inwiefern widersprechen diese „differenzierten wissenschaftlichen Studien“ nun der Studie vom VDV?
        VDV sagt, es seinen ca. 10% der ÖPNV Fahrer durch das Ticket neue Bus/Zugfahrer geworden. Du nennt hingegen sogar nur eine Steigerung um 5-7%…

        • bitte genauer lesen bevor man die stimme erhebt

          10% „der Nutzer des Deutschlandtickets“
          und
          5-7% „stieg die ÖPNV-Nutzung“

          • GooglePayFan says:

            Ja, stimmt, aber dein Einwurf hat trotzdem keine Relevanz für meine Frage!
            Denn das ist trotzdem das gleiche, weil 50-55% der ÖPNV Nutzer ein Deutschlandticket haben.
            Sind also 10% der Nutzer des Deutschlandtickets neu, dann steigt die Zahl der ÖPNV-Fahrer um 5-5,5%. Das entspricht trotzdem knapp deinen Zahlen.

    • Woher hast Du die Angaben, wieviele der vielen Züge in Deutschland sind „leer“ gefahren und zu welchen Zeiten und Wochentagen?

  3. Das mit Mobilitätsdaten verstehe ich nicht ganz.
    Jeder Bus und jede Bahn hat doch Kameras. Da kann man völlig automatisiert und auch anonym die Fahrgäste zählen.
    Auch habe ich früher immer wieder junge Leute mit Zählern in der Hand gesehen. Einmal habe ich sogar nachgefragt, was sie tun: die Fahrgäste zählen.

    • Es geht doch garnicht um Fahrgäste. Es geht um zahlende Kunden. Ob Du dann wirklich fährst interessiert doch erst mal garnicht.

      • Erklär mir bitte deine Logik.
        Wenn es garnicht interessiert, ob ich fahre, sondern ob ich zahle, dann kann man mich beim Zahlen noch einfacher zählen, als beim Fahren.
        Wo ist das Problem?

    • Gerade am Wochenende sollten Familien kostengünstig in das direkte Umland fahren können. Schließlich wird dann auch da Geld für gelassen bei Hotels, Pensionen, Restaurant, etc.

      Für Langstrecken dann eher teuerer.

  4. Sohnkarlsruhe says:

    Politisch gewollt… Schritt 1: ticket günstig einführen, viele nutzen es. Schritt 2: ticket teurer machen, nur noch die die sowie so fahren nutzen es. schritt 3 jammern, ticket noch teurer machen. Schritt 4 ticket so teuer machen, dass es keiner mehr benutzt.
    verkehrswende erfolgreich bekämpft. Danke fdp/afd/cdu

    • Diese Koalition, ob man sie mag oder immer gerne beschimpft, hat immerhin das 9 Euro Ticket und das Deutschlandticket möglich gemacht. Sollte man fairerweise akzeptieren.

      Dann sollte der Bund auch die Kosten dafür tragen. Das will er aber nicht.

      Die Verkehrsverbünde haben bisher schon Verluste gemacht.

      Indem nun (nur mal ein Teil) die Stammkunden zum Teil nur noch einen Bruchteil ihres vorherigen Monatstickets für das D-Ticket zahlen, ist den Verkehrsverbünden ein großer Teil der Einnahmen weggebrochen. Sie machen also massiv noch mehr Verluste. Diese müssten die Gemeinden/Städte tragen, die haben oft aber selber schon mit roten Zahlen zu kämpfen. Haben die Verbünde kein Geld mehr, können sie Busse und Mitarbeiter nicht mehr bezahlen. Ganz einfache Rechnung.

      Wenn sie nicht mal mehr die laufenden Kosten tragen können, können sie nicht noch extra Aufgaben erfüllen, z.B. teure E-Busse kaufen oder ihre Streckenangebote erhöhen.

      Wenn die Verbünde kein Geld bekommen, sind sie pleite. Oder bieten halt nur noch einen Teil der Strecken an. Oder sie akzeptieren kein D-Ticket mehr, damit sie per Monatsticket wieder Geld in die Kasse bekommen.

      Schlechte Aussichten für eine „Verkehrswende“. Autos werden aus den Städten ausgesperrt, aber der ÖPNV wird reduziert.

    • Was die AfD, die noch nicht mal in einer Landesregierung sitzt, jetzt dafür kann, erschließt sich mir nicht. Das Deutschlandticket ist Projekt der aktuellen Bundesregierung, vielleicht solltest du die dann zur Verantwortung ziehen – aber das scheinst du wohl nicht mit deinen politschen Werten vereinbaren können.

      • Wenn Du die AfD-Terminologie übernimmst….

        Die aktuelle Bundesregierung hat das Ticket, das vorher undenkbar, in die Tag umgesetzt. Jetzt geht es um die Finanzierung, ohne die das Ticket schwer weiter angeboten werden kann.

        • GooglePayFan says:

          Etwas undenkbares in die Tat umsetzen kann jede Regierung. Nur eine vernünftige Finanzierung auf die Beine stellen ohne das DEM STEUERZAHLER die Kosten um die Ohren fliegen schafft kaum jemand.

          Andere Parteien haben dann „undenkbare Projekte“ eher bleiben lassen, SPD und Grüne haben das Deutschlandticket jedoch eingeführt ohne dass die Finanzierung geklärt ist oder bis 2026 überhaupt fair funktionieren kann. Toll…

        • Ist diese „AfD-Terminologie“ Ihr einiges Nichtargument?

