ÖPNV: „9 für 90“-Ticket könnte am 1. Juni 2022 starten und bundesweit gelten
Bekanntermaßen plant die Politik für Deutschland ein „9 für 90“-Ticket. Es soll eine Fahrkarte für den öffentlichen Personennahverkehr sein, die 9 Euro kosten wird und dann möglicherweise 90 Tage gilt. Einige Berichte verweisen aber auch darauf, dass das Ticket zwar 90 Tage lang zu erwerben sei, aber immer jeweils nur 30 Tage gelte – insgesamt müsste man dann 27 Euro zahlen. Vermutlich müssen wir hier auf die exakte Umsetzung warten, bis alle Fragen beantwortet werden.
Eigentlich solle das Ticket als Entlastung für Pendler gedacht sein. Angesichts der hohen Spritpreise wollte man so den (temporären) Umstieg auf Bus und Bahn zumindest finanziell verlockender machen. Am Ende dürfte aber wohl eher ein anderer Effekt auftreten. Das spezielle Ticket könnte eher Low-Budget-Reisen fördern.
Laut RND könnte das Ticket (frühestens) am 1. Juni 2022 starten. Es soll dann bundesweit gelten und nicht, wie zuvor im Raum gestanden hat, nur für einzelne Bundesländer. Warum diese Entscheidung? Mit einer an das jeweilige Bundesland gebundenen Gültigkeit wären die Pendler benachteiligt, die über die Landesgrenzen hinaus zur Arbeit fahren müssen. Die gesamten Kosten des Tickets soll am Ende der Bund stemmen – rund 2,5 Mrd. Euro. Ob die Idee nun wirklich zielführend ist, kann man sehr kritisch sehen.
So werden da eben vielleicht aus Steuermitteln weniger tägliche Pendler entlastet und mehr Dumping-Urlaube gefördert. Das wäre weniger der Sinn der Sache. Ob das Ticket wirklich ab dem 1. Juni 2022 gelten kann, ist noch offen. Das wäre der frühestmögliche Zeitpunkt. Denn am 18. oder 19. Mai muss der Bundestag über einen noch zu erarbeitenden Gesetzentwurf abstimmen. Am 20. Mai müsste dann auch noch der Bundesrat zustimmen.
Bis zu jenen Terminen ist das Bundesverkehrsministerium in der Verantwortung, offene Fragen zu klären. Dafür sind wiederum Absprachen mit den Ländern und den Verkehrsanbietern notwendig. Letzten Endes sieht es aber eben danach aus, dass das „9 für 90“-Ticket dann in den Monaten der Sommerferien zur Verfügung stünde. Im Übrigen sollen diejenigen, die bereits Zeitkartenabonnements nutzen, eine Gutschrift oder Erstattung erhalten, die der Differenz zwischen ihrem Abopreis und dem 9-Euro-Ticket entspreche. Den Verkehrsunternehmen soll da die exakte Handhabe überlassen werden.
Auch Studenten mit Semestertickets sollen eine Rückzahlung erhalten. Erhalten soll man die „9 für 90“-Tickets am Ende nach aktuellem Stand der Dinge sowohl online, am Schalter als auch über die DB-Navigator-App. Warten wir es mal ab.
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Und wieder muss die Landbevölkerung den Luxus der Städter finanzieren…
ÖPNV ist also Luxus? Ich dachte immer Individualität Verkehr ist Luxus…
fast kostenfrei zur Arbeit zu kommen ist schon irgendwie Luxus…
naja, auf dem land leben und in die stadt fahren zum arbeiten ja auch…und im hohen maße subventioniert. im kern ist jede form der mobilität aktuell subventioniert.
hier geht es aber darum entlastung für alle zu schaffen. darum gibt es neben dem ticket ja auch einen benzinpreisrabatt.
Außer natürlich die Formen ohne Emission wie Radfahren und Zufußgehen. Die dürfen aber schön mitfinanzieren. Warum gibt’s nicht einfach eine Pauschale für alle und gut.
Ich find’s super, wohne auf dem Land und fahre jeden Tag ÖPNV zur Arbeit in die Stadt.
echt jetzt? das braucht ein wenig erklärung, ich verstehe das ernsthaft nicht.
Ja, toller Luxus in überfüllten, stickigen Zügen und Bussen auf unnötig langen Strecken durch die Städte zu bummeln. Da würde der Eigenheimbesitzer auf dem Land seinen Mercedes direkt für eintauschen.
Um mal auf dem Niveau einer Neiddebatte zu bleiben…
Ich finanziere den individual Verkehr mit und kann damit leben so ist es halt in einer Gemeinschaft.
Dass dieses „Argument“ tatsächlich gebracht wird…
Mal andersherum gesehen: Was finanzieren dann die Städter alles für die Landbevölkerung mit? Straßen bis in den letzten Winkel, Stomleitungen, Frisch- und Abwasserleitungen, Mobilfunk etc. Wäre alles günstiger, wenn die Dörfler nicht auch versorgt würden.
So so, ihr bezahlt das also? Straßen werden von Anwohnern bezahlt, Wasser-/Abwasseranschluss muss selbst bezahlt werden, Telefonanschluss ebenso und noch vieles mehr…
Die Autofahrer bezahlen den Bau der „Rad“wege, Fußwege, Fußgängerampeln…
Sobald jeder angemessene Steuern für das Fahrad, Bus/Bahn bezahlt reden wir weiter… Also wird höchste zeit, das eine Plakette für das Fahrrad kommt, inkl. Versicherung und Steuer, mindestens 60% Steuer auf den Strom für Pedelecs/e-Bikes oben auf den Strompreis rauf. Lastenfahrräder doppelter Preis!
