Apple Pay: US-Rechtsstreit um mögliche Marktdominanz
Apple Pay ist schon im Visier der EU-Wettbewerbshüter. Auch in den USA kommt es aber nun zu Kontroversen. So haben drei Kreditgenossenschaften eine Sammelklage eingereicht, die im ersten Schritt von einem Gericht auch nicht wie von Apple gewünscht abgeschmettert werden konnte. Es geht darum, dass Apple für Pay zu hohe Gebühren nehme und Wettbewerb verhindere, indem man keine alternativen, digitalen Wallets unter iOS zulasse.
Das erinnert an die Kritikpunkte der EU-Kommission, die ebenfalls bemängelt hatte, dass Apple Drittentwicklern mobiler Geldbörsen für Zahlungen in Geschäften der Zugang zu NFC-Inputs verwehrt bleibe. Auch in den USA hat ein Richter die Beschwerde darüber für zulässig erklärt. Apple Pay besetze einen eigenen Markt und Android-Anwendungen seien keine direkte Konkurrenz, da der Wechsel für Apple-Kunden kostspielig sei bzw. den Sprung zu einem komplett anderen Ökosystem bedinge. Daher sei Apple Play dominant bzw. der einzige Anbieter in dem „Tap to Pay“-Segment unter iOS. Apple verhindere den echten Wettbewerb, indem man eben den Zugriff auf den NFC-Leser nicht freigebe.
In einem Punkt schlug sich der Richter jedoch auf die Seite des Unternehmens aus Cupertino: Die Kreditgenossenschaften hatten Apple Pay auch als rechtswidrig bezeichnet, weil der Dienst nur für Apple-Geräte zur Verfügung stehe. Das sei aber laut dem Richter grundsätzlich unproblematisch, da Apple Pay für die Nutzer kostenlos sei und niemand gezwungen werde, den Service zu beanspruchen. Generell sei aber die Unterstellung, Apple habe sich mit Apple Pay ein Monopol gesichert, plausibel.
Auch der Aussage, dass Apple intransparente bzw. überhöhte Gebühren für die Zahlungsverarbeitung fordere, stimmte der Richter zu. Am Ende sei festzustellen, dass der mangelnde Wettbewerb den Kunden schade. Konsequenzen gibt es für Apple aber vorerst nicht. Vielmehr wird sich der Rechtsstreit zwischen Apple und den drei Kreditgenossenschaften im Dezember 2023 fortsetzen.
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Also das Apple hohe Gebühren fordert ist ein gegebener Fakt, da kann ich die Banken grundsätzlich erstmal verstehen.
Was mir gerade nicht einleuchtet ist die Monopolstellung Apples in diesem Beispiel.
Apple Kunden haben auf deren Geräten keine andere Option Tap-to-Pay zu nutzen da iOS keine Drittanbieter zulässt über die Aussperrung des NFC Chips, soviel ist klar.
Wo genau entsteht dem Kunden da ein Nachteil? Warum sollte ich als User eine alternative App zum Hinterlegen meiner Zahlungsdaten nutzen, wenn Apples Lösung systemintegriert ist, immer funktioniert, als sicher gilt und vor allem nicht Gefahr läuft kurz- oder mittelfristig aus finanziellen Gründen abgeschaltet zu werden?
Wenn ich das richtig verstehe entsteht lediglich den Banken ein Nachteil, da diese hoffen bei Drittanbietern günstigere Gebühren zu zahlen.
Es geht ja auch nicht um die Endkunden.
Es geht ja darum das Kartenanbieter geklagt haben.
In dem verlinkten Artikel steht direkt am Anfang:
„Apple was ordered on Wednesday to face a private antitrust lawsuit by payment card issuers accusing the company of thwarting competition for its Apple Pay mobile wallet.“
Ich muss gestehen den verlinkten Artikel nicht gelesen zu haben.
Also geht es nur um die Banken, das macht mehr Sinn.
Danke dir!
Der Kunde hat immer einen Nachteil, wenn er nicht wählen kann.
Kann er doch. Statt Apple Pay kann er einfach die physischen Karten nutzen.
Den Nachteil haben hier halt die Banken. Und sind wir ehrlich: Die wollen auch nur ihre Insellösungen durchsetzen.
Das ist mir jetzt etwas zu pauschal und beantwortet meine Frage auch nicht.
Der Kunde hat doch die Wahl. Er könnte ja auch ein Android Handy kaufen und Google Pay benutzen.
Oder Bar zahlen, sowie jede andere Bezahlmethode nutzen.
Zahlungen mit physischen Karten und vor allem Bargeld sind aber unsicherer als mit Apple Pay (oder auch Google Pay).
Insofern hat der Kunde dabei natürlich einen Nachteil dadurch, dass die NFC-Schnittstelle eingeschränkt ist.
> Wenn ich das richtig verstehe entsteht lediglich den Banken ein Nachteil, da diese hoffen bei Drittanbietern günstigere Gebühren zu zahlen.
Welcher vielleicht irgendwann an die Kunden weitergegeben wird. Steigende Kontoführungsgebühren sind bereits im Trend.
Die Banken suchen sich Ihre Gründe aus einem großen Portfolio aus, warum die Kontoführungsgebühren steigen. Welchen Sie nennen hat keine Auswirkung auf die Tatsache, dass Sie es unabhängig davon tun.
Das werden die Banken so oder so, welche Begründung Sie anbringen ist eigentlich irrelevant.
Egal wie das ausgeht, günstiger wird es für uns nicht mehr.
Der Kunde wird benachteiligt durch das Monopol, weil Apple keine Anreize hat Apple Pay zu verbessern oder benutzerfreundlicher zu machen, wenn es eh keine Konkurrenz gibt.
Die Begründung funktioniert grundsätzlich immer im Monopol, aber in diesem Fall ist es für mich nicht greifbar. Apple Pay macht genau das was es soll und Benutzerfreundlichkeit ist definitiv gegeben.
Karte hinterlegen und schon kann man zahlen, für den ÖPNV Bereich kann man es bei Bedarf noch schneller machen.
Die Einfachheit des Systems ist der große Vorteil, von hier an käme man schnell in den Bereich des Verschlimmbesserns. Meine Mutter hat es selbst eingerichtet und nutzt es, ohne meine Hilfe, das bedeutet für mich schon etwas. 😀
Nein, ganz ehrlich, ich wüsste nicht, wie Apple das bezahlen für mich noch verbessern könnte oder es benutzerfreundlicher gestalten wollte.
Google Pay funktioniert genau so benutzerfreundlich, ist aber trotzdem offen.
Apple liefert eine faule Ausrede fürs ausnutzen ihrer Monopolstellung und die Fanboys feiern es sogar noch…