          Zur Sachfrage: Mit dem DE-Ticket hat die glorreiche Ampelregierung (wie eigentlich alle ihre Vorgänger ebenfalls) wieder einmal Aufgaben (Kosten) des Bundes auf fremde Schultern (hier: Länder, Verkehrsverbünde) gelegt.
          Das ist der eigentliche Skandal, die Bundesregierung macht wieder einmal auf Kosten Dritter den Wählern Geschenke, die der Bund selbst nicht im Ansatz zu finanzieren vermochte.

  5. Da fragt man sich, was eigentlich die Erwartungshaltung bei dem Ganzen war. Das mehr Leute auf den ÖPNV umsteigen? ist doch passiert. Und 10% finde ich da ganz passabel.

    Allerdings ändert eben blöderweise ein neues Ticket nichts am Grundproblem: Fehlender ÖPNV in vielen Bereichen. Da nützen dann auch neue Tickets und Tarife nichts, wenn nichts fährt.

    • André Westphal says:

      Das sehe ich auch so, es haben ja auch von Anfang an viele kritisiert, dass man erst einmal die Infrastruktur modernisieren und mehr Angebote bieten müsste. Die Bahn etwa ist hier in Norddeutschland sehr unattraktiv, da man bei 50 – 70 % der Fahrten Ausfälle oder Verspätungen in Kauf nehmen muss – zumindest passiert mir das subjektiv jedes Mal so. Fahre ich hin und zurück, gibt es mindestens bei einem von 2 Zügen Probleme. Das Risiko ist also sehr hoch, dass man nicht ankommt, gar nicht erst abfährt oder deutlich später eintrifft.

      Da kann ich jeden verstehen, der sich darauf nicht einlassen will – auch wenns günstig ist.

      • Beim Fernverkehr würde ich dir zustimmen, der ist hier aber nicht Thema. Hier ist Regional- und Nahverkehr Thema und da sprechen die Statistiken der Bahn und unabhängigen Datenabgreifern eine andere Sprache. Im Nahverkehr haben wir Pünktlichkeit von weit über 90%. Das kann ich persönlich auch so nachempfinden. Vielleicht bleiben die ausgefallen und stark verspäteten Züge deutlich stärker im Gedächtnis als jedes Mal wo alles geklappt hat?

        • André Westphal says:

          Ich fahre recht selten mit der Bahn (so einmal alle 2 Monate) und da ist es jedes Mal so, dass einer der Züge am Ende ausfällt oder 1-2 Stunden später ankommt. Das passiert auch auf kürzeren Strecken jedes Mal – z. B. von Westerland nach Niebüll oder Hamburg nach Kiel. Vor allem die zuletzt genannte Strecke ist aber notorisch bekannt für Zugausfälle und Verspätungen.

          • Oliver Müller says:

            Vielleicht solltest du einfach häufiger Bahn fahren, dann geht auch seltener etwas schief.

            • André Westphal says:

              Geile Logik: „Fass einfach häufiger auf die heiße Herdplatte, dann verbrennste dich weniger…“ ;-).

              Nein, ich rate jedem davon ab, sich für wichtige Termine oder regelmäßige Fahrten auf die Bahn zu verlassen, weils einfach nach meiner Erfahrung stets Glückssache / Ausnahme ist, das alles klappt.

              Wenn man damit leben kann, ein paar Stunden später anzukommen oder möglicherweise gar nicht erst abzufahren – dann gehts. Oder eben bei sehr kurzen Strecken (maximal 45 Minuten), wo die Züge sehr häufig fahren.

              • Oliver Müller says:

                Streiche das „heiße“, dann passt es. Denn wenn du öfter, also auch mal dann, wenn sie aus ist, auf die Herdplatte fasst, verbrennst du dich nicht jedes Mal.

                Wer nur „recht selten“ Bahn fährt ist einfach der Falsche, um anderen Tipps zur Bahn zu geben.

                Gerade wer regelmäßig Bahn fährt weiß, dass das in den meisten Fällen durchaus klappt.

                • André Westphal says:

                  Das behauptest du zwar immer wieder, selbst die eigenen Statistiken der Bahn zeigen aber doch, dass dem eben nicht so ist. Es mag ja sein, dass es bei dir ungewöhnlich gut klappt – wie andere Kommentatoren schon anmerken, räume auch ich ein, dass es stark von der Region abhängt. Hier in Norddeutschland kommt man aber häufig zu Fuß schneller an, als mit der Bahn.

                  Ich kenne zumindest niemanden, der etwa die Strecke Kiel / HH mit der Bahn pendeln kann, weil das schlichtweg nicht möglich ist, ohne jeweils 2 Stunden Puffer einzurechnen, weil im Grunde jeden Tag Fahrten ausfallen oder viel zu spät eintreffen. Auf weiteren Strecken fällt die Ausfall / und Verspätungsrate dann auf so 50 – 70 %, was mir persönlich aber immer noch zu hoch ist.

                  Wie gesagt: Wenns bei dir so toll läuft – Glückwunsch. Da bist du nach meinem Eindruck aber leider die Ausnahme von der Regel.

                  • Oliver Müller says:

                    Ich fahre die Strecke Kiel – HH mehrmals im Monat, natürlich klappt das auch ohne zwei Stunden Puffer, zumindest wenn auf der Strecke nicht gebaut wird, wie das vor wenigen Wochen der Fall war, und man stattdessen dann mit dem Schienenersatzverkehr (Bus) im Stau steht…

                    Was tatsächlich eine ganze Weile eine kleine Katastrophe war war die Strecke Kiel – Lübeck, da fiel einige Zeit lang mal gefühlt jede zweite Fahrt wegen Mangel an Zugführern aus. Ist aber halt auch Erixx und nicht die Deutsche Bahn.

