Mastercard: Maestro ist ab heute Geschichte – das ändert sich (nicht)

Girocard mit Maestro-Funktion der Sparkasse Dillenburg: https://www.sparkasse-dillenburg.de/de/home/privatkunden/girokonto/maestro_informationen.html

Nach fast zwei Jahren Vorlaufzeit ist es so weit: Mastercard stellt zum Monatsende Maestro ein. Bei Maestro handelt es sich um ein Zahlungssystem für Debitkarten. Hierzulande kommen viele Girocards (umgangssprachlich bei vielen noch als „EC-Karte“ verankert) mit einer Maestro-Funktionalität im Huckepack (siehe Artikelfoto). Das Visa-Pendant nennt sich V-Pay. Während die Girocard ein deutsches Zahlungssystem ist, erlauben Maestro (sowie V-Pay) auch die Nutzung im Ausland. Verbreitung fand Maestro vorrangig im EU-Ausland. Im Ausland finden sich vor allem Mastercard- und Visa-Akzeptanz.

Auch wenn es fälschlicherweise oft behauptet wird: Wer eine Girocard mit einem Maestro-CoBadge besitzt, der hat vorerst keine Veränderungen zu befürchten. Vielmehr werden ab dem 1. Juli keine neuen Karten mit Maestro-Funktionalität mehr ausgegeben. Bereits ausgegebene Maestro-Karten bleiben bis zum Ende der Laufzeit funktionsfähig. Das kann also, je nach Kunde, bis 2027 der Fall sein. Zudem sind die meisten hierzulande ausgegebenen Karten wie erwähnt keine reinen Maestro-Karten, da greift dann einfach die Girocard-Funktionalität. Mastercard spricht derzeit von weiterhin 100 Millionen Akzeptanzstellen von Maestro – weltweit.

Eine Girocard der Sparkasse („Sparkassen Card“) mit Mastercard-Co-Badge

Viele Banken, darunter vorrangig Direktbanken, wie die ING oder DKB setzen daher inzwischen auf zwei Karten: Eine Girocard sowie eine Mastercard bzw. Visa. Häufig werden hierfür zusätzliche Kosten fällig. Bei den Sparkassen hat man derzeit die wohl beste Lösung aufgesetzt. Bereits seit langem, und seit diesem Monat auch flächendeckend, ersetzt man den Co-Badge durch Mastercard bzw. Visa. Bedeutet: Man hat hier eine Zwitter-Karte am Start, welche die Funktionalität beider Systeme vereint.

Bedeutet: problemloses Bezahlen bei Restaurants und Co, auch in solchen, die nur die Girocard nehmen. Aber auch die Online- sowie Auslandsnutzung ist möglich. Außerdem erlauben die Sparkassen die Nutzung der Co-Badge Karten, sowohl der Mastercard, als auch der Visa in Apple Pay als digitale Karten und unter Android in der Mobiles-Bezahlen-App. Egal ob physisch oder digital, die Co-Badge-Variante der Sparkassen funktioniert damit auch an Terminals, die nur Mastercard/Visa akzeptieren (z. B. jene von Sumup).

Nahezu jede Sparkassen-Card (nur wenige Institute sind hier die Ausnahme), ganz gleich ob Neu- oder Ersatzkarte, wird ab sofort mit einem Co-Badge von Mastercard oder Visa ausgegeben. Sollte eure Sparkassen-Card noch in diesem Jahr ablaufen, dann erhaltet ihr eine solche Karte auch automatisch als Folgekarte. Hier wird man bei den Sparkassen zwischen Ende August und Mitte November, spätestens jedoch 6 Wochen vor Ablaufdatum, tätig. Die digitalen Karten in Apple Pay sowie Mobiles Bezahlen werden automatisch mit der physischen Karte getauscht und erhalten wie oben beschrieben ebenfalls die Co-Badge-Funktionalität.

Es ist damit zu rechnen, dass auch andere Banken in diese Richtung nachziehen. Insbesondere, weil auch für V-Pay des Öfteren über eine Abschaffung gemutmaßt wird. Stand jetzt bleibt das Pendant V-Pay von Visa allerdings noch bestehen. Derzeit haben sich allerdings nur wenige Banken zu einem Nachfolgesystem bekannt.

