Mercedes-Benz und Mastercard führen In-Car-Payment fürs Tanken ein

Mercedes-Benz und Mastercard führen in den Fahrzeugen des deutschen Autoherstellers In-Car-Payments fürs Tanken ein. Mittels Fingerabdruckscanner im Auto wird eine biometrische Zwei-Faktor-Authentifizierung ermöglicht. Dadurch können Autofahrer an teilnehmenden Tankstellen in Deutschland mit der im Auto hinterlegten Mastercard Debit- oder Kreditkarte über das Dashboard bezahlen. Es muss auch keine PIN oder dergleichen mehr am Smartphone eingegeben werden.

Mercedes pay+ nennt man dieses Spielchen. An über 3.600 Tankstellen in Deutschland soll das Ganze funktionieren. Dafür integriert Mercedes-Benz nach eigenen Angaben als „weltweit erster Automobilhersteller die Technik „Mastercard Secure Card on File for Commerce Platforms“. Benötigt wird aber für den vollen Komfort ein aktueller Wagen mit der MBUX-Plattform und Fingerabdruckscanner – das sind die Baureihen 223, 206, 254 und 232.

Erreicht der Fahrer eine angebundene Tankstelle und stellt den Motor ab, startet auf dem MBUX-Infotainmentsystem automatisch der Dienst Mercedes me Fuel & Pay. Der Fahrer wählt dann die entsprechende Zapfsäule aus. Noch vor dem Betanken errechnet das System den maximal möglichen Gesamtbetrag auf Basis des aktuellen Kraftstoffpreises und der Kraftstoffmenge bei Volltankung. Statt die Zahlung über ein mobiles Gerät freizugeben und dadurch abzuschließen, erfolgt die Authentifizierung des Fahrers per Fingerabdruck.

Nach dem Tanken sieht der Fahrer auf dem MBUX-Display die getankte Kraftstoffmenge und den tatsächlichen Rechnungsbetrag. Die Bezahlung erfolgt automatisch und der Fahrer darf die Tankstelle verlassen, ohne zum Kassenbereich laufen zu müssen. Die Rechnung wird dem Kunden per E-Mail zugesendet.

Die Bezahlung per Fingerabdruck aus dem Auto heraus werde laut dem Hersteller zeitnah auf weitere fahrzeugnahe Dienstleistungen sowie auf weitere europäische Märkte ausgeweitet. Somit könnt ihr dann vermutlich später nicht nur das Tanken direkt im Auto bezahlen, sondern vielleicht etwa auch Werkstatt- und Service-Dienstleistungen, Autowäschen und mehr. Vertrauen müsst ihr dabei dem Datenschutz von Mercedes-Benz haben, an dem Mozilla z. B. große Skepsis angemeldet hatte.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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23 Kommentare

  1. Der Gesetzgeber sollte alle Tankstellenbetreiber verpflichten, die Bezahlung an der Zapfsäule per Smartphone, Kredit- oder Debitkarte umzusetzen. Für Ladesäulen wurde das ja auch realisiert, wenn auch (noch) nicht vollumfänglich.
    Es ist einfach lästig sich in die Kassenschlange einreihen zu müssen, wenn man nur seine Tankfüllung zu bezahlen hat. Da könnte ich auch der Zapfsäule meine Karte präsentieren oder gleich mit dem Smartphone bezahlen. Derzeit muss man noch Tankstellen suchen, die das anbieten.

    • Eines der Dinge, die ich bei meinen vielen Islandreisen lieben gelernt habe: Nahezu jede Zapfsäule nimmt deine Kreditkarte, man muss zum bezahlen nicht reinrennen und kann unabhängig von Öffnungszeiten 24/7 tanken!
      Solche self-service Tankstellen gibt es in Deutschland auch, aber sehr sehr wenige. Ich kenne hier im Großraum Hamburg nur eine Einzige.

      • War gerade wieder in Dänemark und da ist das seit mindestens 10 Jahren normaler Alltag. Macht auch in dem dünn besiedelten Land keinen Sinn überall noch einen Tankwart hinzusetzen.
        In Dänemark bezahlt man aber auch schon seit mindestens 10 Jahren seine Frühstückszeitung per Kreditkarte und wird dabei nicht schief angesehen.

        • Gibt es den Tankwart noch? Der wie früher einem das Tanken abgenommen hat und ggf. Wasser nachgefüllt und die Scheiben geputzt hat. Heute sind es doch mehr Supermärkte mit angeschlossener Treibstoffversorgung. Selbst bei uns auf dem Land steht Fett bei Aral – Rewe to go und unten klein Aral. Darum sind ja Tankstellen auf dem Land so wichtig. Nahversorger, Poststelle, Amazon Packstation usw.