                    Aber ja, ich habe verstanden, dass du sehr an deinem Auto hängst und es dir mit Gewalt schönreden willst. Viel Spaß dabei.

        • 90%? Die RB Strecke HH-Lübeck ist die reinste Achterbahn. Andauernd Verspätungen, Personen auf den Gleisen, Zugausfälle aufgrund fehlenden Personales. Man verliert komplett die Lust auf die Bahn. Und es wird nicht besser. In 2026 wird die Strecke für ein halbes Jahr komplett gesperrt und es fahren nur noch Ersatzbusse.

          • GooglePayFan says:

            In SH ist die Pünktlichkeit im ÖPNV wirklich katastrophal. Ich weiß nicht, ob das Bundesland da vielleicht sogar Schlusslicht ist. 90% haut garantiert nicht hin.

          • André Westphal says:

            Strecke Kiel / HH ist in etwa genau so, da ist es auch wie ein 6er im Lotto, wenn die Fahrt wie geplant läuft :-D.

        • Das mag regional unterschiedlich sein, aber ich habe mich schon oft gefragt, ob innerhalb von 24 Stunden hier überhaupt mal ein Zug pünktlich fährt. Ich meine wirklich pünktlich, nicht dieses „Deutsche Bahn pünktlich“, wo man sich großzügig ein Zeitfenster von mehreren Minuten einräumt.
          Es gibt hier eine Verbindung, die hat regelmäßig fünf Minuten Verspätung, und das seit Jahren sehr zuverlässig, unabhängig von Wochentag und Uhrzeit. Ich ärgere mich darüber auch schon längst nicht mehr, ich weiß es ja. Trotzdem frage ich mich, wieso man nicht gleich eine fünf Minuten spätere Zeit auf den Fahrplan schreibt, denn offensichtlich kann die angegebene Zeit aus irgendwelchen Gründen regelmäßig nicht eingehalten werden. Dann hätte auch keiner Grund, sich zu beklagen.

      • Ich nehme extra 2 ICEs früher zum Flughafen. Bin lieber glücklicherweise 7h zu früh am Schalter als traurig und sauer 1h nach Abflug. Auf die DB ist ja leider kein Verlass.

        • Oliver Müller says:

          Einfach nicht mehr fliegen, ist auch besser fürs Klima.

        • Das sehe ich ähnlich, ich fahre oft und gerne mit der Bahn, trotz allem, nehme auch die eine oder andere Einschränkung in Kauf, aber zum Flughafen würde ich im Leben nicht auf Bus und Bahn setzen.

  6. Viele Punkte, die der VDV kritisiert, liegen doch in seiner Hand bzw. seiner Mitglieder. Würden sich Verkehrsverbünde in schwächer besiedelten Gebieten, mit denen in stark besiedelten Gebieten zusammenschließen, könnten Kosten und Einnahmen besser verteilt werden. Die Erhebung von Mobilitätsdaten liegt m. E. auch im Aufgabenbereich der Verkehrsdienstleister. Vielleicht will man die gar nicht erheben, weil der Schuss nach hinten losgehen könnte?

    Die Frösche quaken laut und wollen auf keinen Fall, dass der Sumpf trockengelegt wird. Sie beschweren sich aber nahezu gleichzeitig über die Feuchtigkeit im Sumpf. Typisch deutsch ist selbstverständlich die Forderung nach Maßnahmen, die einen großen bürokratischen Aufwand erfordern.

  7. Freddie Flintstone says:

    Ich werde milde lächeln, wenn der Kram endlich abgeschafft wird. Obwohl ich seit Einführung dafür zahle und einen Haufen Geld spare. Ich spare immer noch, wenn das Ticket 99 Euro kostet – aber dafür weniger Mitfahrer vorhanden sind.

    • *HerzEmoji* Hach, so sympathisch wie die Wohlhabenden, die hohe Spritpreise begrüssen, damit der Pöbel sie auf der Autobahn weniger belästigt. *HerzEmoji*

  8. Ja, weg mit dem Ticket.
    Wir machen lieber Parkplätze in den Innenstädten kostenfrei, dann kann jeder einfach mit seinem Auto fahren. Ist doch eh viel bequemer. Wer braucht schon den ÖPNV. Scheiß auf Verkehrswende, mehr Geld in die Straße! Come in FDP.

    • Jo, voll absurd irgendwie. Ich habe es gestern schon im Halbschlaf gelesen und dachte, es war aus dem Wahlprogramm von Trump oder so.

      Ich persönlich würde davon sogar profitieren, dann bräuchte ich bei Minustemperaturen oder Regen keinen ÖPNV, um zur Arbeit zu fahren.

