VanMoof: So geht es weiter

Ihr habt es vermutlich mitbekommen. Der E-Bike-Hersteller VanMoof ist in die Insolvenz gegangen, was für (Neu-)Kunden des Unternehmens natürlich blanker Horror ist. Teilweise kamen sie nicht an ihre neuen oder reparaturbedürftigen Räder, es fehlte das Geld durch die Bestellungen und vieles mehr. Die ärgerliche Geschichte zog sich natürlich, doch VanMoof hat bekanntlich ja einen neuen Besitzer gefunden. Lavoie, die Mikromobilitätsmarke von McLaren Applied, hat den E-Bike-Hersteller übernommen und schon damals angekündigt, dass man die Marke beibehalten wolle. Doch wie geht es denn nun konkret weiter? Da hat an nun eine Informationsseite veröffentlicht, die auch für Bestandskunden interessant sein dürfte, wobei es bei Garantie und Nichtlieferung natürlich nicht so gut aussieht:

Q: Wann wird VanMoof wieder Fahrräder, Ersatzteile und Zubehör verkaufen?

A: Wir arbeiten daran, die Produktion von VanMoof E-Bikes hochzufahren und eine Auswahl an Modellen wird zeitnah zum Verkauf stehen. In den nächsten Monaten werden wir die Lieferkette für Ersatzteile und Zubehör wiederaufbauen. Gleichzeitig arbeiten unsere Entwicklerteams in Amsterdam, Taipei und London an Plänen für neue Modelle mit dem Fokus auf Verlässlichkeit, Design und weltklasse Technik.

Q: Besteht die Möglichkeit, mein Fahrrad reparieren zu lassen?

A: Ja, sehr zeitnah wirst du die Möglichkeit haben, dein Fahrrad reparieren zu lassen. Es laufen bereits Gespräche rund um den Neustart der Ersatzteilproduktion. Einige Ersatzteile werden zunächst neu entwickelt und verbessert. Weiterhin arbeiten wir an der Entwicklung einer Plattform, um Informationen zu unserer Technologie mit Drittanbietern im weltweiten Einzelhandel zu teilen. Sodass sie in Zukunft dein VanMoof warten und reparieren können.

Q: Mein Fahrrad hat noch Garantie. Was bedeutet der Neustart für mich? 

A: Die Garantieversprechen, welche unter vorherigen Management gemacht wurden, laufen unter dem alten Betrieb, welcher leider insolvent ist. Wir werden alles geben, damit du dein Fahrrad weiter nutzen kannst. Durch das Auflösen von alten Abhängigkeiten und die Offenlegung unserer Technologien für ein weltweites Service-Netzwerk und örtliche Fahrradläden, wird die Instandhaltung deines VanMoof deutlich erleichtert.

Q: Ich habe ein Fahrrad vor der Insolvenz gekauft, aber die Lieferung ist nicht erfolgt. Was passiert jetzt?

A: Leider laufen alle ausstehenden Lieferungen unter dem alten Betrieb. Die Insolvenzverwalter erstellen eine Liste aller Gläubiger des alten Betriebs, diese beinhalten auch betroffene Kunden. Solltest du den Kauf mit einer Kreditkarte oder mit einem Dienstleister wie PayPal getätigt haben, könntest du das Recht auf eine Rückerstattung haben.

Wie erwähnt, VanMoof soll nun als Marke beibehalten werden. Die Besitzer wollen mit McLaren Applied, LAVOIE und VanMoof eine weltweit führende micro-mobility-Marke aufzubauen, welche durch wegbereitende Technik, Design und Innovation bestechen wird. So wolle man es VanMoof-Fahrern ermöglichen, ihre Fahrräder zu jeder Zeit und ohne Probleme zu nutzen. Um das umzusetzen, erstelle man eine Plattform, die sowohl eine erhöhte Verfügbarkeit von Ersatzteilen, als auch einfacheren Zugriff auf technisches Know-how für dritte Parteien ermöglichen soll.

