Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Fahrrad und Technologie gründen „Coalition for Cyclist Safety“

V2X-Technologie kann Radfahrer für andere Verkehrsbeteiligte digital sichtbar machen und durch rechtzeitige Warnmeldungen Kollisionen vermeiden.

Eine Koalition von 19 Unternehmen aus den Bereichen Automotive, Fahrrad und Technologie hat sich zusammengeschlossen, um vernetzte Mobilitätslösungen zu entwickeln und umzusetzen. Das Ziel dieser „Coalition for Cyclist Safety“ ist es, die Sicherheit für Fahrrad- und eBike-Fahrer auf nordamerikanischen Straßen zu verbessern. Sie planen, mithilfe der Vehicle-to-Everything-Technologie (V2X) einen umfassenden Ansatz zur Sicherheit von Fahrradfahrern zu entwickeln.

Die Unternehmen unterstützen die Pläne des US-Verkehrsministeriums zur Nutzung von V2X als Lösung zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. Die Integration von Fahrrädern in das V2X-Kommunikations-Ökosystem soll dazu beitragen, Unfallverletzungen zu reduzieren. Die Koalition arbeitet eng mit Interessenvertreterinnen und einem beratenden Gremium zusammen, um Erkenntnisse und Empfehlungen zu berücksichtigen. Aktuellen Statistiken zufolge machen Fahrräder in den USA 1 % aller Fahrten aus, aber 2 % aller Verkehrstoten, wobei jedes Jahr über 130.000 Radfahrer verletzt werden.

Anhand interner Untersuchungen und öffentlich zugänglicher Daten schätzt Audi, dass sich mithilfe von C-V2X bis zum Jahr 2025 rund 5,3 Millionen Fahrzeuge, Verkehrsbaustellen, Bahnübergänge, Fahrräder und andere Einrichtungen und Fahrzeuge beziehungsweise Geräte vernetzen lassen. Bis zum Jahr 2030 könnte diese Zahl auf 61 Millionen anwachsen, darunter 20.000 Fußgängerüberwege, 60.000 Schulzonen, 216.000 Schulbusse und 45 Millionen Smartphones.

Bereits Mitte des Jahres gab der Hersteller Canyon an, eine solche Technologie bis 2026 zu integrieren. Viele Fahrradunfälle ereignen sich an unübersichtlichen Kreuzungen. Fahrräder können dort mit Geschwindigkeiten von 25 km/h oder mehr unterwegs sein. In solchen Situationen kann fehlende Aufmerksamkeit dazu führen, dass Fahrzeuge plötzlich ausscheren, der Radfahrer gezwungen ist auszuweichen und möglicherweise stürzt. Es gibt auch Szenarien ohne Sichtkontakt, wenn sich ein Radfahrer beispielsweise im toten Winkel eines Fahrzeugs befindet, wenn ein Auto über die Gegenfahrbahn oder einen Radweg abbiegt, wenn der Radfahrer von einem größeren Fahrzeug (z. B. Bus oder LKW) verdeckt wird oder wenn Autofahrer schlicht unkonzentriert sind. In Zukunft wird die Technologie in der Lage sein, die Geschwindigkeit des Kfz automatisch zu reduzieren oder das Öffnen der Fahrzeugtür zu verhindern, wenn ein Fahrrad auf einem seitlichen Fahrradweg vorbeifährt.

Die Gründungsmitglieder sind:
Automobilhersteller – Audi, Cariad
Fahrradindustrie – Accell, AT-Zweirad, BMC, Bosch eBike Systems, Koninklijke Gazelle, Shimano, Trek Bicycle Corp.
V2X-Technologie – Autotalks, Commsignia, Qualcomm, Spoke Safety
Telekommunikation – Deutsche Telekom, TELUS

Dem Beratungsgremium des Bündnisses werden angehören:
ITS America, League of American Bicyclists, People for Bikes, The Governors Highway Safety Association

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3 Kommentare

  1. Die analoge Variante von V2X wäre bei uns Rücksichtnahme. Aber anscheinend sind US-Straßen ein ganz anderes Pflaster. Gibt es halt eine neues Feature im Cybertruck.

  2. Was Fahrradfahren wirklich sicher machen würde, wäre getrennte Infrastruktur und weniger Auto-zentrische Planung. Die Niederlande machen es seit Jahrzehnten vor – nicht nur in den großen Städten.

    • Hallelujia, genau das, das und nix anderes. Ich würde sogar noch weiter gehen und ebenfalls wie in den Niederlanden üblich, mini eAutos und Roller dort fahren lassen. Bei uns würde noch S-Pedelec dazu kommen, natürlich alle mit angepasster Geschwindigkeit. Kann eh nicht verstehen warum ich mit einem S-Pedelec auf der Straße fahren muss, wenn ich auch meine Geschwindigkeit reduzieren kann um den Fahrradweg nutzen zu können – gleiches wie Spielstraße oder 30er Zone bei den Autos…

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