  9. Bahnverbindungen werden einzig und alleine durch schlechte Infrastruktur-Politik bedroht!

    Nahezu jeder weiß, dass wir mehr ÖPNV brauchen, bzw. nutzen sollten. Das Ticket sollte dazu eigentlich ein niederschwelliges Angebot darstellen…
    Klar wäre es schöner, wenn der Zulauf größer als 10% wäre, aber dafür muss man halt auch mal die Infrastruktur entsprechend zur Verfügung stellen und sich nicht wundern, wenn kein Zulauf mehr stattfindet, weil eine Großzahl an Nutzern auf Grund Verspätungen, ausgefallenen ACs, etc. nur noch angepisst sind.
    Man muss sich als Politiker eben auchmal fragen, will ich den Staat als Ganzes weiterentwickeln (betrifft ja auch viele andere Themenfelder), oder versuchen wir nur noch das was wir haben so lange wie möglich zu halten – auf Kosten nachfolgender Generationen.
    Das fängt hier bei der Verkehrspolitik an und hört bei dem ausufernden Sozialsystem auf…

    • >>Nahezu jeder weiß, dass wir mehr ÖPNV brauchen, bzw. nutzen sollten.

      Warum brauchen wir mehr ÖPNV oder sollten den ÖPNV mehr nutzen? Wir brauchen eine gut ausgebaute Verkehrsinfrastruktur. Davon ist der ÖPNV wohl eher das geringere Problem. Ich will mir nicht vorschreiben lassen, wie ich meinen Mobilitätsbedarf zu decken habe. Ein gut ausgebautes Schienen- und Straßennetz, ausreichend Park- und Rastanlagen und eine Senkung von Steuern auf Treibstoffe und Verkehrsdienstleistungen, freie Zufahrt zu Innenstädten für jegliche Art der Mobilität und kostenloses Parken überall, das brauchen wir und keine rein ideologisch verordnete Verkehrswende.

  10. „müsse aber aktuell Bus- und Bahnflotten auf Elektro- und Wasserstoffantriebe umrüsten.“ … warum erst jetzt? Jahrelang die Modernisierung verschleppen und nun jammern, das kein Geld dafür da ist.
    Was wurde all die Jahre zuvor mit den größeren Einnahmen gemacht? Etwas die eigenen Taschen voll gemacht?

    Ja, es ist das einfachste die Kosten nun wieder auf die Bürger umzulenken …

    • Die Verbünde haben in der Vergangenheit auch schon Miese gemacht und kein Geld gehabt. Es gab vor Jahren noch nicht wettbewerbsfähige E-Busse. Und heute kosten die immer noch doppelt so viel wie Dieselbusse.

      Kosten auf die Bürger umlegen?
      Kosten werden IMMER von den Bürgern oder Endverbrauchern getragen. Entweder direkt oder indirekt sind sie in den Kalkulationen der Gebühren, Steuern oder Produktpreise enthalten.
      Kosten können nicht weggezaubert werden.

      • ich finde den Ansatz falsch. ÖPNV ist Infrastruktur, der macht nicht Miese, der kostet halt einfach. So wie Polizei, Bundeswehr, Verwaltungsapparat etc. Die machen auch keinen Verlust sondern kosten halt einfach eine gewisse Summe.

        • Ja, das „kostet halt einfach“.
          Nur diese Kosten muss halt der Bürger tragen und zwar weitgehend über die lokal erhobenen Steuern.

          Warum das selbst die Politiker interessiert: In gewisser Weise stehen die Gemeinden im Wettbewerb um Bestandserhalt und Neuzuzüger (jeweils Bürger + Gewerbe) und mit niedrigeren Steuern oder besserem Nahverkehr (wenn E-Busse 2x kosten heisst das, man kann deutlich mehr Dieselbusse kaufen und betreiben) steht man da attraktiver da.

  11. Naja Leute. Deutschland ist noch sehr lange in einer schmerzhaften Lernphase. Es gibt viele Menschen die ihr Anliegen über das der Allgemeinheit stellen. Sogar soweit, dass einige absichtlich Sand ins Getriebe werfen, damit bis zu ihrer eigenen Rente sich nichts ändert. Das ist für sich einfacher. Wenn ihr wüsstet wie viele Menschen in Leitenden Positionen hier bremsen, dafür aber gierig mit beiden Händen in die GeldTöpfe greifen. Dann würdet ihr vom Glauben fallen. =)

    Naja, ich hab mitGefühl, mit allen die damit zutun haben. Wir vermeiden das meiste schlechte in Deutschland und uns geht es sehr gut. Und wie gesagt.

    Die Lernphase dauert noch an. =)

    • Das ist der alte Konflikt zwischen Kollektivismus (endete noch nie gut) und Individualismus und solange die Einwohner nicht weit überwiegend die von den Marxisten angestrebten Altruisten (sie nennen ihn den „neuen Menschen“) sind klappt das halt nicht.

      BTW: Genau dieses „Gemeinwohl vor Eigennutz!“ war eine zentrale Forderung im 3. Reich (das heisst nicht zwingend, dass es falsch/schlecht sein muss (z.B. Mietendeckel, Tempolimit und Enteignungen aus der gleichen Zeit finden die Linken ja inzwischen wieder ganz dufte)).

  12. Ich nutze das ca. 4 x pro Monat innerorts. Zahle trotz Arbeitgeberanteil aber noch etwas mehr als die Summer der Einzelfahrscheine. Und trotzdem habe ich das D-Ticket abonniert. Warum? Weil ich das ne geile Sache finde. Wenn ich dann so eine Scheiße, wie das gerade vom VDV lese, bekomme ich Bluthochdruck. Möglich machen, nicht verhindern oder arbeiten da nur Leute von der FDP?

  13. Was erwartet man den für Neukunden bei einem Preis von 49 Euro ? Wenn der Preis steigt sind diese 10% Neukunden übrigens sofort wieder weg.