Ha ha, als ob mit den paar Kröten für den Hausanschluss die ganzen Leitungskosten bzw. Vorarbeiten etc. vollumfänglich abgedeckt werden. Die laufenden Kosten für Strom, Wasser, Telefon sind alle gleich viel (auf einen Anbieter bezogen) – egal ob auf dem Land oder in der Stadt (das ist auch gut so), trotzdem ist es viel aufwändiger = teurer, das alles auch in ländlichen Gebieten bereitzustellen und zu erhalten.
Autofahrer bezahlen gar nichts, sie kosten nur etwas: Jeder Kilometer Straße ist nicht nur deutlich teurer als Geh- und Fahrradwege, Autos nehmen viel mehr Platz ein, Autos verschmutzen die Umwelt (manche mehr, manche weniger), Abgase beschädigen die Gebäudefassade plus die ganzen Unfalltoten oben drauf.
@Daniel
LOL
Möchte mal sehen, wie die LKW übern Radweg Deinen Lebensmittelladen beliefern.
Nicht „die Autofahrer“ bezahlen das, sondern wir alle. Was Autofahrer an sonstigen Steuern bezahlen müssen deckt nicht einmal die Kosten für das Aufstellen eines einzigen Pollers, mit dem die sonstige Verkehrsinfrastruktur vor Autofahrern geschützt werden muss. Eine Diskussion darüber ist müßig.
Und Städler subventionieren die übertriebene Straßen auf dem Land.
Sehe ich, ehrlich gesagt, völlig anders. Unser Monatsticket kostet fast 50 Euro, dann 3 Monate lang nur 9 Euro. Eine nicht zu verkennende Ersparnis. Da das ganze in die Ferienzeit fällt, kommt es auch unseren Teenagern zugute, die sonst etwas über 30 Euro zahlen, wenn sie im Sommer durch die Region fahren. Das hat nichts mit Low Budget zu tun, sondern entlastet uns spürbar in den 3 Monaten.
Gerade bei der extremen Inflation und den aktuellen Energiepreisen ein nicht unerheblicher Teil Geld, der dann quasi zurückfliesst in die Geldbörse.
„Extreme Inflation“ hatte wir von 1923-1926. Das was wir jetzt haben, ist der Preis für die moderaten Preisanstiege bis hin zur Deflation der letzten Jahrzehnte.
Wenn sich allein der Preis für Brot binnen 4 Wochen exakt verdoppelt, sehe ich das etwas anders. Wir haben die Preise der letzten 8 Wochen prima im Überblick, da meine Frau im Einzelhandel arbeitet und Samstags abends immer neue Preise steckt, dabei auch mal Notizen macht, um das zu verfolgen. Wir sehen aktuell an den Einkäufen, dass das, was wir bis zur Ukraine-Situation noch für 50 Euro bekamen, heute 61-63 Euro kostet, wenn man exakt die gleichen Artikel nimmt. Die Rate darfst du dir selbst ausrechnen. Ist mir letztlich aber auch egal, da mein Post sich auf die Ticketpreise bezog und ja, das rechnet sich bei einer 4köpfigen Familie, sehr sogar.
Es kommt wohl aufs Brot an, „mein“ Brot ist günstiger geworden, allerdings auch schon, bevor das in der Ukraine begann. Und zumindest bisher ist der Preis unverändert.
Aber generell stelle auch ich natürlich fest, dass vieles teurer geworden ist.
Wir reden hier von schnödem Sandwich. Discounter. Das Brot ist auch nur exemplarisch für viele andere Dinge. Tomaten vergangene Woche 8 Euro das Kilo. Klar, das hat wohl sicher keinen Ukraine Kontext, zeigt aber, was da gerade passiert. Es wird alles teurer, teils weit über dem, was angedeutet wurde. Energie konnte ich mit Ach und Krach noch abfedern, da wir in 24mon Verträgen und Preisdeckelung stecken, das macht sich dann kommendes Jahr erst bemerkbar. Aber, wir sparen an allen Ecken und Kanten, fahren nicht mal Auto als bewusste Entscheidung seit Jahren. Rechne ich all die Kosten unsere Abo/Monatskarten mal hoch und sehe, was wir durch die 9 Euro Tickets bei gleicher Nutzung sparen, ist eine ordentliche Ersparnis drin. Mir gefällts.
Für 8 €/KG bekomme ich meine Tomaten einzeln verpackt und handpoliert an die Tür geliefert. Vielleicht solltest Du einmal den Supermarkt wechseln
Prospekte der letzten Woche noch vorrätig im Altpapier? Edeka ist das Lösungswort. Übrigens war das ein Preis, den hier alle aufgerufen haben. Aber sei es drum. Es wird sich hier immer einer finden, für den das nicht gelten wird, etc.
@Johann: Und du solltest entweder beim Einkaufen mal auf die Preisschilder schauen oder nicht andere für dich einkaufen lassen. Ob du nun zu Lidl, Aldi, Edeka, Norma, Kaufland, Real oder einer anderen Kette gehst: Viel Glück, Tomaten unter 4 Euro pro 500 Gramm zu finden. Und dass die vor ein paar Wochen noch problemlos für 2 Euro zu bekommen waren, ist keine Erfindung der Medien, sondern schlicht Fakt.
