Europäisches Parlament diskutiert Überarbeitung und Stärkung der EU-Vorschriften zum Geoblocking

Geoblocking ist eine Methode, die von Internetunternehmen verwendet wird, um den Zugriff auf ihre Inhalte basierend auf der geografischen Lage eines Benutzers zu beschränken oder zu steuern. Dies wird oft durch Überprüfung der IP-Adresse des Benutzers erreicht, die dessen Standort anzeigen kann. Beispielsweise nutzen viele Streaming-Dienste oder Online-Shops diese Technologie, um bestimmte Inhalte nur in bestimmten Regionen zugänglich zu machen oder unterschiedliche Preise in verschiedenen Ländern zu verrechnen.

Die Mitglieder des Europäischen Parlaments haben nun über die Notwendigkeit diskutiert, die EU-Vorschriften zum Geoblocking zu überarbeiten und zu stärken. Dieser Schritt sei notwendig geworden, um den digitalen Binnenmarkt zu stärken und Verbrauchern bessere Dienstleistungen anzubieten, vor allem angesichts der zunehmenden Digitalisierung und des Online-Shoppings. Man betont, dass die Vorschriften in vollem Umfang durchgesetzt werden sollten, um die „bestehenden Barrieren zu beseitigen“.

Die aktuell geltenden Vorschriften wenden sich demnach bisher nicht an digitale Dienste, die urheberrechtlich geschützte Inhalte anbieten wie E-Books, Musik, Software und Online-Games. Man sehe durchaus Potenzial darin, solche Dienste in die Vorschriften aufzunehmen. Zudem wurde das Problem der grenzüberschreitenden Paketzustellung angesprochen, wo bestehende Lieferbeschränkungen noch immer mehr als 50 % der Online-Transaktionen betreffen.

Weiterhin weisen die Abgeordneten auf die Notwendigkeit hin, die Online-Registrierung und Zahlungsmethoden zu verbessern, zudem müssten audiovisuelle Dienstleistungen modernisiert werden – insbesondere hinsichtlich der Verfügbarkeit von Inhalten und Live-Sportveranstaltungen. Der Bericht wurde letztendlich mit 376 zu 111 Stimmen bei 107 Enthaltungen angenommen.

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Nordlicht, Ehemann und Vater. Technik-verliebt und lebt fürs Bloggen. Außerdem: Mail: benjamin@caschys.blog / Mastodon

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6 Kommentare

  1. Gute Lobbyarbeit!

  2. Vielleicht sollte Mann/Frau im EU Parlament mal ein bisschen recherchieren. IP Adressen werden in kürze von allen großen Browsern über die Privatsphäre Einstellungen verschleiert werden. Auch der Browser Fingerabdruck und 3PC werden dann nicht mehr funktionieren.

  3. Ja wäre schon, wenn geoblocking auch bei Dreame und Roborock unterbunden wird und wir dann auch in den Genuss der besseren chinesischen Varianten zu einem Drittel des Preises kommen könnten.

  4. Ich erinnere mich noch an die guten Zeiten der Kurzwelle: was aufgrund der physikalischen Gegebenheiten hörbar war konnte gehört werden. Radio sowieso, aber mit SSB-tauglichen Empfängern auch See-, Flug- und Amateurfunk weltweit. Sogar „Feeder“, also Sendungen in SSB oder ISB (auf zwei Seitenbändern wurden unterschiedliche Inhalte zugespielt) konnte man hören. Die waren eigentlich nicht für den „Endverbraucher“ sondern versorgten Relaissender in anderen Gebieten mit dem programm … alles offen und hörbar. Wünsche ich mir fürs Internetzeitalter zurück. Sörsender nutze man damals für eine andere Art Geoblocking: um in diktatorischen Regiemen den Empfang von Auslandsprogrammen zu verhindern. Gabs sogar innerdeutsch: der RIAS , ein deutschsprachiger Sender der Amerikanischen Aliierten wurde in der „DDR“ massiv gestört: selbst in zeiten von Energieknappheit wendete die „DDR“ einiges an Kilowatt auf um den Empfang in der Zone zu verhindern. Genauso krank wie Geoblocking. Was gesendet wird sollte jede(r) hören dürfen. Einzige ausnahme natürlich Persönlichkeitsschutz und sicherheitsrelevante Übermittlungen wie BOS-Dienste. Aber keine einschränkungen aus kommerziellen Gründen

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