Kompakter Beamer: Nebula Capsule 3 Laser im Test

Anker hat mit dem Nebula Capsule 3 Laser Ende September 2022 einen neuen Beamer vorgestellt. Den habe ich nun einmal getestet. Die Besonderheit ist sicherlich, dass der Beamer sehr kompakt und portabel nutzbar ist. Der Nebula Capsule 3 Laser arbeitet mit einer Auflösung von 1080p und kann Diagonalen von bis zu 120 Zoll projizieren. Die empfohlene Projektionsentfernung steht bei 1,5 m. Die Helligkeit beträgt 300 ISO-Lumen. Das klingt erst einmal nicht viel, allerdings muss man im Hinterkopf behalten, dass es sowohl ANSI- als auch ISO-Lumen gibt. Viele Hersteller nutzen da das ANSI-System.

ANSI-Lumen und ISO-Lumen sind beide Maßeinheiten, die verwendet werden, um die Helligkeit auch von Beamern zu messen. Der Unterschied besteht darin, wie die Helligkeit gemessen wird. ANSI-Lumen werden gemessen, indem man die Helligkeit in einem bestimmten Bereich misst und dann den durchschnittlichen Wert berechnet. Diese Methode ist etwas ungenauer als die ISO-Lumen-Methode, da sie nur einen Teil des gesamten Projektionsbereichs berücksichtigt.

ISO-Lumen hingegen werden gemessen, indem man die Helligkeit des gesamten Projektionsbereichs misst und dann den durchschnittlichen Wert berechnet. Im Allgemeinen wird die ISO-Lumen-Methode bevorzugt, da sie ein genaueres Maß für die tatsächliche Helligkeit liefert.

Allerdings können ANSI-Lumen immer noch verwendet werden, um eine grobe Vorstellung von der Helligkeit eines Beamers zu erhalten. Es ist wichtig zu beachten, dass ANSI-Lumen und ISO-Lumen nicht direkt miteinander verglichen werden können, da sie auf unterschiedliche Weise gemessen werden. Am Ende bleibt natürlich stehen, dass auch 300 ISO-Lumen nun nicht wirklich die Welt sind. Dennoch kann man ganz gut, sofern nicht komplett die Sonne im Zimmer steht, tagsüber Inhalte schauen. Ich habe einmal Bilder von der Leistung des Beamers bei Tageslicht gemacht. Die Lebensdauer der Lichtquelle ist mit 30.000 Stunden beziffert.

Als Betriebssystem dient Android TV 11. Es sind auch Lautsprecher mit 8 Watt Leistung und Support für Dolby Audio vorhanden. Die Lautsprecher sind als okay zu bezeichnen, aus den Schuhen hauen sie mich allerdings nicht. Über den 3,5-mm-Ausgang könnt ihr notfalls aber auch Soundsysteme anklemmen. Oder ihr nutzt eure eigenen Kopfhörer. Immerhin: Wer mag, der kann den Nebula Capsule 3 Laser auch als Bluetooth-Lautsprecher ohne Beamer-Funktion nutzen, dann sind bis zu 10 Stunden drin, nach 8 Stunden Musik habe ich aber aufgehört zu testen. Letzten Endes ist auch alles der Kompaktheit geschuldet.

Die erwähnte Besonderheit des Nebula Capsule 3 Laser ist ja, dass dieser Beamer dank der Maße von 83 x 83 x 170 mm und dem Gewicht von nur 950 Gramm sehr portabel ist. Es ist auch ein Akku integriert, der für bis zu 2,5 Stunden Wiedergabe ausreichen soll, so der Hersteller. Ich sage mal so: mit knapp über 2 Stunden seid ihr dabei. Ist der Akku leer, muss er ca. 3 Stunden geladen werden, wenn möglich, betreibt ihr den Beamer einfach über den USB-C-Anschluss weiter.

Dank Android TV sind natürlich auch Chromecast built-in und der Google Assistant mit von der Partie. Allerlei Apps könnt ihr aus dem Play Store herunterladen. AirScreen ist bereits vorinstalliert, damit könnt ihr AirPlay nutzen, um beispielsweise Fotos oder Videos vom iPad oder iPhone anzuzeigen. Ist aber keine Alternative zu echtem AirPlay.

Was sicherlich zu erwähnen ist: Ihr habt einen HDMI-Eingang (HDMI 2.1). Was ihr da anschließt, bleibt euch überlassen. Obwohl Android TV ab Werk dabei ist und Zugriff auf zig Apps erlaubt, würde ich vielleicht zu einem Fire TV Stick oder ähnlichem greifen, falls man nicht manuell herumfuhrwerken möchte, um Netflix oder andere Dinge auf den Beamer zu bekommen. Wie bei vielen anderen Beamern muss man auch hier Netflix per Sideload auf das Gerät bringen, das erledigt aber hier die Nebula-App von Anker, die auf dem Beamer installiert ist. Aber selbst dann muss man Netflix mit der App steuern. Und wo wir bei Apps sind: Es gibt neben der richtigen Fernbedienung auch Fernbedienungs-Apps für Android und iOS.