    Zumindest weis ich wo ich in Zukunft nicht mehr hinfahren werde: Nach Schleswig-Holstein

    • Niemand wird Dich in „meinem“ Bundesland vermissen.

    • GooglePayFan says:

      Was erwartet man denn nun bei einem Preis von 49€?
      Das ist spotbillig. Und wieso? Weil der Steuerzahler Milliarden an Euro zuschießt.

      Für das Geld kannst du mit keinem anderen Verkehrsmittel den ganzen Monat unterwegs sein. Und nein, das 49€ will und soll vor allem nicht den Spaßfahrern am Wochenende kostengünstig den Bus finanzieren, es soll die Berufspendler aus den Städten raus halten.

  14. Wieso „angeblich“. Es ist doch wahrlich keine Raketenwissenschaft zu erkennen, dass das Deutschlandticket für die allermeisten Nutzer (die besagten 90%) nichts anderes ist als ein üppiger Rabatt, der von der Allgemeinheit finanziert wird. Klar, die Nutzer freut es, dass man nun für ’nen schmalen Taler durch ganz Deutschland fahren kann, aber es war von Anfang an klar, dass man den Verkehrsunternehmen damit keinen Gefallen tut.

    Im Übrigen war es von Anfang an auch klar, dass es nur wenige Pendler vom Auto in den ÖPNV ziehen würde. Die meisten Autofahrer schmähen den ÖPNV doch nicht, weil er zu teuer war, sondern weil er schlicht Schei**e ist. Man hat einfach keinen Bock auf versiffte Busse und Bahnen, Unpünktlichkeit, Unzuverlässigkeit und schlechte Umstiegsmöglichkeiten. Und Außerhalb der Städte und Ballungszentren, wo Bahnstrecken schon lange zu Radwegen umgewandelt worden sind und allenfalls noch Morgens und Nachmittags ein Schulbus fährt, gibt es zwar viele Steuerzahler, aber keinen, dem das Deutschlandticket nutzt.

    • Ich war sehr sehr lange Pendler mit dem Auto und habe dann das unschlagbare Angebot mit dem 9€-Ticket einfach mal ausprobiert. Und siehe da, es funktioniert auch so. Sicherlich bin ich weniger flexibel und muss auch die ein oder andere unangenehme Situation in der Bahn ertragen (voller Zug, Verspätung, etc.), dennoch bin ich für den Preis absolut bereit das hinzunehmen. Meiner Meinung nach ist das einzige Argument Leute zum ÖPNV zu bekommen der Preis, es funktioniert nur darüber. Ich spare nun jeden Monat 300€ Spritkosten, das ist nicht unerheblich! Und ja ich finde, das Deutschlandticket muss von der Allgemeinheit getragen werden, der ÖPNV ist eine wichtige öffentliche Dienstleistung wie Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei.

      • Hallo MI, da schließe ich mich an: Bereitstellung öffentlicher Transportangebote ist ein Teil der Daseinsfürsorge, zu der ein sozialstaat verpflichtet ist.
        Das sollte im Idealfall sogar völlig aus dem Staatssäckel also durch die Allgemeinheit finanziert werden.
        Genau wie Schule, Polizei und all die von ‚Dir genannten Beispiele.
        Weiter schreibst Du „Meiner Meinung nach ist das einzige Argument Leute zum ÖPNV zu bekommen der Preis, “ da möchte ich ergänzen: ein weiteres Hauptargument für jede Form eines Pauschaltickets ist die Einfachheit der „Flatrate“ – nichts anderes ist das 49,– Euro -Ticket ja .
        Hat Simyo damals mit „weil einfach einfach einfach ist “ vorgemacht: Schluß mit dem Tarifjungel im Mobiltelefon-Sektor – damals noch keine kostenlose Inlandsflat, sondern „nur“ eine 19 ct /min-Flat und doch hat erst diese einfachheit das Mobiltelefonieren für jedermann populär gemacht.
        Gleiches im ÖPNV: nicht mehr nachdenken müssen, sich mit Tarifstrukturen und Zahlgrenzen auseinandersetzen müssen.
        Niederschwelliger Zugang heißt das Zauberwort und das ist für mich auch das wichtigste am Pauschal-Ticket für den ÖPNV: Die ganze CO2-herumargumentiererei ob nun CO2 gespart wird oder nicht ist mir persönlich völlig egal und dennoch bin ich pro 49-Euro-Ticket bzw. pauschalangebot.
        Es hat eben mehr als nur einen Nutzen.

    • GooglePayFan says:

      +++

  15. „… die Vergnügungsfahrten am Wochenende müssten aber ganz hinten auf der Liste stehen …“ – deutlicher kann man kaum zum Ausdruck bringen, dass man der Bevölkerung nichts gönnen möchte.

    • Falsch. Man gönnt dem Pöbel nichts. Besonders stark befahrene Autobahnen für SUV-Fahrer sperren möchte man nämlich nicht 😉

  16. Das ist doch ein Zeichen dafür, dass das aktuelle System mit den Verkehrsverbunden reformiert gehört. Meiner Meinung nach hat es den Verkehrsverbund nicht zu interessieren, ob diese Neukunden bekommen oder nicht. Es sollte eine öffentliche Dienstleistung sein, wie Rettungsdienst und Feuerwehr.

    • >>Es sollte eine öffentliche Dienstleistung sein, wie Rettungsdienst und Feuerwehr.

