EU-Parlament fordert Maßnahmen gegen Loot-Boxen und Co. in Spielen
Das EU-Parlament hat dafür gestimmt, Gamer besser vor bewussten Manipulationen durch die Spieleindustrie zu schützen. Man übermittelt damit eine Aufforderung an die EU-Kommission, um in diesem Bereich tätig zu werden. Im Auge hat man damit beispielsweise Loot-Boxen und Mikrotransaktionen sowie Spielmechaniken, die gezielt süchtig machen sollen.
Leider kennt das wohl jeder Gamer: Man zockt einen Titel und stößt auf künstliche Hürden, die sich auch mit größtem Geschick nicht überwinden lassen – wohl aber mit der Zahlung eines gewissen Geldbetrags. Bei besonders hartgesottenen Entwicklern gewinnt man gar den Eindruck, das Gameplay sei Nebensache und werde nur um die Mikrotransaktionen herum gebaut. Gerade jüngere Spieler sollten hier besser davor geschützt werden, in eine Suchtspirale zu geraten, so das EU-Parlament.
Gefordert werden unter anderem einheitliche Regeln für die Europäische Union sowie Systeme, die Eltern helfen, zu verstehen, wofür ihre Kinder in Computer- und Videospielen Geld investieren. Etwa wünscht man sich, dass das Altersfreigabesystem Pan European Game Information (PEGI) Loot-Boxen und Mikrotransaktionen in seine Altersfreigaben einbezieht. Titel mit solchen Mechaniken könnten dann automatisch höhere Freigaben erhalten.
Das EU-Parlament fordert die Kommission mit seiner Abstimmung auch auf, generell die Auswirkungen von Loot-Boxen und Kaufaufforderungen für Mikrotransaktionen zu evaluieren. Ebenfalls sollte das Gold-Farming in einigen Titeln genauer auf Verbindungen zu Wirtschaftskriminalität und Menschenrechtsverletzungen hin untersucht werden. Andere Anregungen fordern mehr Datenschutz und appellieren an die Entwickler, Spielsucht nicht bewusst zu fördern und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Gleichzeitig erkennt man aber auch den Wert von Videospielen in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht an. Daher wünscht man sich auch, dass die EU-Kommission eine europäische Videospielestrategie aufbaut, um die hiesige Industrie zu fördern.
Letztere zeigte sich im Übrigen weniger begeistert. Branchenverbände kritisierten, dass rigidere Regeln in Bezug auf Mikrotransaktionen die finanzielle Sicherheit der Branche gefährden könnten. Dadurch könnte es schwerer werden, Triple-A-Projekte zu rechtfertigen, so die Behauptung.
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Es ist ermutigend zu sehen, dass das EU-Parlament eine Forderung aufgestellt hat, die dazu beitragen könnte, ein wichtiges Problem anzugehen. Obwohl es sich lediglich um eine Forderung handelt, gibt es Anzeichen dafür, dass diese ernsthaft in Betracht gezogen wird und sich möglicherweise in konkreten Maßnahmen niederschlagen könnte.
Tja, Loot-Boxen sind Glücksspiele, und wenn sie echtes Geld kosten, müssen sie genauso lizenziert werden, wie Kasions und Lotterien.
Mehr gibt es dazu eigentlich auch gar nicht zu sagen; außer vielleicht, dass sie noch schlimmer als Kasinos und Lotterien sind, denn bei letzteren kann man zumindest mit einer geringen Chance seinen Einsatz zurückgewinnen und der Betreiber hat ein finanzielles Risiko, weil er Gewinne auszahlen muss. Was man bei Lootboxen „gewinnen“ kann, ist ein Scam, der NFTs in nichts nachsteht, minus die Planetenverbrennung. Kein Wunder, dass mehrere Spielecorpos schon mit dem Gedanken gespielt haben, beides zu kombinieren.
Dealerverbände kritisierten, dass rigidere Regeln in Bezug auf Drogentransaktionen die finanzielle Sicherheit der Branche gefährden könnten. Manmanman.
Ein begrüßenswerter, längst überfälliger Schritt.
Das was in dem Bereich von der Spieleindustrie in weiten Teilen praktiziert wird ist hochgradig manipulativ und zutiefst verabscheuungswürdig.
Früher hast nen Spiel gekauft und es lief (ohne sich als Beta-Tester zu fühlen der Update XY hat abwarten müssen). Vorangekommen bist durch „Fleiß“, außer dir war dein Geld nichts wert und du hast auf Cheats oder Lösungsbücher zurückgegriffen.
Heute hörst dir vom Nachwuchs das Gebettel an, ihm Skin oder Auto XY kaufen. zu sollen. Und selbst nach dem tausendsten Nein, ist die Hoffnung wohl immer noch nicht gestorben.
Mir grault es jetzt schon davor, wenn man nicht nur weiß, dass es entsprechende Aufladekarten quasi überall an der Kasse gibt, sondern man auch sein Taschengeld für ausgeben kann. Ausnahmsweise lege ich es da nämlich nicht in den Mund, man habe welches (zur freien Verfügung).…
Allein da wäre ein Mindestalter – oder gibt es das für Aufladekarten bereits? – gar nicht mal so schlecht!
Aufladekarten zu Taschengeldbeträgen unterliegen nur den AGB des Anbieters. Als einziger Anbieter druckt Sony auf seine PSN-Karten ein Ab-18-Emblem, welches dem USK-Aufdruck ähnlich genug sieht, dass die Verkäufer fälschlicherweise davon ausgehen, dies sei eine gesetzlich verbindliche Altersfreigabe, obwohl dem nicht so ist (keine Ahnung, ob so eine Nachahmung eines „amtlichen“ Emblems überhaupt legal ist, aber geklagt hat noch niemand dagegen). Als 16-Jähriger habe ich Sony dafür verflucht, aber da gab es auch noch keine Lootboxen in dem Ausmaß wie heute.
Das Thema ist zu begrüßen. Casinos in Games einzukleiden ist ein seit Jahren ungesunder Trend. Sollte das durchkommen, ist die Chance da wieder mehr gute Spiele als getarnte Shops zu sehen.
Bin gespannt, was da am Ende tatsächlich beirauskommt. Ich hab so die Vermutung, dass das wieder nur so ne halbgare Nummer wird. Aber die Hoffnung ist da.
Wird am Ende wie mit Lobbyismus. Jeder weiß, dass das Korruption ist, aber es wird trotzdem nichts unternommen.
Dann rechnen sich die großen sog. AAA Produktionen even nicht mehr. Wäre ganz sicher kein großer Verlust. Nach dem 20. COD oder FIFA muss auch mal gut sein. Im Indie-Bereich gibt es in weiten Teilen so viel mehr Qualität als da oben an der Spitze, dass so ne ordentliche Flurbereinigung sicher ganz vernünftig ist.
Also immer weg mit dem Dreck.
Warum? Wenn die Leute das bezahlen
Warum Kokain verbieten? Wenn die Leute doch dafür zahlen…