Bundesrat billigt staatliches Label zu Tierhaltungsform

Foto von Iñigo De la Maza auf Unsplash

Die vom Bundestag beschlossene neue Kennzeichnung für frisches Schweinefleisch kommt: Der Bundesrat hat dem entsprechenden Gesetz zugestimmt. Damit kann es wie geplant nach Unterzeichnung durch den Bundespräsidenten in Kraft treten.

Das staatliche Label informiert Verbraucher künftig darüber, aus welcher Haltungsform das Tier stammt. Das Gesetz definiert dafür fünf Stufen: Stall, Stall + Platz, Frischluftstall, Auslauf/Weide und Bio.

Verpflichtend ist das Label zunächst nur für Frischfleisch von Mastschweinen, das im Lebensmittelhandel, in Fleischerfachgeschäften und im Onlinehandel angeboten wird. Private Haltungskennzeichnungen sind neben der staatlichen Haltungskennzeichnung weiterhin möglich, so das Gesetz. Sie dürfen jedoch nicht täuschend oder irreführend sein und dem Ziel einer einheitlichen Information entgegenstehen.

In fünf Jahren möchte man prüfen, ob das Ziel erreicht wurde, Kunden eine informierte Kaufentscheidung zu ermöglichen.

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38 Kommentare

  1. Wenigstens ein Anfang…

  2. „Mastschwein“: Per Regenwald-Soja gemästete Tiere, die nach 6 Monaten getötet werden. Dafür braucht es kein Tierhaltungsform-Label, sondern schlicht ein Verbot.

    • Schön wäre es. Auch die vielen anderen Qualzuchten sollten verboten werden.

    • Regenwaldsoja ist für das Tier einfach ganz normales Soja. So ein Mastschwein ist ja kein Mitglied bei den Grünen oder so. : D Und wieso es besser sein sollte, wenn ein Tier nach 7 anstatt nach 6 Monaten getötet wird ist mir auch nicht ganz geheuer.

      Liest sich für mich so als wolltest du einfach Fleisch verbieten. Und dachtest halt, diese zwei random facts könnten irgendwie plausibel Empörung hervorrufen.

      • BeziehungsweiseRevolution says:

        Es reicht ja scheinbar nicht, dass Lebewesen gezüchtet werden um dann zum Konsum getötet zu werden. Daher braucht es weitere Argumente darüber hinaus.

        • Wir müssen frühzeitig Fleischgegner in der Debatte als solche identifizieren und klar kennzeichnen.

          Die sollen meinetwegen ihren eigenen Veggiediskurs führen. Wichtig ist nur, dass der sich nicht mit dem tatsächlichen Diskurs vermischt und der radikale Veggiediskurs nicht versehentlich richtige politische Prozesse informiert.

          • Tierleidgegner ist der bessere Begriff. Ich bin ja nicht gegen Fleisch, sondern gegen die Qual und Tötung empfindungsfähiger Lebewesen für persönlichen Genuss. Der Umweltfaktor kommt dann als zweite Ebene noch hinzu (und für die ist es relevant, dass der Fleischkonsum mit Vernichtung der Regenwälder bezahlt wird und somit doppelt auf die Klimakatastrophe einzahlt).

  3. Seitdem ich eine Doku über die Herkunft sogenannter „Bio“-Eier und „Bio“-Hühnchen gesehen hab, ist mir das Siegel eh suspekt (milde ausgedrückt) und spielt kaum noch eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Es wird faktisch einfach zu wenig kontrolliert. Ich versuche einfach möglichst immer Waren von regionalen Anbieter zu bevorzugen, Bio oder nicht.

  4. Vollkommender Unsinn das Label – damit wir kein Tier eine bessere Haltung erfahren, alles so Pseudo-Maßnahmen der Regierung.
    Wir kaufen unsere Fleishc lieber beim Bauern des Vertrauens direkt im Hofladen, wenn ich wissen will, wie die Schweine dort gehalten werden, reicht ein Blick um die Ecke in den Stahl / auf die Weide oder bei eine Hofführung – die haben nämlich nichts zu verbergen.
    Klar ist das Fleisch dann deutlich teurer aber zum einen essen wir auch nicht jeden Tag Fleisch und zum anderen schmeckt es auch erheblich besser als Fleisch aus der Massentierhaltung.

    • Nein, nur weil ein Label draufklebt gehts heute keinem Tier besser. Wenn aber der Verbraucher verstärkt Freiland und Bio nachfragt, dann ist der Markt daran interessiert dieses Bedürfnis zu befriedigen und damit bekommen künftige Tiere eine bessere Haltungsform.