      Glaubst du tatsächlich, dass es Rettungsdienst und Feuerwehr nicht interessiert wie viele Einsätze gefahren werden und aus welchem Grund? Niemand leistet sich einen Feuerwehrstützpunkt oder eine Rettungswache, deren Notwendigkeit nicht auf Grundlage gesetzlicher Bestimmungen erforderlich ist.

      Vielen freiwilligen Feuerwehren gehen die Helfer aus und dann können die Bürger zum Dienst bei der Feuerwehr verpflichtet werden. Ob die Ausrüstung dem Stand der Technik entspricht oder es an den Führungsfähigkeiten des Feuerwehrchefs liegt, warum die Helfer ausbleiben, tut nichts zur Sache. Auch in diesem Bereich geht es ums liebe Geld…

  17. Das Deutschlandticket ist schon deshalb eine gute Errungenschaft, das man sich ohne Tarife, Zonen Gedanken zu machen durch ganz Deutschland reisen kann. Dieses ganze Tarif, Zonenwirrwar ist doch wirklich nicht mehr zeitgemäß und eine Wissenschaft für sich. Leute die Deutschlandweit reisen, können dies bestätigen. Ausserdem sind viele Alte Leute durch diese vielen Tarifzonen beim Einlösen eines Tickets überfordert. Auch Sozialschwache, wie Rentner, Geringverdiener profitieren vom Deutschlandticket. Autofahren und normale Fahrkarten im õPNV sind inzwischen für viele zu teuer. Daher muss das Deutschlandticket unbedingt weiter gefördert werden. Es gibt genug sinnlose, teure, unnötige Projekte die keinen Mehrwert haben, die man streichen könnte.

    • >> Daher muss das Deutschlandticket unbedingt weiter gefördert werden.

      Wer soll denn das Deutschlandticket dauerhaft fördern, wenn sich in den Organisationsstrukturen des ÖPNV nichts ändert und dort immer mehr Geld versenkt wird, das nicht der Förderung des ÖPNV dient?

      • Hallo Mr. T.,
        m. E. ist das hauptproblem der Föderalismus und die Zersplitterung der Gesetzgebung, der Umsetzung und der Finanzierung öffentlicher Aufgaben zwischen Bund, Ländern und Gemeinden.
        Ist ja nicht nur beim D-Ticket so: viele Aufgaben werden Ländern und Gemeinden durch Bundesgesetzgebung auferlegt, sie müssen dann aber die Umsetzung der Aufgabenerledigung und die Kosten ganz oder teilweise selber finanzieren.
        Man denke nur an Polizeien und Rettungsdienste und die organisation und Finanzierung des digitalen BOS-Funk – ganz ähnlich : der bund macht vorgaben, baut aber nur ein Rumpfnetz und überläßt den – auch finaziellen – Rest den Bundesländern.
        Klar müssen ÖPNV-Dienste lokal organisiert und geplant und personell besetzt weerden. Wäre wohl recht katastrophal würde man z. B. Netzplanung, Fahrzeugeinsatz und Personalbeschaffung für Gemeinden in der Lüneburger Heide zentral in Berlin planen und durchführen.
        Aber das Geld muß den regionalen Aufgabenträgern vom Bund in _voller_ Höhe erstattet werden, wenn er wie hier gesetzliche Regelungen für ein bundesweit gültiges Pauschalticket vorsieht.
        Wer die Musik bestellt , zahlt.
        Da wäre längst eine Neuordnung der Finanzverhältnisse zwischen Bund , Ländern und Gemeinden, ja vielleicht sogar der EU und den Gebietskörperschaften fällig. Denn auch die EU bestellt inzwischen viel „Musik“ die dann die Mitgliedsstaaten und deren regionale Untergliederungen umsetzen müssen z. B. Umwelt- oder Ökoauflagen.
        Wer sowas in Gesetzesform anderen aufnötigt muß auch die Kosten tragen. ‚Dritte zu etwas verpflichten und sie das dann aus eigenen Mitteln zahlen lassen ist m. E. eine Form von Ausbeutung.

        • Lieber Andreas,
          auch das Geld, mit dem die EU und der Bund die Kosten tragen soll, muss irgendwo herkommen. Viel zu oft wird von der rechten in die linke Tasche gewirtschaftet. Da zahlt der Bund an die EU, die Länder an den Bund und bekommen durch Förderprogramme und Ausgleichszahlungen wieder etwas zurück. Der eigentliche Zahlmeister ist und bleibt das Gros der Steuerzahler. Wir Steuerzahler finanzieren einen nicht unbedingt notwendigen bürokratischen Aufwand, der uns keinen Nutzen bringt. Die Organisation des ÖPNV in DE ist geradezu ein Paradebeispiel.

          • Hallo Mr. T.,
            aber wie willst Du den ÖPNV anders organisieren?
            soll ein zentrales Bundesamt über die Einrichtung einer Schulbuslinie oder eines Regionalbusses zwischen zwei niedersächsichen Kleinstädten entscheiden?
            Klar könnte man Fahrzeuge standardisieren und zentral beschaffen, zumindest bei Bussen. Bei Tram und anderen Bahnen muß man dann schon auf den Bestand Rücksicht nehmen denn neue Fahrzeuge müssen zur vorhandenen Technik passen. Die ist nicht einheitlich.
            Personal muß aus der Region kommen , wäre ohnehin sinnvoll lokale Anbieter wie busunternehmen zu beauftragen die Beförderungsleistungen zu erbringen.
            Die Bahn macht das für den Fernverkehr zentral … und funktioniert das kostensparender und effektiver?
            Zentralisierung kann hier nicht die Lösung sein.
            Alles was mit Versorgung der Menschen zu tun hat muß ortsnah entschieden werden, weil nur dort der Überblick über die tatsächlichen Bedarfe vorliegt.
            Ich hab da auch kein Patentrezept. Aber denke mal zurück an die viel zentralistischer organisierte DDR – wo gingen da Mittel z. B. für Infrastruktur zuerst hin? richtig, in die hauptstadt und die „Provinz“ guckte oft in die Röhre.

