Slack beginnt damit, Nutzer aus Russland abzuschneiden

Slack beginnt damit, Nutzer aus Russland abzuschneiden. Man hatte schon zuvor angekündigt, dass es zu einem Rückzug aus der Region kommen werde. Der Mutterkonzern Salesforce hatte bereits Anfang März angekündigt, die ohnehin spärlichen / indirekten Beziehungen zu Russland abzubrechen. Slack ist nun dabei, Kunden aus Russland ebenfalls abzuschneiden. Damit fügt man sich auch den Auflagen durch internationale Sanktionen.

Sollte euch Slack nichts sagen: Das ist ein recht mächtiges Kommunikationstool für Organisationen. Über Slack lassen sich Chats führen, aber auch Termine und Dateien verwalten. Oftmals liegen die entsprechenden Messages zunächst nur dort vor. Einige Organisationen sind wohl jedoch überrumpelt worden, da sie von Slack ausgesperrt worden sind, bevor sie ihre Daten sichern konnten. Allerdings soll dies wohl nur Organisationen betroffen haben, die direkt sanktioniert worden sind. Gegenüber den Kollegen von Axios äußerten Sprecher Slacks dann auch, dass diese Ausschlüsse aufgrund direkter Sanktionen ohne Vorankündigungen erfolgen mussten. Da habe man keinen Entscheidungsspielraum gehabt.

Wo das Gesetz es zulasse, kommuniziere man nach bestem Gewissen mit betroffenen Kunden. Slack wird die Kundendaten offenbar auch nicht löschen, darf aber eben den russischen Unternehmen aktuell keinen direkten Zugriff gewähren. Zumindest gilt dies, solange die Sanktionen in Kraft sind.

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Hauptberuflich hilfsbereiter Technik-, Games- und Serien-Geek. Nebenbei Doc in Medienpädagogik und Möchtegern-Schriftsteller. Hofft heimlich eines Tages als Ghostbuster sein Geld zu verdienen oder zumindest das erste Proton Pack der Welt zu testen. Mit geheimniskrämerischem Konto auch bei Facebook zu finden.

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11 Kommentare

  1. Glaubt man Umfragen, zeigen die Sanktionen schon erste Wirkung:

    waren zu Beginn ca. 60% der Befragten in Russland für den Krieg, sind es jetzt 71%.

    (https://www.washingtonpost.com/world/2022/03/08/russia-public-opinion-ukraine-invasion/
    https://interfax.com/newsroom/top-stories/75711/)

    Wieder einmal schaffen Sanktionen vor allem eines: die Betroffenen, die sich unschuldig in Haft genommen fühlen, solidarisieren sich mit den Machthabern. Eine Erfahrung die man schon im Iran und in Venezuela machen durfte.

    Sanktionen haben noch nie Kriege beendet oder verhindert. Erst Recht nicht unsinnige, wie diese – oder das alberne Schließen von 800 McDonalds Filialen in Russland.

    Zudem sie dazu führen, das noch weniger Menschen in Russland eine andere Sicht auf die Dinge erhalten können, als jetzt schon.

    Leider scheint diese Erkenntnis in der Kriegshysterie unterzugehen und nur wenige weisen auf die Gefahren hin.

    • Jemand Anders says:

      sehe ich ganz genau so wie du!

    • Glaubst Du denn ernsthaft, dass jemand in Russland noch eine objektive Meinungsumfrage macht?

      Fängt doch schon damit an, dass man es nicht Krieg nennen darf, sondern „Sonderoperation“.

    • Was schlägst du denn vor?
      Weiter mit dem Aggressor Geschäfte machen, als ob nichts passiert wäre?
      „Hey, ihr führt einen Angriffskrieg gegen unschuldige Menschen, wir helfen euch dabei, eure Prozesse zu organisieren!“

    • Gunar Gürgens says:

      Das liegt vermutlich eher daran, dass die, die gegen den Krieg sind schauen, dass sie das Land verlassen und somit an den Umfragen nicht mehr teilnehmen können…
      Glaubt eigentlich ernsthaft jemand Umfragen, die von russischen Agenturen kommen?

  2. Ab sofort wird Slack aus den USA boykottiert und auf alternative Kommunikationssoftware umgestellt.

    • Gunar Gürgens says:

      Sollten europäische Nutzer ohnehin schon längst mache. Die Kommunikation in Slack läuft ja eigentlich über ein unsicheres Drittland…

  3. sollte uns allen ein Warnschuss sein um eigene, unabhängige Alternativen zu schaffen. Wie Biden sich vor Scholz zu Nordstream äußerte, weiß man nie was den Herren auf der anderen Seite sonst noch einfällt. Und nein bitte haltet euch mit Kommentaren alá „aber Russland, aber Putin“ zurück

    • Solche Alternativen sind sicher keine schlechte Idee, aber ich denke nicht, dass wir dazu in der Lage sind, was entsprechendes auf die Beine zu stellen. Die Vergangenheit, insbesondere die letzten zwei Jahre, haben doch vor allem eines gezeigt: Wir können vielleicht vieles, aber „digital“ können wir nicht. Wenn mal jemand eine gute Idee hat, scheitert es oft an der Bürokratie und da insbesondere an den Datenschutzvorschriften, die eine zweckmäßige und sinnvolle Umsetzung von vornherein nahezu unmöglich machen.

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