Der örtliche Rewe (22765) hat Tomaten für 3,20 /KG im Angebot.
Bei Lidl sind es 4,58 €
EDEKA nimmt 4,98 € für Ware aus NL, für die quer durch Afrika und Europa gekarrten sind es tatsächlich 8,00 € für ein Kilo. Selbst Schuld wer die kauft.
Wenn es aktuell keine anderen gibt, ist es schon schwer mit „Selbst Schuld“. Heute gab es keine günstigen Nudeln. Nur Dorfmühle für 2,50 die Packung. Mehl und Öl genauso beschi**en teuer, weil keine Eigenmarken mehr und wir sind schon 2-3 Discounter abgelaufen in der Ecke. Die Liste aller verteuerten Lebensmittel ist lang. Wie gesagt, meine Frau schafft in solch einem Laden und sieht die Preise seit 4-6 Wochen. Das ist teils absurd.
Hier der Tomaten-Preis letzte Woche https://ibb.co/GVNRh6K (wäre nett, wenn der Link stehen bleiben dürfte, damit man Preise mal nachweisen kann) Herkunft: Holland. Trotzdem 8 Euro.
Die Verteuerung zieht sich über 400 Artikel bei Edeka, wie ich eben aus erster Quelle zu berichten weiß. Und ja, wenn man dann sieht, wie teuer der Alltag wird, freut man sich über verbilligte ÖPNV Tickets, weil das einen Ausgleich nach sich zieht, um mal wieder auf das Ausgangsthema zu kommen. 2x Erwachsene zu 50 plus 2x Teenager für fast 30 (weil 300m zu kurzer Schulweg) oder eben 9/Person.
„Mein Brot“ ist von 0,69 € auf 0,79 € gestiegen. Wann es von 0,59 € auf 0,69 € gestiegen ist, kann ich leider nicht mehr sagen, das ist zu lange her.
Dass diese abgepackten, industriell produzierten, vorgeschnittenen Scheiben mit einem handwerklich gefertigten Brot (Stichwort: Natursauerteig, Verzicht auf Zusatzstoffe) bis auf die Form wenig bis gar nichts zu tun haben, ist dir aber hoffentlich bewusst. Nicht jeder ernährt sich von solchen mit Chemie vollgeballerten, rein auf niedrigen Preis produzierten „Lebensmitteln“.
Das ist in etwa so, als ob du den 99-Cent-Burger aus den Aktionen von McDonalds oder Burger King mit einem „richtigen“ Burger vergleichst.
Nicht jeder kann sich handgefertigte Lebensmittel vom Yuppie-Bäcker oder -Schlachter leisten und schmecken tut es mir auch. Gestorben ist am 0,69 €-Brot von Aldi vermutlich auch noch niemand.
Sorry, aber: Nein. Der Unterschied zwischen einem McDonalds-Burger und einem „richtigen“ ist weitaus größer als zwischen einem Industriebrot und einem „richtigen“ Brot.
Wahnsinn, in der Ukraine fliehen Leute vor Krieg und wir haben hier die richtigen Probleme. Brot wird teuerer, Tomaten kosten 8€ das Kilo. ♂️
Irgendwie seltsam. Wenn die Ticketpreise im ÖPNV erhöht werden geht’s ganz schnell.
Das entscheidet aber auch nicht der Gesetzgeber.
Die Preise des ÖPNV müssen von den Gemeinden, die sie bezahlen, bestätigt werden. Hier in Hamburg muss die Bürgerschaft, also der Gesetzgeber, Preiserhöhungen des HVV zustimmen.
Ja, sicher, das sind aber trotzdem andere Wege als auf Bundesebene.
Die Verkehrsunternehmen wollen möglichst viel Kohle vom Gesetzgeber (Bund) haben. Am Ende wird vermutlich kaum zu kontrollieren sein wie hoch der Aufwand für das 9€-Ticket tatsächlich war. Da werden dann Vorstandgehälter erhöht, unsinnige Verkehrsverbindungen neu geschaffen und Haltestellenhäuschen luxussaniert.
Immer noch besser als überflüssige Autobahnen und Parkplätze.
Wir brauchen viel mehr Autobahnen und Parkplätze. Irgendwo müssen die Güter des täglichen Verbrauchs ja transportiert werden. Außerdem ist die individuelle Mobilität in einem freien Land ein hohes, schützenswertes Gut. Wer sich auf Autobahnen und deren Zubringern festklebt gefährdet den Zusammenhalt der Gesellschaft und führt Krieg gegen die Freiheit.
Du hast hoffentlich die Satire-Tags nur vergessen.
Mein Gesundheit, die durch die Autofahrer permanent gefährdet wird, ist auch ein schützenswertes Gut.
Ich kann mich auch an keinen Paragraphen im GG erinnern, der individuelle Mobilität als schützenswertes Grundrecht definiert.
Braucht es für Alles schützenwerte ein Gesetz? Anscheinend sind wir, besonders in DE, nicht mehr in der Lage selbst für irgendwas die Verantwortung zu tragen. Auf der einen Seite wird die Regulierungswut beklagt und auf der anderen Seite immer mehr Gesetze, die zuweilen auch persönliche Freiheiten einschränken, gefordert. Wir schaffen uns selbst ab und selbstverständlich habe ich die „Satire-Tags“ nicht vergessen.