            • Ich wiederhole mich an dieser Stelle gerne. Das Beispiel der Autobahn GmbH des Bundes zeigt doch, welche Verbesserungen möglich sind. Da gibt es einen zentralen Überbau und dezentrale Abteilungen, von denen die Organisation vor Ort erledigt wird. Vieles, was unter der Strassenbauverwaltung der Länder nicht funktioniert hat und teuer war, ist jetzt besser und preiswerter.
              Beim Deutschlandticket geht es doch vorrangig um darum den Tarifwirrwarr zu entwirren und so etwas wie eine ÖPNV-Flatrate zu etablieren. Dafür braucht man tatsächlich nicht hunderte lokale Verkehrsverbünde, deren Verwaltung mehr Geld verschlingt als die von ihnen organisierte Dienstleistung. Warum sollte der gefahrene Personenkilometer auf dem flachen Land mehr kosten als in der Stadt? Mit einer Mischberechnung könnte ein Einheitspreis berechnet und die Kosten für das Flatrate-Ticket verständlich und transparent berechnet werden. Kein Cent würd sinnlos im Sumpf verschwendet. ÖPNV-Nutzende die sich nicht für eine Flatrate entscheiden können oder wollen, bezahlen überall den gleichen Preis für die zurückgelegte Strecke. Sie checken beim Betreten des Verkehrsmittels ein und checken beim Verlassen des Verkehrsmittels wieder aus. Der Fahrpreis wird berechnet und bargeldlos bezahlt, denn zum Check-in dient eine Bezahlkarte. So eine Karte bekommt jeder Bürger, wie die SteuerID. Damit wäre der Vorwand, dass so etwas nicht funktioniert, entkräftet, Denn die SteuerID funktioniert in DE ziemlich gut.
              Vielleicht sollten wir uns auch davon verabschieden, private Verkehrsunternehmen zu beauftragen, den ÖPNV zu erledigen. Das könnte die Situation des Fahrpersonals durchaus verbessern und den vorhandenen Personalmangel minimieren.
              Es gibt darüber hinaus bestimmt noch viele gute Ideen den ÖPNV in DE besser und kostengünstiger zu organisieren. Das muss man aber wollen und darin besteht das größte Problem.

  18. sobald ich es an einen Automat ziehen kann werde ich es auch nutzen.

  19. Ich weiß es says:

    das ist alles Unsinn und viel leichter. es geht ganz offensichtlich um das größte deutsche Problem Neid und Habgier

  20. Statt irgendwie hier auf den Verbünden draufzuhauen, wo es selbst, wenn man die irgendwie zusammenlegen würde, dennoch nur begrenztes Einsparpotential gibt, sollte man sich klarmachen, wem wir diese Misere zu verdanken haben: Dem Bundesfinanzministerium und dem Bundesverkehrsministerium, die sich weigern auch nur geringe Mittel vom übersubventionierten Auto auf den ÖPNV zu verlagern. Gleichzeitig sollte man sich fragen: Brauchen wir überhaupt ein Deutschlandticket, also ein bundesweit gültiges Nahverkehrsticket. Im Alltag bräuchten wir ein günstiges Ticket in der Region, für Fahrten zur Arbeit, Ausbildung, Alltagserledigungen, Freizeit. Ob man wirklich ein bundesweit gültiges Ticket subventionieren sollten, damit über den Sommer regelmäßig im Nahverkehr eine Völkerwanderung in den Zügen stattfindet und dann die „Alltagsfahrgäste“ vergrault werden, wage ich zu bezweifeln.