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Baujahr 1995. Technophiler Schwabe & Lehrer. Unterwegs vor allem im Bereich Smart Home und ständig auf der Suche nach neuen Gadgets & Technik-Trends aus Fernost. X; Threads; LinkedIn. Mail: felix@caschys.blog

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45 Kommentare

  1. Nicht zielführende und endlos lange Diskussionen über Bezahlmöglichkeiten in Deutschland in 3, 2, 1…

  2. Hoffentlich geben Banken jetzt endlich reine Girokarten aus, damit die Zahlungsdaten in Deutschland bleiben.

    • Auch bei den Karten mit Co-Badge bleiben die Daten in Deutschland, wenn Du die Kreditkartenfunktion nicht nutzt.

    • Die Girocard ist leider ein technisch rückständiges System. Aus dem Grund zahle ich schon länger nur mit meiner Visa. Und seit die DKB für die Girocard auch noch Geld will hat sich das Thema eh erledigt.

      • Was genau ist denn technisch rückständig? Und wie wirkt sich das beim Bezahlen aus?

        • Um mal die offensichlichsten Mängel zu nennen:
          – nur stark eingeschränkt im Ausland nutzbar
          – Beim Online Einkauf komplett nutzlos
          – und das Nervigste:
          Die vollkommen zufälligen PIN Abfrage beim Bezahlen im Laden. Mal kommt eine PIN Abfrage selbst bei Kleinstbeträgen ohne, dass man das vorhersehen kann, und mal nicht. Wer das verbrochen hat bei der Produktentwicklung sollte sich einen anderen Job suchen. Dadurch disqualifiziert sich die Girocard bei mir schon komplett als „Standard Karte“ weil ich mich eben nicht drauf verlassen kann bei einer kontaktlosen Zahlung, Karte dran bei unter 50 Euro und weg. Sondern man muss stehen bleiben und warten ob die Karte heute Lust auf eine PIN hat oder nicht, und dann im Zweifel diese doch wieder verdeckt in das Terminal fummeln.

          • „Beim Online Einkauf komplett nutzlos“

            Das ist falsch. Es gibt Giropay (ehemals Paydirekt). Das mag zwar nicht weit verbreitet sein, aber ein technisches Problem ist das nicht.

            Zur PIN Abfrage:
            Soweit ich weiß, kommt der PIN nach einer bestimmten Geldmenge, die bezahlt wurde. Es würde mich aber nicht wundern, wenn die Banken die PIN auch zufällig abfragen. An der Girocard selbst liegt das aber nicht.
            Ich warte immer bis das „Zahlung erfolgreich“ kommt. Die paar Sekunden stören mich nicht. Eher im Gegenteil, das ist ein Sicherheitsfeature. Aber es ist eine Geschmacksfrage, wie sehr man Sicherheit oder Komfort vorzieht.

            „nur stark eingeschränkt im Ausland nutzbar“

            Es ist ein System deutscher Banken. Dass die Verbreitung im Ausland gegen null geht, ist zwar ärgerlich, aber kein „technisches Problem“. Und die meisten sind wahrscheinlich eher selten im Ausland.

    • Welche konkreten Nachteile habe ich, wenn meine Daten nicht ausschließlich in Deutschland bleiben? Mit konkret meine ich konkret, also nicht „könnte“, „hätte“, „würde“.

  3. Peter Pantone says:

    Wie sieht das aus: Bekommen Sparkassen-Kunden zusammen mit einer neuen Karte auch eine Kreditkartennummer? Oder wie soll das mit dem Bezahlen im Internet funktionieren? Und wie ist das mit den Kunden, die noch auf Jahre hinaus mit ihrer Girocard leben müssen? Erhalten die zusätzlich eine Kreditkartennummer?

    • Ja, auf der Karte steht dann die Kreditkartennummer, sieht man im zweiten Artikelbild.

      Die Karten werden nach 4 Jahre getauscht. Wenn man nicht so lange warten will, kann man die Karte als defekt oder verloren melden. Dann gibt es eine neue Karte. Idealerweise dann mit der Kreditkartenfunktion. Ich habe aber Pech: meine Bank wechselt auf V-Pay.

