Amazon plant offenbar mehr Ladengeschäfte
Der Amazon-Manager Andy Jassy hat erklärt, dass sein Arbeitgeber in Zukunft noch stärker auf physische Ladengeschäfte setzen wolle. Dies teilte Jassy jedenfalls den Kollegen der Financial Times mit. Dabei ist diese Ansage aktuell eher überraschend, denn zuletzt hieß es, derartige Expansionspläne würde man erst einmal zurückstellen.
Der Manager schiebt die bisherigen Enttäuschungen aber auf die Pandemie, welche es in den letzten beiden Jahren Amazon erschwert habe, im Einzelhandel seine hochgesteckten Ziele zu erreichen. So hatte Amazon ja vor ca. 5 Jahren Whole Foods übernommen und sich von jenem Deal im Wert von 13,7 Mrd. US-Dollar einiges versprochen. Dennoch kann Amazon da im US-Einzelhandel bisher nur bedingt seinen Status ausbauen.
So schloss Amazon in den Vereinigten Staaten einige seiner Amazon-Fresh-Lebensmittelgeschäfte und legte die Pläne für weitere Filialen auf Eis. Jassy relativiert diese Misserfolge. Er erinnert daran, dass viele der Geschäfte mitten in der Pandemie eröffnet hätten. Dennoch steht der Umsatz mit physischen Ladengeschäften bei Amazon aktuell nur für überschaubare 3,4 % des Gesamtumsatzes. Die Übernahme von Whole Foods brachte dem Händler also nicht den erhofften Durchbruch im Einzelhandel.
Einige Experimente hat Amazon da auch schon zu den Akten gelegt: etwa „4 Star“. Das sollten Geschäfte sein, die nur Produkte vor Ort verkaufen, die bei Amazon.com mindestens Bewertungen von 4 Sternen erhalten haben. Marktforscher konstatieren, dass Amazon bisher ein sehr eingeschränktes Verständnis vom Retail-Markt gezeigt habe und deswegen komme der Konzern da auch nicht voran. So könne Amazon zwar spannende Technologien vorweisen, etwa für den automatisierten Check-Out oder smarte Einkaufswagen – das seien aber keine Mittel und Wege, um Kunden ins Geschäft zu bringen. Das seien lediglich zusätzliche Faktoren. Am Ende komme es aber auf die Preise und das Warenangebot an und da hapere es.
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