Da werden Preise für bestehende Produkte erhöht, hier wird ein ganz neues Ticket aus dem Boden gestampft.
Wer hindert denn die Verkehrsunternehmen ein vorhandenes Produkt für einen begrenzten Zeitraum zu einem günstigeren Preis anzubieten? Ebenso wird kein Verkehrsunternehmen daran gehindert das (Sonder)Ticket eines anderen Verkehrsunternehmen anzuerkennen. Die Verzögerung und die damit verbundenen Ausreden sind unerträglich.
Alles klar, die Arbeitspendler werden in den Sommerferien entlastet… so langsam fragt man sich ja ob irgendwo in der Regierung noch fähige Köpfe sitzen oder ob sich einfach diese „wir-haben-keine-Ahnung-was-wir-machen-sollen-darum-machen-wir-was-alle-wollen“-Denke vom Gesundheitsministerium jetzt überall durchsetzt.
Hast du als Arbeitspendler 6 Wochen Sommer-Urlaub oder wie? Mein Ticket gilt da weiter.
Nein, leider nicht jedes Jahr aber auch wenn man 3 Wochen Sommerurlaub macht lohnt sich das Ticket häufig für einen Monat nicht. Das man es jetzt stattdessen günstiger bekommen soll ist nicht wirklich eine große Hilfe.
Zudem sind gerade die Sommermonate auch für viele sonst ein Anreiz von Verkehrmittel X aufs Fahrrad umzusteigen. Sorry aber so sonderlich überlegt wirkt das Konzept einfach nicht.
Das sehe ich leider anders.
Gehen wir mal davon aus, man fährt am Anfang des Monats für 3 Wochen in den Urlaub, dann hat man in diesem Monat noch eine Woche zu arbeiten. Sprich: Man würde für eine Arbeitswoche auch nur 9€ bezahlen, das wären €1.80 am Tag bei fünf Arbeitstagen, dazu für die Hin- _und_ Rückfahrt, plus möglicherweise zusätzlicher Fahrten in der Freizeit. So günstig würde man niemals für eine Einfachfahrt hinkommen, geschweige für eine zusätzliche Rückfahrt´, an fünf Tagen. Selbst bei weniger Arbeitstagen würden sich diese 9€ noch rechnen, bei mehr sowieso.
Alles in allem ist das Ticket schon eine gute Lösung, die drei Monate komplett kostenlos zum machen wäre aber wohl einfacher und damit dennoch günstiger für die Unternehmen gewesen, die Einführung ginge schneller und umsetzten liesse sich dies auch einfacher: Einfach keine Kontrollen stattfinden lassen bzw Kontrolleure einsetzen (aber dennoch weiter bezahlen, mglw. mit anderen Aufgaben betreuen).
Ja bei mir und 5,4€ pro einfacher Fahrt zu Arbeit würde sich schon ein Arbeitstag lohnen 😛
Bist Du Lehrer mit 6 Wochen Ferien in den Ferien? Normale Arbeitnehmer haben in der Zeit maximal 2-3 Wochen Urlaub. Dank der bundesweiten Ausdehnung des Gültigkeitsbereiches der Monatskarte, kann man sie dann im Urlaub sogar sinnvoll einsetzen, wenn man sie nicht für die Fahrt zur Arbeit braucht.
Alles klar, als Arbeitspendler hat man vermutlich ein Jahresticket. Seit wann werden da die Urlaubszeiten kostenfrei gestellt? Also ist die volle Ersparnis für Arbeitspendler mit Jahresticket gegeben, oder???
Hier inim HVV zahlst Du als Abonnent umgerechnet den 10fachen Preis einer Monatskarte für die Jahreskarte. Du fährst also rechnerisch 2 Monate kostenlos, darin sind dann auch die 4-6 Wochen Urlaub enthalten, die ein gewöhnlicher Arbeitnehmer im Jahr bekommt.
Ja, das Schlimmste an Putins Invasion ist, dass er sich nicht an den deutschen Ferienplan gehalten hat!
Ich dachte eigentlich immer das man erst etwas plant und dann beschließt. Aber unsere Politiker posaunen lieber erst mal groß los und danach wird überlegt wie man es überhaupt umsetzen will.
Halt mal wieder etwas aus der Rubrik „Planlos in Berlin“!
wenn die Politiker nichts „posaunt“ hätten gäbe es widerum Stimmen die behaupten dass nichts gemacht wird… versteh mich nicht falsch: ich finde es auch bekloppt, dass durch die deutsche Bürokratie solche Vorgänge extrem verlangsamt werden. Aber es ist zumindest schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Aus meiner Sicht muss nun aber auch das ÖPNV Angebot weiter ausgebaut werden und unabhängig dieser Maßnahme attraktiv und bezahlbar gemacht werden
Die kritische Perspektive teile ich nicht – eine Kompensation für gestiegene Energiepreise bezieht sich ja nicht ausschließlich auf den Anwendungsfall „Pendler“. Wenn sich jemand seine jährliche Urlaubsreise aufgrund gestiegener (Kraftstoff)preise nicht mehr leisten kann, soll er in meinen Augen gerne auch durch das 9€-Ticket unterstützt werden. Ich habe hier keine Sorge, dass dieses Angebot von Personen „missbraucht“ wird, die es nicht wirklich brauchen: Wer sich mehr als einen Umstieg mit dem Regioverkehr antut, wird das nur so machen, wenn es wirklich keine Alternative für ihn gibt.