  5. Ich will in der Regel das günstigste Fleisch, außer das ist mir qualitativ nicht geheuer. …dann langsam teurer bis es passt.

    Ich bin gegen diese Kennzeichnung. Transparenz ist hier der Vorbote für Verbote. .. und Verbote werden ein Grund sein für Verteuerung. Aber wenn die Regierung bewusst Maßnahmen trifft, die zu einer Verteuerung führen ist das m.M.n. wie eine Erhöhung der Steuer- & Abgabenlast. … und da bin ich auch dagegen. Die Abgabenlast sollte in Deutschland auf keinen Fall steigen.

    • BeziehungsweiseRevolution says:

      Das teuerste Fleisch ist noch zu günstig, wenn wir die Kosten ernstnehmen. Hier werden Lebewesen getötet, damit sie gegessen werden können….

      • Ja, du hast das Konzept von Fleisch verstanden. Willkommen auf dem Planeten Erde.

        Die Kosten für Fleisch und andere Lebensmittel sollten gleich bleiben, bestenfalls sinken.

        • BeziehungsweiseRevolution says:

          Und ich habe das Konzept Mensch verstanden. Fleisch sollte nicht nur teurer werden, sondern insgesamt problematisiert. Ich bin übrigens kein Freund von Verboten. Mein Ziel ist es mit Argumenten zu überzeugen und Bildungsprozesse anzuregen, so dass wir zu einer fleischfreien Welt kommen. Ohne Verbote, sondern durch Einsicht.

          • Ich glaube wenn wir erst mal wirklich informieren, statt nur zu politisieren, würde bei vielen Konsumenten das Unbehagen gegenüber Fleischkonsum verschwinden. Da lassen sich (verständlicherweise) die meisten von klassischen Talking Points von Multiplikatoren beeinflussen.

            Wir dürfen halt nicht nach einem Intro Tierrechte oder so Halt machen. Wenn man am Ende ein klares Verständnis dafür hat, dass moralische Deliberation immer ein ganzes Bündel strittiger Werturteile ist, ist viel gewonnen. Und der mündige Bürger hätte dann auch das moralphilosophische Handwerkszeug, um die Forderungen von Fleischgegnern selbstbewusst zu kontextualisieren.

            Aber klar, das ist mal wieder die Forderung nach mehr Bildung. Mit mehr Bildung hätten wir auch niemanden, der sich an Straßen klebt. .. also das ist eher ein sehr allgemeines Problem bei uns. 😀

            • BeziehungsweiseRevolution says:

              Oder wir hätten niemanden, der Auto fährt?

              Die in der Deliberation sichtbar werdenden Bündel von strittigen Werturteilen liegen ja nicht in einer Person. Vielmehr wird ja gerade um die gGeltung gestritten (im besten Falle mit Argumenten und in demokratische Verfahren).

      • Wenn Du aus diesem Grund kein Fleisch essen möchtest, kein Problem, alles ok. Aber bitte halte dich doch aus der Diskussion hier raus. Es geht darum bessere Bedingungen für Schlachttiere zu schaffen, da Du kein Fleischkonsument bist, betrifft dich das hier nicht. Das ist in etwa so sinnvoll, wie sich als Nichtschwimmer in eine Diskussion über Badehosen einzumischen.

    • Ist es überhaupt noch trollen wenn es so offensichtlich ist?

      • BeziehungsweiseRevolution says:

        Es ist strafte Antwort auf einen zynischen Kommentar. No trolling.

        • Gemeint war der User „Jannik“

          • Naja viel mehr als meine Gegnerschaft erläutern hab ich bisher ja gar nicht gemacht. Wenn das bei dir schon überschwanglich empörung auslöst liegt der Fehler aber bei dir.

            Man hat das manchmal, wenn einem jemand aus einander ganz anden Bubbles begegnet, dass man sich denkt: oh Schreck, der meint das doch sicherlich nicht ernst. Der muss doch finstere Motive haben.

            …das sagt aber weniger über den anderen als halt über die Homogenität des eigenen Umfelds.

