Intel spaltet seine Abteilung für Grafiklösungen auf
Neuigkeiten bei Intel: Die sind 2022 mit ihren Arc-Modellen bekanntermaßen in den Markt für Grafikkarten eingestiegen. Jetzt hat das Unternehmen bestätigt, dass man seine Abteilung neu aufstelle bzw. in zwei getrennte Teams aufspalte. Das bedeutet auch eine Herabsetzung des bisher zuständigen Chefs Raja Kodiri.
Folge der Neuaufstellung: Die bisherige Accelerated Computing Systems and Graphics Group (AXG) teilt sich auf. Statt als eigenständige Unternehmensgruppe zu fungieren, wird sie in zwei Teilen anderen Bereichen zugeordnet. Koduri ist nun wieder Chefarchitekt und damit weniger hoch im Management zu verorten. Doch wie sieht denn die neue Aufteilung aus? Nun, das AXG-Team, das bisher Grafiklösungen für Desktops und Notebooks unter dem Arc-Banner entwickelt hat, gehört ab sofort zur Client Compute Group (CCG). Das ist im Wesentlichen Intels Abteilung für Privatkunden, in der auch die Core i entstehen.
Das Team, das sich eher auf Lösungen für Geschäftskunden fokussierte, etwa Multi-Chip-Modelle der Reihe Ponte Vecchio, untersteht fortan der Unternehmensgruppe Data Center and AI (DCAI). Die Teams, welche bisher die GPU-Architekturen für Intel entwickelt haben, sind inzwischen ebenfalls Teil der DCAI-Abteilung. Das heißt auch, dass kommende Architekturen den Fokus auf Produkte für Rechenzentren legen werden.
Letzten Endes kann man natürlich herauslesen, dass Intels Führung bisher mehr als unzufrieden mit den Leistungen der AXG gewesen ist. Beispielsweise starteten die ersten Arc-Grafikkarten für Privatkunden erst nach mehreren Verzögerungen und krankten anfangs unter Treiberproblemen. Auch bei Ponte Vecchio gab es Verschiebungen. An der aktuellen Roadmap solle sich aber nichts ändern: Die Arc-Generationen „Battlemage“ und „Celestial“ sollen wie geplant weiterentwickelt werden und auch erscheinen.
Für Intel hat die Neuaufstellung einen weiteren Vorteil: Da es die AXG nicht mehr als separate Abteilung gibt, könnte man die wirtschaftliche Performance der Grafikchips nicht mehr einzeln aufführen, sondern mit den Zahlen aus der erfolgreichen Prozessorabteilung vermischen. Misserfolge würden dann gegenüber Stakeholdern weniger auffallen. Diesen Trick beherrscht etwa auch die Konkurrenz von AMD. Da gibt man etwa die Umsätze mit Radeon-Lösungen auch nur insgesamt an und lässt neben Desktop-Grafikkarten und Notebook-GPUs auch die Semi-Custom-Lösungen für PlayStation 5, Xbox Series X|S und das Steam Deck einfließen.
Meine Vermutung: Sollte Intel im Segment für Privatkunden mit den kommenden zwei Generationen keine nennenswerten Erfolge aufweisen können, wird man sich wohl ganz auf GPU-Lösungen für Geschäftskunden fokussieren. Da herrscht zumindest bei KI-Anwendungen und Datenzentren ein reger Bedarf und die Gewinnspannen sind für die Hersteller äußerst interessant.
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