„Interview mit einem Vampir“: Serie startet heute exklusiv bei Sky
Sky Deutschland hat ab heute die Serien-Neuauflage von „Interview mit einem Vampir“ exklusiv im Programm. Die Serie nimmt sich die Buchvorlagen von Anne Rice aber eher als freie Inspiration her. Solltet ihr eine Umsetzung wünschen, die näher an den Romanen ist, kann ich den Kinofilm aus den 1990er-Jahren empfehlen.
In der Neuauflage gibt es da doch einige radikale Anpassungen: Etwa ist Louis kein Sklaven haltender Plantagenbesitzer mehr, sondern lebt nun selbst als Schwarzer im New Orleans der Jazz-Ära. Die erste Staffel der Serie ist ab heute immer 20:15 Uhr freitags auf Sky Atlantic zu sehen. Zudem sind die Episoden dann jeweils beim Streaming-Dienst WOW und via Sky Q abrufbar. Sieben Episoden umfasst Season 1. Eine zweite Staffel ist bereits bestellt und wird dann bei Erscheinen ebenfalls zu Sky stoßen.
Ihr habt im Übrigen die Wahl zwischen dem Originalton oder der deutschen Synchronisation. Werdet ihr bei „Interview mit einem Vampir“ hereinschauen?
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Die „radikalen Anpassungen“ klingen schon wieder etwas sehr „woke“. Reinschauen werde ich trotzdem mal, ob’s gefällt wird man sehen.
Diesen Vorwurf liest man in der IMDb nicht, es sind in erster Linie Leute enttäuscht, die das Buch kennen und kritisieren, dass die Adaption zu weit davon entfernt ist. Alle anderen scheinen durchaus angetan: https://www.imdb.com/title/tt14921986/reviews?ref_=tt_urv
Für mich ist die Serie dennoch nichts. a) nicht mein Thema, b) zu viel andere Serien in der Watchlist und vor allem c) kein Sky.
Ich habe über die Serie auch vorwiegend positive Kritiken gelesen, auch wenn ich als Leser der Bücher blöd finde, dass viel verändert worden ist. Da ich aber auch noch etliche andere Serien erstmal weiterschauen will, weiß ich schon, dass „Interview mit einem Vampir“ bei mir durchs Raster fallen wird.
Ich verstehe die inflationäre Verwendung des Begriffs „woke“ nicht. Vor wem oder was haben sie denn Angst? Fühlen sie sich bedroht? Wird ihnen etwas weggenommen? Schauen Sie sich die Serie doch einfach erst einmal an, bevor Sie Mutmaßungen anstellen.
Wokeness ist problematisch, da sie aktuelle, sozialpolitische Umstände in erdachte Umgebungen projeziert und damit disruptiv auf die Fantasiewelt wirkt. Und das meist, um eine Botschaft zu senden und dies nicht als Zusatz, sondern Ersatz für eine ordentliche Story.
Zudem ist der moralische Anspruch widersprüchlich. Schauspielerei wird as absurdum geführt, wenn Behinderte nur noch von Behinderten gespielt werden dürfen. Oder Kunst und Können wird nicht verstanden, wenn Buchübersetzungen nur von Menschen mit der gleichen Hautfarbe des Autors übersetzt werden dürfen. Aber wenn von Menschen moniert wird, dass in der Romanvorlagen weiße Menschen im Film durch PoC ersetzt werden, ist man Rassist, weil „man solle sich nicht so anstellen“.
Ja was denn nun? Logisch geht nur eines, sodass für mich der Eindruck entsteht, dass hier egozentrierte Rosinenpickerei betrieben wird.
„Interview mit einem Vampir“ fällt jedoch für mich nicht in die Woke-Kategorie. Im Gegenteil, denn die Hautfarbe ist thematisch verankert und zeitlich gegenüber der Romanvorlage angepasst. Diese ist auch wohl nur Inspiration und nicht Vorlage für diese Serie, die mich vom Narrativ, der konstruierten Welt und der stimmigen Atmosphäre durchaus in ihren Bann gezogen hat.
Woke? Wenn ich mich richtig erinnere spielten in den Büchern Hautfarben oder Geschlechtsidentitäten keine Rolle und es hatten im Grunde alle mit allen anderen Sex und die beiden Hauptdarsteller waren ein homosexuelles Pärchen. Ich möchte da auch mal an das nicht mehr alternde Kind erinnern und ihre Probleme in Bezug auf Beziehungen und Sex…
Habe viel mehr ein Problem mit dem Genuschel und dass ich mit englischen Untertitel schauen müsste .
