ADAC Notfallpass vorgestellt
Die Plattformen Android und iOS bieten beide die Funktion eines sogenannten Notfallpasses. Das stört den ADAC nicht, der jetzt für seine Kunden den ADAC Notfallpass vorgestellt hat.
Das kann der ADAC Notfallpass
Mit dem neuesten Notfallpass für das Smartphone können Mitglieder wichtige medizinische Informationen digital speichern und einen QR-Code herunterladen. Dieser QR-Code kann bei Notfällen von Rettungskräften ausgelesen werden, die dann sofort Zugang zu wichtigen Patienteninformationen wie Medikation, Vorerkrankungen, Medikamentenallergien sowie Notfallkontakte haben. Zusätzlich können diese Informationen bei Bedarf an das behandelnde Krankenhaus übermittelt werden.
Der Service ist für Mitglieder ab 18 Jahren verfügbar, wird aber voraussichtlich ab dem dritten Quartal 2024 auch für Nichtmitglieder verfügbar sein. Der Notfallpass und der entsprechende QR-Code basieren auf der Software NIDA von medDV, die mit ADAC zusammenarbeitet. Das Ziel ist, diese Technologie schrittweise in den gesamten Rettungsprozess zu integrieren. Hilft natürlich nichts, wenn man den Notfallpass nicht vorzeigen kann, weil man unfähig auf der Straße liegt und das Smartphone nicht entsperren kann.
So funktioniert der ADAC Notfallpass
Zuerst registriert man sich unter www.adac.de/meinadac und führt zum besonderen Schutz der persönlichen Daten eine ID-Verifizierung und Zwei-Faktor-Authentifizierung durch. Unter »Meine persönlichen Daten« werden die relevanten Informationen eingegeben und gespeichert. Neben medizinischen Details lassen sich auch wichtige persönliche Notfallkontakte und Willenserklärungen, wie zum Beispiel Informationen zur Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht, hinterlegen. Abschließend wird der ADAC Notfallpass zur Wallet hinzugefügt.
Notfallpass unter Android und iOS
Hier sind Schritte, um einen Notfallpass auf einem Android-Gerät einzurichten:
1. Öffnet die Kontakte-App auf dem Gerät.
2. Wählt in der oberen rechten Ecke das Menüsymbol (drei Punkte oder Striche).
3. Wählt »Einstellungen«.
4. Scrollt nach unten und wählt »Notfallinformationen« aus.
5. Hier können Nutzer medizinische Informationen wie Blutgruppe, Medikamente, Allergien und Notfallkontakte hinzufügen. Tippt auf »Hinzufügen« oder »Bearbeiten«, um Informationen einzugeben.
Bitte beachtet, dass die genauen Schritte je nach Gerät und Version des Android-Betriebssystems abweichen können.
Hier sind die Schritte, um einen Notfallpass auf einem iPhone einzurichten:
1. Öffnet die Health-App auf dem iPhone.
2. Tippt auf euer Profilbild in der oberen rechten Ecke.
3. Wählt Notfallpass
4. Tippt auf »Bearbeiten«. Nutzer können nun medizinische Informationen wie ihre Blutgruppe, bekannte Allergien und gesundheitliche Probleme und Notfallkontakte hinzufügen.
5. Vergewissert euch, dass »Notfallpass auf Sperrbildschirm anzeigen« aktiviert ist, damit Ersthelfer ihn auch dann sehen können, wenn das Telefon gesperrt ist.
6. Tippt auf »Fertig«, um eure Änderungen zu speichern.
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Naja, ein Vorteil wird übersehen
Ich muss nicht wenn ich das Ökosystem meines Handys wechsle, alle Daten neu erfassen.
Einfach die App und gesynct und gut ist.
Bin Notfallsanitäter und es ist völlig realitätsfern, einen Patienten im Notfall erstmal nach einem Smartphone und irgendwelchen darauf möglicherweise installierten Apps zu durchsuchen, geschweige denn dann auch an hilfreiche Informationen zu gelangen und rechtssicher sind diese auch nicht.
Danke für die Einschätzung einer Person die das weiß bzw täglich damit zu tun hat.
Richtig. Ich war früher auch auf nem RTW im Einsatz. Und nie haben wir Patienten, die alleine nicht ansprechbar aufgefunden wurden, durchsucht. Selbst wenn ein Zettel mit Blutgruppe, Medikation und Vorerkrankungen aus der Tasche rausgehangen hätte – er hätte uns nichts genützt. Notfallmedizin läuft anders ab. Der Patient wird stabilisiert und in die Notaufnahme transportiert. Wir haben weder Blutkonserven dabei, noch würden wir welche geben. Die Blutgruppe wird im Krankenhaus eh bestimmt. Und bis dahin reicht Ringerlösung oder dann Blutserum, um einem Volumenmangelschock zu begegnen. Und Glucose lässt sich auch testen. Fürs Herz würden wir auch nicht die Medis des Patienten nehmen. Mir fällt echt kein Fall ein, wo Informationen eines Notfallpasses im Notfall einen Nutzen hätten.
So lange ihr kein Penicillin verabreicht, ist mir alles egal. Das steht nämlich in meinem iPhone-Notfallpass, dass ich dann hops gehe.
Was empfehlen Sie denn aus der Praxis?
Soll/muss man sich das tätowieren lassen, eine „Hundemarke“ tragen oder was wäre der erfolgversprechendste Weg für den Verunfallten, dass die Retter und Ärzte seine Wünsche sicher wahrnehmen?
Na gar nichts. Steht ja auch so da. Lieber alles so belassen wie es immer war. Was fällt uns auch ein, einfach bestehende Abläufe verbessern zu wollen um so z.B. für Klarheit zu sorgen?
