Lindenstraße: Erstmals zum Streamen verfügbar
Am 8. Dezember 1985 begann die Ausstrahlung der „Lindenstraße“, einer Fernsehserie, die von Hans W. Geißendörfer entwickelt wurde. Kennt wahrscheinlich fast jeder. Sie wurde zu einem festen Bestandteil der deutschen Fernsehlandschaft und begleitete wöchentlich das Leben der Menschen in einem Straßenzug in München. Die Serie behandelte verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens sowie realpolitische Entwicklungen.
Durch Szenen mit aktuellen Inhalten und Dialogen zu tagesaktuellen Ereignissen und politischen Geschehnissen reflektierte die „Lindenstraße“ über Jahrzehnte hinweg die politische und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 1989 den Bambi für die „realistische Darstellung des deutschen Alltagslebens“. Die Serie wurde von ihrem Publikum begeistert aufgenommen und war aufgrund ihrer Fokussierung auf aktuelle und kontroverse Themen ebenso beliebt wie der „Tatort“ und fest im Sonntagabendprogramm verankert. Die „Lindenstraße“ entwickelte sich zu einer Kultserie mit einer treuen Fangemeinde.
Für alle Fans von Else, Helga, Gabi, Klaus und Co. und alle, die Lust auf eine Reise in 34 Jahre deutsche Fernsehgeschichte haben, nimmt ARD Plus im Laufe der nächsten Monate alle 1.758 Folgen der „Lindenstraße“ in das Angebot auf. Zu bedenken ist, dass ARD Plus ein kostenpflichtiges Angebot ist.
ARD Plus bietet eine Auswahl an Inhalten, die in der ARD-Mediathek nicht mehr verfügbar sind. Highlights aus 70 Jahren ARD TV Geschichte stehen kuratiert zur Verfügung. Für monatlich 4,99 € können jederzeit Inhalte angesehen werden, die sonst nur als Download oder auf DVD erhältlich sind.
Das Angebot steht zur Verfügung als eigenständige App- und Webversion, aber auch bei Magenta TV der Deutschen Telekom, Amazon Prime Video, Apple TV und als YouTube Primetime Channel.
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Unabhängig von diesem „Content“ finde ich es als Frechheit an Eigenproduktionen die über viele Jahre mit Geldern aus GEZ und Rundfunkbeitrag produziert wurden kostenpflichtig anzubieten.
https://www.tagesschau.de/faktenfinder/ard-plus-101.html
Und wenn, das Angebot geht weit über die Grundversorgung hinaus. Aber ist man ja nicht anders gewohnt vom gefräßigen ÖR.
Hä? Sie *müssen* eine marktübliche Gebühr verlangen, weil die permanente Verfügbarkeit über die definierter Grundversorgung hinausgeht. Artikel nicht gelesen? Oder einfach nicht verstanden?
Hast du den verlinkten Artikel überhaupt gelesen? Inhaltlich bist du ja nicht darauf eingegangen oder hast du es einfach nicht so mit Fakten?
Also hätte die Serie nie mit den GEZ-Gebühren finanziert / produziert werden dürfen, weil schlicht keine Grundversorgung, welches aber die einzige Legitimation für die GEZ-Gebühr bzw. heute „Beitrag“ war und ist. Bei sich selbst findet der Faktenfinder natürlich keine Selbstkritik.
War auch mein erster Gedanke. Möglicherweise ist das zur Verfügungstellen aber mit zusätzlichen Kosten verbunden. Ist aber nicht ganz so tragisch: Wer es mag, darf ja selbst entscheiden ob es ihr/ihm das wert ist. Unabhängig davon: Die Lindenstraße war für mich der verlässlich traumatisierende Kick für einen schweren Sonntagabendblues zum Start in die neue Arbeitswoche. Ich habe neben gelegentlichen Kurzbesuchen maximal zwei ganze Folgen dieser aus meiner Sicht(!) bierernsten und staubtrockenen Serie geschaut.
In deinen Worten erkenne ich mich irgendwie wieder. Ich habe die Serie Ende der 90er bei meiner damaligen Freundin ab und zu mitschauen müssen – den moralisierenden und belehrenden Unterton empfand ich als ziemlich unangenehm…
Das liegt aber nicht am ÖRR. Die Privatsender haben dafür gesorgt dass die Inhalte in den Mediatheken in der Regel nur kurz zu sehen sind.
Nach aktueller gesetzlicher Regelung wäre die Alternative, sie garnicht anzubieten. Denn der Zeitraum in dem ARD, ZDF & Co Inhalte in den Mediatheken anbieten dürfen ist im Rundfunkstaatsvertrag geregelt. Filme und Serien dürfen z.B. nach Ausstrahlung im linearen Fernsehen 12 Monate in der normalen Mediathek verfügbar sein. Mit dieser zusätzlichen kostenpflichtigen Mediathek für den Zugriff auf das „Archiv“ wird diese Regelung umgangen.
Eingeführt wurden diese Limits meines Wissens auf Betreiben der privaten Sender, die kein Interesse daran haben dass die ÖR zu viele Inhalte frei zur Verfügung stellen.