„So werden Dumping-Urlaube finanziert“? Wie kommst du darauf? Das ist ein Nahverkehrsticket. Kein Mensch fährt dadurch dann mit dem Regio „Dumping-Urlaub“ machen. Und selbst wenn: Gut, dass sie es mit dem Zug machen.
Klar, kann das jeder, wenn er bereit ist ausreichend umzusteigen.
Und trotzdem wäre es überhaupt nicht verwerflich.
aber das ist doch ein erheblicher aufwand. das muss man dann schon echt wollen. und wenn es eintritt, dann sollte es in der regel auch kein problem sein. im zweifel können menschen so „reisen“ unternehmen, die sonst zuhause sitzen. es sei ihnen so was von gegönnt.
Man kann auch mit dem Nahverkehr durchs Land reisen. Und anzunehmen, dass das bei dem Preis „kein Mensch“ macht, scheint mir schon etwas naiv. Ich schätze, das werden weitaus mehr wahrnehmen, als sich manch einer offenbar vorstellen kann.
Definitiv, ich werde damit zum Beispiel sehr häufig an Wochenenden nach Hamburg fahren und Freunde und Familie besuchen. Das, was man sich sonst einmal alle 2 Monate leisten kann, kann ich dank des 9€-Tickets dann 2-wöchentlich. Oder auch mal nach Sylt oder SPO an den Strand (Nordsee) statt nur an der Ostsee zu sitzen. Ganz zu schweigen von knapp 240€ Ersparnis für das Monatsticket in 3 Monaten.
Halte den Vorwurf des „Dumping-Urlaubs“ auch für recht konstruiert. Es dürfte nur wenige Leute geben, die von Hamburg nach Garmisch mit dem Regionalexpress reisen.
Unter normalen Umständen schon, für 9 Euro sieht die Sache anders aus.
Flensburg-Garmisch nur mit dem Nahverkehr ist in rund 18 Stunden mit 8 Mal umsteigen zu schaffen. In etwas jüngeren Jahren wäre so eine Art „Interrail“ bzw. „Tramper Monatsticket“ (die Ü50 erinnern sich vielleicht noch) für Preisbewusste sicherlich eine Überlegung wert gewesen. Heute reichen mir die 4-6 Stunden nach Polen oder (Ost)friesland. 🙂
Machst halt in der Mitte irgendwo ein oder zwei Tage stop in ner schönen Stadt. Haste auch was gesehn.
Nicht zu vergessen übrigens, dass in Bayern und BaWü die Sommerferien erst Ende Juli bzw Anfang August beginnen, da sind 2/3 der Aktionsdauer schon vorbei.
Es werden vermutlich die gleichen Züge sein, in denen auch die Ländertickets gelten. Damit kann man sehr wohl Urlaub machen. Mit einem McPom-Ticket von Hamburg nach Świnoujście dauert vielleicht ein wenig, aber für die 7 €, die ich beim letzten Mal bezahlt habe, wäre ich mit dem Auto gerade einmal bis Lübek gekommen. Vom Stress am Steuer auf seiner Fahrt will ich gar nicht erst anfangen.
Oder von Flensburg nach Swinemünde und jetzt rechnet mal gegen, was man mit nem Golf 4 verbrauchen würde.
Für 9 € bei 2,00 €/Liter und 5 Liter/100 KM kommst gerade einmal bis nach Neumünster. Wenn Du auch wieder zurückfahren möchtest, ist schon in Rendsburg Schluß. 🙂
Ich würde das vermutlich auch mal nutzen um mal meine Oma oder ein paar Freunde in Deutschland besuchen zu fahren…
Passend zu den Sommerferien und dann Bundesweit? Das hört sich dann eher nach einem Ferienticket an anstatt, nach einem Pendlerticket.
Aber im Winter kann man es ja auch nicht machen, da fährt die Bahn ja nicht mehr. 😀
All dieser Aufwand, irgendeine Lösung zu finden, verschlingt doch so viel Geld.
Wäre doch einfacher und vielleicht sogar günstiger, einfach 3 Monate ÖPNV ohne Ticket zu erlauben und fertig…
Auch dafür braucht es ein Gesetz. Aktuell sieht es ja eh so aus, als ob es das Ticket eben nur am Schalter und per App gibt, weil es zu viel Aufwand wäre, die Automaten umzustellen.
Ist sie mit Sicherheit – zumeist irgendwelche veraltenen Windows embedded Versionen mit ner fragwürdig programmierten UI oben drauf 😉 Zudem haben die Bahn und die einzelnen Verkehrsverbünde eine Vielzahl unterschiedlicher Geräte und Gerätegenerationen im Einsatz, da ist die Programmierung nicht immer trivial.
Ich halte die These mit den Dumpingurlauben für etwas fraglich. Meines Wissens nach gilt dieses Ticket ja nur im Nahverkehr. Ich bin mir nicht sicher ob der Author schonmal mit dem Nahverkehr über Landsgrenzen hinweg in den Urlaub gefahren ist. Aus meiner eigenenen Erfahrung (12 Stunden mit der Bahn von Nürnberg an die Ostsee) wage ich es zu bezweifeln, dass es dafür einen großen Markt gibt. Zum anderen kann man das ja am Wochenende gerade schon mit dem „schönes-wochenende“-Ticket für wenig mehr machen. Nutzt das außer Schüler und Stundenten wirklich jmd für Urlaube über Bundeslandgrenzen hinweg? Und welcher Nachteil entsteht unserem Land wenn wirklich ein paar Leute es dafür nutzen?