            Vielleicht findest du es einfach unfassbar, dass jemand die Abgabenlast nicht erhöhen möchte? Vielleicht war es das? 😀

  6. Solche Labels sind ja schön und gut. Aber wer garantiert uns Verbrauchern, dass das Fleisch richtig gelabelt wurde? Welche Maßnahmen und Strafen stehen irgendwelchen Betrügern ins Haus? Vorrangig geht es den Körnerfressern doch nur darum, das Lebensmittel Fleisch zu verteuern und so den Konsum einzuschränken. Wollte man sich tatsächlich, vorrangig ums Tierwohl kümmern, müsste das Überwachungsnetzwerk wesentlich engmaschiger werden. Dafür möchte man, vom Personalmangel mal abgesehen, aber kein Geld ausgeben.

    • BeziehungsweiseRevolution says:

      Das garantiert ja auch jetzt keiner. Ich erinnere nur mal an das umgelabelte „Gammelfleisch“.
      Und man kann das ja durchaus einkreisen. Überwachung und Sicherstellung der Standards auf Kosten der Hersteller.

      • Auch hier: Das sind alles Scheinargumente um die Kosten künstlich zu erhöhen. Die bestehende Transparenz ist mehr als ausreichend und wenn jemandem eines unserer gut regulierten Produkte nicht geheuer ist, der kauft es einfach nicht.

        • BeziehungsweiseRevolution says:

          Ja, diese Argumente braucht es aber, um erste Sensibilisierungen zu schaffen und am Ende den Konsum von Fleisch gesellschaftlich zu überwinden.

          • Wenn sich Fleischkonsum nur durch Scheinargumente bedrängen lässt ist’s vielleicht für alle besser, Fleischkonsum einfach nicht zu bedrängen.

            • BeziehungsweiseRevolution says:

              Da erwarte ich aber mehr, als das oben gesagte falsch zu verstehen. Die Argumente weisen zwar nicht auf Tierrehte hin, sensibilisieren aber für die Probleme der industriellen Fleischproduktion.
              An diese Problematik anschließend können dann Argumente für Tierrechte.

      • >>Überwachung und Sicherstellung der Standards auf Kosten der Hersteller.

        Und wir als Endverbraucher bezahlen dann diese gefakten Selbstaudits der Fleischindustrie? Man kann es drehen und wenden wie man will, der Fleischkonsum soll eingeschränkt werden. Da läuft eine riesige, von den Grünen angeführte, Umerziehungskampagne.

        • Grässlich! Wo kommen wir denn da hin! Und überhaupt!

          • Das hier steht exemplarisch für einen (mir zumindest) neuen Politikstil.

            Ganz oft erkennt man an irgendeinem bestimmten Vorhaben der Bundespolitik etwas boshaftes (hier bei der Fleischauszeichnung aber z.B. ja auch beim Heizungsgesetz, das klar den finanziellen Druck zu erhöhen versucht), dann weist man darauf hin und zurück kommt nur entlarvender Spott.

            Gerade so als würde gar nicht mehr versucht, unmoralische Hintergedanken und intellektuell unaufrichrige Methode noch irgendwie zu verschleiern.

            Gleichzeitig müssen in Talkshows alle so tun als wüssten sie nicht warum die AfD zur Volkspartei wird. 😀

            • Ja eben! Genau! Die da oben! Verbotspartei! Alle abschieben! Endlich sagts mal einer!!!!

            • BeziehungsweiseRevolution says:

              Nein, da liegst du falsch. Es geht gerade nicht um ein „cui bono“ und ein Entlarven unmoralischer Hintergedanken. Denn die sind bisher auch nicht benannt. Welche wären das denn?

        • BeziehungsweiseRevolution says:

          Echt? Die Kampagne habe ich verpasst. Ich sehe eher eine gesellschaftliche Entwicklung zu mehr Gerechtigkeit und der Akzeptanz von Tierrechten.

          • Es ist doch eine erzwungene gesellschaftliche Entwicklung, bei der mehr Gerechtigkeit und die Akzeptanz von Tierrechten eine eher untergeordnete Rolle spielen. Die demokratisch gewählten sog. Volksvertreter nutzen ihre ihnen vom Volk gegebene Macht zur Umsetzung ihrer nicht vom Volk legitimierten Ideologien aus.

            • BeziehungsweiseRevolution says:

              Also bisher kann man Fleisch noch problemlos kaufen und verzehren. Es wird sogar beworben. Trotz vieler guter Argumente, warum man den Konsum weltweit reduzieren muss.

              Aber ich sehe hier keine Ideologiedurchsetzung. Vielmehr einen emanzipatorischen politischen Gestaltungswillen.

  7. Nur mal so says:

    Für importiertes Schweinefleisch ist eine Kennzeichnung nicht verpflichtend!

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