Da muss man die Kritik an die privaten Fernsehsender richten. Die sind mit ihrer Klage Schuld, dass der ÖR den Content nicht konstenfrei anbieten darf.
Eine Klage hat in aller Regel nur dann Erfolg, wenn der beklagte Gegenstand gegen geltendes Recht verstößt. Wenn also die Privaten nicht geklagt hätten, würden vielleicht mehr Inhalte in den Mediatheken der ÖR zu finden sein, trotzdem würde es sich auch dann um einen Rechtsverstoß handeln. Insofern muss man die Kritik an den Gesetzgeber richten, der diese Regelungen so beschlossen und damit erst dafür gesorgt hat, dass die Klage der Privaten erfolgreich sein konnte.
Ich kann das Gejammere nicht nachvollziehen.
Ja, die Produktionskosten sind zwar (teilweise) durch die Rundfunkgebühren bereits gedeckt worden.
Nach der Ausstrahlung erfolgt aber die Zweitverwertung, die noch etwas Geld in die Kassen hineinspült.
Und letztendlich: würden o.g. Angebote kostenfrei sein, müssten die Kosten (alleine durch die Bereitstellung, Pflege usw.) ja auch noch zusätzlich auf die Rundfunkgebühren aufgeschlagen werden. Über eine Kostenbeteiligung bezahlt man nur noch, wenn man es unbedingt haben möchte.
Die Kosten durch die Bereitstellung könnte man umgehen, indem man die Folgen bei YouTube kostenfrei hostet. So wie jetzt auch schon ein offizieller Lindenstraße-Kanal mit vielen Folgen bei YouTube existiert…
Seit wann ist denn YouTube eine caritative Organisation? Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kommerzielle Tochtergesellschaft eines deutschen ÖRR-Senders ihre Inhalte kostenfrei von YouTube hosten lassen kann. Außerdem kann ich mir nicht vorstellen, dass ebendiese kommerzielle Tochtergesellschaft die von ihrer Muttergesellschaft erkauften Rechte nicht monetarisieren will.
Produktionskosten sind die eine Seite. Die sind aus den Gebühren finanziert worden. Die weitere Vermarktung von Inhalten, die nach MStV nicht mehr zum Regelangebot des ÖRR gehören durfen, ist die andere Seite.
Man sollte gar nicht auf die Inhalte an und für sich eingehen und darauf, ob man zur Zielgruppe gehört.
klar kann sie, jeder kann alles da hosten, an dem er/sie die Rechte besitzt. Und YouTube darf das dann durch Werbung monetarisieren. Die hätten bestimmt nichts dagegen.
Mit Werbeunterbrechungen verseuchten Schrott gibt es doch wahrhaftig genug. ARD Plus hat einen anderen Qualitätsanspruch und möchte lieber seine Kunden nicht mit zusätzlicher Werbung belasten. Außerdem müssten die Inhalte ja irgendwie zu YouTube gelangen.
Da kann ich RogerB nur beipflichten. Eine Frechheit….
Hoffentlich hast du auch die folgenden Erklärungen gelesen und verstanden.
und was ist mit Gute Zeiten, Schlechte Zeiten?
das wird wohl nie komplett verfügbar sein?
NEin wird es nie. RTL hat zu Anfangszeiten ein paar Folgen verloren.
Ich hätte gedacht, dass alle folgen auf RTL+ online sind? Zumindest kann ich da durch die Jahre scrollen und dort geht’s im Mai 1992 mit Folge 1 los… oder fehlen zwischendurch Folgen?
Auch wenn es per Dekret nicht erlaubt ist die Inhalte nach einer bestimmten Zeit noch kostenfrei anzubieten, gäb es immer noch die Möglichkeit die Erlöse den GEZ-Gebühren gegenzurechnen, wovon dann wiederum alle Zwangszahler etwas hätten. Auch dort werden die Privaten wieder aufschreien, aber da kann ich nur sagen: niemand zwingt die zu Senden und ich verzichte seit fast 20 Jahren auf deren Angebot an filmunterbrochener Werbung.
Die Privaten haben was dagegen. Deswegen muss der Dienst zum marktüblichen Preis angeboten werden.
Der Dienst darf weder günstiger noch gegengerechnet werden, sonst wird der sofort weggeklagt.
Ich danke für die Erklärungen im Bezug auf die privaten Sender und dem Rundfunk Staatsvertrag. Hoffen wir mal das der Strom der Streaming-Server wirklich auch von den Nutzern gezahlt wird.
Was viele über mir in ihrer unreflektierten Wut auf den ÖR nicht sehen oder nicht sehen wollen, ist die Tatsache, dass mindestens ein großer Teil der Serie damals analog aufgezeichnet wurde (vermutl. auf Tape). Damit der Kram jetzt gestreamt werden kann, musste sich also jemand hinsetzen und alle Folgen digitalisieren. Das kostet aber Geld, welches der ÖR nicht aus dem Rundfunkbeitragstopf nehmen kann. Deshalb wird die Serie auf dem kostenpflichtigen Kanal ausgestrahlt.
Obwohl ich mich nicht zur Zielgruppe der Serie zähle, hoffe ich, dass sie damit Erfolg haben. Denn nur so kann man manche nischige alte Sachen wiedersehen.