Ich glaube, da unterschätzt du massiv den Geiz vieler Leute. Ich kenne schon jetzt etliche Leute, die schon solche Trips auf sich genommen haben, einfach um Kohle zu sparen.
Das hat nichts mit Geiz zu tun. Viele können es sich anders nicht leisten und machen so halt auch mal nen Wochendtrip in eine entfernte Stadt. Warum nicht. Kurbelt ja auch die Wirtschaft an.
Ich hätte auch „Sparsamkeit“ schreiben können, mir gings nicht um eine Konnotation, sondern darum, dass unterschätzt wird, dass sehr wohl sehr viele Menschen bereit sind mehr Zeit für die Fahrt aufzuwenden, wenn sie dann deutlich günstiger wegkommen.
Naja, Geiz … wo fängt das an, wo hört das auf? Ist jemand, der etwas sparen möchte, damit automatisch auch geizig? Nur mal ein Beispiel, weil ich es gerade im Freundeskreis mitbekommen habe: Für ein Ticket von Hannover nach Regensburg (und zurück) werden etwa 160 – 200 Euro fällig (je nach Uhrzeit) – auch schon mit „nur Nahverkehr“, also kein IC, kein ICE. Wenn man das ganze nun auch für 9 Euro bekommen kann und wahrnimmt … ist man dann geizig?
Keine Ahnung, was Dein Freundeskreis so macht.
Aber wenn ich bei bahn.de gucke, komme ich für 140€ von Hannover nach Regensburg hin und zurück. Mit dem ICE, Umstieg in Nürnberg.
Ja, hängt aber vom Tag und von der Uhrzeit ab. In dem konkreten Fall (letzte Woche) waren es rund 200 Euro (morgens hin, abends zurück). Aber selbst wenn es nur 140 Euro sind, sind 9 Euro eben 131 Euro weniger. Und kann man sich schon überlegen, etwas mehr Aufwand in Kauf zu nehmen, insbesondere, wenn es nicht um einen Urlaub, sondern nur um eine kurze Angelegenheit geht, und man kein Gepäck hin- und hertragen muss.
Hannover-Regensburg morgens hin und abends wieder zurück ist mit dem Nahverkehr fast unmöglich.
Ja, aber nur fast. Aber es war auch nur ein Beispiel, mit dem ich darlegen wollte, dass die regulären Preise bei der Bahn einfach exorbitant hoch sind, und ich daher davon ausgehe, dass dieses 9-Euro-Ticket sehr viel mehr Menschen für längere Touren nutzen werden, als offenbar viele meinen.
Mit etwas Planung: 79,80 Euro Hannover – Regensburg – Hannover mit dem ICE. 91,80 Euro mit Storno und City Option.
Ja, wie du schon sagst, mit etwas Planung. Das war aber in dem Fall leider nicht möglich.
Ok warum haben die das bisher nicht für 30€ mehr am Wochenende gemacht? Und Frage zwei, eigentlich viel wichtiger , welcher Schaden entsteht insgesamt dadurch dem Land?
Der Sprit wird ja auch nicht nur für Fahrten innerhalb 30km Umkreis subentioniert.(Oder muss da jetzt jmd Fahrtenbuch führen? 😉
Deine persönlichen Erfahrungen in allen Ehren, aber ich kannn mir beim besten Willen nicht vorstellen, das es eine so relevante Anzahl von Mensch gibt die mit einem normalen Gehalt diese Mühen in Kauf zu nehmen, das sich diese Diskussion lohnt. Und ich persönlich würde diesen Menschen zu ihrem Sportsgeist gratulieren und ihnen danken das sie relativ umweltverträglich Urlaub machen.
Das wurde nicht gemacht, weil 39 Euro einfach zu viel ist, um sich „einfach mal so“ auf den Weg zu machen, zudem beschränkt auf einen Tag und auf das Wochenende. Das ist ein völlig anderes Produkt, was längst nicht die Möglichkeiten dieses 9-Euro-Tickets bietet.
Nur als Ergänzung: Natürlich weiß ich nicht, wieviele Menschen das tatsächlich so wahrnehmen, aber ich bin dennoch überzeugt davon, dass es sehr viel mehr sind, als manch einer annimmt. Ob das dann eine „relevante Anzahl“ ist, wird man sehen, das hängt sicher auch davon ab, wie man das definiert.
Du bist vermutlich nicht mit Nahverkehrszügen gefahren als es das Schönes Wochenende Ticket noch gab? Da sind die ICs und ICEs teilweise halb leer durchs Land gefahren und bei den Regio Zügen haben sich die Rucksacktouristen teils noch auf den Trittbrettern gedrängelt…
Doch! Schrieb ich doch. Und das Ticket gibts es meines Wissens auch noch. Unterschied zu früher man muss es personalisieren und kann es nicht weiterverkaufen. In meiner Erinnerung waren das hauptsächlich Studenten wie ich selbst. Das mit den halbeleeren ICEs halte ich für ein Gerücht. I’ve been there 3000 years ago 😉
Das waren noch Zeiten! 🙂 ch bin seinerzeit mal mit diesem Ticket zur Loveparade nach Berlin gefahren. Auf dem Rückweg war der Zug komplett überfüllt, so dass wir erst nach einiger Verzögerung in Berlin starten konnten – mit offenen Türen und quasi in Schrittgeschwindigkeit! Heute wäre sowas undenkbar, zudem war es auch recht anstrengend. Im Rückblick aber war es die wohl erlebnisreichste Bahnfahrt meines Lebens, etwas, an das man sich erinnert und von dem man auch in vielen Jahren noch erzählen kann. 😉
Dieses Angebot hier ist sehr viel besser als das von Dir angeführte „Schönes-Wochenende-Ticket“, vor allem gilt es nicht nur einmal und nicht nur am Samstag oder Sonntag, sondern jeden Tag, für drei Monate. Das wird schon bei vielen gut ankommen, nicht nur bei Schülern und Studenten.
