Deutsche Post: Weniger Briefsendungen, aber mehr Beschwerden

In Deutschland gehen immer weniger Briefe auf die Reise – dennoch gibt es aber immer mehr Beschwerden über Probleme bei der Briefzustellung, wie das ZDF berichtet und auch nach Erklärungen sucht. Bei den Kunden der Deutschen Post kommt es jedenfalls immer häufiger dazu, dass Briefe spät oder auch gar nicht ankommen – und das bei gestiegenen Preisen und abbauendem Service.

Laut ZDF gebe es vor allem drei zentrale Gründe dafür: Einer sei die Rolle der Deutsche Post DHL Gruppe als internationaler Player. Das Unternehmen macht hohe Gewinne. Die erwirtschaftet man aber größtenteils nicht im Inland, sondern im Ausland. Entsprechend nehmen Aufmerksamkeit und Interesse am nationalen Briefverkehr ab. Ein weiterer Grund liege darin, dass die Deutsche Post in Deutschland bei der Briefzustellung eine Quasi-Monopolstellung innehabe. Daher gebe es keine Anreize, die eigenen Dienstleistungen zu verbessern – im Gegenteil.

Der dritte Grund liege im Personalmangel bei der Post. Briefzusteller verdienen verhältnismäßig wenig, die Arbeit ist körperlich anstrengend. Als Konsequenz findet die Post schlecht Mitarbeiter. Doch die genannten Faktoren greifen auch ineinander: Aufgrund der Quasi-Monopolstellung ist auch die Motivation des Unternehmens gering, dem Personalmangel wirksam entgegenzuwirken. Denn zu einem Konkurrenten abwandern, das können die Kunden ohnehin in den wenigsten Fällen.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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14 Kommentare

  1. Es ist hier in meinem Zustellgebiet hier eine einzige Katastrophe mit den Zustellern, diese sind auch meist wechselnd.
    Oft landen Briefe von Nachbarn in meinem Briefkasten, und meine Gehaltsabrechnung hat auch schon 3 mal die Nachbarn bekommen.

    Das geht so nicht!!!
    Ich verstehe, das mal ein Brief einen Tag länger unterwegs sein kann.
    Aber das ständig falsche Post im Briefkasten landet, obwohl diese mit Namen und Hausnummer beschriftet sind,
    ist echtes versagen der Post. Beschwerden haben bisher keinen Erfolg gebracht.
    Weder bei Post, noch bei der Regulierungsbehörde.

    • kenn ich und ein neuer Postbote schmeißt hier auch einfach Post von anderen Leuten rein, letztens bin ich dem hinterher gerannt und habe ihn das einfach wieder in die Hand gedrückt!

  2. Beschwerden bei Zustelldiensten scheinen auch so typisch deutsch zu sein. Eigentlich ist es ja egal, ob es sich dabei um die Briefzustellung durch den quasi Monopolisten „Deutsche Post“ handelt oder um einen Paketzustelldienst. Nach dem Dafürhalten der Kunden funktioniert das eben nicht – Basta! Es stellt sich aber die Frage, warum die „Deutsche Post“ keine Mitbewerber hat? Ist Briefzustellung in DE ein nicht lukrativ zu betreibendes Business und welche Gründe gibt es dafür? Ich finde, es wird da auf relativ hohem Niveau gejammert und man sollte nicht davon ausgehen, dass die Mängel in der ganzen Republik auftreten. Man sollte mal eine Lanze für die Zustellerinnen und Zusteller, die funktionierenden Verteilzentren und Postfilialen brechen. Die meisten machen einen ordentlichen, aber leider schlecht bezahlten, Job. Liebe Postkunden, behandelt eure Briefzusteller nicht wie den letzten Dreck. Auch diese Menschen haben Respekt verdient!