    • Hallo Marc, alles eine Frrage der praktikabilität.
      Wo willst Du die Grenze der „Angemessenheit“ für ein kostengünstiges Ticket in der „Region“ ziehen? Was ist wo „Region“?
      Und woran wird der „Umkreis“ den Du für angemessen hältst, festgesetzt? Am Wohnort? am Arbeitsplatz?
      Ist Umkreis Strecke in km oder zahl erreichbarer Ballungs- oder Dienstleistungszentren oder Fahrzeit?
      Und wer kontrolliert das?
      Es gab mal vor jahrzehnten so eine komplizierte Regelung für die kostenfreie Beförderung Schwerbehinderter ab einem bestimmten GdB.
      Das war damals als 50 km Umkreis um den Wohnort festgelegt. Innerhalb dieses Umkreises durften berechtigte personen alle Verkerhsmittel des ÖPNV kostenlos nutzen.
      Jede berechtigte Person erhielt damals ein sog. Streckenverzeichnis“ als Anlage zum Schweerbehindertenausweis, in dem alle Strecken und haltepunkte/Bahnhöfe aufgeführt wurden bis zu denen sie die unentgeltliche Beförderung in anspruch nehmen konnten.
      Das wurde um den tatsächlichen Wohnort berechnet, so daß auch innerhalb eines landkreises z. B. jeder dort wohnende Schwerbehinderte ein ganz individuelles Strreckenverzeichnis erhielt. Das übrigens bei neuen oder eingestellten Strecken im 50-km-Umfeld dann auch immer wieder angepaßt werden mußte. Was für ein irrsinniger Verwaltungsaufwand! Und immer wieder Unstimmigkeiten bei Kontrollen in den Zügen.
      Dem ganzen wurde dann die Krone der Benutzerunfreundlichkeit aufgesetzt: die 50-km-Grenze wurde abgeschafft – die kostenlose Beförderung galt ab da bundesweit, aber nur innerhalb von Verbundgebieten. Im Regionalverkehr gab es fast in ganz Deutschland sog. „Verbundlücken“, also Streckenabschnitte, die nicht mehr zum Gebiet eines Verkerhsverbundes gehörten und noch nicht zum Verbundgebiet seines nachbarn … kannst Du Dir dieses chaos an Unübersichtlichkeit auch nur vorstellen?
      Denn Verbundlücke bedeutete: der Schwerbehinderte mußte für diesen, aber nur für diesen Streckenabschnitt eine Fahrkarte lösen, sonst fuhr er „schwarz“!
      Also wie soll eine gerechte Regionalisierung eines Pauschaltickets Deiner Ansicht nach aussehen?
      Und wie will man das benutzerfreundlich und gerecht halten – z. B. Stadtstaaten wie hamburg, Bremen, Berlin oder kkleine bundesländer wie das Saarland im Verhältnis zu großen Flächenländern wie NRW oder Niedersachsen?
      Und NRW mit seiner teilweise stadtähnlichen Besiedlung übers ganze Ruhrgebiet verglichen mit Niedersachsen mit einigen Ballungsräumen und viel viel Fläche mit geringer Bevölkerungsdichte?
      Finde da mal eine für alle gerechte Lösung – nach Kilometern im Umkreis ? Oder nach erreichbaren Orten ? Oder nach Fahrzeit?
      nein da ist das bundesweite Pauschalticket die einfachste Lösung, weil mit dem geringsten Verwaltungsaufwand verbunden und für sowohl Kunden wie Kontrollpersonal am übersichtlichsten.

      • Das ist eigentlich relativ leicht lösbar. Die Grünen hatten, bevor sie sich auf die Dummheit des bundesweiten Tickets eingelassen haben, den Vorschlag für 29€ Regionen wie z.B. Berlin-Brandenburg, Niedersachsen-Bremen als Ticket zu machen. Für einen 10er dann noch die benachbarte Region zubuchbar machen. 100% gerechte Lösungen gibt es nie & nirgends. Aber das sollte doch erst mal ausreichen.

    • Der Kommentar @Mark enthält nur wenig Sinnvolles. Schon bei der Verwendung von „übersubventionierten Auto“ könnte man aufhören weiter zu lesen. Dann kommen Vorschläge, wie die jetzt schon vorhandenen „Fürstentümer“ der OPNV-Fürsten angepasst werden sollen, ohne deren Größe und Umfang zu definieren.

      Wer heutzutage noch in kleinlichen Tarifstrukturen denkt, der hat nicht verstanden, worum es eigentlich geht. Das Deutschlandticket, als Flatrate für den ÖPNV, kann man befürworten. Bei dessen Finanzierung gibt es Probleme. Die könnte man durchaus lösen, wenn man die Organisationsstrukturen ändern würde. Selbstverständlich kann man auch jenen zustimmen, die ÖPNV als Dienstleistung der öffentlichen Hand sehen. Einen durch den Fahrpreis vollumfänglich finanzierten ÖPNV wird es niemals geben. Als Steuerzahler ist man es leid, zuzuschauen, wie im ÖPNV nutzlos Geld verbrannt wird und immer nach höherer Beteiligung zu rufen. Der VDV ist sich nicht zu schade, sogar ein Schreckensszenario von bedrohten Bahnverbindungen aufzubauen. Was kommt als Nächstes?

      • Du hast Ahnung. Offensichtlich wenig. Natürlich brauchen kein Tarif-Klein-Klein. Aber die Verbünde, die im Übrigen über lange Zeit als ein Fortschritt gefeiert wurden, weil man dann nicht bei jedem Unternehmen neue Fahrkarten kaufen musste, sondern durchgehend lösen konnte, erfüllen mehr Funktionen als nur regionale Tarife bereitzustellen. Sie organisieren auch die Planung der Verkehre in Zusammenarbeit mit den Kommunen und das willst Du nicht weiter zentralisieren. Sonst wird (nicht dass heute alles ideal ist) an den Bedürfnissen der Menschen vorbei geplant. Regionale Tarife machen übrigens weiter Sinn. Nicht jede*r will/braucht ein D-Ticket. Der VDV berichtet, was Sache ist: Wenn der Bund nicht mehr Geld zuschießt, werden die finanziell schlechter aufgestellten Bundesländer, Bahnverbindungen abbestellen. Ankündigungen gibt es aus SH und NDS. Andere Länder werden folgen. Das wird nicht nur Bahnverbindungen betreffen, aber die Ursache sind dafür ist nicht allein das Deutschlandticket, sondern auch zahlreiche Kostensteigerungen im Betrieb.
        Im Übrigen wird das Auto natürlich übersubventioniert, siehe: https://focus-mobility.de/magazin/17-milliarden-euro-subventionen-fuers-auto
        Wenn Du Leid bist zuzuschauen, wie im ÖPNV Geld verbrannt wird, warum befürwortest Du scheinbar das D-Ticket?

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