Das ist wirklich großartig, weil sich nicht mehr alle Samstag/Sonntag in den Zug setzen müssen, sondern unter der Woche der Masse ausweichen können. Nochmal, ich seh den geselschaftlichen Schaden nicht, der dadurch entseht.
Der Artikel ist nicht ganz richtig. Das Ticket kostet nicht 9 Euro und ist dann 90 Tage gültig, sondern es kostet 9 Euro pro Monat für insgesamt 3 Monate am Stück.
Das hab ich schon ergänzt, da ist die Lage aktuell unklar. Hier in SH wurde beispielsweise auch schon angesagt, es solle einmal gekauft werden und dann 90 Tage gelten. Vermutlich steht das ohnehin noch nicht ganz fest – so wie es ja anfangs auch nur jeweils für ein Bundesland gelten sollte und nun womöglich doch bundesweit.
Also ich hatte das bei der Ankündigung auch so verstanden 9€ pro Monat und eben 3x hintereinander
Letzten Endes muss man es abwarten, die 9 Euro sind ohnehin Quatsch, weil die Kontrolle / Verwaltung da am Ende vermutlich mehr kostet, als hätte man es einfach umsonst gemacht – gerade wenn es eh bundesweit gilt.
Stell dir vor es gibt ÖPNV und jemand benutzt ihn…
Also wenn ich in den Bus heute gesehen habe waren da genug Leute drinnen.
Ja, in jeder Großstadt in Deutschland nutzen täglich Hunderttausende den Nahverkehr. Aber das ignoriert man dann einfach, weil es nicht ins eigene Weltbild passt, man sich von Fahrplänen und Taktungen überfordert fühlt oder schlicht zu bequem ist.
Sonst müsste man ja doch ein schlechtes Gewissen kriegen, mit dem Auto als (oft) einziger Insasse die Umwelt zu verpesten … der Mensch ist so durchschaubar.
Losgelöst von der aktuellen Situation, die das ganze ja erst in dieser Form angestoßen hat, hat man ja schon länger überlegt, wie man mehr Leute zur Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel bewegen kann. Zumindest für einen begrenzten Zeitraum kann immerhin wohl nicht mehr „zu teuer“ als Argument vorgebracht werden, dem eigenen Auto den Vorzug zu geben. Natürlich gibt es auch noch andere Gründe, aber das ist ja schon mal ein Anfang, und wer weiß schon, wohin das am Ende führt.
Ist doch egal, was der Reiseanlass ist (ob Pendler, Urlaub, Besuch etc.): Wenn dadurch Autofahrten eingespart werden können, ist das gut.
Verstehe diese ganze Neid Debatte nicht. Letztendlich verfolgt die Maßnahme doch zwei Ziele: Kompensation für gestiegene Energiekosten UND das Einsparen von Verbrauch durch stärkere Nutzung des ÖPNV im Vergleich zum Individualverkehr.
Unter dieser Prämisse ist es doch nicht verwerflich sondern im Gegenteil großartig, wenn einige ihren Jahresurlaub statt mit dem Auto an die Ostsee zu fahren das nun eben mit der Bahn machen. Und wenn sich arme Menschen, die sich sonst gar keinen Urlaub hätten leisten können, so ein ein paar Tage raus kommen, wer kann denn da ernsthaft etwas gegen haben?
Ich für meinen Teil werde das Ticket sicher nutzen um ein paar Freunde zu besuchen, die ich sonst vielleicht eher mit dem Auto oder zu einem anderen Zeitpunkt besucht hätte. Warum auch nicht?
Um dem ganzen Genöle hier auch mal etwas entgegenzusetzen:
Danke für die Regelung im Detail! Wir haben 2 Jahreskarten und waren doch etwas sauer, dass wir nicht von dem 9€-Ticket profitieren würden – und das obwohl wir bewusst auf ein Auto in der Stadt verzichten.
Jetzt sieht es so aus, als würde uns die SSB (Stuttgart) die Differenz in den 3 Monaten erstatten.
Schöne Lösung, Danke dafür an die Beteiligten!
Meine Lesson learned hier: Erst mal abwarten auf die finale Lösung und nicht gleich beim Lesen von Überschriften rumnölen. 🙂
Und generell freue ich mich über jeden einzelnen, der aufgrund des 9€-Tickets sein Auto stehen lässt!
Mit den gesponserten Benzinpreisen werden doch viel mehr Urlaubsreisen gemacht- ein sehr gutes Argument dagegen! Ob ich mit der S Bahn dagegen in den Urlaub will?
Der ÖPNV ist mehr als nur die S-Bahn
Jeder Versuch, mehr Menschen für die Nutzung des ÖPNV zu gewinnen, ist löblich!
