Panasonic TV Experience 2024: Meine ersten Eindrücke von den neuen Smart-TVs

So hat Panasonic ja in dieser Woche die Erscheinungszeiträume und Preise seiner neuen Smart-TVs des Jahres 2024 enthüllt. Mit von der Partie sind sowohl neue OLED-TVs als auch LCD-Geräte mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung. Zusätzlich gibt es auch noch neue Modelle für die Einstiegs- und Mittelklasse. In Düsseldorf hat der japanische Hersteller geladenen Medienvertretern im Rahmen der Panasonic TV Experience 2024 die neuen Fernsehgeräte erstmals live vorgeführt. Auch ich bin vor Ort gewesen, um für euch ein paar Eindrücke zu sammeln.

Zwar bin ich inzwischen privat zu LG abgewandert, was vor allem den günstigeren Preisen geschuldet ist, bin aber großer Fan der Bildqualität der Panasonic-TVs. Da sehe ich die Japaner gemeinsam mit Sony im Grunde an der Spitze. Nun ist natürlich zu sagen, dass ich zwar auf der TV Experience 2024 die neuen Fernsehgeräte in Augenschein nehmen konnte, aber dort nicht die Ruhe und Zeit vorhanden gewesen ist, um ausführlich mit den Smart-TVs zu hantieren. Außerdem lässt sich auf solchen Events die Bild- und Tonqualität immer nur sehr grob beurteilen, da z. B. die Lichtverhältnisse nicht denen im eigenen Wohnzimmer entsprechen.

Ich greife daher einmal bestimmte Details heraus, die mir im Gedächtnis geblieben sind. Was Stammleser z. B. überraschen dürfte, da ich mich immer wieder als OLED-Verfechter oute: Die neuen LCD-TVs mit Mini-LED-Hintergrundbeleuchtung sind eine deftige Qualitätssteigerung. Ich konnte mit den Panasonic W95 etwa genauer ansehen, auch im direkten Vergleich mit den Vorjahresmodellen. Das Blooming und das Banding in dunklen Bildbereichen bzw. bei Übergängen von hell zu dunkel und umgekehrt konnte der Hersteller stark reduzieren. OLED-Niveau erreicht man weiterhin nicht, das pixelgenaue Abdimmen bleibt eine andere Hausnummer, aber hier bekommt man schon wirklich gute Bildqualität, die traditionelle LCD-TVs inzwischen eben deutlich hinter sich lässt. Anzahl der Dimming-Zonen? Die haben Sprecher des Unternehmens auch auf Nachfrage bewusst verschwiegen.

Panasonic zeigt Pinpoint-Modus

Ansprechend ist auch eine Demonstration der Lautsprecher-Systeme der Flaggschiff-TVs, wie der Z93A und Z95A, gewesen. Diese integrieren neben Speakern an der Front auch welche, die nach oben und seitlich abstrahlen. Ich würde da zwar meine Soundbar (Samsung HW-Q995B) zwar nicht in Rente schicken, aber die integrierten TV-Lautsprecher schaffen es tatsächlich überraschend gut, einen einigermaßen räumlichen Klang zu erzeugen.

Zumal die neuen Smart-TVs auch den Pinpoint-Modus beibehalten. Dabei könnt ihr die Lautsprecher sozusagen auf eure Sitzposition „ausrichten“. Das hat bei der Demonstration des Unternehmens ebenfalls sehr gut funktioniert und kann hilfreich sein, wenn ihr nicht direkt vor dem jeweiligen TV sitzt.

Dabei erkennt man die gesteigerte Helligkeit der Panasonic Z95A, die auch einmal dekorativ neben den anderen, neuen OLED-Modellen des Herstellers aufgebaut sind, auch im Blindtest rasch. Dank der Meta Technology 2.0 sind die neuen Flaggschiffe wesentlich heller als die direkten Vorgängermodelle oder auch die Geschwisterreihen aus diesem Jahr. Gewöhnen musste ich mich persönlich ein wenig an das Design, denn die klobige Lautsprecherleiste an der Vorderseite finde ich doch etwas unschön.