In Stichpunkten:

Alternativ kann man über den USB-C-Anschluss auch ein Laufwerk anschließen – aber logischerweise auch nur, wenn nicht geladen wird.

Offiziell werden 60fps unterstützt. Das funktionierte im Test meist sauber.

Die Helligkeit ist okay, mehr Spaß macht es aber in abgedunkelten Räumen.

HDR ist bei diesen Geräten eher ein Marketing-Schlagwort, nicht unbedingt etwas, was ihr sehen könnt.

Der Nebula Capsule 3 Laser richtet sich an Menschen, die das Gerät wirklich portabel nutzen wollen, alles andere ist Quatsch angesichts des Preises und der leistungstechnischen Eckdaten.

Ja, das Gerät ist wertig verarbeitet und kompakt – für ausschließlich daheim ohne Ortswechsel empfinde ich den Nebula Capsule 3 Laser jedoch als zu teuer.

Der Lüfter ist bei Ruhe zu hören, aber nicht wirklich ein lauter Puster.

Bei diesem Preis hätte man eine Transporttasche, bzw. einen Schutz dazulegen müssen.

Neben der Fernbedienung gibt es Fernbedienungs-Apps und eine Steuerung über die Oberseite des Beamers.

Die automatische Trapezkorrektur und das Nachfokussieren geschehen in den meisten Fällen wie gewünscht, manuell muss man selten nachjustieren – kann man aber. Wie üblich bei Beamern mit Android TV gibt es zudem Helligkeits- und Bildeinstellungen.

Was bleibt denn nun am Ende? Ich sehe den Nebula Capsule 3 Laser in seinem Getränkedosen-Design vor allem als Beamer für häufige Standortwechsel. Da spielt er dann seine Stärken aus. Ansonsten wäre er als reiner, stationärer Beamer (mir) zu teuer. Unabhängig vom Preis: Ein solide verarbeitetes Gerät, welches für seine Größe und sein Gewicht eine gute Arbeit leistet.

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Hallo, ich bin Carsten! Ich bin gelernter IT-Systemelektroniker und habe das Blog 2005 gegründet. Baujahr 1977, Dortmunder im Norden, BVB-Fan und Vater eines Sohnes. Auch zu finden bei X, Threads, Facebook, LinkedIn und Instagram.

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6 Kommentare

  1. Ich finde die Nebula Beamer recht gut; habe selbst einen im Schlafzimmer. Einzig das Netflix-Problem ist der Killer für das Nebula-Android-TV. Daher habe ich einfach einen Google-TV per HDMI engehängt und nutze den Nebula als reinen Beamer. Immerhin mit 1A-Bildjustierungsfähigkeiten!

  2. Das ANSI ISO Ratio ist 1:0.8. Also haben wir hier 375 ANSI Lumen. Wenn ich überlege dass ich zuhause einen günstigen (420€) Optoma FHD Beamer mit 2700 ANSI Lumen habe ist das echt nicht der Brüller. Also eigentlich nur fürs Campen geeignet.

  3. Matt Shade says:

    Hmm, ich lese deine Tests eigentlich immer gerne. Aber dieser hier ist doch recht leidenschaftslos. Ich finde, du hast das Wichtigste nicht wirklich angesprochen: Die Bildqualität. Es wird (zu)viel über die Helligkeit geschrieben und über deren Bemessung und Definition in Sachen Lumen. Aber was ist mit der Bildschärfe, der Farbdarstellung (bei vielen Mini-Beamern ist diese nicht gut) und mit dem Schwarzwert in dunkler Umgebung?
    Neben den Farben ist insbesondere das Schwarz für ein gutes Bild ausschlaggebend. Viele günstige Beamer bieten nur ein dunkles grau, dadurch ist das Bild bei dunklen Inhalten nicht zu gebrauchen. Klar, es handelt sich um einen portablen Klein-Beamer und man kann sicherlich keine Wunder erwarten. Aber in diesem Zusammenhang wäre auch eine Aussage zur Light-Engine ganz gut gewesen. Denn hier haben wir ja eine Besonderheit: Die Laserquelle. Bei dieser könnte das Bild im Gegensatz zu LED möglicherweise bessere Ergebnisse liefern. Ein paar Eindrücke dazu wäre schon ganz gut gewesen. Vielleicht kannst du beim nächsten Projektor ja mal an diese Kriterien denken. Gruß und frohes Neues!

  4. Vielleicht hab ichs im Artikel überlesen, aber der Preis war nicht dabei. 900€ bei Amazon.

  5. Warum muss man Netflix per Sideload auf das Gerät bringen? Auf der Box läuft doch Android TV 11, also müsste doch „Netflix für Android TV“ kein Problem darstellen?Lläuft das nicht genau so wie bei Android TV Fernsehern?
    Bin auf Antworten gespannt.
    Gruß XHardi

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