Dass er ein Schwarzer und Musiker ist, empfindest du – ohne weitere Infos zu besitzen – als Woke? Das wäre, als würde man dich, nach einer einzigen Deppenaussage direkt für einen Rassisten halten…
Zum Thema: Es ist ein zweischneidiges Schwert. Hält man sich strikt an ein Buch, kommt man meist nicht ran. Verändert man zu viel ist das aber auch eher schwierig.
Es geht m.E. eher um den Sprung der Buchvorlage vom „damals gesellschaftskonformen“ weißen Sklavenhalter zur (bitte Fehlinterpretation vermeiden) farbigen Neuzeitperson. Das Buch liefert m.E. eh genug eigenen Spielraum für „woke“ Themen, wie Homosexualität etc., sodass man hier wohl getrost auf der Ebene Zeitschiene bleiben kann, ohne zuviel Stress und Antistress zu erzeugen 😉
Oder anders ausgedrückt wirkt das auch für mich in etwa so wie damals Star Trek IV: Zurück in die Gegenwart. Kann man machen, löst sich aber sehr stark vom originären Genre.
Ontopic: ich bin bei Vampiren, Zombies und Superhelden mittlerweile raus. #skip
Ich habe ja niemanden als Rassisten beschimpft, sondern allerhöchstens aufgezeigt, dass man durch auf Minimalst-Infos gestützte Aussagen ein Fass aufmacht, in dem man selber meist nicht sitzen will.
zu PIO: Ich bin da sogar bei dir (Foundation etc) ABER: Was ist denn hier Woke? Hast du a) die Serie schon gesehen? Oder stützt du dich auf die Tatsache, dass es ein Schwarzer ist (und ja vorher klar war, dass die Serie weit vom Buch abweicht)?
Denn dann müsstest du dich nicht wundern, als Rassist bezeichnet zu werden. Solltest du die ganze Serie schon gesehen haben… entschuldige bitte
ImeV spielt nunmal auch nicht in New Orleans im 20. Jh., man klammert sich doch hier nur an den Titel als Clickbait. Wenn das Ding jetzt „Bloody Jazz“ oder so heissen würde und die obige Beschreibung beinhaltet, würde kein Hahn krähen. Mir persönlich ist es egal, wie die Umsetzung ist, solang es „gut“ ist. Ob James Bond jetzt weiss ist oder nicht, oder Ghostbusters Frauen ist mir völlig schnuppi bzw. bin ich total offen, da aber insb. der letztere Film ne inhaltliche Katastrophe war, sind viele Menschen dann einfach kritisch bzgl. des Gesamtkonstrukts und oft liegen die Probleme dafür aber im Hintergrund und weniger bei den Schauspieler:innen (#She Hulk). In Star Trek Discovery gibt es im Übrigen gefühlt keine „klassischen“ CIS-Männer aber fällt kaum auf, weil es keinen Vergleich gibt. Fand ich echt witzig bzw. mag ich die Serie auch (mehr als andere).
Aber klar ist das sowas von Woke. Aber mein Problem damit ist eher, dass sie generell Romanvorlagen damit versauen. Ob nun durch Wokeness oder einfach nur Unfähigkeit. Warum entwickeln die nicht einfach mal was neue, was Eigenes? Da können sie dann doch machen, was sie wollen und kein Schwein würde mit Woke-Vorwürfen um die Ecke kommen.
Ich bin es echt leid als Rassist beschimpft zu werden, nur weil ich der Meinung bin, dass es ne blöde Idee ist Z. B., bei Foundation aus einem schüchternen weißen (jungen) Mann eine hysterische, farbige (junge) Frau (mit jeder Menge Folklore-Hintergrund) zu machen.
Mir ist es echt völlig egal welche Hautfarbe; Religion oder sexuelle Ausrichtung ein Charakter hat. Wenn es passt, dann passt es. Nicht egal ist es mir aber, wenn man Namen großer Vorlagen missbraucht, um dann irgendeinen politisch korrekten Kram zu produzieren.
Ich verstehe diesen „Hype“ um die dunkelhäutige Arielle auch überhaupt nicht. Zu meinen frühen Jugenderinnerungen gehören unter anderem Ghostbusters, wo ich Winston Zeddemore am coolsten fand oder die Indianer von Cleveland, wo ich Cerrano geliebt habe. Warum muss man denn jetzt einfach alles anders machen, nur damit es anders ist?
Anders gefragt: Wäre „Schwarze Jungs bringen’s nicht“ dann eigentlich auch woke oder wäre das dann wiederum rassistisch? https://de.wikipedia.org/wiki/Weiße_Jungs_bringen’s_nicht
Sehenswerter Film übrigens, mochte ich damals sehr gerne!
Ja, den mochte ich damals auch sehr. Im Originaltitel nennt er sich übrigens „White Men Can’t Jump“, war damals also schon nach heutigen Maßstäben rassistisch. Genauer gesagt, positiv rassistisch.