Freilich hat Panasonic auch eifrig über Amazons Fire TV gesprochen, welches nun für das Gros der neuen Smart-TVs zum Einsatz kommt. My Home Screen befeuert keinen einzigen der neuen Fernseher mehr. Das finden sicherlich einige Leser schade, nachvollziehen kann ich diesen Schritt jedoch. So muss sich Panasonic als eher „kleiner“ Hersteller jetzt keine Sorgen mehr um das App-Ökosystem machen. Ich selbst habe auch darauf geachtet, ob nun ähnlich aufdringliche (Fullscreen-)Werbung wie an den Amazon Fire TV Einzug hält. Zumindest auf der Panasonic TV Experience 2024 konnte man derartige Ausfälle noch nicht entdecken. Sprecher des Unternehmens betonen dabei nur vage, dass die Art und Weise, wie Werbung in Fire TV eingesetzt wird, von Amazon abhänge.

Panasonic visiert verstärkt Gamer als Zielgruppe an

Inzwischen sind auch Spieler eine wichtige Zielgruppe für Panasonic. Auch 2024 hat man daher die Kooperation mit Activision Blizzard fortgeführt und ist offizieller TV-Partner von „Diablo IV“ bzw. der kommenden Erweiterung „Vessel of Hatred“. Konsequenterweise bieten die TV-Flaggschiffe wie der Z95A nicht nur 4K bei 120 Hz, sondern sogar bei 144 Hz und natürlich auch Features wie HDMI VRR, Nvidia G-Sync, AMD FreeSync Premium und ALLM. Dazu gesellt sich ein sogenanntes Game Control Board, das auf einen Blick die wichtigsten Informationen rund um die Gaming-Settings bündelt.

Dieses Panel lässt sich am unteren Bildschirmrand einblenden und ermöglicht etwa die aktuelle Bildwiederholrate zu prüfen, VRR zu aktivieren und auch mit HGiG zu zocken – läuft bei Panasonic letzten Endes unter der Bezeichnung „True Game“ und verhindert eben unnötiges, doppeltes Tonemapping, welches das Bild sonst verfälscht. Das recht bunte Game Control Board ist mir persönlich zwar etwas zu knallig und verspielt, erinnert damit aber wohl nicht zufällig an Gaming-Monitore.

Aktiv bewirbt Panasonic etwa seinen OLED Z90A mit 42 Zoll dabei auch als tauglich für den Schreibtisch, wie ihr ja auch oben auf dem Foto seht. An jenes Exemplar hatte man dann auch ein Gaming-Notebook angeschlossen, das ordentlich mit „Diablo IV“ in 4K zum Glühen gebracht worden ist.

Fazit zur Panasonic TV Experience 2024

Das Motto von Panasonic lautet im Übrigen im TV-Bereich „Watch your favourites. Control your home.“ Damit will man auch zum Ausdruck bringen, dass man dank Fire TV und Amazon Alexa die Steuerungsmöglichkeiten für das Smart-Home erheblich ausbaut. Wohin der Weg in die Zukunft führen wird, darf man abwarten. Unter den neuen TVs sind ja aktuell auch (noch) Modelle mit Google TV sowie TiVo OS.

Ich selbst bin gespannt, ob man seine Kundschaft mit Fire TV überzeugen bzw. neue Kunden hinzugewinnen kann. So bin ich persönlich kein großer Freund von Fire TV, das mir zu überladen und vollgepackt mit Werbung ist. Allerdings kann sich manch anderer vielleicht gut damit arrangieren. Zumindest technisch fand ich insbesondere die Flaggschiff-OLEDs in den ersten Eindrücken sehr stark und konnte selbst unter den nicht idealen Bedingungen des TV-Events die Fortschritte in der Bildqualität erkennen.

Viel beworben hat man da im Übrigen auch Dolby Vision Precision Detail, das Details viel deutlicher hervorheben kann, allerdings auch einen etwas künstlichen, überschärften Look herbeiführt. Glücklicherweise könnt ihr diese Funktion, und z. B. auch jene zur Reduzierung von Banding, selbst an- und ausschalten bzw. mehrere Stufen auswählen. In jedem Fall zeigt der japanische Hersteller, dass er vielleicht nicht in den Auslieferungsmengen vorne liegt, technisch gesehen jedoch problemlos bei den Großen mitspielt.

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