  2. Haha! Klingt komfortabel, aber: während die ganze Welt Ladesäulen installiert, Batterien entwickelt, Schnelladestandards implementiert, E-Autos entwickelt und tatsächlich auch anbietet (statt Studien zu präsentieren), Ladeinfrastruktur in die Naviapps integriert und Robotertaxis testet, verplempert Daimler Ingenieursstunden mit der Vereinfachung des Tankvorganges (wo man dann pro Woche 5 Minuten Zeit spart). Man kann nur hoffen, dass das ein Einzelfall ist und nicht auf die Prioritäten des Konzerns gesamt schließen lässt. Und selbst wenn das nichts über die Prioritäten aussagt, was glaubt die PR Abteilung wie so eine Pressemitteilung von jungen Leuten interpretiert wird und welches Image so an Daimler haften bleibt? Die sind dann als die verschrien, die sich mit Tanken beschäftigen statt – was weiß ich was Kids heute wichtig ist – TikTok Videos im Auto ermöglichen.

  3. Das ist mal eine gute Idee und was neues das sogar nützlich ist.
    Als Nichtraucher kaufe ich nur bei jedem 500ten Tankvorgang noch etwas im Shop. Also warum die Zeit nicht einsparen.

  4. Funktioniert mit CarPlay doch schon seit Monaten wenn nicht Jahren…

    Aber man muss das runde Rad eben nochmal neu erfinden.

    • Wie genau funktioniert das denn mit CarPlay? Würde mich interessieren 🙂

    • Kommt darauf an ob man am Rad mitverdienen will. Bei CarPlay bekommt Apple seinen Teil. Also warum soll Mercedes nicht auch einen Anteil an deinem Tankvorgang bekommen?
      Dafür braucht man eben ein weiteres Rad.

  5. Das automatische Zahlen nach dem Tanken ist der Grund, warum ich seit Jahren eigtl nur noch hei Shell tanke. Einfach Säulennummer in der Shell-App eingeben, tanken, wegfahren – herrlich.

    • Klar, so kann Shell höhere Preise durch die Faulheit der Kunden durchdrücken. Nur nicht an günstigeren Tankstellen tanken, ts.
      Aber wer Geld verschwendet, soll es verschwenden dürfen.

      • Wer verbietet denn den günstigeren Tankstellen das auch zu machen?

        • Machen die, hier auf dem Dorf zumindest. An der Automatentanke muss ich nur die Uhr oder das Handy vorhalten, Säule wählen, tanken. Billiger als alle Markentankstellen, jetzt gerade kostet Diesel da 8 Cent weniger als bei Aral und Shell.

      • Das Märchen mit den teuren Markentankstellen hält sich. Bei mir gibt es eine Jet- und in 2km Entfernung eine Shell-Tankstelle. Manchmal ist der Sprit bei Shell günstiger, manchmal ist es andersrum.

        Mit der ryd-App kann man Rabattaktionen nutzen. Mit Payback Fuel&Go kann man bei Aral beim Tanken Payback-Punkte sammeln. Bei Shell gibt‘ Shell-Punkte. Bei Esso gibt es Deutschlandcard-Punkte. Vermutlich gibt es noch einige andere Apps für die Nutzung von „Connected-Fueling“.

    • Geht bei Aral genauso. Und mit der richtigen App auch bei anderen Tankstellenbetreibern. Leider noch nicht flächendeckend. Aber man merkt das sich was tut. Es werden immer mehr Tankstellen.

      • Wozu die umständliche App? Kontaktloses Bezahlen an der Zapfsäule, geht schneller und auch nur mit der Uhr, oder wo auch immer man den NFC Chip hat.

  6. Was ist jetzt der Vorteil? Wenn ich es richtig verstanden habe, muss ich immer noch aus dem Auto raus und den Zapfhahn manuell diesen in die Tanköffnung schieben. Ich habe jetzt schon gedacht, ich könnte Johann, meinen Chauffeur . Wobei das hätte nur Ärger mit meiner Frau gegeben.

  7. Der Redakteur says:

    Ich nutze hierfür mit Android schon seit längerem die App „Ryd“ und möchte das nicht mehr missen. Hinfahren, Säule auswählen, bezahlen und tanken…yeah. Tolle Ergänzung sind die regelmäßigen Aktionen (teilweise bis zu 5Ct / Liter pro Tankvorgang).

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