    • >>Ist Briefzustellung in DE ein nicht lukrativ zu betreibendes Business
      >>und welche Gründe gibt es dafür?
      Vermutlich nicht, sonst gäbe es dieses „Monopolproblem“ nicht. Die ganzen alternativen Briefdienste konzentrieren sich immer nur auf bestimmte Gebiete, niemand bietet diese Dienstleistung flächendeckend mit eigenen Kräften an – im Zweifel schaltet man dann doch noch die Deutsche Post ein, denn die stellen wirklich überall zeitnah zu.
      Die ganze Infrastruktur, die für eine flächendeckende Zustellung vorgehalten werden muss (Personalkosten, Fahrzeuge, Sortieranlagen, …) kostet einen ordentlichen Batzen Geld – und irgendwann sind die Sendungsmengen so weit gesunken, dass sich das nicht mehr rechnet und Abstriche gemacht werden müssen. Denkt halt keiner dran, dass man diese Ressourcen nicht „mal eben so“ anmieten kann, wenn man sie braucht…. Und einfach Sendungen sammeln bis der Transport sich lohnt, will ja auch keiner.

      >>Liebe Postkunden, behandelt eure Briefzusteller nicht wie den letzten Dreck.
      >>Auch diese Menschen haben Respekt verdient!
      Dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen.

    • Ich hab kein Verständnis für das „System Post“, wenn die Zustellung unzuverlässig funktioniert (Brief geht „unzustellbar“ zurück) oder ewig dauert (10 Tage) wenn gleichzeitig Kraft Gesetzt von mir als Adressat erwartet wird dass ich zeitnah auf den Inhalt der mir ja noch unbekannten Briefsendung reagiere und entsprechende Pönalen dranhängen.
      Dass die eigentlichen Arbeiterinnen und Arbeiter arme Schweine sind die bis zum letzten ausgepresst werden ist mir auch klar.

    • >>Ist Briefzustellung in DE ein nicht lukrativ zu betreibendes Business
      >>und welche Gründe gibt es dafür?

      Naja, andere Briefzusteller gibt es eigentlich genügend. Nur konzentrieren die sich eben auf die lukrativen Gegenden (z.B. Innenstädte der Metropol Regionen) oder Firmenkunden. An der Deutschen Post bleiben dann die weniger lukrativen Privatkunden hängen. Mit der Zustellung von drei Briefen in irgendwelche abgelegenen Sackgassen in Wohngebieten lässt sich eben kein Geld verdienen.

    • „Es stellt sich aber die Frage, warum die „Deutsche Post“ keine Mitbewerber hat?“

      Hat sie doch? Nur eben die wollen halt auch nur ins gemachte Bett oder nicht groß investieren und z.B. bundesweit auftreten sondern meist nur regional. Und wo findet man diese Unternehmen um darüber Post zu verschicken (meist geht es auch nur online irgwendwelche Briefmarken zu erwerben) oder wo Briefkästen von denen? Dann sucht mal.

      Liefert dieser Post-Mitbewerber nicht in meinem Zustellgebiet aus, wird die Sendung an ein in meinem Zustellgebiet tätigen Post-Unternehmen weitergeleitet und wenn es keinen gibt, am Ende sogar zur Deutschen Post weitergegeben.

  3. Hatte dieses Jahr ein Einschreiben mit Rückschein verschickt. Der Rückschein ist nie angekommen. Dann hatte ich Dokumente für einen Reha Antrag zu Rentenversicherung geschickt. Nie angekommen. Mein Arzt hat es dann gefaxt. Also dieses Jahr war die Briefzustellung richtig schlimm!

    • >>Also dieses Jahr war die Briefzustellung richtig schlimm!

      Zwar sind es für dich persönlich recht ungünstige Erfahrungen. Daraus aber zu schließen, dass die Briefzustellung insgesamt in diesem Jahr „richtig schlimm“ war, ist doch etwas überzogen. Auf die Gesamtzahl zugestellter Briefsendungen dürften deine ZWEI Fälle kaum ins Gewicht fallen. Klar ist es ärgerlich, wenn wichtige Briefsendungen nicht ankommen, aber es sind Ausnahmen. Niemand spricht darüber, wenn er mit dem Zusteller zufrieden ist, ein Brief mit nahezu unleserlicher Anschrift oder anderen Mängeln ordnungsgemäß zugestellt wurde. So entsteht selbstverständlich ein sehr schräges Bild. Ich habe z.B. in diesem Jahr drei Briefe verschickt. Alle drei sind angekommen. Persönliche Erfolgsquote 100%. Ähnlich erfolgreich war die Paketzustellung an mich, durch verschiedene Zustelldienste. Alle Bestellungen wurden geliefert. Manche sogar vor dem angekündigten Termin. So gesehen wurden die Anforderungen übererfüllt.

