Niantic: 230 Entlassungen, NBA All-World und Marvel: World of Heroes werden eingestellt
Wer sich die Entwicklung bei Niantic in den letzten Jahren mal etwas genauer angeschaut hat, den sollten die gleich folgenden Neuigkeiten nicht unbedingt wundern. Nachdem mit Pokémon GO im Jahr 2016 ein so großer Erfolg eingetrudelt ist, das Spiel bis heute seine Fangemeinde in den Bann ziehen kann, erschienen immer mehr große Titel mit bekannten Lizenzen. Harry Potter: Wizards Unite beispielsweise – längst eingestellt. Inzwischen ist aber auch NBA All-World erschienen und Marvel: World of Heroes wurde angekündigt. Beide Titel braucht ihr nicht mehr weiter verfolgen, denn wie das Unternehmen ankündigt, werden sie eingestellt.
In einem Brief an seine Mitarbeiter erklärte Niantic-Chef John Hanke, dass das Studio in LA geschlossen wird, damit rund 230 „Niantics“ entlassen werden. Man wolle sich „verstärkt auf die Entwicklung für die aufstrebende Klasse von MR-Geräten und zukünftigen AR-Brillen konzentrieren“, heißt es weiter. Niantic musste einsehen, dass die Investitionen, die seit dem Umsatzanstieg während der Corona-Pandemie in immer größerem Maße möglich waren, mittlerweile nicht mehr durch die Einnahmen gedeckt werden können. Folgende Eckpunkte nennt Hanke für die Zukunft von Niantic:
- Wir glauben weiterhin langfristig an Augmented Reality als den zukünftigen Formfaktor für Computer.
- Wir glauben, dass wir wichtige Inhalte und Plattformdienste entwickeln können, die dazu beitragen werden, das Versprechen dieses technologischen Wandels zu verwirklichen.
- Der Aufstieg von MR (Video-Pass-Through-Geräten wie Meta Quest Pro und Apple Vision Pro) bestätigt die langfristige Bedeutung von AR, aber diese Geräteklasse ist nur ein Zwischenschritt zu echten Outdoor-AR-Geräten.
- Deshalb müssen wir unsere Strategie und Investitionen entsprechend anpassen:
- Die oberste Priorität besteht darin, Pokémon GO gesund zu halten und zu einem ewigen Spiel zu machen. Während wir einige Anpassungen am Pokémon GO-Team vorgenommen haben, wächst unsere Investition in das Produkt und das Team weiter.
- Wir werden uns auch darauf konzentrieren, unsere kürzlich eingeführten Spiele im Hinblick auf Benutzerbindung, Umsatz und Rentabilität zum Erfolg zu führen. Ich bin zuversichtlich, was die Aussichten für Pikmin Bloom, Peridot und Monster Hunter Now angeht, aber wir haben noch viel zu tun.
- Wir verkleinern und fokussieren unser Plattformteam im Einklang mit der geringeren Anzahl an Spielen, die wir entwickeln, mit dem Ziel, weniger, dafür aber besser zu machen.
- Wir werden weiterhin in unsere AR-Karte und AR-Plattform investieren, um Entwicklern die Möglichkeit zu geben, ihre eigenen AR-Erlebnisse aufzubauen, zu erweitern und zu monetarisieren. Unsere höchste Priorität in diesem Bereich ist der Aufbau eines Ökosystems von Entwicklern, die plattformübergreifende, webbasierte (unter Verwendung von 8th Wall) und Unity-basierte AR-Erlebnisse erstellen. In der kommenden Welt der Headsets rechnen wir mit einer starken Fragmentierung und glauben, dass Content-Ersteller, wie bereits im Mobilbereich, plattformübergreifende Lösungen verlangen werden, die es ihnen ermöglichen, ihre Content-Investitionen auf möglichst vielen Geräten und Benutzern zu nutzen. Unser visuelles Positionierungssystem und die auf den Menschen ausgerichtete AR-Karte bieten ihnen die besten Tools der Branche, um den Menschen völlig neue Möglichkeiten zu bieten, die Welt zu sehen und zu erkunden.
Ein Satz in seinem Anschreiben klingt zudem recht „vielsagend“, auch wenn ich persönlich eigentlich gar nichts hineininterpretieren möchte: „Wir sind bestrebt, leistungsstarke Niantics zu unterstützen und zu belohnen, die sich dem Unternehmen und seiner Mission verpflichtet fühlen und unermüdlich für den Erfolg arbeiten.“ Hierzu kann sich vermutlich jeder selbst sein Bild machen. Eine Übergangslösung oder andere Form einer „Wiedergutmachung“ für die entlassenen Mitarbeiter nennt Hanke keine.
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Es war eben nur ein Hype, als AR das erste Mal umgesetzt wurde.
Die Nachfolger interessierten dann keinen mehr.
Das könnte denen mit den neuen Plänen wieder passieren, genau wie Meta & Co mit ihren Brillen….
Ich glaube nicht, dass sich das alles auf breiter Front durchsetzt.
Ja. Ingress war damals wirklich bahnbrechend (für mich) und hat mich sehr lange begleitet. Ich meine dass das auch schon bald wieder zehn Jahre her sein müsste.
Ich habe unzählige km zu Fuß zurück gelegt und habe sogar die nahezu unereichbare Medallie für die 150 Tage (weiß grad nicht wie die heißt) bekommen, allerdings nur aufgrund der Regeländerung.
🙂