      • Die wechseln jetzt noch auf VPay ?
        Das soll doch auch langsam auslaufen.

        • Peter Pantone says:

          Ist das so? Und überhaupt: Braucht man das? Die Kreditkartenfunktion dürfte doch so gut wie überall (außer bei Tante-Emma an der Offline-Käsetheke) funktionieren.

          • Eine GiroCard funktioniert nur in Deutschland. Daher braucht man eine Alternative für das Ausland. Bisher waren das Maestro und VPay. Die funktionieren aber auch nicht überall. Daher sind Mastercard Debit und Visa Debit die bessere Wahl.

            Warum einige Banken VPay als die bessere Alternative sehen, weiß ich nicht. Möglicherweise war ihnen das zu kurzfristig (Wie lange war das bekannt? 3 Jahre?). Oder die wollen ihre eigenen Kreditkartenangebote nicht kannibalisieren.

            • Unter anderem wird der Wechsel auf V-PAY gewählt, weil nach vorsichtiger Rechtsauslegung beim Wechsel auf die neuen Co-Badge Varianten die Zustimmung zu den geänderten Sonderbedingungen von jedem Karteninhaber ausdrücklich erfolgen muss. Die Onlinequote bei den Sparkassen sollte wohl so knapp 50% liegen. D.h. dem Rest muss man aufwendig und teuer hinterher rennen.
              V-PAY ist in den aktuellen Sonderbedingungen meist schon drin.
              Andere legen eventuell die Rechtslage anders aus und verzichten auf die ausdrückliche Zustimmung zu neuen Sonderbedingungen.

            • Mit Debit Kreditkarten bist Du im Ausland spätestens bei der Autovermietung oder im Hotel ebenfalls aufgeschmissen. Eine echte Kreditkarte gehört in jedes Reisegepäck.

          • Beim Kiosk in der Nähe: nur „EC-Karte“ und nur ab 10€. Leider der einzige in der Nähe, der Hermes-Pakete annimmt (die man nur in Bar bezahlen kann).

            • Meine Hermes Annahmestelle hat „gesagt“, dass er 30cnt. pro Paket bekommt. Da kann der natürlich keine extra Gebühren für abführen. Nachgeprüft habe ich das aber nicht.

              • Und Bargeldhandling ist kostenfrei ;).

              • Das stimmt, die Vergütung ist wirklich derart lächerlich niedrig. Aber die Shops sind es selbst schuld wenn sie solche Konditionen akzeptieren.

            • Hermes Pakete kannst Du online auch mit Paypal bezahlen.

            • Sowas gehört gesetzlich verboten.

            • Tatsächlich möchte Hermes, das Pakete. je bar oder per Online Frankierung bezahlt werden. Täglich muss der Hermes Shop dem Fahrer, der die Pakete abholt, das Geld der eingenommen Pakete mitgeben.

        • Bis jetzt gibt es nichts offizielles. Aber da es ebenfalls eine Visa Debit gibt, liegt es nahe, dass VPay auch irgendwann still gelegt wird.

  4. Ich denke wenn man eine Girocard haben braucht kommt man um Co-Badging nicht drum rum. DKB/Consors geben ja reine Girocards ohne Co-Bading aus. Mit denen steht man zB bei SumUp Geräten doof da. Die machen verwenden bei Girocard ausschließlich den Co Badge (vpay oder Maestro)

    • Viel lustiger sind die Leute die ein SumUp Gerät haben und sagen das nur „EC Karten“ gehen. Lesen die sich überhaupt das durch was die unterschreiben?

      • Mein Friseur verwendet ein Gerät von SumUp und ich zahle dort problemlos mit einer Girocard ohne Co-Badge.

      • Naja, weil EC-Karten 0,9% und Kreditkarten/NFC-Transaktionen 1,9% Gebühren kosten. Und es ist leichter zu sagen „Nur EC-Karten“ statt „bleib mir mit deiner Kreditkarte vom Leib, dass kostet mich zusätzliche Gebühren“.