Das hat nichts mit „Was fällt uns auch ein, einfach bestehende Abläufe verbessern zu wollen“ zu tun.
Die Daten, die in einem Notfallpass stehen, sind relevant, wenn es um die Anamnese geht. In der Notfallmedizin hat man keine Zeit dazu, eine Anamnese zu erheben. Jede Minute, die der Patient zu lange am Notfallort verweilt, kostet unnötig Zeit, die dem Patienten unter Umständen das Leben kostet. In der Notfallmedizin geht es darum, eine erste (Verdachts-) Diagnose zu stellen, und daraus eine erste Behandlung abzuleiten.
EKG, Sauerstoffsättigung, Blutdruck sind Standard. Wenn der Patient nicht ansprechbar ist, wird ne GCS (Glaskow Coma Scale) erhoben, auch Standard. Bei unklarer Bewusstseinslage wird meist noch der Blutzucker gemessen, um Über- und Unterzuckerung auszuschließen.
Niemand braucht in der Notfallmedizin die Blutgruppe.
Das einzig für die Notfallmedizin relevante Medikament ist, ob der Patient Marcumar nimmt und man eventuell prophylaktisch Vitamin K gibt. Solche Patienten haben einen Marcumar Ausweis im Portemonnaie.
Sonst wird Ringer-Lösung als Volumenersatz gegeben und offensichtliche Blutungen abgedeckt.
All das ist Standard und sorgt für Klarheit. Eventuell nimmt man schon mal Blut ab, damit das schneller geht und die Werte schneller da sind in der Klinik.
Und selbst in der Klinik interessiert die meisten Daten aus dem Notfallpass erst einmal niemanden.
Der Notfallpass ist vielleicht „Nice to Have“, aber eigentlich (wenn es um Notfälle geht) überflüssig.
So leid es mir tut, aber im Regelfall wird im Notfall der individuelle Wunsch ignoriert und das angenommen, was für die allermeisten Menschen gilt: Leben um jeden Preis.
Die Klärung des Patientenwillens durch Angehörige oder eine Patientenverfügung ist ein langwieriger und aufwendiger Vorgang, der stattfinden kann nach der Stabilisierung oder bestenfalls bevor ein Notfall eintritt. Dafür müsste man aber im Voraus mit dem Arzt reden.
Sehe ich jetzt auf dem iPhone keine Vorteil gegenüber dem schon eingebauten Notfallpass. Zumal das mit dem vom ADAC nur funktioniert wenn man in der Lage ist das Gerät zu entsperren, wenn jemand nicht ansprechbar ist dann kommt man auch nicht an die Wallet Karte.
Bei den eingebauten „Notfall“-Funktionen von iOS bzw. Android geht es in erste Linie darum, dass Apple bzw. Google noch mehr Gesundheitsdaten über die Nutzer zu sammeln, die sie teuer verkaufen können.
Was der ADAC natürlich nicht macht…….als Anbieter von Reisen, Kfz-Versicherungen usw. ………
Kein Unternehmen dieser Welt macht etwas aus Nächstenliebe, auch der ADAC nicht. Oder warum die Daten dann in der Cloud gespeichert?
Die Frage ist, ob die Helfer danach suchen. Die Android/iOS-Notfallpassfunktionen kennen die… man sollte also weiterhin den Systemeigenen Notfallpass pflegen, aber dann kann man sich den vom ADAC auch sparen.
Den einzigen Nutzen im iOS Notfallpass sehe ich in den hinterlegten Adressen hinterher wenn Zeit dafür ist.
Kein Arzt kann sich auf einen NP verlassen, die Angaben können falsch, veraltet oder von jemand anders sein.
Die Angaben können ein Anhaltspunkt sein für Allergien z.B., aber mehr auch nicht.
Jede Rettungskraft steht mit einem Bein im Knast wenn man eine Aktion auf Grundlage des NP macht.
Die App heißt bei Android „Persönliche Sicherheit“. Über den Weg wie im Beitrag beschrieben, komme ich dort nicht hin und ich habe die neueste Androidversion.
Notfallsanitäter hier… schon die native Notfallpass-Funktion bietet kaum Mehrwert, würde wenn überhaupt bei alleine bewusstlosen Personen genutzt – da ist es dann aber höchstens nett zu wissen. Die Akutbehandlung läuft auch ohne Anamnese im Zweifel.
Mobilnummern von Angehörigen sowie die eigenen Personalien wären da noch die relevantesten Punkte.
aber nach einer auf dem Smartphone installierten App würde niemand suchen, never.
Die Verifizierung mit der Verimi App funktioniert nicht. In der Verimi App wird der ADAC gar nicht als Vertragspartner aufgeführt.
Mit der Nect App gibt es Probleme mit der Verifizierung. Nach 2 oder 3 Stunden hat bei mir endlich die Verifizierung mit der Nect App funktioniert. Nect teilte mir auf Anfrage mit, dass das Problem beim ADAC liegt und von dort gelöst werden muss.
Seit mindestens einer Woche gebe ich die Notfall Daten ein. Die Notfall Daten werden vom ADAC nicht übernommen, es erscheint jeweils eine Fehlermeldung. Anrufe bei der Hotline sind zwecklos, die Hotline kann mit Notfall Daten Verimi App Nect App nichts anfangen. Nachdem ich einige E Mail an den ADAC geschrieben habe, bekam ich irgendwann eine E Mail von gesundheit@adac.de. Auf die Verifizierungs Probleme geht man weder per E-Mail noch Telefonisch ein, interessiert in keinster Weise. Auf das Problem dass die Daten vom ADAC online nicht übernommen werden lautet jeweils, bei ihnen funktioniert alles, Problem muss bei mir liegen. An einer Lösung des Problems seitens des ADAC besteht in keinster Weise ein Interesse.