Allerdings frage ich mich, ob das gelingt, denn die bestehenden Kapazitäten werden kaum reichen, selbst in der Sommerurlaubszeit nicht. Das wird dann eher abschrecken, wenn die Verkehrsmittel total überfüllt sind. Somit beißt sich die Katze mal wieder in den Schwanz: Das ÖPNV-Angebot ist wenig attraktiv, daher wird es nicht von mehr Menschen genutzt. Da es nicht von mehr Menschen genutzt wird, wird es nicht attraktiver gemacht. Somit wird hier leider trotz hoher eingesetzter Geldsummen voraussichtlich kein nachhaltiger Effekt erzielt, schade!
Ich bin sicher, wenn mehr Menschen bereit dazu sind, ihre jahrzehntelang gepflegte Komfortzone ein klein wenig einzuschränken und den ÖPNV nutzen, werden längere Busse für mehr Personen zum Einsatz kommen. Bei den Schienenfahrzeugen ist das ohnehin kein Problem, da wird einfach angehängt. Von einer langfristigen Überfüllung wird daher dann keine große Rede sein.
Bei einer schon im Vorfeld konkret benannten Begrenzung auf drei Monate kann von Nachhaltigkeit m.E. ohnehin nicht ausgegangen werden. Die Leute werden das nutzen, um anschließend wieder das zu nutzen, was sie auch jetzt nutzen, und das wird in aller Regel das eigene Auto sein.
Den ÖPNV nachhaltig attraktiv zu machen, setzt meiner Meinung nach wenigstens drei Dinge voraus:
– die Verkehrsmittel müssen viel öfter fahren, gerade außerhalb der städtischen Bereiche
– die Verkehrsmittel müssen viel pünktlicher sein
– die Nutzung muss sehr viel günstiger möglich sein, als es aktuell der Fall ist
Selbst dann bleiben noch einige Nachteile gegenüber dem Individualverkehr, vor allem die Gebundenheit an Fahrpläne und feste Haltepunkte. Das wird man aber auch nicht ändern können. aber ich kann mir schon vorstellen, dass die oben genannten Punkte erheblich dazu beitragen können, dass mehr Leute auf das Auto verzichten.
Sagt mal – sehe ich das eigentlich richtig?
Mit dem ganzen Verbund-, Kontroll-, Automaten-Aufwand liegen die Gesamtkosten für den Bund bei „Die gesamten Kosten des Tickets soll am Ende der Bund stemmen – rund 2,5 Mrd. Euro.“. Es gibt in Deutschland 83,24 Mio Einwohner.
Das Ticket kostet damit (2500000000 €/(83240000 Einwohner * 3 Monate))+ 9€ Eigenleistung = 19,01€ / Einwohner und Monat.
ABER KOSTENLOSER ÖPNV FÜR ALLE IST NICHT FINANZIERBAR????
Warum kosten hier die Monatstickets ohne Nachlass für das gesamte Verbundgebiet 133,90€? Ok, diese Frage ist einfach zu beantworten, die Antwort lautet: weil eben nicht jeder Einwohner ein Ticket hat.
Trotzdem:
Wie leicht könnte man hier eine komplett neue Mobilität für ganz Deutschland erwirken?
Dienstwagenprivileg: jährlich 3 Milliarden Euro.
Dieselsubventionierung: 7,8 Milliarden Euro.
Das sind nur zwei extrem umweltschädliche Förderungen, die zusammengenommen schon jährlich mehr kosten als das 9 Euro-Ticket für alle. Geht man einen Schritt weiter: bei Wegfall aller Ticket und Kontrollmechanismen könnte man hier auch noch das Einsparpotential gegenrechnen.
Merkwürdigerweise: beim Straßenbau (14,2 Milliarden Euro) meckert kaum jemand über die großen Ausgaben.
Gleichzeitig sind Umweltfolgekosten in keinem der genannten Bereiche überhaupt bepreist, obwohl diese 1:1 im Endpreis stecken müssten. Aber dann könnte sich vermutlich niemand mehr alles leisten.
So leistet sich unsere Generation zwar „alles“, aber diese Kosten kommen in der ein oder anderen Form dennoch auf unsere Kinder, unseren Enkel, deren Kinder und Enkel etc zu.
Warum ist der IPCC-Report nach meist nur einmaliger Berichterstattung fast schon wieder aus dem Bewusstsein aller verschwunden? Das ist erst eine Woche her!
365-€-Ticket ÖPNV verpflichtend für jedes angemeldete Auto zusätzlich zur KFZ-Steuer, egal ob es genutzt wird oder nicht. Mit den nicht genutzten Tickets werden wiederum die 365-€-Tickets aller anderen Nutzer subventioniert.
Das dürfte schwierig in der Durchsetzung sein. Vorstellbar ist aber m.E. eine Anrechnung der Kfz-Steuer auf das 365€-Ticket.
Also hier in Oldenburg in Oldenburg und angrenzende Gebiete sind die Busse eigentlich immer voll. Naja wir brauchen hier kein Auto und können die paar km zur Arbeit mit dem Rad fahren. Wenn wir Schwiegereltern besuchen mieten wir uns eins, waren dann meist 120€ für das Auto plus 100€ Sprit. Mit dem Zug sind es 390 für 2 Personen. Aber bei den jetzigen Spritpreisen wäre die Bahn vlt. sogar billiger. Aber wenn es denn im Sommerurlaub ein Ticket für 9€ p.P gibt. Werden wir das auf jedenfall nutzen. Auch wenn man länger unterwegs ist.