  4. In unserem Ort (ca. 7500 Einw.) funktioniert das meines Wissens noch einwandfrei.
    Egal ob Paket- oder Briefpost, egal ob ich Versender oder Empfänger war, mir persönlich ging in >35 Jahren noch keine einzige Sendung verloren.
    Klar, ist nicht mehr so wie noch vor ca. 6 Jahren, als man den (immer gleichen) Postboten/Zusteller noch persönlich kannte und dieser einem bei Nichtantreffen das ein oder andere Paket sogar nach Feierabend vorbeibrachte. Aber das war ja auch eher ungewollter aber doch genossener Luxus.
    Mittlerweile wechselt es zwischen 3-4 Zusteller*innen. Aber, wie gesagt, funktioniert einwandfrei.

  5. Also seit der Pandemie ist es in der Hauptstadt auch eine einzige Katastrophe.

    Ich warte nun auch immer noch auf zwei Briefe, die laut Sendeverfolgung am 15.12. in die Zustellung gehen sollten.

    • Wie gut, dass die Pandemie für beendet erklärt wurde. Jetzt kann es auch mit der Briefzustellung wieder aufwärtsgehen. Deine Briefe wurden am 15.12. erfasst. Es kann verschiedenste Gründe haben, warum sie noch nicht zugestellt wurden. Vielleicht warst du auch noch gar nicht an deinem Hausbriefkasten oder hast die Briefe schlichtweg übersehen?

  6. Die Post ist Sau dumm geworden, a) es werden keine Personalausweise mehr gelesen, sondern eingescannt und Pakete in der Filiale abzuholen und b) hat die Post übelst Schwierigkeiten Namen am Briefkasten zu lesen. Dafür sollte ich langsam Mal bezahlt werden, da ich immer deren Arbeit mache. Nein, die deutsche Post hat jegliches Vertrauen bei mir verspielt und ich wünschte es gebe eine Alternative die es besser macht.

  7. Hier wurde schon viel richtiges geschrieben. Auf einer Seite Abnahme des klassischen Briefes (Dokumente / Werbung) auf der anderen Seite Zunahme der warentragenden Sendungen, bedeutet als Mischkalkulation der Stadtbereich erwirtschaftet das Geld für dünnbesiedelte Gegenden mit. Dafür hat die Post aber das Umsatzsteuerpriveleg und Preiserhöhungen genehmigt bekommen. Das Postmanagement macht viele Fehler. Es wird zu wenig für warentragende Briefe geworben, Haftungsgrenzen für Einschreiben sind über 20 Jahre nicht angepasst worden, auch möchte man keine warentragenden Briefe mehr ins Ausland transportieren, statt dessen halst man Briefzustellern große Pakete auf ohne den tatsächlichen Zeitbedarf zu gewähren. Auch werden bei Abwanderung in Regionen sofort Touren eingespart während bei Neubauten keine Touren neu entstehen. Dies erklärt z.B. die enorme Verschlechterung der Qualität in Berlin. Manche Stützpunkte haben hier in den letzten Jahren über 5000 Haushalte dazubekommen und trotzdem Touren verloren. Auch bei der Verbundausweitung wird radikal gekürzt (bekannter Fall 4 Brief-, 4 Paket- , 1 Entlastungs-Tour = nur noch 6 Touren) weshalb bei vorrangiger Paketbehandlung Briefe tagelang liegen bleiben. Zu den Fehlwürfen, 20% aller Briefkästen sind unzureichend beschriftet, viele Neu Berliner verstecken Ihre Briefkästen regelrecht irgendwo auf dem Grundstück statt sie wie hier üblich an der Grundstücksgrenze z.B. am Zaun anzubringen. Und Ihr alle kennt es das Stellen egal wo nicht mehr nach Eignung sondern nach political correctness besetzt werden, also wird ein gerade eingereister Einwanderer der kaum lesen kann als Briefzusteller eingestellt.

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