        • Falsch! Kreditkarten-Transaktionen kosten 1,19%

          • 1,9 ist schon richtig, bis 5.7.2023.
            „Aktualisierung der Kartenterminal-Gebühren: Bitte beachten Sie, dass Ihnen ab dem 5. Juli 2023 unabhängig von der verwendeten Zahlungskarte (Debit oder Kredit) eine Transaktionsgebühr von 1,39 % berechnet wird. Bis zu diesem Datum gelten die derzeitigen Gebühren – 0,9 % für Debitkarten und 1,9 % für Kreditkarte/NFC-Transaktionen.“

            • Nee, ist nicht richtig.
              Die folgende Tabelle gibt Ihnen einen Überblick darüber, welche Disagios für welche Kartenanbieter berechnet werden:
              Maestro, VPay, Mastercard- und Visa-Debitkarten 0,89%
              Mastercard, Visa 1,19%
              American Express 1,5%
              JCB / CUP / Diners 1,9%
              Zuschlag für Firmenkreditkarten (Commercial Cards) +1,3%

              • Ja, ihre Preise sind richtig wenn wir z.B. von Sparkassen reden würden. Es ging aber um SUMUP.

        • Das geht auch deutlich günstiger wenn man sich etwas informiert.

  5. Wer in den Niederlanden Urlaub macht und die neue Karte dabei hat, der könnte eine (böse) Überraschung erleben. Dort setzte man nur auf Maestro/V-Pay und es kann sein, dass Mastercard/Visa und Bargeld nicht angenommen werden.

    • apfelfred says:

      Wie Bargeld funktioniert da nicht? 🙂 Von welchen Niederlanden sprichst du? 😀

    • Halte ich für Humbug, Mastercard/Visa wird weltweit angenommen, warum sollten die Niederlande sich ins Knie schießen?

      • Da Maestro weltweit ausläuft, wird natürlich auch in den Niederlanden bald flächendeckend Mastercard und Visa akzeptiert.

        • In Zukunft bestimmt, jetzt aber noch nicht. Gerade erst in einem sehr großen Supermarkt (AH) erlebt.

          • Die Albert Heijn Kette ist allerdings für ihre geradezu notorische Kreditkartenverweigerung bekannt. In der Region Zeeland/Zuid-Holland, wo ich häufig Urlaub mache, hab ich schon in vielen erheblich kleineren Geschäften mit VISA-Credit bezahlt. Zum Einkaufen gehe ich dann halt zu Lidl statt zu AH – wer nicht will, der hat.

      • Vor solchen Toiletten mit nur Bargeld habe ich auch schon gestanden. Bin dann unter der Absperrung durch da ich kein Kleingeld dabei hatte, aber dringend auf die Toilette musste. Hätte mich gerne jemand darauf ansprechen können, der hätte die passende Antwort erhalten.

        • Du meinst, deine Antwort wäre gewesen: Eigentum und Freiheit fremder Leute ist mit egal, meine Meinung geht vor?

      • Kurzform:
        Das ist in den NL historisch bedingt. Es gab dort ähnlich wie bei uns ein nationales Debitkarten-System, das „PINnen“. Als das eingestellt wurde, hatte es der niederländische Einzelhandel geschafft, stattdessen sehr günstige Konditionen für Maestro und vPay auszuhandeln. (Ich bin mir nicht sicher, ob der Gesetzgeber zu Gunsten des Handels eingegriffen hat). Die Gebühren liegen/lagen weit unterhalb der damals üblichen 1-3% für Kreditkarten. Da man ja mit vPay/Maestro zahlen kann, nahmen(nehmen viele Geschäft, namentlich AH, aus Kostengründen keine Mastercard oder Visa an. Das ändert sich aber gerade, wenn auch ähnlich langsam wie hier mit der „Ehh-Zehh“-Karte.

      • Und in Frankreich (zumindest Normandie und Bretagne) gibt es überall kostenlose und saubere öffentliche Toiletten und Kreditkarte geht nahezu überall. Dafür ist das Mobilfunknetz/Internet so schlecht, dass man sich die Funklöcher aus Deutschland hierher wünscht… irgendwas ist immer.

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