Die Produktion und der Verkauf einer Auswahl der aktuellen Modelle von VanMoof werden bald wieder aufgenommen, und Forschungs- und Entwicklungsteams arbeiten bereits an neuen Produkten. Man überarbeite die Lieferkette und verbessere Ersatzteile der bestehenden Modelle, um diese robuster und reparaturfreundlicher zu machen. Neue Produkte werden herausragende und langlebige Fahrräder sein, so die vollmundige Aussage.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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9 Kommentare

  1. Was ich krass finde, eine Woche vor der Insolvenz habe ich noch eine Werbemail bekommen, in der wurde eine Vorbestellung offeriert. Das Geld wäre wohl in die Insolvenz gelaufen. Anscheinend waren die Eigentümer komplett verpeilt oder es war mutwillig.

    • Nunja, sobald man an die Öffentlichkeit geht ist es ja sowieso durch. Dann kauft niemand mehr wenn die sagen sie haben Probleme. Insofern ist es nachvollziehbar, dass sie es bis zur letzten Sekunde probiert haben.
      Andererseits verstehe ich die Käufer nicht ganz. Die Probleme waren ja schon geraume Zeit vor der Insolvenz bekannt, hier und da wurde berichtet und in entsprechenden Foren wurde schon spekuliert, dass da was nicht passt.

    • Na ja… Natürlich versuchst du bis zur letzten Minute, bis du die Insolvenz offiziell beantragst, dass Geschäft aufrecht zu erhalten. Und selbst darüber hinaus weißt du ja nie, wie es weitergeht. Es kann durchaus auch sein, dass im Rahmen der Abwicklung trotzdem noch alle Bestellungen bedient werden.
      Gut. Das scheint hier eindeutig nicht der Fall zu sein. Ich weiß allerdings auch nie, was ich davon halten soll, wenn im Rahmen einer Insolvenz die „guten Teile“ der Firma veräußert werden, aber die Altlasten bleiben zurück…

    • So etwas ist keine Verschwörung. Oft wissen die Mitarbeiter nichts von kommenden Veränderungen, auch wenn es schon jahrelang „hätte“ passieren können. Ist mir leider auch schon oft passiert: neu angefangen, zwei Wochen später neuer Konzernchef, Hälfte der Mitarbeiter weg. Anderer Konzern nach einem Monat Gerüchte, Monat später Fusion, geh mit in andere Großstadt oder Tschüß. Solange nichts definitiv veröffentlicht ist arbeitet man normal weiter, im eigenen Interesse.

  2. Ich hoffe und wünsche dass der neue Eigentümer ein besseres Management-Händchen hat als bisher. Was ich damals nach einem Diebstahl erlebt habe … Wobei, wenn ich jetzt lese dass man quasi die A***-Karte hat wenn man gerade erst bestellt hat lässt mich das schon jetzt zweifeln.

  3. Also klassisches Rosinen-Picken, McLaren Lavoie will Technologie und Markennamen aber nicht die zugehörigen Verbindlichkeiten. Schade, das sowas immer wieder klappt…

    • Ja, das ist Marktwirtschaft. Wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe wäre alles restlos weg, so gibt es neue Chance für Produkt und Mitarbeiter. Wäre das besser? Machen selbst im Privaten immer mehr Leute mit Privatinsolvenz.

    • Die Firma ist Insolvenz und der Verwalter verkauft dann alles was noch zu Geld zu machen ist. Die andere Firma da hätte sicher nicht die komplette Firma samt Verbindlichkeiten gekauft, wurde ja lang genug gesucht. Aber so wurde zumindest durch den Markenverkauf noch etwas mehr Geld in die Insolvenzmasse gespült und jeder Gläubiger bekommt etwas mehr. Ohne diese Möglichkeit hätten alle Gläubiger weniger Geld erhalten. Wäre dir das lieber?

  4. Schwammige Versprechen für die Zukunft, nix Konkretes schon jetzt im Angebot. Man muss verrückt sein, bei denen nochmals ein Rad zu kaufen.

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